Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 27. Februar 2004
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(1) Abkommen zwischen Ex-Geisel Tennenbaum und Generalstaatsanwaltschaft unterzeichnet
(2) Kurden behindern die Rückführung vertauschter Leichen zwischen Hisbollah und Israel
(3) „Arafat blüht im Chaos auf“: Interview mit Shimon Stein in der Thüringer Allgemeinen (26.02.04)
(4) Trotz Wutausbruch Arafats tagt heute der Revolutionsrat in einer abschließenden Sitzung
(5) Wissenschaftler erforschen den Einfluss der Luftverschmutzung auf Niederschläge
(6) Präsident Polens erhält die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität
(7) „Arabisch-israelischer Humus hat ein völkerverbindendes Potenzial“
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Abkommen zwischen Ex-Geisel Tennenbaum und Generalstaatsanwaltschaft unterzeichnet

Der israelische Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum, der mehr als drei Jahre von der Hisbollah gefangen gehalten wurde und im Rahmen des Gefangenenaustausches mit der Hisbollah nach Israel zurückgekehrt ist, hat am Donnerstagabend in Israel einen Vertrag mit der Generalstaatsanwaltschaft unterzeichnet. Das Abkommen schützt Tennenbaum dann vor strafrechtlicher Verfolgung in Israel, wenn er den Sicherheitsbehörden die genaueren Umstände seiner Entführung durch die libanesische Terrormiliz und alle Informationen, die er ihr zur Verfügung gestellt hat, offen legt. Sollte sich herausstellen, dass Tennenbaum als Spion für die Hisbollah tätig war, hat die Staatsanwaltschaft auf der Grundlage der Vereinbarung das Recht, eine entsprechende Freiheitsstrafe zu fordern. Sollte sich nach den Ermittlungen der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes „Shin Bet“ herausstellen, dass Tennenbaum sich nicht der Spionage schuldig gemacht hat, wird die Staatsanwaltschaft von einer weiteren Strafverfolgung absehen, da in diesem Fall eine Freiheitsstrafe ohnehin auf die Zeit der Gefangenschaft durch die Hisbollah angerechnet und damit entfallen würde. Tennebaum wird nun eine schriftliche und mündliche Stellungnahme über alle Ereignisse, die ihn in die Gefangenschaft der Hisbollah im Libanon führten, abgeben. Danach wird er einem Lügendetektor vorgeführt. Sollte sich die Aussage Elhanan Tennenbaums als wahr erweisen, wird das Abkommen mit der Staatsanwaltschaft in Kraft treten. Wenn nicht, wird das Abkommen hinfällig.

 

Unterdessen einigten sich Ministerpräsident Ariel Sharon und Generalstaatsanwalt Menachem Masus darauf, dass der wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen verurteilte Israeli Mordechai Vanunu im April aus seiner Haft entlassen werden soll. Jetzt wird überlegt, wie der vor 18 Jahren verurteilte Vanunu weiterhin überwacht werden kann. Mordechai Vanunu sitzt seit 1986 im Gefängnis in Ashqelon. Der ehemalige Techniker im Nuklearzentrum Dimona bei Be'er Sheva hatte der britischen Tageszeitung „Sunday Times" vor 18 Jahren rund 60 Fotos vom Inneren des Atomreaktors zugespielt, die das Blatt veröffentlichte. Daraufhin wurde Vanunu festgenommen und nach Israel gebracht. Wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen hatte ihn ein Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Israel will sichergehen, dass Vanunu keine weiteren Informationen jeglicher Art weitergibt. Daher soll Vanunu überwacht und sein Telefon abgehört werden. Zudem soll der Spion keinen Pass erhalten, ohne den er das Land nicht verlassen kann. Alle Überwachungsmaßnahmen müssen jedoch vom Obersten Gerichtshof in Jerusalem genehmigt werden. (Ha’aretz)


(2) Kurden behindern die Rückführung vertauschter Leichen zwischen Hisbollah und Israel
In Rosh Hanikra wurde heute die Leiche des libanesischen Drogenhändlers Muhammed Biro an die Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Im Gegenzug erhielten die Israelis die Leiche eines Gastarbeiters. Die Leiche Biros sollte ursprünglich der Hisbollah im Rahmen des Gefangenenaustauschs überreicht werden, versehentlich wurde aber die Leiche eines Gastarbeiters überstellt. Vertreter der israelischen Polizei, des Roten Kreuzes und der Vereinten Nationen (UN) kamen mit der Leiche Biros zum Übergabeort. Am Vormittag wurde sie in den Libanon gebracht. Zum Zeitpunkt behindern demonstrierende Kurden die Überführung der Leiche des Gastarbeiters aus dem Libanon nach Israel und halten die Kolonne, die den Leichnam transportiert, am Grenzübergang zu Israel auf. In der vergangenen Woche hatte die Hisbollah von dem deutschen Vermittler die Rückgabe von zusätzlich 30 Leichen libanesischer Terroristen gefordert, die sich in Israel befinden. Im Gegenzug sollte die Leiche Biros übergeben werden, die aus Versehen im Rahmen des Gefangenenaustauschs überreicht wurde. (y-net)

(3) „Arafat blüht im Chaos auf“: Interview mit Shimon Stein in der Thüringer Allgemeinen (26.02.04)

„(...) Wir neigen heute beim Rückblick auf die 90er-Jahre zur Idealisierung. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass es die Welle der Selbstmordattentate nach Rabins Tod war, die Shimon Peres den Wahlsieg gekostet hat. Damals kam niemand auf die Idee, einen Zaun zu errichten, denn es bestand bis zum Scheitern von Camp David immer noch die Hoffnung, dass der Frieden in greifbarer Nähe sei. Der Anstoß zum Bau eines Terrorabwehrzaunes geht zurück auf Ministerpräsident Ehud Barak, der im Jahr 2000 meinte, dass, wenn seine Ausgleichspolitik scheitere, nur die Trennung bliebe. Heute steht die Anerkennung des legitimen Existenzrechtes des Staates Israel auf der Tagesordnung. (...)“

 

Ganzes Interview mit dem Botschafter: „Arafat blüht im Terror auf“, Thüringer Allgemeine, 26.02.04:

 

http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.thueringen.volltext.php?kennung=on1taTHUThuNational38042&zulieferer=ta&kategorie=THU&rubrik=Thueringen&
region=National&auftritt=TA&dbserver=1

 

Außerdem: Israels Botschafter: „Türkei sollte in die EU“, Thüringer Allgemeine, 27.02.04:

 

http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.politik.volltext.php?kennung=on1taPOLPolNational38042&zulieferer=ta&kategorie=POL&rubrik=Politik&region=
National&auftritt=TA&dbserver=1


(4) Trotz Wutausbruch Arafats tagt heute der Revolutionsrat in einer abschließenden Sitzung

Trotz des heftigen Streits zwischen PLO-Chef Yasser Arafat und einem seiner engsten Sicherheitsberater am Donnerstagabend wird der Revolutionsrat seiner Fatah-Partei am Freitag zum dritten und abschließenden Tag seiner Sitzung zusammentreten. Zu den Auseinandersetzungen war es gekommen, nachdem Sicherheitsberater Nasser Yusouf Zweifel an der Effektivität des palästinensischen Sicherheitsdienstes geäußert hatte. Ohne Reformen sei es nicht möglich, die Sicherheitsdienste wirkungsvoll einzusetzen, so Yusouf. Nach dieser Bemerkung habe Arafat mit einem Mikrofon nach seinem Vertrauten geworfen. Yusouf wiederum habe danach mit einen Stift auf den PLO-Chef geschmissen. Anschließend hätten sich die beiden heftig beschimpft. Danach sei Arafat wütend aus dem Sitzungssaal gestürmt.

 

Der Revolutionsrat kam am Mittwoch erstmals seit drei Jahren zusammen. Er umfasst 130 Abgeordnete und ist die höchste Instanz der Fatah. Auf dem dreitägigen Treffen sollte es vor allem um anstehende Reformen in der Fatah und die herrschende Anarchie in weiten Teilen der Autonomiegebiete gehen. In den vergangenen Wochen waren Hunderte Mitglieder aus der Partei ausgetreten - sie forderten einen Rücktritt der „alten Garde", um Platz für jüngere Führungskräfte zu schaffen. Auf einer Rede am Mittwoch hatte Arafat versprochen innerhalb der nächsten sechs Monate Wahlen anzuberaumen. Laut Parteisatzung sollen alle fünf Jahre Wahlen stattfinden - die letzte Abstimmung liegt jedoch bereits 15 Jahre zurück. (Ha’aretz)


(5) Wissenschaftler erforschen den Einfluss der Luftverschmutzung auf Niederschläge

Luftverschmutzung trägt zur Reduzierung der Niederschläge bei. Gleichzeitig ist sie Ursache dafür, dass sich die verbleibenden Niederschläge intensiver entladen, begleitet von Gewittern und Hagel. Das erklärte der israelische Wissenschaftler Prof. Daniel Rosenfeld von der Hebräischen Universität Jerusalem. Rosenfeld hatte zusammen mit Forschern aus Deutschland, Schweden und Brasilien an Versuchen über den Zusammenhang von Rauchentwicklung und deren Einfluss auf die Niederschläge in den Tropischen Regenwäldern des Amazonasgebietes in Brasilien teilgenommen. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science (Ausgabe vom 27. Februar) veröffentlicht. Die internationale Forschungsgruppe stand unter der Leitung von Prof. Meinrat O. Andreae vom Max Planck Institute in Mainz und wurde von der Europäischen Union gefördert. (Foto, nur Html: Prof. Daniel Rosenfeld: Flug durch mit Rauch angereicherte Regenwolken über den Tropen Brasiliens)

 

 

 

Bereits bei früheren Untersuchungen hatte Rosenfeld gezeigt, wie viele kleine Rauchpartikel dazu beitragen können, dass winzige Wassertröpfchen länger erhalten bleiben und sich erst langsam zu großen Tropfen verbinden, die dann als Regen niedergehen. Mit den jüngsten Forschungen hat sich darüber hinaus gezeigt, dass mit Rauch geladene Regenwolken, die auf diese Weise Höhen von bis zu 10 km erreichen können, Eisstücke hervorbringen, die dann als riesige Hagelkörner über dem tropischen Regenwald niedergehen. Dieser Prozess der Hagelbildung geht mit starken elektrischen Entladungen einher. Die meisten Hagelkörner schmelzen, während sie fallen, und erreichen die Erdoberfläche als heftige Niederschläge. Prof. Rosenfeld führte seine Beobachtungen mit Hilfe eines Fluggeräts durch, das den Einfluss von Rauch auf die Zusammensetzung von Regenwolken misst. (http://www.huji.ac.il/)


(6) Präsident Polens erhält die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität
Der Präsident von Polen Alexander Kwasniewski erhält die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität in Jerusalem. An der Festveranstaltung am Sonntag werden der israelische Staatspräsident Moshe Katsav, verschiedene Botschafter und Abgeordnete der Knesset teilnehmen. Die Universität ehrt den Präsidenten als „beständigen Befürworter der Annäherung zwischen seinem Land und dem jüdischen Volk“. Die Urkunde hebt besonders die aktive Unterstützung des Präsidenten im „andauernden jüdisch-polnischen Dialog“ hervor und lobt dessen Einsatz zur Erinnerung an den Beitrag von Juden zur Geschichte und Kultur in Polen. Kwasniewski hat sich außerdem um die Beziehungen zwischen Polen und Israel verdient gemacht. Alexander Kwasniewski gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Polnischen Allianz der Demokratischen Linken und war später vier Jahre lang deren Fraktionsvorsitzender im polnischen Parlament. Seit 1995 Präsident hat Kwasniewski eine Schlüsselrolle im Demokratisierungsprozess des polnischen Staates gespielt und stand an der Speerspitze der Zuführung Polens in die Nationenfamilie der Europäischen Union. (http://www.huji.ac.il/)

(7) „Arabisch-israelischer Humus hat ein völkerverbindendes Potenzial“

„Arabisch-israelischer Humus hat ein völkerverbindendes Potenzial“. Dieser Meinung ist Inge Günther (Jerusalem) von der Frankfurter Rundschau: „Das mundet Arabern wie Israelis: Humus auf Zitrone mit Olivenöl“. Das Rezept verrät Frau Günther in der Reihe „Topfstars“:

 

http://www.frankfurter-rundschau.de/_inc/_globals/print.php?client=fr&cnt=395109&ref=/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/



(8) Das Wetter in Israel

Sonnig, für die Jahreszeit ungewöhnlich heiß. Die Vorhersage: Ein heißer, trockener Wüstenwind (Sharav) bestimmt am Wochenende das Wetter in Israel. Die Hitzewelle wird bis Sonntag andauern, erst am Nachmittag wird es sich abkühlen, begleitet von einzelnen Schauern im Norden. (Ha’aretz)

 

Jerusalem: 16-22°C

Tel-Aviv: 15-24°C

Haifa: 15-24°C

Be’er Sheva: 15-27°C

Eilat: 20-31°C


(9) Wechselkurse

1 € - 5,578 NIS (-0,925%)

1 £ - 8,339 NIS (-1,062%)

1 $ - 4,481 NIS (+0,538%)

(Bank of Israel, 26.02.04)


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