Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 08. März 2004
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(1) Mubarak: Palästinenser müssen in Gaza für Recht und Ordnung sorgen
(2) Zahlreiche Tote und Verletzte bei Militäraktionen im Gazastreifen
(3) Palästinensischer Bericht macht PA für zunehmende Anarchie verantwortlich
(4) Komitee zur Verbesserung der Wirtschaftskooperation zwischen Israel und Kasachstan
(5) 150.000 Besucher beim Purim Adloyada Straßenfest in Holon
(6) Frauenpower in Israel: Israels Frauen haben die bessere Ausbildung, verdienen aber weniger
(7) Überlegen Sie, nach Israel auszuwandern? Quick Start in Israel mit der Jewish Agency
(1) Mubarak: Palästinenser müssen in Gaza für Recht und Ordnung sorgen
Kritik aus Kairo: Staatliche Stellen in Jerusalem haben sich heute verwundert über die Worte des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak geäußert, der den Rückzugsplan aus dem Gazastreifen des Ministerpräsidenten Ariel Sharon als „Falle für Ägypten“ bezeichnete, die dazu bestimmt sei, Ägypten „mit den Palästinensern zu konfrontieren“, so der Präsident wörtlich. In einem Interview für die französische Zeitung „Le Figaro“ warnte Mubarak am Montag vor einer Konfrontation mit den Palästinensern, die seiner Meinung nach zu einer Konfrontation mit Israel führen könnte. Der Präsident betonte, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) für Recht und Ordnung sorgen müsse. „Wir können entlang der Grenze helfen, aber die Autonomiebehörde muss für die Mittel aufkommen. Sie trägt die Verantwortung für die Sicherheit in Gaza – nach dem israelischen Rückzug.“ Aus Jerusalem hieß es: „Mubaraks Worte widersprechen unseren Informationen. Niemand möchte, dass die Ägypter in den Gazastreifen eindringen. Unsere Bitte bezieht sich darauf, dass Ägypten entlang der Grenze anwesend ist und dort Hilfestellung leistet.“ In bezug auf den Süden des Gazastreifens hieß es: „Wir wollen nicht, dass Ägypten, sondern dass die Palästinenser Verantwortung übernehmen. Wir möchten ganz und gar nicht, dass die Ägypter entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sitzen.“ (y-net)

(2) Zahlreiche Tote und Verletzte bei Militäraktionen im Gazastreifen

Israelische Soldaten haben am Montagmorgen eine palästinensische Waffenfabrik in die Luft gesprengt, die sie tags zuvor im Dorf Anza, südlich von Jenin (Westjordanland), aufgespürt hatten. Nach Angaben der IDF fanden die Truppen in dem Gebäude leere Mörsergranaten, Rohre, Munition, Chemikalien und Zündungen. Am Montag traf eine Kassam-Rakete, wie sie von palästinensischen Terrororganisationen angefertigt werden, aus dem Gazastreifen in Israel ein. Die Rakete landete bei Sderot im offenen Land.

 

Bei einer Militäraktion der israelischen Armee in zwei Flüchtlingslagern im Zentrum des Gazastreifens wurden am Sonntag 15 Palästinenser getötet und über 80 Palästinenser verletzt. Unter den Toten sind auch vier Kinder. Außer ihnen waren alle getöteten Männer bewaffnet, darunter neun Hamas-Mitglieder, ein Mitglied der Fatah-Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden und ein Mitglied einer weiteren militanten Gruppe (Popular Resistance Committees). Fünf Menschen wurden schwer verletzt, darunter ein 13jähriger Junge und eine Frau. 15 erlitten mittelschwere Verletzungen. Nach Angaben der IDF wurden einige der zivilen Opfer durch die vorzeitige Explosion palästinensischer Handgranaten getroffen.

 

Ebenso am Sonntag nahmen Tausende Palästinenser in Gazastadt an den Beerdigungen der vier Selbstmordattentäter teil, die sich bei einem fehlgeschlagenen Attentat auf den Kontrollpunkt Erez zwischen dem Gazastreifen und Israel am Samstag in die Luft gesprengt hatten. Doch während die Menge die Attentäter bejubelten, übte die palästinensische harte Kritik. Ein Kolumnist, Adeli Sadek, der als eine Vertrauensperson PLO-Chef Yasser Arafats gilt, beurteilte den misslungenen Anschlag als ein Zeichen, dass die palästinensischen Sicherheitsdienste endlich damit beginnen müssten, aktiv zu werden und in ‚das Chaos in Gaza’ einzugreifen.“

 

Aus der Armee verlautete am Sonntag, dass die Militäraktionen in Gaza lange im Voraus geplant gewesen seien und in keinem Zusammenhang zu den Anschlagsversuchen am Samstag am Kontrollpunkt Erez stünden. (Ha’aretz)


(3) Palästinensischer Bericht macht PA für zunehmende Anarchie verantwortlich

Die palästinensische Rechtsorganisation PICCR (Palestinian Independent Commission for Citizens Rights) hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) unter dem Vorsitz Yasser Arafats beschuldigt, die Kontrolle über die Geschehnisse und über die eigenen Sicherheitskräfte zu verlieren. Der Bericht, der am Sonntag in Ramallah veröffentlicht wurde, übt scharfe Kritik an Arafat, der PA und an Israel. Während die israelische Besatzung erheblich zur Verschlechterung der sozialen und wirtschaftlichen Situation in den Gebieten beigetragen habe, sei die PA selbst zu weiten Teilen für die Entgleisung der öffentlichen Ordnung und Menschenrechtsverletzungen wie Folter von Gefangenen verantwortlich. Der Kommissionsleiter von PICCR Mamdouh Eker bezeichnete die PA als „unentschlossen“. Die Behörde hätte vieles zur Verbesserung der Lebensbedingungen tun können, doch nicht einmal die eigenen Sicherheitskräfte würden deren Gesetze durchsetzen. Die Kommission äußerte sich beunruhigt, die PA könnte sich gänzlich auflösen.

 

Der Bericht nennt im einzelnen 48 Mordfälle innerhalb palästinensischer Familien im vergangenen Jahr 2003. In keinem der Fälle habe die Polizei einen einzigen Verdächtigen festgenommen oder Ermittlungen eingeleitet. Die Polizei bleibe untätig bei Autodiebstählen, bei unerlaubtem Fahren oder bei unversicherten Fahrzeugen. In vielen Fällen würden Gerichtsurteile nicht durchgesetzt. Das stärke den Einfluss palästinensischer Banden, die zunehmend die örtliche Kontrolle übernähmen. „Während das Töten und Verbrechen weitergeht, tut die Palästinensische Autonomiebehörde nichts dagegen. Die Menschen werden dem Gesetz kein Vertrauen entgegenbringen“, so Erker. PICCR-Chef Said Zeidani erklärte: „Das Phänomen, dass jemand das Recht selbst in die Hand nimmt, ist nichts Neues in der Palästinensischen Autonomie, aber es hat jüngst stark zugenommen. Dazu gehört, dass die Palästinensische Autonomie jetzt schwächer ist als sie es in der Vergangenheit war. Etwas in ihr ist zusammengebrochen.“ (Ma’ariv)


(4) Komitee zur Verbesserung der Wirtschaftskooperation zwischen Israel und Kasachstan
Israel und Kasachstan werden in diesem Jahr ein gemeinsames Wirtschaftskomitee gründen. Der Ausschuss hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit beider Staaten in Wissenschaft und Forschung zu verbessern. Handelsminister Ehud Olmert und der kasachische Botschafter in Israel Kairat Abdrakhmanov haben am Wochenende die ersten Vorkehrungen getroffen. Dazu gehören Maßnahmen zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich Telekommunikation und Informationstechnologien. Außerdem wird Israel sein Know How für die Verarbeitung der reichhaltigen Rohstoffe (Erdöl, Erdgas und Eisenerz) des zentralasiatischen Staates zur Verfügung stellen. 2003 beliefen sich Israels Exporte nach Kasachstan auf 28 Mio. US $, das sind 5% mehr als im Vorjahr. Die meisten Exporte waren Telekommunikation und Nahrungsmittel. Eine erste Delegation soll in diesem Jahr aus Kasachstan nach Israel kommen. (Globes)

(5) 150.000 Besucher beim Purim Adloyada Straßenfest in Holon
Trotz Terrorwarnungen haben am Sonntag 150.000 Menschen an dem traditionellen Purim Adloyada Straßenfest in Holon, südlich von Tel Aviv, teilgenommen. Zu den Besuchern gehörten vor allem Kinder und Mitglieder von Jugendorganisationen. Unter dem Schutz von 2.000 Einsatzkräften passierten 13 geschmückte Festwagen die jubelnde Festmenge der Sokolov Straße. Vor acht Jahren mussten die Purimfeierlichkeiten abgesagt werden, nachdem bei vier Selbstmordattentaten innerhalb einer Woche 63 Menschen in Jerusalem und Tel Aviv getötet wurden. Die zahlreichen phantasievollen Verkleidungen reichten von der traditionellen Königin Esther bis zu Persönlichkeiten israelischer Fernsehshows. Auch in Hebron wurde gefeiert. Hier zogen jüdische Siedler in ihren Kostümen unter starkem Schutz israelischer Soldaten durch die Straßen der Stadt. In Hebron hat die Parade politische Bedeutung angenommen. Denn hier ziehen die 500 Siedler durch die Straßen der palästinensischen Wohnviertel und demonstrieren Stärke. Viele von ihnen verkleideten sich als palästinensische Terroristen. (The Jerusalem Post)

(6) Frauenpower in Israel: Israels Frauen haben die bessere Ausbildung, verdienen aber weniger

Israelische Frauen sind besser ausgebildet als Männer, verdienen aber weniger. Das gab das Israeli Central Bureau of Statistics anlässlich des heutigen Internationalen Frauentages (UN) bekannt. 62% der jungen Frauen in Israel erlangen die Hochschulreife. Bei den Männern sind es dagegen nur 49%. Über die Hälfte der Studenten sind weiblich: 56% (B.A.) und 57% (M.A.). Unter den Doktoranden stellen die Frauen eine knappe Mehrheit von 53,5%. Insgesamt waren 2003 107.000 Frauen und 88.000 Männer an Universitäten und Hochschulen in Israel immatrikuliert. Gleichzeitig lag das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei Männern mit 8.650 NIS 63% höher als das der Frauen (5.320 NIS). Der Unterschied kommt durch das höhere Basiseinkommen (zur Berechung der Renten), längere Arbeitszeiten und höhere Beitragskosten zustande. Der durchschnittliche Stundenlohn für Frauen lag bei 36,70 NIS, 23% weniger als bei Männern mit 45,30 NIS. Dabei stellen Frauen 48% der Arbeitskräfte. Doch der Frauenanteil stieg, während die Löhne sanken. Unter den Schlechtverdienern stellen die Frauen einen Anteil von 56%, und nur 34% der Besserverdiener sind weiblich.

 

Die erfreuliche Nachricht: Frauen gewinnen an Macht. Im Februar 2003 konstituierte sich die 16. Knesset mit 18 Frauen, das entspricht einem Frauenanteil von 15%. In den Vorjahren reichte die Zahl der weiblichen Abgeordneten von Sieben (12. Knesset 1988-1992) bis zu 15 in der 15. Knesset (1999-2003). Das entspricht nur der Hälfte der Parlamentarierinnen der skandinavischen Länder (Schweden 45%, Dänemark und Finnland 38%). 253 der insgesamt 530 Richter in Israel sind Frauen (48%). 11.489 der insgesamt 29.154 berufsausübenden Juristen sind weiblich (39%). Außerdem gibt es 5.850 Polizistinnen, das sind 22% der Polizisten in Israel. 1,1 Mio. israelische Frauen verfügen über eine Fahrerlaubnis (Männer: 1,8 Mio.). Der Anteil der Autofahrerinnen stieg seit Beginn der 80er Jahre von 28% auf 39%. (Globes)


(7) Überlegen Sie, nach Israel auszuwandern? Quick Start in Israel mit der Jewish Agency
Die Jewish Agency for Israel (German Office) veranstaltet vom 28. bis 30. März 2004 in drei deutschen Städten ein Treffen für Emigranten aus Deutschland mit potenziellen Arbeitgebern aus Israel. Mit dem neuen Programm „Quick Start in Israel“ unterstützt die Jewish Agency Neueinwanderer, einen Job in Israel zu finden oder einen Beruf zu erlernen. Dazu gehören u.a. Jobangebote im Hotelgewerbe und die Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Die Jewish Agency hilft mit einer Übergangswohnung, kostenloser rechtlicher Beratung, bei der Organisation der Auswanderung und beim Erlernen der hebräischen Sprache. Außerdem steht in Israel ein Familiennetzwerk der Jewish Agency zur weiteren Unterstützung bereit. Das Treffen mit den potenziellen Arbeitgebern findet am 28. März in Berlin, am 29. März in Düsseldorf und am 30. März in Mainz statt. Weitere Informationen und Anmeldung: The Jewish Agency for Israel, Tel: 030 24639868 oder 0173 6376585 oder per Email: quickstart@jafi-berlin.de

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