Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 12. März 2004
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(1) Empfehlungen des Nationalen Sicherheitsrates zur Siedlungsräumung
(2) Waffenschmuggel: Drei Ägypter verhaftet; IDF: Palästinenser verhinderten Anschlag
(3) Arabisch soll Pflichtfach an jüdischen Schulen in Israel werden
(4) Natan Yonatan im Alter von 81 Jahren gestorben
(5) Ausstellungen mit Abraham Jaskiel bei der Woche der Brüderlichkeit in Siegen
(6) In eigener Sache: Neue Adresse des Newsletter-Archivs
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Empfehlungen des Nationalen Sicherheitsrates zur Siedlungsräumung

Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) hat einen detaillierten Plan zur Rückansiedelung der jüdischen Bewohner des Gazastreifens in Israel vorgestellt. Nach dem Bericht leben heute 7.800 Juden (1.500 Familien) im Gazastreifen. Das Dokument nennt verschiedene Lösungsvorschläge für die Rückansiedelung in bestehenden oder neuen Ortschaften der Negevwüste in Israel. Nach dem Entwurf sollen mit Ausnahme alle jüdischen Siedlungen im Gazastreifen geräumt werden, mit Ausnahme von Dreien: Nissanit, Dugit und Elei Sinai. Die drei Siedlungen liegen am Nordrand des Gazastreifens unmittelbar an der Grenze zu Israel. Am Donnerstag verlautete aus Regierungskreisen, dass alle geräumten Siedlungen im Gazastreifen intakt bleiben sollen.

 

Bezüglich der „Philadelphi Route“, dem Sicherheitsstreifen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, empfiehlt der Sicherheitsrat, die dortige israelische Kontrolle aufrechtzuerhalten und sogar auszubauen: „Der Schmuggel und die Angriffe gegen die IDF würden sich verstärken und die militärische Reaktion auf diese Bedrohung nachlassen, sollte sich Israel aus dem Grenzstreifen zurückziehen“, heißt es in dem Bericht.

 

Bezüglich des Westjordanlandes nennt das Papier drei Möglichkeiten: Kein Rückzug; ein teilweiser Rückzug aus dem nördlichen Teil (Samaria); eine weitreichende „Entflechtung“ (Trennung). Dabei spricht sich der Sicherheitsrat für die letzte Option aus. Dabei könnte der Rückzug in zwei Phasen durchgeführt werden: In der ersten Phase würde Israel die Siedlungen Ganim, Kadim und die anderen Siedlungen bei Jenin räumen. Die zweite Phase würde die Aufgabe von 20 weiteren Siedlungen beinhalten. (Ma’ariv)


(2) Waffenschmuggel: Drei Ägypter verhaftet; IDF: Palästinenser verhinderten Anschlag

Israelische Sicherheitskräfte haben in der Nacht drei Ägypter festgenommen, die unter Verdacht stehen, Waffen an der israelisch-ägyptischen Grenze geschmuggelt zu haben. Die drei Männer führten zwölf Schusswaffen mit sich, teilte der israelische Rundfunk mit. Der Vorfall ereignete sich nur einen Tag nach dem Besuch des Außenministers Silvan Shalom in Kairo. In Kairo sicherte ihm der ägyptische Präsident Hosni Mubarak die Verstärkung der ägyptischen Grenzeinheiten bei einem israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen zu, um den Waffen- und Sprengstoffschmuggel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen zu unterbinden.

 

***

Palästinensische Arbeiter haben im Januar einen Terroranschlag am Grenzübergang Erez zwischen Israel und dem Gazastreifen verhindert. Die Arbeiter hätten zwei Terroristen überwältigt, die einen Anschlag auf den israelischen Grenzposten verüben wollten. Das berichtete die israelische Armee (IDF) am Donnerstag. Der Vorfall soll sich nur wenige Tage nach dem Selbstmordattentat am 14. Januar 2004 in Erez ereignet haben, bei dem eine Frau fünf Israelis mit in den Tod gerissen hatte. Den Arbeitern, die auf ihre Einreise nach Israel warteten, fielen zwei Jugendliche auf, die Waffen unter ihrer Kleidung versteckt hatten und sich dem Grenzposten näherten. Die Arbeiter sprachen sie an, schlugen sie und übergaben sie dem Palästinensischen Nationalen Sicherheitsdienst, der für die palästinensische Seite des Übergangs verantwortlich ist. Bisher ist über den weiteren Verbleib der Jugendlichen bei den palästinensischen Sicherheitskräften nichts bekannt. Unter normalen Umständen reisen täglich rund 5.000 bis 10.000 Palästinenser nach Israel ein, davon übernachten rund 3.000 Arbeiter in Israel. Palästinensische Arbeiter und deren Angehörige erklärten, die militärischen Flügel der palästinensischen Organisationen versuchten durch die Terroranschläge auf den Grenzübergang, Israel zur Schließung des Übergangs zu provozieren. (Ha’aretz)


(3) Arabisch soll Pflichtfach an jüdischen Schulen in Israel werden

Bildungsministerin Limor Livnat (Likud) hat den Vorschlag des Bürgermeisters von Haifa Yona Yahav (Arbeitspartei) begrüßt, Modernes Arabisch und arabische Kultur als Pflichtfach an jüdischen Schulen in Israel einzuführen. Livnat telefonierte am Donnerstag mit Yahav, nachdem es zuerst geheißen hatte, dass Vertreter des Ministeriums überrascht auf die Anregung reagiert hätten, weil sie nicht in vorheriger Abstimmung mit Jerusalem erfolgt sei. In dem Gespräch sicherte die Ministerin die Unterstützung des Ministeriums bei der Formulierung eines entsprechenden Lehrplanes zu. Yahav kündigte sein Vorhaben am Mittwochabend anlässlich einer Feierlichkeit zur jüdisch-arabischen Koexistenz durch die Abraham Fund Initiatives (AFI) in Haifa an. Die Stiftung hat ihre finanzielle Unterstützung für ein Pilotprojekt in 15 Volksschulen in Haifa zugesagt.

 

„Die Sprachhürde ist eines der Hindernisse, die den jüdisch-arabischen Konflikt erschweren. Es ist an der Zeit, dass dieses Hindernis aus dem Weg geräumt wird“, sagte Yahav bei der Veranstaltung am Mittwoch. „Ich freue mich, mitzuteilen, dass jüdische Kinder in Haifa bald die arabische Sprache und Kultur schon in jungen Jahren lernen werden. Gemeinsam mit AFI bereiten wir uns auf die Einführung der arabischen Sprache und Kultur als Pflichtfach in den Volksschulen der Stadt vor.“ Arabisch sollte ein integraler Bestandteil der Lehrpläne an den jüdischen Schulen im ganzen Land sein, weil „die Mehrheit die Minderheit verstehen“ muss, schrieb Yahav am Donnerstag in einem Brief an Ministerin Livnat. Aus diesem Grund sollte das Projekt landesweit und so schnell wie möglich in Zusammenarbeit mit dem Erziehungsministerium umgesetzt werden. Der Vorsitzende der AFI Alan B. Slifka forderte zudem Koexistenz-Unterricht an israelischen Schulen und die Einsetzung eines Ministers für Koexistenz. „Um ihre Nachbarn hier in der Region zu verstehen, ist es wichtig, dass Juden Kenntnisse über die arabische Sprache und arabische Kultur haben. Genauso ist es wichtig, dass Araber die demokratischen Grundsätze, Bürgerverantwortung und die Pflichten, die sie in der Gesellschaft erfüllen müssen, kennen“, so Slifka. Bisher ist Arabisch ein Wahlpflichtfach an jüdischen Schulen in Israel. (The Jerusalem Post)


(4) Natan Yonatan im Alter von 81 Jahren gestorben
Natan Yonatan ist tot. Nach schwerer Krankheit starb der Dichter am Freitagmorgen im Alter von 81 Jahren in Petach Tikwa. Seiner ersten Gedichte veröffentlichte Yonatan in den 40er Jahren. „Natan Yonatan wird in einem Atemzug mit Natan Alterman und mit Lea Goldberg genannt“, sagte der Komponist Nahum Heimann nach seinem Tod am Freitagmorgen. „mit Liedern wie ‚HaChol Yiskor’, ‚Anita weChuan’, ‚Chifim’ u.a. ist er der meist vertonte Dichter in Israel. Er ist ein Mann der litt, erbaute, schrie und verschied. Er hat alles gemacht, was in diesem Land möglich ist, und er wurde dafür kaum gewürdigt. Er war ein großartiger Dichter und keiner wird sich an die Preise und Auszeichnungen erinnern, die er erhalten hat, - ich denke nicht nur an den Israel-Preis. Dagegen werden seine Lieder nie vergessen werden. 52 Jahre haben wir zusammengearbeitet und ohne ihn wäre ich nicht dahin gekommen, wo ich heute stehe. Er war mein bester Freund, er war mehr als ein Bruder für mich. 52 Jahre haben wir im Schatten des anderen, oder besser gesagt: Ich stand in seinem Schatten. Er war ein großartiger Dichter, und seine Gedichte werden ewig bleiben“, sagte Nahum Heimann am Freitag. (y-net)

(5) Ausstellungen mit Abraham Jaskiel bei der Woche der Brüderlichkeit in Siegen

Auch dieses Jahr ist die „Städtische Galerie Haus Seel“ in Siegen wieder Gastgeberin für eine Ausstellung eines israelischen Künstlers im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit. Sie präsentiert die erste Einzelausstellung posthum des israelischen Künstlers Abraham Jaskiel.

 

1894 in Czenstochau, Polen, geboren, kam Jaskiel im Alter von 17 nach Deutschland. Von 1920 bis 1933 war er in Leipzig als Maler und Dekorationsmaler an verschiedenen Theatern tätig. Mit seiner Frau Auguste und dem ersten Sohn Zeev gelang es ihm, nach Palästina zu fliehen und sich in Haifa niederzulassen. Er widmete sein ganzes Leben nicht nur der Malerei, sondern auch der Verbreitung und Veröffentlichung seiner Werke. So wirkte er mit bei der Eröffnung eines Museums in Neve Shaanan (1946) und bei dem Aufbau einer Kunstakademie in der Stadt (1950). 1960 begann er, sich in neuartiger Technik mit biblischen Themen auseinander zu setzen. Die Ausstellung „Genesis – Bilder zur Bibel“ stellt eine Auswahl dieser Arbeiten vor.

 

Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, Siegen

Tel.: 0271-20100 http://www.cjz-siegen.de/ Email: cjz.siegen@t-online.de

 

Parallel zu dieser Ausstellung wird eine Gemeinschaftsausstellung Abraham Jaskiels mit seinem Sohn Amos in der Siegener „Galerie am Alten Garten“ gezeigt. Amos begann bereits im Alter von 10 Jahren zu malen und wurde oft als junges Genie bezeichnet. Seit mehr als 40 Jahren lebt und arbeitet er in Tiberias. Seine Werke wurden seither in zahlreichen Museen und Galerien weltweit ausgestellt.

 

Galerie am Alten Garten, Gartenstraße 38, 57080 Siegen-Eiserfeld

Tel.: 0271-387426.

 

 

Bild (nur Html): Abraham Jaskiel: Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt – 1. Mose 9,13 – Handdruck 35 x 50 cm.


(6) In eigener Sache: Neue Adresse des Newsletter-Archivs
Ab heute steht das Newsletter-Archiv unter einer neuen Adresse zur Verfügung: http://nlarchiv.israel.de/. Das Newsletter-Archiv enthält alle Newsletter seit dem 30. Januar 2002. Alle Newsletter liegen im systemübergreifenden PDF-Format vor. Zum Lesen ist Adobe Acrobat Reader erforderlich. Eine kostenlose Version kann auf der Seite heruntergeladen werden. Zugriffsstatistik nach Monaten: Februar 2004 (16.224), Januar 2004 (16.061), Dezember 2003 (9.837), November 2003 (8.663), Oktober 2003 (7.788). An- und Abmeldungen sowie die Änderung der Benutzerdaten können nach wie vor unter http://newsletter.israel.de/ von jedem Abonnenten selbst vorgenommen werden.

(7) Das Wetter in Israel

Freundlich und etwas kühler.

 

Jerusalem: 11-20°C

Tel-Aviv: 12-18°C

Haifa: 12-18°C

Be’er Sheva: 11-20°C

Eilat: 15-26°C

 

Die Vorhersage für morgen, 13. März 2004, den 20. Adar 5764:

Heiter bei leicht ansteigenden Temperaturen. Im Tagesverlauf vereinzelte Schauer vom Norden bis in den Negev möglich. (Ha’aretz)


(8) Wechselkurse

1 € - 5,520 NIS (-0,116%)

1 £ - 8,129 NIS (-0,637%)

1 $ - 4,505 NIS (+0,222%)

(Bank of Israel, 11.03.04)


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