Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 17. März 2004
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(1) Fünf Anschläge in Jerusalem vereitelt, Tote und Verletzte bei Einsätzen in Rafah
(2) Attentäter kamen wahrscheinlich in Containern aus dem Gazastreifen nach Ashdod
(3) „Kommt die israelische Linke aus ihrer Erstarrung?“, von Attila Shumpleby (y-net)
(4) WHO-Studie: Israelis werden im Durchschnitt 79,4 Jahre alt, nur 13% sind über 60
(5) Emblaze Mobile bringt erstes rein israelisches Mobiltelefon (M5) auf den Markt
(6) Publikumszuwachs von 25% bei kulturellen Veranstaltungen israelischer Kleinstädte
(7) Ariel Streich-Quartett/ Jerusalem gastiert in Mittelhessen: 26. bis 28. März 2004
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Fünf Anschläge in Jerusalem vereitelt, Tote und Verletzte bei Einsätzen in Rafah

Sicherheitskräfte haben während der vergangenen zwei Wochen fünf Terroranschläge in Jerusalem und Dutzende weiterer Attentate in anderen Teilen Israels verhindert. Das sagte David Tzur, GenMj. der israelischen Grenzpolizei, am Mittwoch in Jerusalem. Derweil sind bei mehreren Raketenangriffen der israelischen Luftwaffe am Mittwoch in Rafah im südlichen Gazastreifen vier bewaffnete Palästinenser getötet worden. Mindestens neun weitere wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Soldaten hatten von Kampfhubschraubern eine Rakete auf eine Gruppe bewaffneter Palästinenser abgefeuert, die sich den Bodentruppen näherten. Dabei wurden zwei Kinder im Alter von 15 Jahren getötet und drei weitere verletzt. Die Toten wurden als Masbakh Muafi und Ala A’ajili identifiziert. Die Armee betonte, dass sie jedoch nicht zu den von Israel gesuchten Terroristen gehörten.

 

Wenige Stunden zuvor wurden zwei bewaffnete Palästinenser getötet, als ein Kampfhubschrauber Raketen auf ein Gebäude in Rafah feuerte. Sechs weitere wurden verletzt, zwei davon schwer. Mit dem Einsatz sollten weitere Tunnel zwischen Ägypten und Rafah zerstört werden, durch die die palästinensischen Terrororganisationen Waffen und Sprengstoff in den Gazastreifen schmuggeln. Dabei zündeten die Palästinenser mehrere Sprengsätze und beschossen die Panzer mit Anti-Panzer-Raketen. Palästinensische Heckenschützen bezogen Stellung auf den Dächern von Rafah, um den Einsatz der Armee zu behindern, berichteten Augenzeugen.

 

In Gaza-Stadt war es am Mittwochmorgen zwischen palästinensischen Sicherheitskräften und Anhängern von Terrorgruppen zu heftigen Gefechten gekommen. Dabei wurde ein Palästinenser getötet und 17 weitere verletzt. Palästinensischen Augenzeugen zufolge hätten palästinensische Sicherheitskräfte unter dem Kommando von PLO-Chef Yasser Arafats Cousin, Moussa Arafat, versucht, ein Fahrzeug anzuhalten, in dem bewaffnete Männer saßen. Diese hätten eine Handgranate auf die Sicherheitskräfte geworfen und sofort das Feuer eröffnet. Dabei wurde ein Zivilist getötet. Danach sei es zu heftigen Gefechten gekommen. Drei Mitglieder des Hamas wurden verhaftet. (Ha’aretz)


(2) Attentäter kamen wahrscheinlich in Containern aus dem Gazastreifen nach Ashdod

Jüngsten Ermittlungen zufolge sind die Selbstmordattentäter von Ashdod allem Anschein nach in einem Verlade-Container aus dem Gazastreifen nach Israel gelangt. Mit dem Container wurden zunächst Süßigkeiten aus dem Ausland nach Gaza transportiert. Danach wurde der Behälter offenbar mit einer Zwischenwand versehen, hinter der die Attentäter des Hamas und der Fatah über den Karnei Grenzübergang nach Israel gelangen konnten. In der Kammer befanden sich Matratzen, Taschen und Waffen. Das berichtete das israelische Fernsehen (Channel 2) am Mittwochabend.

 

Hafenmitarbeiter in Ashdod haben am Mittwochmorgen Waffen und fünf Handgranaten in einem Container entdeckt. Daraufhin wurde ein Teil des Hafengeländes geschlossen. Um 10 Uhr 30 hatten die Arbeiter das Entschärfungskommando der Polizei von Lachish alarmiert, nachdem sie die Tasche mit den Handgranaten in einem Zwischenboden des Containers gefunden hatten. Die Waffen fielen bei der Durchleuchtung mit einer Röntgenanlage auf. Der Behälter war für die Weiterfahrt nach Haifa bestimmt und kam offensichtlich durch den Grenzübergang Karnei aus dem Gazastreifen nach Israel. Die Ermittlungen der Polizei und der Sicherheitsbehörde (Shin Bet) dauern weiter an. Die Polizei schließt nicht aus, dass sich jemand in dem Container versteckt gehalten hat.

 

Am Sonntag wurden zehn Menschen bei einem doppelten Selbstmordanschlag auf dem Hafengelände getötet. Nach den Attentaten tappten die Ermittler jdeoch weitgehend im Dunkeln. Sowohl die Armee als auch der Shin Bet fanden keine Spur, wie die Selbstmordattentäter des Hamas und der Fatah aus dem Gazastreifen in den Hafen von Ashdod gelangen konnten. Aus diesem Grund blieben die Übergänge bei Eres (für Personen) und Karnei (Warenübergang) im nördlichen Gazastreifen nach Israel bis auf Weiteres geschlossen. (Walla/Ha’aretz)


(3) „Kommt die israelische Linke aus ihrer Erstarrung?“, von Attila Shumpleby (y-net)

Der ehemalige Justizminister und Mitinitiator der „Genfer Initiative“ Yossi Beilin ist am Dienstagabend zum Vorsitzenden der neugegründeten linksliberalen Partei in Israel „Yachad“ gewählt worden. Beilin (bisher Meretz, davor Avoda) gewann 53,5%, sein Herausforderer erhielt Ran Cohen (bisher Meretz) 46,5% der Stimmen. Die Partei setzt sich aus Teilen der linksliberalen Meretz-Partei und Beilins Shahar-Bewegung zusammen. Attila Shumpleby (y-net) kommentiert die Wahl:

 

„Man kann sich über ‚Yachad’ und über die Langeweile amüsieren, die das Rennen zwischen Dr. Yossi Beilin und dem Knessetabgeordneten Ran Cohen auszeichnete, und aus der am Ende der ehemalige Minister als Gewinner hervorging. Es ist nicht schwer zu erraten, warum es so leicht ist, die neue sozialdemokratische Partei zu kritisieren: Zunächst, weil es sich um eine neue Einrichtung mit alter Seele handelt, wie ein Auto nach einer Generalüberholung. Zweitens muss man sich die politische Realität in Israel vor Augen halten. Eine grausame Realität, die in den vergangenen Jahren die Linke und die Parteien, die die Linke vertreten, begraben hat. Wer kümmert sich in dieser Situation darum, was Meretz in der Verkleidung von ‚Yachad’ zu sagen hat? Man darf auch nicht die Schwäche der Opposition in Israel vergessen, allen voran der Arbeitspartei, die sich immer wieder duckt und die Krümel aufliest, die ihr aus dem Büro des Ministerpräsidenten zugeworfen werden. Die Schwäche der Arbeitspartei hat sich leider im vergangenen Jahr auf die Situation von Meretz ausgeweitet.

 

Doch heute morgen, einige Stunden nach der Wahl Beilins zum Vorsitzenden, stellt sich heraus, dass hier trotz allem etwas zu wachsen beginnt. Die erste Veränderung und vielleicht die Wichtigste ist, dass nach einem Jahr des Vakuums ein neuer, gewählter und bleibender Vorsitzender auftritt. Seitdem der Abgeordnete Yossi Sarid als Vorsitzender der Meretz nach den Wahlen im vergangenen Jahr zurückgetreten ist, verschwand Meretz von der politischen Bühne in Israel. Sogar bei politischen Themen war man sich nicht einig. Einige unterstützten Genf, andere unterstützten es weniger, wieder andere sprachen über ganz andere Prozesse. Die Botschaft war nicht eindeutig. Jetzt, da ‚Yachad’ einen Vorsitzenden hat und sogar einen mit Ambitionen, ist zu erwarten, dass die Partei wieder als Alternative auftaucht, als eine Partei mit Zähnen und einer eigenen Agenda. Genf wird zum politischen Thema werden. Und auch wenn es nicht bei der gesamten Bevölkerung akzeptiert wird, ist dies der einzige alternative Plan, den die Linke derzeit vorschlagen kann.

 

Beilin wird nicht zögern, sich in den Löwenkäfig zu begeben. Bei seinen Reden in der vergangenen Woche warnte er vor einem Konsensus und es scheint, dass er Recht damit hatte. In den guten Zeiten von Meretz, als Shulamit Aloni noch Vorsitzende war, schaffte die Partei es, Zehntausende junge Leute anzuziehen, besonders wegen der umstrittenen Themen, die sie gewagt hatte, auf die öffentliche Tagesordnung zu setzen. Zwar hat sich im Bereich von Religion und Staat eine Veränderung ergeben, doch in den Bereichen von Politik, Erziehung, gesellschaftlicher Wohlstand und Gerechtigkeit, Demokratie und Ethik, wirkt ‚Yachad’ wie ein einsamer Rufer in der Wüste.

 

Es wäre nicht einfach, aber ‚Yachad’ könnte unter Führung Belins zu neuen Wegen aufbrechen. Beilin weiß das. Zum ersten Mal seit seinem Eintritt in die Politik hat er sich gestern Abend zu einem der kreativsten und blühendsten Köpfe im linken Lager Israels, von einem Nebendarsteller zum Hauptdarsteller gewandelt. Beilin wurde gestern zum Vorstand einer neuen Partei gewählt, um sie voran zu bringen, zu besseren Zeiten.

 

Seine Aufgabe ist nicht leicht, erhielt er doch das Erbe eines riesigen Minus auf der Bank, dazu nicht gerade wenige ideologische Löcher. Doch besteht die breite Überzeugung, dass er es schaffen und die israelische Linke aus der Erstarrung der letzten Jahre holen kann. Er schuldet dies nicht nur seiner eigenen Partei und der Öffentlichkeit, die ihn gewählt hat. Er schuldet sich dies auch persönlich. Bei seinem Versuch, eine sich erneuernde und erwachende Gestalt der Linken zu schaffen, kann Beilin auch seine eigene Gestalt als Mensch mit Führungsqualitäten ausstatten. Und aus seiner Sicht ist das nicht weniger wichtig.“ (Attila Shumpleby, y-net)


(4) WHO-Studie: Israelis werden im Durchschnitt 79,4 Jahre alt, nur 13% sind über 60
Israel steht mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 79,4 Jahren weltweit an Platz 14 und auf Platz 29 der Kindersterblichkeitsrate (unter fünf Jahren). Das ergab ein aktueller Vergleich von 192 UN-Mitgliedsstaaten durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Mit einer Geburtenrate von 2,77 (3.9% pro Jahr) liegt Israels Bevölkerungswachstum im internationalen Vergleich auf Platz 34. Nur 13% der israelischen Bevölkerung ist über 60 Jahre (Platz 51). Prof. Manfred Green (Israel’s Center for Disease Control) zeigte sich zufrieden, allerdings gebe es Möglichkeiten, die Ergebnisse in den kommenden Jahren noch zu steigern. Derweil diskutiert der Rechtsausschuss der Knesset einen Gesetzesantrag von mehreren Abgeordneten des Likud, Shinui und NRP zum generellen Verkaufsverbot alkoholischer Getränke an Minderjährige. Kinder könnten dann nur noch mit einer schriftlichen Erlaubnis der Eltern Alkohol in Supermärkten oder an Kiosken kaufen. (Ma’ariv)

(5) Emblaze Mobile bringt erstes rein israelisches Mobiltelefon (M5) auf den Markt
Nach anderthalb Jahren Entwicklungszeit bringt Emblaze Mobile (ehemals Alpha Cell) diese Woche das erste rein israelische Cellular Telefon, das M5, auf den Markt. Das Gerät wird von Orange vertrieben. Über 100 israelische Unternehmen nahmen an der Entwicklung der einzelnen Komponenten des Mobiltelefons teil, das weltweit als eines der fortschrittlichsten seiner Art gilt. Das M5 hat ein besonders großes Farbdisplay und wird ähnlich wie ein PDA bedient. Es verfügt über eine Kamera (für Fotos und Video), einen MP3- und Video Sound Player und kann Multi-Media Messages (MMS) versenden. (Yedioth Aharonoth)

(6) Publikumszuwachs von 25% bei kulturellen Veranstaltungen israelischer Kleinstädte
Der kürzlich erschienene Bericht von „Omanut la-Am“ („Art for the People“) vermerkt einen Publikumszuwachs von 25 Prozent bei kulturellen Veranstaltungen außerhalb der Ballungszentren im Jahr 2003. Im Vergleich zum Vorjahr wurden insgesamt 190.000 Zuschauer und Besucher mehr gezählt. Am deutlichsten ist die Zunahme im Bereich Musik (180.000 statt 90.000 im Vorjahr). Im Theater waren es 400.00 (350.000 im Vorjahr), bei Tanzveranstaltungen 130.00 (90.000 im Vorjahr), im Kino 90.000 (60.00 im Vorjahr). Ausstellungen verzeichneten Besucherzahlen von 70.00 (statt 50.000 im Vorjahr). (Ma’ariv, 15.01.2004)

(7) Ariel Streich-Quartett/ Jerusalem gastiert in Mittelhessen: 26. bis 28. März 2004

Beim Internationalen Grazer Musikwettbewerb „Franz Schubert und die Musik der Moderne“ vor einem Jahr war der Auftritt des jungen Ariel-Streichquartetts das Ereignis. Die 17- und 18-jährigen Schüler von Avi Abramowitsch an der Jerusalemer Akademie für Musik und Tanz musizierten mit traumwandlerischer Sicherheit, größter Intensität und bewundernswerter Homogenität, wie man das sonst nur von arrivierten Ensembles gewöhnt ist – und wurden dafür mit dem ersten Preis im stark besetzten Wettbewerb belohnt.

 

Das Quartett kommt Ende März von Jerusalem zu drei Konzerten nach Mittelhessen. Im Rahmen des Kirchbergforum wird es am Samstag, den 27. März um 17 Uhr in der Kirche zu Kirchberg bei Lollar konzertieren, bereits am Abend zuvor um 20 Uhr in der IHK zu Dillenburg gastieren und am Sonntag, den 28. März um 17 Uhr im Kloster Arnsburg bei Lich seine Gastspielreise beenden. Auf dem Programm stehen die Streichquartette op.77/1 von Joseph Haydn, Nr. 8 op.110 von Dmitri Schostakowitsch sowie op. 59 Nr.3 von Ludwig van Beethoven. Karten sind an den jeweiligen Abendkassen erhältlich. Weitere Auskünfte beim Veranstalter Heinz Bauer unter 06406-75946 oder www.Kirchbergforum.de


(8) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, etwas wärmer, aber für die Jahreszeit zu kalt.

 

Jerusalem: 8-15°C

Tel-Aviv: 10-19°C

Haifa: 11-17°C

Am Toten Meer: 16-22°C

Eilat: 13-23°C

 

Die Vorhersage für morgen, Donnerstag, 18. März 2004, den 25. Adar 5764:

Am Donnerstag Regen im Norden und Zentrum des Landes, gegen Abend einzelne Gewitter. Die Temperaturen gehen leicht zurück. In den Niederungen der Judäischen Wüste Gefahr von Überschwemmungen. (Ha’aretz)


(9) Wechselkurse

1 € - 5,540 NIS (+0,21%)

1 £ - 8,155 NIS (+0,55%)

1 $ - 4,484 NIS (-0,38%)

(Bank of Israel, 16.03.04)


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