Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 04. März 2004
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(1) Weltbank stellt Ultimatum an Arafat
(2) Europa spendete einige Millionen Euro für die palästinensische Öffentlichkeitsarbeit
(3) Nachwuchs williger Selbstmordattentäter
(4) Israel bald auch im Galileo Projekt der EU
(5) Die nächsten Wahlen für November 2007 angesetzt
(6) Piepenbrock Preis für Dani Karavan
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Weltbank stellt Ultimatum an Arafat

Die Weltbank hat dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yassir Arafat, gedroht, die finanziellen Hilfen einzustellen, wenn nicht das Mismanagement aufhöre. Nigel Roberts, bei der Weltbank zuständig für den Mittleren Osten, kündigte an, dass die PA die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft verlieren würde, wenn Arafat auch die Korruptionspraxis gegenüber seinen Sicherheitskommandeuren nicht stoppen würde, deren Loyalität er sich durch die Zahlung von Geldern sichern würde. Aufgrund des Korruptionsverdachtes würde für weitere finanzielle Unterstützung der PA ein hohes Maß an Einsatz bei den Reformen von Arafat und dem palästinensischen Finanzministerium erwartet.

Bei einer Konferenz internationaler Geldgeber in Rom im Jahr 2003 bat Arafat um 1,2 Mrd US Dollar, wobei die Pro-Kopf-Summe der gezahlten Hilfsgelder bereits bei 300 US Dollar liegt – der größten Pro-Kopf-Zahlung in der Geschichte der Hilfsgelder. Die bereits gekürzte finanzielle Unterstützung resultiert aus verminderten Zahlungen durch Staaten der Arabischen Liga. (MFA)


(2) Europa spendete einige Millionen Euro für die palästinensische Öffentlichkeitsarbeit

Das European Institute for Research in the Middle East deckte in den vergangenen Tagen den Umfang der europäischen Finanzierung für Öffentlichkeitsarbeit und die Verhandlungen der PLO auf, nach dessen Angaben Gross-Britannien, Schweden, Dänemark, Holland und Norwegen seit 1999 gemeinsam eine Summe von über 20 Millionen Euro (ca. 25 Millionen Dollar) bereitgestellt haben.

Die Hilfe war für die Finanzierung von Rechts- und Propagandaberatung bestimmt, die an die Verhandlungsabteilung der PLO geleitet wurde und den fortlaufenden Zahlungen hinzuzurechnen ist, welche die Europäische Union und deren Mitgliedsstaaten zahlen und die sich in den vergangenen Jahren auf zwei Milliarden Dollar beliefen.

Das Institut wandte sich in den vergangenen Wochen an mehrere europäische Staaten und bat um Angaben über den Umfang der Hilfe für die Bereiche der Öffentlichkeitsarbeit in der Palästinensischen Autonomiebehörde, besonders in Bezug auf die Gelder, die der Verhandlungsabteilung der PLO bereitgestellt wurden. Diese Stelle bemühte sich während der letzten Monate um die internationale Unterstützung in der Diskussion um den Sicherheitszaun am Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

Der Forschungsleiter des Instituts Dr. Nick Lambert sagte, dass „die Staaten Schwierigkeit um Schwierigkeit überlistet haben und einige sich weigerten zu kooperieren, obwohl einige von ihnen staatliche Durchsichtigkeit fordern“.

Zu Beginn bedachte Schweden die Gelder für die Autonomiebehörde mit einer gewissen Immunität, um „beide Seiten zu schützen“, doch vor einigen Wochen nahm es seine Entscheidung zurück. Als Antwort auf die Anfrage des Instituts teilte das Aussenministerium mit, dass bis jetzt 1,85 Millionen Euro gespendet wurden und man vor Kurzem entschieden habe, die Spenden fortlaufen zu lassen. Offizielle Sprecher weigerten sich zu sagen, ob das Fliessen der Gelder einem formellen Abkommen unterliegt.

Das dänische Aussenministerium teilte mit, dass die Hilfe für die Palästinenser ein integraler Teil des „Planes für Demokratie, eine funktionierende Regierung, einer Herrschaft der Gesetze und der Menschenrechte“ sei, und bestätigte, dass es ca. zwei Millionen Euro gespendet hatte.

Gross-Britannien gab letzte Woche an, dass es seit 1999 an die Verhandlungsabteilung 13,7 Mio Euro transferierte. (Ha’aretz)


(3) Nachwuchs williger Selbstmordattentäter

Eyad el Sarraj, ein Kinderpsychiater aus Gaza, hat 2003 eine Untersuchung unter ca 1000 palästinensischen Jugendlichen vorgenommen, der zufolge 35 Prozent der Jungen und 14 Prozent der Mädchen zwischen 14 bis 18 Jahren ein „Shahid“ werden möchten, sobald sie 18 Jahre alt sind. Jeder palästinensische Selbstmordattentäter wird zum Shahiden ernannt, was Märtyrer bedeutet.

 

Als eine weitere Schutzmaßnahme gegen Selbstmordattentäter werden demnächst in Israel in 1000 öffentlichen Bussen Sprengstoffdetektoren installiert. (MFA)


(4) Israel bald auch im Galileo Projekt der EU

Der israelische Botschafter in der EU, Oded Eran, sagte, Israel stünde kurz davor, an dem satellitengestützten Navigationssystem der EU, Galileo, teilzunehmen. Damit wird Israel nach der in einigen Wochen erwarteten Unterzeichnung eines der wenigen Nicht-EU-Mitglieder sein, die in dieses wissenschaftliche EU-Projekt einsteigen. Trotz Nichtmitgliedschaft Israels in der EU würde damit die gemeinsame Verbindung der EU und Israels größtmöglich gestärkt, so Eran.

Das Projekt Galileo, das die Nutzung von 30 Satelliten vorsieht, kann für Autonavigation, Landungshilfe für militärischen Flugverkehr oder zur präzisen Positionsbestimmung im Bauwesen eingesetzt werden.

Wieviel Israel das kosten wird, ist noch Bestandteil von Verhandlungen, man rechnet mit einigen 10 Mio Euro. China, das letztes Jahr dem Galileo Projekt beigetreten ist, ist derzeit das einzige Nicht-EU-Land, das ab 2008 plant, Galileo als Alternative zum amerikanischen GPSystem zu nutzen. (MFA)


(5) Die nächsten Wahlen für November 2007 angesetzt

Die scheidende Richterin Dalia Dorner des Zentralen Wahlkomitees hat ihre gestrige Richtlinie, dass die nächsten allgemeinen Wahlen nicht im Jahre 2006 sondern 2007 stattfinden werden, lediglich als Wegweiser für die Entscheidung des Hohen Gerichtes bezeichnet.

Die Parteien Labor, Meretz, Hadash-Ta’al und Balad kündigten ihren Einspruch bereits gegen eine solche Entscheidung des Hohen Gerichtes an. Gerichtspräsident Richter Aharon Barak wird den Vorsitz darüber führen.

Dorner, die offiziell bereits aus dem Obersten Gerichtshof sowie aus ihrem Amt als Vorsitzende des Wahlkomitees geschieden ist, erklärte ihre Entscheidung damit, dass eine verkürzte Periode der Knesset nach sich ziehen müsse, dass das darauffolgende Parlament längstmöglich bestehen solle, um zu häufige Wahlen zu vermeiden.

Diese Position wird jedoch zum Beispiel von dem Generalstaatsanwalt Menachem Mazuz, dem Knessetberater Etti Bendler und den Juristen Prof. Amnon Rubinstein und Dr. Susie Navot abgelehnt. (Ha’aretz)


(6) Piepenbrock Preis für Dani Karavan

Dieses Jahr wird zum 9. Mal der mit 50.000 Euro dotierte Preis für Skulptur in Europa an den 74 jährigen israelischen Künstler Dani Karavan verliehen. Vom Jurymitglied Christoph Brockhaus vom Wilhelm Lehmbruck Museum schildert die Kunstwerke Karavans so: „Sein künstlerisches Werk basiert auf den Erfahrungen der israelischen und arabischen Kulturen, der Begrünung der Wüste, der urbanistischen Qualitäten der Toskana und dem formalen Vokabular eines europäisch geprägten Minimalismus/Konzeptionalismus.“

Der israelische Künstler Dani Karavan ist einzigartig im Bereich der Bildhauerei und befindet sich in der seltenen Situation, dass er sowohl von der Avantgarde (z.B. der Biennale in Venedig und der Documenta in Kassel) als auch von der Bevölkerung, in deren Städten seine Arbeiten installiert wurden, angenommen und geschätzt wird.

Abraham Karavan, sein Vater, wanderte 1920 im Alter von 18 von Lwow in Galizien nach Israel ein. Er wurde Ingenieur und Landschaftsgärtner und entwarf und realisierte seiner Zeit einen Großteil der Parkanlagen in Tel Aviv. Noch heute kann Dani Karavan, wenn er durch seine Geburtsstadt läuft, auf öffentliche Gärten, die sein Vater kreiiert hatte, hinweisen.

1930 geboren studierte Dani Karavan Kunst in Tel Aviv, Jerusalem und Florenz. In den 1960er und '70er Jahren schuf er Reliefarbeiten (Knesset, Jerusalem) und Bühnenbilder (für Martha Graham, Giancarlo Menotti, Batsheva Dance Company). Aber unverwechselbar machten ihn seine Installationen in der Natur, die in Wechselwirkung mit ihrer Umgebung treten und sich oftmals über mehrere Hektar erstrecken. Eines der frühesten Beispiele für sein Werk ist das Negev Monument in Beer Sheva (1963-68). Typisch für seine Auseinandersetzung mit den vier Elementen sind die Verwendung von Pyramiden, Türmen und Wasserkanälen.

Eine bedeutende Aufgabe war die Errichtung eines Walter-Benjamin-Zentrums in Port Bou, das er gemeinsam mit Norman Foster plante und realisierte. Sein Denkmal veranschaulicht die Ausweglosigkeit, in der sich der große Denker auf der Flucht vor den Nazis befand und die ihn zu seinem Selbstmord motivierte.

 

Am 5. Mai wird im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin der Preis verliehen.


(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage vom 04.März 2004, den 11. Adar 5764, Fasten von Esther:

Der Sharav, („Hitze“), wird bis morgen anhalten und weiterhin heiße, trockene, sandige Luft über Israel legen. Ab Freitag dann stetig sinkende Temperaturen, Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, es werden Regen und starke Winde erwartet.

 

Jerusalem: 23-30°C

Tel-Aviv: 21-34°C

Haifa: 20-30°C

Am Toten Meer: 21-36°C

Eilat: 22-35°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5.4785 NIS (-1.469%)

1 £ - 8.2596 NIS (-0.928%)

1 $ - 4.51 NIS (+0.535%)

(Bank of Israel, 04.03.04)


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