Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 05. Februar 2004
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Ministerpräsident Ariel Sharon für Referendum über die Räumung israelischer Siedlungen
(2) Islamischer Jihad plante Angriffe auf Siedlungen im Gazastreifen von der See aus
(3) Iranischer Außenminister zu Vorbereitungen im Gefangenenaustausch im Libanon eingetroffen
(4) Unbürokratische Einreiseerlaubnis für Eltern eines palästinensischen Babys aus Gaza
(5) Französische Behörde will Satellitenübertragung des Hizbollahsenders Al-Manar in der EU zum stoppen bringen
(6) Zehn ausländische Volontäre halfen bei Rettungseinsatz in Jerusalem
(7) Gila Almagor wird mit dem Israelfilmpreis ausgezeichnet
(8) Zwölf Israelis beim Talentcampus im Rahmen der Berlinale 2004
(9) Wasserstand des Sees Genezareth liegt 10 cm tiefer als bislang angenommen
(10) In eigener Sache: Mailausfall der letzten Tage
(1) Ministerpräsident Ariel Sharon für Referendum über die Räumung israelischer Siedlungen
Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Mittwochabend den Vorschlag für ein Referendum über die Räumung der Siedlungen im Gazastreifen unterstützt. „Ich denke, das ist eine gute Idee. Ich schließe diese Möglichkeit nicht aus und werde darüber nachdenken. Es ist wichtig, die öffentliche Meinung mit einzubeziehen", sagte Sharon gegenüber Journalisten am Abend in Jerusalem. Zuvor hatte der Vorsitzende des Parlamentarischen Ausschusses für Verfassungsfragen und Justiz, MdK Michael Eitan, vorgeschlagen, ein Gesetz in der Knesset zu verabschieden, das ein Referendum über jegliche Entscheidungen zur Räumung israelischer Siedlungen hinter der Grünen Linie erforderlich machen würde. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) Kofi Annan lobte das Vorhaben Sharons über die Siedlungsräumungen in Gaza am Mittwoch und sagte, dies sei eine positive Entwicklung, die dem Friedensprozess einen neuen Schub geben könnte. Allerdings sei dies nur ein erster Schritt, sagte Annan. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Dahaf unterstützen 59% der Israelis die Umsiedlung der 17 Siedlungen im Gazastreifen. (Ha’aretz)

(2) Islamischer Jihad plante Angriffe auf Siedlungen im Gazastreifen von der See aus

Bei mehreren Zwischenfällen im Gazastreifen sind am Donnerstag drei Palästinenser ums Leben gekommen. Palästinensischen Angaben zufolge wurde ein palästinensischer Jugendlicher nahe der Siedlung Netzarim südlich von Gaza-Stadt erschossen. Seitens der Armee liegt noch keine Stellungnahme vor. Ein weiterer Palästinenser - ein Mitglied der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden - wurde versehentlich von einem anderen Terroristen erschossen. Palästinensischen Angaben zufolge wollten mehrere Mitglieder der Terrororganisation eine Patrouille der israelischen Armee angreifen. In Rafah im südlichen Gazastreifen erschossen Soldaten ein Mitglied der Terrorgruppe „Volksfront zur Befreiung Palästinas" (PFLP). Der Mann habe zuvor Granaten auf die Armeeangehörigen geworfen, hieß es.

 

Nach neuesten Angaben versuchte der Palästinensische Islamische Jihad, Siedlungen im Gazastreifen auch von der See aus anzugreifen. Der Plan der Terrorgruppe wurde bei einem Verhör des 24jährigen Fischers Iyad Alwan aus Gaza bekannt, der vor zwei ein halb Monaten von der Israelischen Sicherheitsbehörde festgenommen wurde. Alwan gab zu, von einem Mitglied des Islamischen Jihads namens „Abu Islam“ rekrutiert worden zu sein, um eine „Kriegsflotte“ zur Ausführung von Terroranschlägen aufzubauen. Abu Islam nannte eine Summe von $ 500.000, die für das Projekt zur Verfügung stünden. Der Fischer sollte so viele Boote wie möglich organisieren, eine Wohnung im nördlichen Gazastreifen mieten und Waffen für einen Angriff auf den Sieldungsblock Gush Katif besorgen. Die Sicherheitsquellen wiesen darauf hin, dass dies nicht das erste mal gewesen sei, dass palästinensische Terroristen versuchten, Siedlungen von der See aus anzugreifen, allerdings wurden alle diese Versuche bisher erfolgreich verhindert, teilte die Behörde mit. (Ha’aretz)


(3) Iranischer Außenminister zu Vorbereitungen im Gefangenenaustausch im Libanon eingetroffen

Der iranische Außenminister Kamal Harazi hat Israel am Donnerstag vorgeworfen, vier iranische Diplomaten festzuhalten, die im Juli 1982 im Libanon verschwunden waren. Nach seinen Angaben wurden sie von der christlichen Miliz im Libanon entführt. „Es gibt zahlreiche Hinweise dafür, dass die Diplomaten nach Israel gebracht wurden“, behauptete der iranische Minister und fügte hinzu: „Wir hoffen, dass die Reise der Iraner infolge des Gefangenenaustauschs bald zu einem Ende kommt.“ Zu der Frage, ob man in seinem Land der Ansicht sei, dass die Gefangenen noch am Leben sind, äußerte sich Harazi nicht. Die Familien der Gefangenen erklärten aber: „Es gibt Hinweise darauf, dass sie noch am Leben sind und sich in Israel aufhalten.“ Dies teilte der Sohn einer der vermissten Diplomaten Ra’ad Musabi mit: „Es ist klar, dass Israel sie gegen Ron Arad austauschen will.“

 

Der iranische Außenminister ist am Donnerstagmorgen zusammen mit den Angehörigen der vier vermissten Diplomaten im Libanon eingetroffen. Dort wird er sich mit dem Generalsekretär der Hizbollah, dem Sheikh Hasan Nasrallah und mit Vertretern der iranischen Botschaft beratschlagen. Der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Hamid Raze Asfi, sagte diese Woche, der Iran hoffe, dass der zweite Teil des Gefangenenaustauschs mehr Informationen über den Verbleib der vier Diplomaten bringen werde.

 

Die Geschichte der iranischen Diplomaten ist direkt mit dem zweiten Teil der Verhandlungen zwischen Israel und der Hizbollah verbunden: Jetzt soll der Hizbollah-Führer Hasan Nasrallah konkrete Informationen über den gefangenen israelischen Navigator Ron Arad liefern, egal, ob dieser noch am Leben ist oder nicht. Es wird vermutet, dass Ron Arad nach seiner Gefangennahme im Libanon in den Iran verschleppt wurde. Während des ersten Teils des Gefangenenaustauschs zwischen Israel und der Hizbollah wurden der israelische Geschäftsmann Elhanan Tenenboim und die Leichen von drei entführten Soldaten nach Israel rückgeführt. Im Gegenzug entließ Israel 400 inhaftierte Palästinenser, 29 Gefangene arabischer Länder und Leichen libanesischer Soldaten sowie Kämpfer der Hizbollah.

 

Im vergangenen Monat wurde Israel ein Knochenstück übergeben, von dem behauptet wurde, dass es von Ron Arad stamme, doch umfassende DNA-Untersuchungen in Israel hatten diese Behauptung widerlegt. Israel wird nun prüfen müssen, was mit den vier verschwundenen Diplomaten geschehen ist. Israelische Stellen teilten mit, dass Israel bereit sei, bei der Beschaffung von Informationen über den Verbleib der iranischen Diplomaten behilflich zu sein, obwohl man annimmt, dass sie von libanesischen Gruppierungen ermordet wurden und sich ihre Leichen im Libanon befinden. (y-net)


(4) Unbürokratische Einreiseerlaubnis für Eltern eines palästinensischen Babys aus Gaza
Verteidigungsminister Shaul Mofas hat die sofortige und unbürokratische Ausstellung einer Einreisegenehmigung für ein palästinensisches Ehepaar im Gazastreifen nach Israel angeordnet. Das 10monatige alte Kind des Paares befindet sich zurzeit wegen einer Blutinfektion und Unterernährung zur Behandlung in einem israelischen Krankenhaus in Kfar Saba. Der Einreiseantrag wurde von dem Bürgermeister der Stadt Ra’anana, Ze’ev Bielski, der von den Schwierigkeiten des Paares erfahren hatte, an das Verteidigungsministerium weitergeleitet. Gleich nach Erhalt des Briefes wurde ihnen eine Einreisegenehmigung ausgestellt, das den Aufenthalt des Paares in Israel bis zu dessen Genesung genehmigt, erklärte das Büro des Verteidigungsministers. (The Jerusalem Post)

(5) Französische Behörde will Satellitenübertragung des Hizbollahsenders Al-Manar in der EU zum stoppen bringen
Die französische Fernsehaufsichtsbehörde CSA hat am Mittwoch das europäische Satellitenunternehmen Eutelsat aufgefordert, so schnell wie möglich die Ausstrahlung des libanesischen Hisbollah-Senders Al-Manar einzustellen. Die Vertreter von Eutelsat in Paris erklärten sich zur Zusammenarbeit mit der CSA bereit. Dies soll vor allem außereuropäische Programme betreffen, die keine EU-Lizenz besitzen. Die USA und Israel haben im vergangenen Monat offiziell gegen die Ausstrahlung des Senders der Terrormiliz in Europa protestiert. Der Sender hatte während des heiligen muslimischen Monats Ramadan eine Fernsehserie („Al-Shatat“, d.h. „Die Diaspora“) ausgestrahlt, die an die gefälschten „Protokolle der Weisen Zions“ anknüpft (NL051103). Der Sender kann derzeit von allen Haushalten in der EU empfangen werden. (http://www.csa.fr)

(6) Zehn ausländische Volontäre halfen bei Rettungseinsatz in Jerusalem
Zehn Volontäre aus den USA und Kanada, die zurzeit als Praktikanten in einem gemeinsamen Programm der Jewish Agency und des Roten Davidstern teilnehmen (Yochai Proat Overseas Volunteers Program), waren bei dem Rettungseinsatz der Opfer des Selbstmordattentats auf einen Jerusalemer Linienbus am vergangenen Donnerstag beteiligt. Bei dem Anschlag wurden zehn Israelis und eine äthiopische Gastarbeiterin getötet. Für einige der jungen Helfer war es der erste Rettungseinsatz in Israel. Anschließend wurden die Praktikanten in einer Supervision bei der Verarbeitung ihrer Eindrücke von dem Anschlagsort psychologisch begleitet. Das Freiwilligenprogramm wurde vor 13 Jahren durch Yochai Porat ins Leben gerufen. Porat selbst wurde im vergangenen Jahr durch einen palästinensischen Terroristen aus einem Hinterhalt erschossen. Das Programm, an dem bisher 1.000 Freiwillige teilgenommen haben, ist ein zweimonatiger medizinischer Lehrgang in englischer Sprache, der durch Spezialisten des Roten Davidstern (Magen David Adom) geleitet wird. Für dieses Jahr haben sich 350 Teilnehmer für die Kurse in Israel angemeldet. (http://www.jafi.org.il/)

(7) Gila Almagor wird mit dem Israelfilmpreis ausgezeichnet
Der Israelpreis in der Kategorie Film wird dieses Jahr an die Schauspielerin Gila Almagor verliehen. Almagor, im Juli 1939 geboren, begann ihre Karriere im Alter von 17 Jahren als Schauspielerin im Nationaltheater Habima. Sie spielte in zahlreichen israelischen Filmen, darunter „Königin der Strasse", „Das Haus in der Chelouche Strasse", „Salach Shabati und „Leben gemäss Agfa". 1987 schrieb Gila Almagor den Roman „Aviyas Sommer“, in dem sie von ihrer Kindheit und Jugend erzählt. Bei der Verfilmung des Romans unter der Regie von Eli Cohen wirkte Almagor selbst als Darstellerin mit. Für diesen Film wurde sie mit dem Silbernen Bären auf der Berlinale ausgezeichnet. Die Fortsetzung des Romans „Der Maulbeerbaum“ wurde 1994 ebenfalls unter der Regie Eli Cohens mit Almagor verfilmt. Die Mitglieder der Jury Nissim Kalderon, Renen Schorr und Nissim Dayan schreiben in ihrer Begründung, „Gila Almagor prägte die israelische Kultur durch ihre zahlreichen Rollen, die die unterschiedlichen Gesichter der israelischen Gesellschaft zeigen“. Almagors künstlerische Leistung zeichne sich durch „Präzision, großen schauspielerischen Einsatz, genaues Rollenstudium und durch das Eindringen in die kulturellen Welten der Charaktere“ aus. (Ha’aretz/ Israelischer Rundfunk Arutz 1)

(8) Zwölf Israelis beim Talentcampus im Rahmen der Berlinale 2004
Nach dem Erfolg des ersten Berlinale Talentcampus 2003 wurden auch zu den diesjährigen Filmfestspielen unter mehr als 3.500 Bewerbungen 520 Filmtalente aus aller Welt ausgewählt. Unter dem eingeladenen Filmnachwuchs aus 84 Länder befinden sich zwölf Israelis, die in den Bereichen Regie, Drehbuch, Kamera, Produktion und Schnitt tätig sind. Sie werden sich sechs Tage lang mit berühmten Filmschaffenden im Haus der Kulturen der Welt treffen. Das Programm umfasst die wichtigsten Aspekte des Filmemachens von Philosophy zu Pre-Production, Production zu Post-Production. Eingeladen als „Paten“ sind u.a. Eleanor Bergstein, Anthony Minghella und Walter Murch. (http://www.berlinale-talentcampus.de/)

(9) Wasserstand des Sees Genezareth liegt 10 cm tiefer als bislang angenommen
Der Wasserstand des Sees Genezareth im Norden Israels liegt 10 cm tiefer als bisher angenommen. Das ergaben die jüngsten Messungen am Donnerstag. Nach den Angaben liegt das größte natürliche Wasserreservoir Israels jetzt nicht mehr nur 93 cm, sondern sogar 1,03 m unter der roten Linie. Während der letzten 24 Stunden stieg das Wasser des „Kineret“ um 2 cm. Seit Winteranfang stieg der Wasserstand um 1,23 m. Die Ungenauigkeiten kamen durch den ungewöhnlich hohen Wassermangel zustande, die die Messungen erheblich erschwerten. Die genauen Werte werden in den kommenden Tagen veröffentlicht. (Ha’aretz)

(10) In eigener Sache: Mailausfall der letzten Tage

Aufgrund technischer Schwierigkeiten ist es möglich, dass einige Abonnenten unseren Newsletter am Montag, 2. Februar 2004, und Dienstag, 3. Februar 2004, nicht erhalten haben. Wir arbeiten weiter an der Lösung dieses Problems. Den aktuellen Newsletter finden Sie immer auch auf unserer Website www.israel.de oder im Newsletter-Archiv http://www.nl-archiv.de/

 

Inhalt des Newsletters vom Dienstag, 3. Februar 2004:

(1) Der Rückzugsplan Ariel Sharons: 20 Siedlungen in ein bis zwei Jahren

(2) Palästinensische Sicherheitsbehörde blieb trotz Hinweisen auf Terrorzelle in Bethlehem untätig

(3) Palästinensische Meinungsumfrage der Universität „Al-Najah“ in Nablus

(4) Italien fordert ein europäisches Wörterbuch des Antisemitismus

(5) Europäischer Vergleich: Mehrheit der Israelis zufrieden mit ihrem Leben

(6) Israelische Filme bei der Berlinale 5. bis 15. Februar 2004

 

Inhalt des Newsletters vom Montag, 4. Februar 2004:

(1) Israel beginnt mit Vorbereitungen zur Räumung von 17 Siedlungen im Gazastreifen

(2) Jerusalem: Zahl der Terroropfer steigt auf 11

(3) SWR2 Tagesgespräch mit Botschafter Shimon Stein, 30. Januar 2004

(4) DNA-Analyse: Angeblicher Knochen von Ron Arad nicht authentisch

(5) Zwei Soldaten bei Manöver tödlich verunglückt

(6) EU-Staaten lehnen Anrufung des Internationalen Gerichtshofs wegen Bau des Zaunes ab

(7) EU-Kommissionspräsident Romano Prodi mit Menschenrechtspreis des RCE ausgezeichnet

(8) Das Wetter in Israel

(9) Wechselkurse


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer