Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 11. Februar 2004
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(1) Es bewegt sich was im Nahen Osten
(2) 13 Tote bei Gefechten im Gazastreifen
(3) Olmert: Frage des Zauns ist eine politische, nicht juristische
(4) Israelische Blumen zum Valentinstag in Europa
(5) Israelische Filme im internationalen Rampenlicht
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Es bewegt sich was im Nahen Osten

Alle haben davor gewarnt, heute ist es geschehen: Ein Erdbeben von der Stärke 5,1 auf der Richterskala hat am Mittwochmorgen weite Teile Israels erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag nördlich des Toten Meeres. Aus verschiedenen Landesteilen wurde von leichten Verletzungen, vor allem Schocks, und kleinen Gebäudeschäden berichtet. Zur Stunde gibt es keine offizielle Anweisung zur Räumung von Gebäuden. Um die Bevölkerung zu beruhigen, sandte die Polizei Steifenwagen in die Stadtzentren. Gegen 10 Uhr 15 waren im ganzen Land Erdstösse zu spüren. Das Beben dauerte ca. eine halbe Minute. Einige Gebäude wurden für kurze Zeit evakuiert, darunter das Regierungsgelände in der Hauptstadt. Im Gebäude der Knesset entstanden Risse in den Wänden, und eine Debatte musste verschoben werden. Unter den Knessetmitgliedern kam es zunächst zur Diskussion darüber, ob es sich um einen Anschlag oder ein Erdbeben gehandelt habe.

 

Zahlreiche erschrockene Bürger stürzten sich auf ihre Telefone, doch die Telefonzentralen der Gemeinden wurden zur Zeit bestreikt. Die Gewerkschaft teilte mit, dass die Zentralen den Umständen entsprechend ihre Arbeit wieder aufnehmen würden. Auch das israelische seismologische Institut wurde von zahlreichen Anrufen überhäuft. Insgesamt war die Bevölkerung im ganzen Land sehr schockiert: Eltern eilten zu Schulen und Kindergärtnern, um ihre Kinder abzuholen und auf den Strassen gab es für diese Uhrzeit verhältnismäßig starken Verkehr. Das Erziehungsministerium wies die Schulen an, die Schüler bis 12 Uhr 30 nur auf den Schulhöfen zu versammeln, aus Angst vor Nachbeben.

 

„Unser Gebiet, das sich dort befindet, wo der afrikanische, der asiatische und der europäische Kontinent aufeinandertreffen, ist schon seit Jahrtausenden erdbebengefährdet“, erklärt Prof. Akiva Flakser von der Universität Tel Aviv. „Der Grund dafür sind die zahlreichen Risse in der oberen Schicht der Erdkugel im gesamten Bereich, in dem die Kontinente aufeinandertreffen, wie z.B. in der jordanischen Senke und der Senke des Toten Meeres. Dieses Gebiet ist geologisch äußerst aktiv. Es gibt dort ständig leichte Erdbeben. Schon zu biblischen Zeiten war bekannt, dass es hier starke Erdbeben gibt und im Tanach gibt es zahlreiche Hinweise darauf. Im 20. Jahrhundert gab es zwei starke Beben: 1927 ereignete sich ein starkes Beben im Norden des Toten Meeres, das in Jerusalem großen Schaden anrichtete und sogar den Bahnhof zerstörte. 1998 gab es ein weiteres starkes Beben im Gebiet von Nuweiba auf dem Sinai. Dieses Erdbeben war im ganzen Land zu spüren. Beide hatten eine Stärke von 7 auf der Richterskala. Es gibt Tabellen, die darauf hinweisen, dass es alle 60 bis 100 Jahre starke Erderschütterungen gibt. Das heutige Beben ist mit einer Stärke von 5 auf der Richterskala tatsächlich nur ein mittleres Beben gewesen. Die Stärke wird nach der Richterskala gemessen. Auf der Skala gibt es 10 Stufen, wobei jede Stufe zehnmal stärker ist als die vorhergehende. So ist ein Erdbeben der Stärke 4 z. B. 10mal stärker als ein Beben der Stärke 3.“ (y-net)


(2) 13 Tote bei Gefechten im Gazastreifen

Bei Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern am östlichen Rand von Gaza-Stadt sind in der Nacht zum Mittwoch 13 Palästinenser ums Leben gekommen. Mindestens 50 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Ein weiterer Palästinenser wurde bei Schießereien in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen getötet. Fünf weitere Palästinenser wurden verletzt. Die Soldaten suchten dort nach Tunneln, die zum Waffenschmuggel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen benutzt werden. In Gaza-Stadt hatten die Soldaten nach Palästinensern gesucht, die Siedlungen wiederholt angegriffen hatten. Während des Einsatzes kam es zu heftigen Schusswechseln mit Palästinensern.

 

Unter den Getöteten befindet sich der 18-jährige Mohammed Hilles, Sohn von Ahmed Hilles, dem Anführer von Yasser Arafats Fatah im Gazastreifen. Vier der getöteten Männer waren bewaffnet. Unter ihnen ist auch Hani Abu Skhaila, ein hochrangiges Mitglied der Terrorgruppe Hamas. Der Terrorist hatte in der Vergangenheit einen gezielten Angriff der israelischen Armee überlebt, berichteten Anwohner. Bei den Gefechten wurden außerdem zwei Zivilisten getötet. Sieben wurden schwer verletzt, darunter mindestens drei Jungs, die die Gefechte von den Nebenstraßen aus beobachteten, erklärten Ärzte.

 

Nachdem der Tod Abu Skhailas im Krankenhaus der Stadt bekannt gegeben wurde, feuerten in Tarnanzüge gekleidete Kämpfer des Hamas Schüsse in die Luft, riefen „Gott ist groß“ und kehrten an den Ort der Gefechte zurück. Nach dem Einsatz rief die Organisation zu einer „Welle von Selbstmordattentaten" gegen israelische Ziele auf: Wir rufen „alle Kampfeinheiten in Jerusalem, Hebron, Nablus, Bethlehem, Jenin, Tulkarm, Gaza und allen Städten und Dörfern auf, schnell zu reagieren und alle feindlichen Positionen anzugreifen, die sie mit großen Märtyrer-Operationen erreichen können", heißt es in einer Erklärung der Terrorgruppe. (Ha’aretz)


(3) Olmert: Frage des Zauns ist eine politische, nicht juristische

Israel wird wahrscheinlich nicht an der Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof über den Sicherheitszaun am 23. Februar in Den Haag teilnehmen. Das deutete der stellvertretende Ministerpräsident Ehud Olmert (Likud) am Mittwoch bei einem Aufenthalt in Polen an. Der Sicherheitszaun sei ein „legitimes Mittel der Selbstverteidigung gegen Terrorismus“, fügte Olmert hinzu. Es handele sich um eine politische Frage und nicht um eine juristische, die vor einem Gericht verhandelt werden müsse. Es sei zu hoffen, dass der Internationale Gerichtshof seine Einmischung in dieser Frage noch einmal überdenke. Der Rechtsberater des Außenministeriums in Jerusalem erklärte jedoch, Israel habe noch nicht über die Teilnahme im Haag entschieden. Eine Entscheidung durch den Ministerpräsidenten wird für morgen erwartet.

 

Auch Außenminister Silvan Shalom sprach sich gegen die Teilnahme einer israelischen Delegation an der Anhörung vor dem Gerichtshof aus. Auf diese Weise würde man dem Gerichtshof nur die Legitimität, in dieser Sache entscheiden zu können, zuerkennen. Shalom befindet sich gerade zu einem Besuch in Indien. Nach den Gesprächen mit Shalom am Mittwoch hat die indische Regierung beschlossen, vor der Anhörung des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag nicht gegen den israelischen Sicherheitszaun zu argumentieren. Bisher wollte Indien, wie zahlreiche andere Staaten, gegen den Zaun votieren. In einem Rundfunkinterview teilte der Außenminister mit, dass auch Indien den Bau eines Sicherheitszaun beabsichtige, um das Eindringen von Terroristen aus Pakistan nach Indien zu verhindern. „Deshalb kann Indien wohl besser als andere verstehen, warum dieses Hindernis gegen Selbstmordattentäter notwendig ist", sagte Shalom. Der Außenminister Indiens, Yashwant Sinha, teilte Shalom mit, es habe in letzter Zeit Aufforderungen von arabischen Staaten gegeben, Indien solle gegen den Zaun argumentieren. (Ma’ariv)


(4) Israelische Blumen zum Valentinstag in Europa
In Vorbereitung auf den Valentinstag am Samstag, dem 14. Februar, hat Cargo Air Lines 1.800 Tonnen israelische Exportblumen zum Verkauf nach Europa transportiert. Die 50 Mio. Blumen wurden am Dienstagmorgen frisch gepflückt und noch am selben Abend in die 20 Flugzeuge am Agrexco Agricultural Export Terminal am Ben Gurion Flughafen bei Tel Aviv verladen. Noch in der Nacht landete die Ware auf den Flughäfen Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs, von wo aus sie am Mittwoch die Blumenmärkte in ganz Europa erreicht haben. Wegen des hohen Eurokurses kann mit Einkünften von über NIS 80 Mio. gerechnet werden. (Globes)

(5) Israelische Filme im internationalen Rampenlicht

Auf der diesjährigen Berlinale werden in verschiedenen Sektionen vier israelische Spielfilme vorgestellt - eine beeindruckende Produktivität für ein Land mit knapp mehr als sechs Millionen Einwohnern. Dies ist um so bemerkenswerter, als Israel eine Periode von Gewalt und politischer Unruhe durchlebt. Wie die Kunst der 20er und 30er Jahre in Deutschland, im Nachkriegs-England der 50er Jahre und den 50er und 60er Jahren in den USA so scheinen israelische Filmemacher mittels ihrer Produkte ihre schnell verändernde schwierige Welt zu sortieren und zu verstehen.

 

Es begann mit der erstmaligen Präsentation von neuen israelischen Beiträgen auf der Berlinale 2003. Im Laufe des Jahres wurde es geradezu populär für renommierte Filmfestivals, mindestens einen israelischen Film einzuladen. Im November 2003 gewann Yoav Shamir als erster Israeli das prestigeträchtige International Documentary Festival of Amsterdam (IDFA) mit „Checkpoint“. Letzten Monat wurde Savi Gabizons „Nina´s Tragedies“ zum ersten Mal in der offiziellen Auswahl auf dem Sundance Film Festival gezeigt. Israelische Filme finden inzwischen immer mehr Zuspruch unter dem lokalen Publikum. In den letzten Jahren haben durchschnittlich zehn israelischen Filme pro Jahr an den lokalen Kassen 4,5% Anteil für sich verbuchen können.

 

„Israelis haben das Gefühl, sie müssten die Beiträge aus ihrem eigenen Land unterstützen, weil der Rest der Welt gegen sie ist“, erklärt Katriel Shori, Leiter des Israeli Film Fonds. Zudem wird der Erfolg des israelischen Filmes im eigenen Land dem Einfluss des hebräischsprachigem TV auf die israelische Kultur zugeschrieben. Die Produktion und Sendung von verschiedenen Shows und Soap operas auf Hebräisch in Israels Zweitem - kommerziellen - Fernsehsender hat das Vorurteil endgültig entkräftigt, dass Hebräisch nicht bildschirmtauglich sei. Zudem haben viele Israelis augenblicklich das Gefühl, ihre eigene nationale Produktion unterstützen zu müssen, da der Rest der Welt ohnehin gegen sie sei. Auch wenn die meisten israelischen Filme nicht umhin können, von der politischen Situation geprägt zu sein, sind nicht alle von dem Thema dominiert - im Gegenteil: die meisten erzählen eine Alltags-Geschichte. (Nach einem Beitrag von Dan Fainaru, Berlinale 2004)


(6) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Bedeckt und Regen vom Norden bis in die Mitte des Landes.

 

Jerusalem: 5-11°C

Tel-Aviv: 9-15°C

Haifa: 10-12°C

Am Toten Meer: 12-19°C

Eilat: 10-19°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5,714 NIS (+0,42%)

1 £ - 8,380 NIS (+0,82%)

1 $ - 4,474 NIS (+0,11%)

(Bank of Israel, 10.02.04)


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