Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 16. Februar 2004
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(1) Staatspräsident Katzav zu Besuch in Frankreich
(2) Schlimmer als Antisemitismus
(3) Studenten planen Schweigemarsch in Den Haag
(4) Israelische Wirtschaft wuchs um 1,3% im Jahr 2003
(5) Schnee von gestern
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Staatspräsident Katzav zu Besuch in Frankreich

Präsident Moshe Katzav landete am heutigen Montag in der französischen Hauptstadt Paris für einen viertägigen Staatsbesuch. Der Besuch von Katzav in Frankreich ist der erste Besuch eines israelischen Staatspräsidenten seit über 17 Jahren. Während seines Aufenthaltes in Paris wird Katzav unter anderem seinen französischen Amtskollegen Jaques Chirac treffen.

Vor der Abreise von Katzav telefonierte Ministerpräsident Scharon mit dem Staatspräsident und betonte noch einmal die Signifikanz der Reise. Scharon hob im Gespräch hervor, wie wichtig die Reise von Moshe Katzav für das bilaterale Verhältnis von Frankreich und Israel sei und erklärte, dass Katzav Fragen wie die Verbesserung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen beider Länder aber auch den aufkeimenden Antisemitismus in Europa mit Präsident Chirac besprechen wird.

 

Zeitgleich empfing heute der israelische Außenminister Silvan Shalom seinen belgischen Amtskollegen Louis Michel in Jerusalem. Dabei ging es um die Spannungen der jüngeren Vergangenheit zwischen beiden Ländern sowie dem Friedensprozess im Nahen Osten.    

(Jerusalem Post, Israelisches Außenministerium)


(2) Schlimmer als Antisemitismus

Kommentar von Amnon Rubinstein, Ha’aretz 16.02.2004

Englische Version: http://www.haaretz.com/hasen/spages/394477.html

Neil Mackay, einer der Redakteure der schottischen Zeitung Sunday Herald, veröffentlichte im November 2003 einen Artikel, in dem er Behauptungen aus arabischen Kreisen aufarbeitete, nach denen Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad in den Vereinigten Staaten im Voraus von dem Terroranschlag auf die Zwillingstürme gewusst und nichts zu dessen Verhinderung getan hätten. Bisher wurde diese geistesgestörte Behauptung nur unter extremistischen Arabern und Neonazis laut. Die Glasgower Zeitung fand es jedoch richtig, diese Falschmeldung ohne Angabe der Quelle zu wiederholen und brachte damit ihren Glauben an die Genauigkeit dieser Nachricht zum Ausdruck.

Der Artikel schockierte Parlamentsmitglied Jim Murphy von der Laborpartei und auch Lord Greville Janner sowie die Oberhäupter der jüdischen Gemeinden, die alle protestierten und die Redaktion der Zeitung aufforderten, eine Korrektur zu veröffentlichen. Der Redaktion weigerte sich jedoch und sagte, der Bericht basiere auf überprüften Quellen. In seinem Brief an Lord Janner bat die Redaktion der schottischen Zeitung diesen, nicht in die Falle Ariel Scharons zu treten, und jeden, der anderer Meinung sei als er, als Antisemiten zu verurteilen, obwohl Janners vorausgegangener Brief an Mackay keine solchen Beschuldigungen enthalten hatte.

Als Beispiel für Mackays Selbstgerechtigkeit zitierte der Chefredakteur der Zeitung Artikel, in denen Mackay Antisemitismus verurteilt hatte. Er versäumte aus irgendeinem Grund zu sagen, dass einige von Mackays besten Freunden Juden sind. Für den Staat Israel wäre es die einfachste Art dem Redakteur des Sunday Herald etwas zu entgegnen, wenn er die Zeitung wegen Verleumdung verklagen würde. Mittlerweile zieht das Außenministerium dies in Betracht.

Doch das Problem ist, dass der Artikel in der schottischen Zeitung nur ein Extrembeispiel der wilden und hysterischen Angriffe auf Israel ist. Diese Angriffe geschehen nicht nur wegen der Besatzung und wegen der Siedlungen. In solchen Angriffen wird Israel als bösartig porträtiert, als ein grässliches Land, das nicht nur fähig ist, den Palästinensern Schaden zuzufügen, sondern das auch Massenmorde in New York nicht verhindert, wenn diese seinen niederträchtigen Interessen dienen.

Jeder, der Israel auch nur ein bisschen kennt, weiß, dass das Land natürlich nicht so ist, wie es in manchen wichtigen Zeitungen beschrieben wird und dass solche Lügen gegen jede journalistische Regel verstoßen. Die Berichte in diesen Zeitungen ignorieren die Komplexität der israelischen Gesellschaft und präsentieren Israel als eine Karikatur. - So wird es übrigens auch in arabischen Medien dargestellt. Hier ist jeder Israeli ein Monster, das auf unglücklichen Arabern herumtrampelt.

[…]

Steckt in all dem Antisemitismus? Antisemitismus hilft sicher dabei, niederträchtige Dinge über Israel zu schreiben, doch er erklärt nicht alles. Etwas noch ernsteres mag im Gange sein. Traditioneller Antisemitismus akzeptierte keine Juden in der christlichen Gesellschaft, doch normalerweise verneinte er nicht –zumindest nicht prinzipiell- ihr Recht auf eine getrennte Existenz. Vor der "Kristallnacht" predigten selbst die Nazis den Slogan "Juden nach Palästina".

Der antisemitische Ton von Zeitungen wie der Sunday Herald verbietet den Juden das Recht auf eine separate Existenz, indem sie den Staat Israel delegitimieren […]

Die logische Schlussfolgerung aus dem verleumderischen Artikel der Sunday Herald wäre, dass ein demokratisches Land, das den Plan zur Ausführung eines Massenmordes in New York kennt und ihn nicht verhindert, keinerlei Recht hat zu existieren. Dies ist schlimmer als Antisemitismus.

Dies ist die Verneinung des Rechts auf Selbstbestimmung des jüdischen Volkes. Wenn solche Ansichten von wachsendem Antisemitismus begleitet werden, werden wir Juden dadurch in das dunkle Zeitalter zurückgebracht werden.


(3) Studenten planen Schweigemarsch in Den Haag

Im Rahmen der Anhörungen des Internationalen Gerichtshofs bezüglich des israelischen Terror-Abwehr-Zauns am 23.Februar 2004 in Den Haag organisiert die „World Union of Jewish Students“ gemeinsam mit einzelnen europäischen jüdischen Studentengruppen einen friedlichen Schweigemarsch in der holländischen Hauptstadt. Auf diesem soll der Hunderten von israelischen Opfern, die in den letzten Jahren durch Terroranschläge ihr Leben verloren haben, gedacht werden. Die jüdische Studentenvereinigung schreibt dazu: „Schließlich kann es nicht sein, dass Israel wegen der Errichtung eines Zauns vor Gericht gestellt wird, die Selbstmordattentate jedoch dabei völlig in Vergessenheit geraten.“

Der Bundesverband Jüdischer Studenten in Deutschland (BJSD) e.V. organisiert zu diesem Zweck Busse aus Berlin, Frankfurt, München/ Nürnberg, Hamburg, Stuttgart/ Heidelberg und Köln nach Den Haag, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, an diesem Marsch teilzunehmen.

Weitere Informationen über die Fahrt nach Den Haag  können unter folgendem Internetlink gefunden werden http://www.bjsd.de/Zukunft/20040223haag.html oder als Anfrage an haag2004@bjsd.de gerichtet werden.

(Bund Jüdischer Studenten)


(4) Israelische Wirtschaft wuchs um 1,3% im Jahr 2003

Zum ersten Mal seit drei Jahren stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Israel um 1,3% im Jahr 2003 an. Damit beendete die israelische Wirtschaft eine seit drei Jahren andauernde Stagnations- bzw. Rezessionsphase. Für das Jahr 2004 sagen internationale Wirtschaftsexperten ein Wachstum von bis 2,5% in Israel voraus, nachdem im 4.Quartal 2003 die israelische Wirtschaft um 2,4% zulegen konnte.

 

Wie die Deutsche Bank heute mitteilte, übernimmt das Kreditinstitut federführend die Finanzierung eines Kredites über 288 Millionen Euro an die Israel Electric Corporation Ltd. Die Kredite werden teilweise durch Hermesbürgschaften (Euler-Hermes Kreditversicherungen) der Bundesrepublik Deutschland abgesichert.

Die Kredite, die unter einem bestehenden Rahmenvertrag zwischen der Israel Electric Corporation Ltd. und der Deutschen Bank abgeschlossen wurden, dienen der Finanzierung von Lieferungen und Leistungen unter separaten Lieferverträgen der Siemens AG und der Alstom Deutschland im Zusammenhang mit der Erweiterung von jeweils zwei Gaskraftwerken.

(Haaretz, Deutsche Bank)


(5) Schnee von gestern

Am gestrigen Sonntag blieben die Schulen in der israelischen Hauptstadt Jerusalem geschlossen. Grund dafür war nicht ein Streik städtischer Angestellter sondern der für die Region des östlichen Mittelmeerraums eher ungewöhnliche Fall von 20 Zentimetern Neuschnee. Obwohl Schneefall in Jerusalem kein biblisches Ereignis ist, überfordert dies jedoch den öffentlichen Verkehr, welcher seine Mühe mit dem rutschigen Untergrund hat. Die Verbindungsstraße zwischen Jerusalem und Tel Aviv musste ebenfalls aufgrund von Eisbildung für mehrere Stunden geschlossen werden.

Im Laufe des Sonntags konnten Räumfahrzeuge die wichtigsten Hauptstraßen in Jerusalem und Umgebung vom Schnee befreien, so dass im Laufe des Sonntagnachmittags die Situation in Jerusalem normalisierte.

Das Skigebiet „Mount Hermon“ auf den Golanhöhen musste ebenfalls aufgrund von heftigem Schneefall für Skifahrer geschlossen werden. Zudem wurden fast alle Zufahrtsstraßen zum Golan führend für den Verkehr gesperrt.

(Haaretz)


(6) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Vereinzelte Regenschauer und geringfügiger Anstieg der Temperaturen.

 

Jerusalem: 5-10°C

Tel-Aviv: 8-16°C

Haifa: 8-15°C

Am Toten Meer: 9-19°C

Eilat: 8-20°C


(7) Wechselkurse

1 € -  5.686 NIS (-0.70 %)

1 £ -  8.393 NIS (-0.70 %)

1 $ -  4.437 NIS (-0.72 %)

(Bank of Israel, 13.02.04)


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