Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 12. Februar 2004
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Minister reagieren mit Protest auf geplante Kürzungen des Finanzministeriums
(2) Israel wird sich nicht an den Anhörungen zum Sicherheitszaun beteiligen
(3) Palästinensische Terrorgruppen rufen zu Anschlägen in Israel auf
(4) Ansprache des Generalstabschefs im Konzentrationslager Sachsenhausen
(5) Wissenschaftler aus Köln und Jerusalem erforschen die Blühkontrolle bei Pflanzen
(6) Filmprojekt für Jugendliche: Was ist israelisch? Was ist deutsch?
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Minister reagieren mit Protest auf geplante Kürzungen des Finanzministeriums

Mit einer Welle von Protesten haben die Minister der Regierung am Mittwochabend auf die Budgetkürzungen von 6 % reagiert, die der Finanzminister Binyamin Netanyahu (Likud) für den Haushaltsplan der Regierungsbüros plant. Netanyahu will den Plan am kommenden Sonntag dem Kabinett zur Abstimmung vorlegen. Er sieht vor, Gelder an die örtlichen Behörden und in den Sicherheitsbereich weiterzuleiten. Die Minister waren von den Vorschlägen, die Netanyahu am Mittwochabend auf einer Sonderpressekonferenz vorgestellt hatte, nicht sonderlich beeindruckt. Nach dem Finanzplan sollen die indirekten Steuern um insgesamt NIS 2,1 Mrd. gemindert werden. Bereits am Abend teilten einige der Minister mit, dass sie sich den neuen Kürzungen widersetzten werden, darunter die Likudabgeordneten Livnat und Naweh.

 

Das Sozialministerium ist noch nicht bereit, sich darauf zu einigen, welche Stellen die zusätzlichen Kürzungen im Ministerium betreffen sollen. Am Abend wird sich der Sozialminister Zbolon Orlev mit Finanzminister Netanyahu zu einem Gespräch über die Auswirkungen der Kürzungen treffen. „Dies ist ein Erdbeben der Stärke 10 auf der Richterskala für alle Sozialdienste“, sagte Minister Orlev, „ich werde keine Kürzung von derartiger Größenordnung durchsetzen. Die zusätzlichen Kürzungen würde zur Schließung von Altenheimen, Jugendheimen, zu Kürzungen in der Behandlung von Kriminaldeliktsopfern und zur Schließung von mindestens zwei Heimen für geschlagene Frauen führen. (y-net)


(2) Israel wird sich nicht an den Anhörungen zum Sicherheitszaun beteiligen
Israel wird keine Delegation zur Anhörung über den Terrorabwehrzaun zwischen Israel und den umstrittenen Gebieten vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag entsenden. Das hat ein Regierungsausschuss unter der Leitung des Ministerpräsidenten Ariel Sharon am Donnerstag entschieden. Israel hatte am 30. Januar in einer Kurzmittelung erklärt, dass der Fall nicht in den Kompetenzbereich des Gerichtshofs falle. Vielmehr sieht Israel den Bau des Zaunes durch sein Grundrecht auf Selbstverteidigung gerechtfertigt. Das Außenministerium in Jerusalem teilt mit, dass es Stellungnahmen von etwa 49 Ländern zum Sicherheitszaun vorliegen hat. Davon sprechen sich 20 gegen die Verhandlung vor dem Internationalen Gerichtshof aus. Zu diesen Ländern gehören die USA, Russland, zahlreiche europäische Länder, Australien, Kanada und Kamerun. Der Gerichtshof in Den Haag wurde von der UN-Vollversammlung beauftragt, zu prüfen, ob sich der Bau des Sicherheitszaunes mit dem Völkerrecht vereinbaren lässt. Am 23. Februar wird das 15köpfige Gremium mit den Anhörungen beginnen. (The Jerusalem Post)

(3) Palästinensische Terrorgruppen rufen zu Anschlägen in Israel auf

Israelische Sicherheitskräfte sind am Donnerstag in erhöhte Alarmbereitschaft getreten, nachdem radikale palästinensische Terrorgruppen am Mittwoch zu Anschlägen und „Märtyrereinsätze“ gegen israelische Ziele aufgerufen haben. Ähnliche Aufrufe waren in der Vergangenheit binnen weniger Tage von Selbstmordattentaten gefolgt. Zuvor waren bei Gefechten zwischen Soldaten der israelischen Armee und bewaffneten Palästinensern bei zwei verschiedenen Razzien im Gazastreifen 15 militante Palästinenser getötet und zahlreiche verletzt worden. In Sajiyeh, dem östlichen Teil von Gaza-Stadt, waren die Soldaten auf der Suche nach Palästinensern, die wiederholt Siedlungen mit Mörsergranaten und Kassamraketen angegriffen hatten. Armeeberichten zufolge waren alle Getöteten bewaffnet oder damit beschäftigt, neue Sprengsätze herzustellen.

 

Der Befehlshaber des Einsatzes am Mittwoch, Oberst Yoel Strick, erklärte, mehrere Dutzend der kämpfenden Palästinenser hätten aus der Mitte der umherstehenden Schaulustigen gefeuert, darunter viele Frauen und Kinder, die ihre Häuser verlassen hatten, obwohl lokale Radiosender die Zivilbevölkerung aufgefordert hatten, die Häuser während der Kämpfe nicht zu verlassen. Die Onlineausgabe der Tageszeitung Ha’aretz veröffentlichte am Donnerstag auf ihren Seiten ein Bild der Nachrichtenagentur Reuters, auf dem palästinensische Kämpfer und Kinder in unmittelbarer Nähe zu sehen sind: Ha’aretz (http://www.haaretz.co.il/hasite/images/printed/P120204/a.0.1202.20.2.9.jpg) Unterdessen wurde am Donnerstag im Westjordanland, westlich von Ramallah, der Hamas-Aktivist Samer Arar getötet. Der Mann versuchte zu fliehen, als die Soldaten in das Dorf eindrangen, um ihn festzunehmen. (Ha’aretz)


(4) Ansprache des Generalstabschefs im Konzentrationslager Sachsenhausen

... Leider ist auch heute, fast sechzig Jahre nach der Befreiung des Lagers Sachsenhausen, der Antisemitismus nicht aus der Welt verschwunden. Er hat sein Gesicht, seine Sprache, seine Strategie verändert , doch das Ziel ist das Gleiche: Die Juden, oder anders gesagt: Israel, deren Staat. In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Welt eine Richtung zur Verleugnung des Holocaust oder zu einer Minderung dessen Ausmaßes herausgebildet. Als ein Teil des Versuches, das historische Anrecht des jüdischen Volkes auf einen nationalen Rahmen zu verneinen, versuchen die Verleugner des Holocaust die Realität der furchtbarsten Tragödie zu verleugnen, die das jüdische Volk in seiner gesamten Geschichte durchmachen mußte und versuchen, dem jüdischen Volk und dem Zionismus rassistische Merkmale zuzusprechen. Die derzeitige Welle des Antisemitismus ist von einer anti-jüdischen und antizionistischen Propaganda begleitet. Juden werden mit Gewalt angegriffen, Synagogen und jüdische Grabstätten werden zerstört und viele Juden fürchten, jüdische oder israelische Symbole oder Kleidung zu tragen.

 

Israel und die Israelischen Streitkräfte werden mit einer beschämenden Leichtigkeit des Völkermordes beschuldigt. Dieses sind gemeine Behauptungen, denn wir zahlen einen hohen Preis mit dem täglichen Sterben unserer Soldaten, um zu vermeiden, dass Unschuldige verletzt werden, denn wir führen einen Kampf gegen Terroristen, die sich hinter Zivilisten verstecken. Diese Beschuldigungen haben keinerlei Basis, ausser der einen: Deren bedrohliche Knospen oder gar Früchte sind der Antisemitismus der heutigen Zeit. Dies ist kein normaler Zustand,wir dürfen uns nicht daran gewöhnen. Die Welt darf nie vergessen, was so tief in jeder jüdischen Seele eingeprägt ist...”

 

Ganzer Text: Ansprache des Generalstabschefs Moshe Ya’alon im Konzentrationslager Sachsenhausen am Mitwoch, dem 11. Februar 2004

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=48929&MissionID=88 (www.israel.de)


(5) Wissenschaftler aus Köln und Jerusalem erforschen die Blühkontrolle bei Pflanzen

Wissenschaftler des Max Planck Instituts für Züchtungsforschung in Köln und der Hebräischen Universität in Jerusalem haben die molekularen Mechanismen, die eine Blühinduktion bei Pflanzen in Reaktion auf veränderte Lichtverhältnisse auslösen, dargestellt. Die Ergebnisse wurden in der Februarausgabe des „Science Magazine“ veröffentlicht. Sie sind von signifikanter Bedeutung für die potentielle Kontrolle der Blühzeit bei Pflanzen und die Anpassung von Pflanzen an das Wachstum unter Konditionen, die von denen ihrer natürlichen Umgebung abweichend sind.

 

Bisher ist die Nahrungsmittelproduktion in vielen Regionen der Erde durch die Jahreszeiten begrenzt. Einer der Gründe dafür sind spezielle Vorkehrungen, die jede Pflanzenspezies während der Evolution entwickelt hat. So beginnt eine Pflanze genau dann zu blühen, wenn das Mikroklima, in dem sie sich entwickelt, die besten Voraussetzungen für ihre Reproduktion bietet. Die deutschen und israelischen Wissenschaftler führten Experimente an der Modellpflanze Arabidopsis thaliana (Ackerschmalwand) durch, um die Art der Lichtregulation für die Blühzeit besser zu verstehen. Sie zeigten, wie Tageslänge und Lichtqualität über pflanzliche Photorezeptoren die Stabilität des Proteins Constans beeinflussen. Constans ist ein Protein, das den Blühprozess unterstützt. So konnte das Verhalten vieler Pflanzenarten erklärt werden, deren Blühzeit saisonal und von den Tageslängen abhängig ist. Arabidopsis thaliana ist eine kleine Blühpflanze, die weltweit als Modellorganismus in der Pflanzenbiologie genutzt wird.

 

      

 

Der Forscher der Hebräischen Universität, Dr. Alon Samach (im Bild, nur Html), konnte anhand dieser und früherer Forschungsergebnisse zeigen, dass die Manipulation der Blühzeit in wichtigen Getreidepflanzen auf zweifache Weise erzielt werden könnte: entweder durch genetische Veränderungen, die die Stabilität des Proteins Constans verändern oder durch die Anwendung spezieller Screeningmethoden, wodurch die Elemente des Sonnenlichts manipuliert werden könnten, die die Pflanze erreichen. Zu dem Kölner Forschungsteam unter der Leitung von Dr. George Coupland gehören Dr. Frederico Valverde, Dr. Aidyn Mouradov, Dr. Wim Soppe und Dr. Dean Ravenscroft. Dr. Alon Samach ist Dozent an der Fakultät für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt der Hebräischen Universität in Rehovot. Seine Forschungsarbeiten werden von der Israel Science Foundation, dem israelischen Landwirtschaftsministerium, dem amerikanisch-israelischen Binational Agricultural Research and Development Fund und der Deutsch-Israelischen Stiftung für Forschung und Entwicklung (GIF) unterstützt. (http://www.huji.ac.il/)


(6) Filmprojekt für Jugendliche: Was ist israelisch? Was ist deutsch?

Das Jugendforum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (ASF) veranstalten vom 20. Juli bis 10. August 2004 ein Deutsch-Israelisches Filmprojekt für Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren: „Life recording: Was ist israelisch? Was ist deutsch?“ Die ersten elf Tage finden in Israel statt (vorwiegend in Jerusalem), die letzten elf Tage in Berlin. Die 24 israelischen und deutschen Teilnehmer werden drei Wochen zusammen verbringen. Sie werden sich und ihre Länder jenseits gängiger Klischees kennen lernen, die sie sonst in den Nachrichten hören.

 

Mit Hilfe einer Filmpädagogin werden die Jugendlichen einen eigenen Film drehen und sich auf diese Weise der Frage nähern, was israelisch und was deutsch ist. Dabei kann filmerisch erspürt werden, wie vielfältig die beiden Länder sind: ihre Gesellschaften, ihre Geschichten, ihre Menschen und ihre Kultur. Es sind keine filmtechnischen, aber gute Englischkenntnisse erforderlich. Zum Programm gehören Ausflüge, Besichtigungen, Besuche von Veranstaltungen und zahlreiche Begegnungen. Die Teilnehmer werden in einem Seminarhaus mit Selbstverpflegung untergebracht. Teilnahmebeitrag: EUR 525,- einschließlich Flugkosten. Weitere Informationen und Bewerbung bis 15. Mai 2004 bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Israel-Referat, Detlef Balke, Tel. 030-28395-115 Fax 030-28395-135 Email: balke@asf-ev.de


(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, am Morgen vereinzelt Schauer. Mild.

 

Jerusalem: 7-13°C

Tel-Aviv: 10-18°C

Haifa: 10-18°C

Be’er Sheva: 9-19°C

Eilat: 11-23°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,686 NIS (-0,49%)

1 £ - 8,385 NIS (+0,05%)

1 $ - 4,482 NIS (+,018%)

(Bank of Israel, 11.02.04)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer