Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 06. Februar 2004
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(1) Olmert: Der Plan zur Räumung von Siedlungen ersetzt nicht den internationalen Friedensplan (Road map)
(2) Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Sicherheitskräften in Gaza
(3) Exportsteigerungen in arabische Länder / Industrieabkommen zwischen Israel, USA und Ägypten in Aussicht
(4) Wandlungen - Israel damals und heute: Ausstellungsservice im Jahr 2004
(5) „Neujahrsfestes der Bäume“ und die Wettervorhersage für Israel: Sonnig und warm!
(1) Olmert: Der Plan zur Räumung von Siedlungen ersetzt nicht den internationalen Friedensplan (Road map)

Der Plan der israelischen Regierung zur einseitigen Trennung von den Palästinensern geht nicht zu Lasten des internationalen Friedensplans (road map), der die Errichtung eines palästinensischen Staates im Westjordanland und Gazastreifen vorsieht. Das erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Ehud Olmert (Likud) gegenüber dem amerikanischen Außenminister Colin Powell bei einem überraschenden Besuch am Donnerstag in Washington. „Für uns ist der Plan (zur einseitigen Trennung) eine Etappe auf dem Weg, der fortbestehen wird, bis wir ein endgültiges Abkommen (mit den Palästinensern) erreicht haben“, erklärte Olmert gegenüber dem israelischen Rundfunk am Freitag. Der Minister war am Donnerstag nach Washington gereist, um dem amerikanischen Außenminister den Plan Sharons über die Räumung der 17 Siedlungen im Gazastreifen vorzustellen.

 

Unterdessen haben am Freitag etwa 500 Siedler des Sieldungsblocks Gush Katif im südlichen Gazastreifen vor der privaten Ranch des Ministerpräsidenten im Negev gegen dessen Räumungsplan demonstriert. Als Gegenleistung für die Aufgabe aller Siedlungen im Gazastreifen möchte Ministerpräsident Sharon die amerikanische Regierung um Genehmigung bitten, bestehende Siedlungen im Westjordanland, die in nächster Nähe zu Israel liegen, erweitern zu dürfen. Aus israelischen Regierungskreisen verlautete, dass die US-Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten Bill Clinton bereits eine Einverleibung der nahegelegenen Siedlungen Ma’ale Adumim, Ariel und Gush Etzion zugestimmt hatte. Es sei der heutigen Regierung bekannt, dass nicht Israel für das Stocken des internationalen Friedensplans verantwortlich sei, so ein Regierungssprecher weiter. (Ha’aretz)


(2) Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Sicherheitskräften in Gaza

Bei Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Sicherheitskräften und palästinensischen Polizisten sind am Donnerstag in Gaza-Stadt mindestens elf Palästinenser verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Nach palästinensischen Berichten hatten mehrere Mitglieder des palästinensischen Sicherheitsdienstes das Büro des Polizei-Chefs im Gazastreifen, Razi al-Jabali gestürmt und versucht, ihn zu töten. Jabali konnte jedoch unversehrt entkommen. Sein Berater, Jussef Abu Sharar wurde schwer verletzt.

 

Nach anderen Berichten hieß es, dass Anhänger des früheren Sicherheitschefs in Gaza, Mohammed Dahlan, das Büro gestürmt und den Polizei-Chef zusammengeschlagen hätten. Mindestens 13 Palästinenser seien verletzt worden, darunter Polizisten und Passanten. Außerdem sollen mehrere Fahrzeuge beschädigt worden sein. Es habe sich jedoch nicht um ein geplantes Attentat gehandelt. Vielmehr hätten vier Sicherheitskräfte Jabali besucht. Dabei sei ein Streit entstanden, der in einer Schießerei endete.

 

Jabali gilt als enger Vertrauter von Yasser Arafat und ist unter Palästinensern in seiner Position als Polizei-Chef umstritten. Arafat hatte ihn im Jahr 2002 von diesem Posten entlassen, nachdem Korruptionsvorwürfe gegen ihn laut geworden waren. Sehr zum Ärger vieler reformorientierter Palästinenser und Anhänger von Mohammed Dahlan hatte Arafat Jabali vor mehreren Monaten wieder zum Polizeichef des Gazastreifens ernannt. Jabali steht wegen Verwicklungen in Terroraktivitäten gegen Israel auf der israelischen Fahndungsliste. Palästinensische Sicherheitsstellen dementierten am Donnerstag Berichte über den Mordversuch an Jabali.

 

Später in der Nacht zum Freitag kam ein Kommandeur der Terrororganisation Hamas, Abdel Nasser Abu Shuka, bei einer Explosion in einem Haus im Flüchtlingslager Bureij im Gazastreifen ums Leben. Aus palästinensischen Kreisen hieß es, Shuka habe eine Paketbombe erhalten. Die israelische Armee vermutet hingegen, dass der Palästinenser einen Sprengsatz herstellte, der versehentlich frühzeitig detonierte. (The Jerusalem Post/ Ha’aretz/ Ma’ariv)


(3) Exportsteigerungen in arabische Länder / Industrieabkommen zwischen Israel, USA und Ägypten in Aussicht

Exporte aus Israel in arabische Länder sind 2003 um 15% auf $ 123 Mio. gestiegen. Indirekte Exporte über Drittländer durch Joint Ventures israelischer und arabischer Unternehmen werden zusätzlich auf $ 10 Mio. beziffert. Die Ausfuhr in das arabische Nachbarland Jordanien stieg um 24% auf %86 Mio. an, das sind 70% aller Exporte in arabische Länder. Dagegen blieb die Warenausfuhr nach Ägypten mit $ 26 Mio. konstant. Vor allem in den Bereichen Textil, Holz, Möbel, Papier, Kunststoff und Transportgüter ist die Nachfrage aus den arabischen Ländern gestiegen.

 

Unterdessen haben Verhandlungen über ein Abkommen zu gemeinsamen hochqualifizierten Industriegebieten zwischen Israel, den USA und Ägypten weitere Forschritte gemacht. Der Vertrag sieht gemeinsame israelisch-ägyptische Investitionen von 35% vor. Außerdem soll eine Übereinkunft zur Erfüllung der Ursprungsregeln erarbeitet werden. Damit würden die Produkte die Zugangsberechtigung frei von Importzöllen zum US-amerikanischen Markt erlangen. Das Vorhaben wurde kürzlich bei einem Treffen einer ägyptischen Handelsdelegation und israelischen Verhandlungspartnern in Israel erörtert. Ein ähnliches Wirtschaftsabkommen besteht bereits zwischen Israel, den USA und Jordanien. Die Europäische Union (EU) zieht ein ähnliches Abkommen mit Israel und Jordanien nach amerikanischem Vorbild in Erwägung. Hintergrund ist das europäische Interesse an einem stärkeren Einfluss auf den Nahostfriedensprozess. (Globes)


(4) Wandlungen - Israel damals und heute: Ausstellungsservice im Jahr 2004

Die Botschaft des Staates Israel bietet auch für das Jahr 2004 vielfältige Ausstellungen über Israel zum Verleih an. Die Ausstellungen können im Rahmen von Israel-Veranstaltungen oder im Rahmen des Kulturkalenders Ihrer Region genutzt werden:

 

Wandlungen – Israel damals und heute

Israel hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. Städte entwickelten sich zu Metropolen, Dörfer wurden zu Städten, und viele neue Ortschaften haben überall die Landschaften ergänzt. Einst dünn besiedelte Gebiete gehören heute zu urbanen Großräumen, trockene und unwirtliche Regionen früherer Zeiten sind zu dicht besiedelten Kulturlandschaften geworden. Die Geschichte dieses Wandels wird eindrücklich in der Landschaft Israels dokumentiert, wie sie die Fotografien dieser Ausstellung zeigen.

 

Von Anbeginn

Eine Ausstellung mit Fotos von Shai Ginott. Angeregt von der Lektüre der Bibel hat die Fotografin israelische Landschaften aufgenommen, um sie jeweils zu zweit übereinanderliegend zu imaginären Landschaften zu formen.

 

Architektur

Die Ausstellung „Begegnungen“ zeigt ausgesuchte Bauten, deren Ausgangspunkt „der Ort“ ist, mit all seinen physischen, klimatischen, geistigen und kulturellen Antrieben. Diese sich der Kritik stellenden Gebäude, weisen nicht nur auf deutliche Architekturtrends hin, sondern auch auf eine realistische Weltanschauung, die letzten Endes zur Herauskristallisierung einer stolzen israelischen Architekturidentität führen wird. Keine internationale oder pseudo-lokale, sondern eine einheimische Architektur, die eine entschiedene und intelligente Ausdrucksweise gefunden hat. Eine Architektur mit vielfältigen Wurzeln, die jedoch Kompromisse schließt und als Beweis dafür dient, dass sich für jeden Konflikt eine Lösung finden lässt.

 

Our Country

Diese Ausstellung von Alex Levac zeigt die verschiedenen Gesichter Israels, beobachtet durch die Linse des Fotografen in ihrer natürlichen Umwelt und kulturellen Umgebung. Diese einmaligen Einsichten in die Seele der israelischen Gesellschaft, gebannt auf schwarz-weiß Film, entsprechen höchsten Ansprüchen der Fotokunst und zeigen den Facettenreichtum der in Israel lebenden Menschen.

 

Visa for Life

In dieser Ausstellung werden Individuen geehrt, die Tausende von Menschen - hauptsächlich Juden -während der Nazi-Zeit retten konnten. Deren bebilderte Lebensgeschichten können hier der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie sind leuchtende Vorbilder für alle. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Yad Vashem.

 

Der Alltag jüdischer Kinder während des Holocaust

Diese Ausstellung mit Bildern aus dem Yad Vashem-Archiv widmet sich den Kindern unter den Opfern des Holocausts. Als Kinder mit den Überzeugungen, Fähigkeiten und Wünschen aller Kinder wurden sie eines Tages zu „Feinden“ des Dritten Reichs. Von da an wurde ihr Leben zum Überlebenskampf. Sie wurden von den Familien getrennt, mussten Nahrung auftreiben, sich verstecken und gehörten zu den Ersten, die zur Vernichtung in die Todeslager verschickt wurden. Die, denen der Tag der Befreiung vergönnt war, waren oft völlig allein. Vertreter jüdischer Organisationen suchten die verstreuten Kinder und taten ihr Bestes, um die Kinder auf ein neues Leben vorzubereiten. Viele von ihnen fanden den Weg nach Israel, wo sie versuchten eine glücklichere Zukunft aufzubauen, eine Zukunft, die jedoch immer von den Erinnerungen überschattet sein würde.

 

Jerusalem – Geheimnis seiner Seele

Die Fotografin Shai Ginott zeichnet den Pulsschlag Jerusalems auf. Sie beobachtet das Leben der Stadt aus großer Nähe und berührt seine feinen und farbigen Facetten. In einer Mischung aus Heiligkeit und Ehrfurcht enthüllt sie Augenblicke von Heiterkeit und Humor. Die Fotografin hat neue Orte in der Stadt gesucht und gefunden.

 

Kontakt: Botschaft des Staates Israel / Öffentlichkeitsarbeit

Email: pubsec@berlin.mfa.gov.il


(5) „Neujahrsfestes der Bäume“ und die Wettervorhersage für Israel: Sonnig und warm!

Eine Million neue Setzlinge: Das ist das Ziel, das sich die größte Naturschutzorganisation Israels, Keren Kayemet (KKL), anlässlich des „Neujahrsfestes der Bäume“ (Tu´Bishvat) gesetzt hat. Das Fest beginnt an diesem Wochenende. Der meteorologische Dienst verspricht einen trockenen und angenehmen Samstag. Heute Mittag werden sich die letzten Regenwolken auflösen und das Wetter wird perfekt sein für Ausflüge in die Natur.

 

Am Wochenende werden die Israelis von 100.000 neuen Setzlingen erwartet. Im Norden plant der Jüdische Nationalfond Keren Kayemet Pflanzungen in verschiedenen Wäldern vorzunehmen, im Landesinnern im Wald Ben-Shemen und im Park Britania, im Süden im Wald Lahav. Schüler, Soldaten und Betreuer von Jugendbewegungen leisteten in den vergangenen Tagen ihren eigenen Beitrag und pflanzten mehr als 70.000 Setzlinge. 800.000 weitere Setzlinge werden von Förstern des Keren Kayemet auf Flächen gepflanzt, zu denen die breite Öffentlichkeit keinen Zugang hat. Bei der Stiftung hofft man, dass am Ende des Feiertages 7.000 Dunam bepflanzt sind.

 

Dieses Jahr wird das Fest insbesondere von 750 Schulen, Workshops und Altenheimen begangen. In der Kulturabteilung des Erziehungsministeriums wurde ein Anstieg von 25.000 Personen bei den Anmeldungen zu den Feiern verzeichnet. Der Abteilungsleiter Rabbiner Yochanan Fried sagte: „Einfach nur Früchte zu essen, das ist kein Fest. Die Menschen haben das satt. Wenn man dem ganzen auch einen Inhalt verleiht, dann wird aus einem Fest von Gemüsehändlern ein jüdisches Fest wie alle andere.“

 

Anlässlich des Festes hat Staatspräsident Moshe Katzav bereits die Oliven und Zitrusfrüchte der Bäume seines Amtssitzes in Jerusalem zu 120 Flaschen Olivenöl und 120 Gläsern Marmelade verarbeiten lassen. Der Verkaufserlös soll für wohltätige Zwecke gespendet werden. Dem Präsidenten – selbst Agrarwissenschaftler – seien die ungenutzten Früchte seit seinem Amtsantritt vor drei ein halb Jahren ein Dorn im Auge, heißt es in dem Bericht. Die Produkte sollen in den kommenden Tagen anlässlich des „Neujahrsfestes der Bäume" öffentlich versteigert werden. Mit dem Erlös sollen bedürftige Menschen unterstützt werden. (Ma’ariv/ The Jersualem Post)


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