|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Der Rückzugsplan Ariel Sharons: 20 Siedlungen in
ein bis zwei Jahren Auszüge aus einem Interview mit
Ministerpräsident Ariel Sharon. Das Gespräch führte Yo’el Marcus,
Ha’aretz:
"Diese Situation eines Vakuums, für das die Palästinenser
verantwortlich sind, kann nicht ewig andauern. Deshalb befahl ich
als Teil des Trennungsplans eine Räumung, – entschuldigen Sie, eine
Verlegung, - von 17 Siedlungen mit 7.500 Bewohnern aus dem
Gazastreifen auf das Gebiet Israels." Das sagte Ministerpräsident
Ariel Sharon am Montagmorgen in einem Exklusivinterview mit der
israelischen Tageszeitung Ha’aretz in Jerusalem. "Ziel ist,
Siedlungen von Orten zu entfernen, wo sie uns Probleme bereiten oder
von Orten, wo wir im Rahmen eines permanenten Abkommens sowieso
nicht bleiben werden. Nicht nur Siedlungen im Gazastreifen. Es gibt
auch drei problematische Siedlungen in Samaria", ergänzte
Sharon.
Der Ministerpräsident schien entspannt, wie jemand, der eine
Entscheidung getroffen hat und damit zufrieden ist. Er sagte, er
habe die Befehle für die Verlegung gegeben, "die nicht einfach ist
und nicht über Nacht vonstatten gehen kann. Wir sprechen über 7.500
Menschen. Das ist keine einfache Sache. Wir sprechen über Tausende
von Quadratkilometern von Gewächshäusern, Verpackungsanlagen und
Fabriken, die dort bereits in der dritten Generation unterhalten
werden. Zunächst muss entschieden werden, wohin diese Menschen
umziehen, wer aufs Land und wer in Industriegebiete geht." Sharon
fügte hinzu: "Es wird nötig sein, ein Abkommen mit den Bewohnern zu
erzielen, um das wieder aufzubauen, was niedergerissen wird,
Tausende von Quadratkilometer an Treibhäusern und
Bildungseinrichtungen, und Tausende von Fahrzeuge müssen an andere
Orte gebracht werden."
Sharon sagte, dass bereits verschiedene Stellen unter seinem
Befehl an dem Plan arbeiten, "um sicher zu stellen, dass die meisten
der Siedlungen reibungslos verlegt werden können". Nach der Ansicht
des Ministerpräsidenten kann der Prozess ein bis zwei Jahre dauern.
Auf jeden Fall werden nach dem Plan keine Juden mehr im Gazastreifen
zurückbleiben, während in Samaria einige Siedlungen bestehen bleiben
werden. Er machte den Eindruck, als habe er zum ersten Mal offen
über die Verlegung von Siedlungen aus dem Westjordanland gesprochen.
"Man kann diese Schritte nicht als das Ende des Prozesses
betrachten. Aber das ist es, was ich vorhabe. Wenn die Palästinenser
mit uns verhandeln wollen, werden wir uns mit ihnen zusammensetzen
und mit ihnen darüber diskutieren."
Auf die Frage, ob der Räumungsplan das sei, was er mit zu dem
amerikanischen Präsidenten nehmen werde, um ihn bei seinem
anstehenden Treffen vorzulegen, erwiderte Scharon: "Auf jeden Fall
muss dies mit Amerikas Zustimmung und Unterstützung getan werden.
Wir werden keine Schritte unternehmen, die der Position Amerikas
entgegen stehen. Wir brauchen ihre Zustimmung sowohl für die Räumung
als auch für das Thema des Zauns. Alles, was wir tun, muss Teil von
Bushs Vision sein und ins amerikanische Konzept passen."
In der Annahme, dass die Verlegung der Siedlungen Milliarden
kostet: Gibt es eine Möglichkeit, dass die (amerikanische) Regierung
sie uns finanzieren wird? Darauf antwortete Sharon: "Bisher habe ich
noch nicht mit ihnen über die finanzielle Unterstützung diskutiert,
aber es ist sicher, dass ich mit ihnen darüber sprechen werde. Seit
1967", sagte Sharon mit einem Lächeln, "waren sie gegen den Bau der
Siedlungen. Nun können sie sagen "Wir haben euch ja gewarnt". Aber
wir sind die Armlehne für Amerika in der Region und was sich hier
entwickeln wird ist die Fortführung der Vision des Präsidenten."
Sharon ist sich der Möglichkeit bewusst, dass der Prozess
ernsthafte innenpolitische Probleme hervorrufen kann. Aber er sieht,
dass es von großer Bedeutung ist, dass die gegenwärtige Regierung
gewahrt bleibt. "In den einzelnen Institutionen des Likud wird es
nicht einfach werden. Doch wenn man eine Umfrage unter allen
Likudmitgliedern durchführen würde, sähe das Bild sicher anders
aus." Und der Ministerpräsident schloss mit den Worten: "Was soll
man tun? Es ist unmöglich, die entstandene Situation so zu lassen
wie sie ist, ohne sich darum zu kümmern. Es ist wichtig und in
Hinblick auf die Sicherheit ist es lebenswichtig, und es muss getan
werden." (Ha’aretz) |
|
|
|
| |
|
(2)
Palästinensische Sicherheitsbehörde blieb trotz Hinweisen auf
Terrorzelle in Bethlehem untätig Nach
Geheimdienstinformationen war der Führer der in Bethlehem agierenden
Iz-al-Kassam-Bewegung, Muhammad Abu Ouda, der am Montag bei einem
gemeinsamen Einsatz der israelischen Armee und des
Inlandgeheimdienstes Shin Bet im Flüchtlingslager Aida bei Bethlehem
getötet wurde, der Hintermann des Selbstmordanschlags auf einen
Jerusalemer Linienbus am vergangenen Donnerstag. Bei dem Anschlag
wurden elf Menschen in den Tod gerissen, über 40 Menschen wurden
verletzt. Das Attentat selbst wurde von Ali Jaara, einem
palästinensischen Polizisten aus Aida, ausgeführt. Als die Soldaten
am Montag sein Haus nach ihm durchsuchten, eröffnete Abu Ouda das
Feuer auf die Soldaten aus einem Hinterhalt und verletzte dabei
vier. Daraufhin schossen die Soldaten zurück und töteten den Mann.
Abu Ouda war Mitglied des bewaffneten Terrornetzwerks des Hamas,
das unter der Leitung Ali Alaans stand. Auf diese Untergruppe geht
der Selbstmordanschlag am 18. Juni 2002 auf einen Jerusalemer
Linienbus (Nr. 32A) zurück, dem 19 Menschen zum Opfer fielen, wurden
verletzt. Die Gruppe ist auch verantwortlich für das
Selbstmordattentat am 21. November 2002 in Jerusalem (Bus Nr. 20),
bei dem 11 Menschen ermordet und 45 verletzt wurden. Ali Alaan
bildete Abu Ouda als Experte für Sprengstoffe aus. Nach dem Tod Ali
Alaans und anderer Mitglieder seiner Terrorzelle im März 2003 rückte
Abu Ouda in die Führung der Gruppe auf. Ouda rekrutierte
Selbstmordattentäter und plante weitere Attentate. Einer davon wurde
im November 2003, am letzten Tag des islamischen heiligen Monats
Ramadan, durch israelische Sicherheitskräfte vereitelt.
Nach ihrem Rückzug aus der palästinensischen Autonomiestadt
Bethlehem hat die israelische Armee am 1. Juli 2003
palästinensischen Sicherheitsbehörden Hintergrundinformationen und
Daten über die Person Abu Oudas übergeben. Diese blieben aber
untätig, sowohl gegenüber Mohammed Abu Ouda als auch gegenüber
anderen Terroristen in der Region um Bethlehem.
|
|
|
|
| |
|
(3)
Palästinensische Meinungsumfrage der Universität "Al-Najah" in
Nablus
1. "Hudna": 71% der Befragten sprechen sich für eine neue
"Hudna" (zeitlich befristete Waffenpause) zwischen den
Palästinensern und Israel aus, aber nur auf der Basis des
gegenseitigen Schutzes der Zivilbevölkerung. >Etwa 60%
fordern, dass sich radikalislamische Organisationen untereinander
auf eine "Hudna" einigen. Etwa der gleiche Prozentsatz fordert, dass
die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) Anschläge auf
israelischem Staatsgebiet verhindert, - sollte es zu einer neuen
"Hudna" kommen.
2. Internationaler Friedensplan und die Errichtung eines
palästinensischen Staates: 77% sind nicht davon überzeugt, dass
der internationale Friedensplan ("Road map") zur Errichtung eines
palästinensischen Staates führt. 82% zweifeln an der Ernsthaftigkeit
der amerikanischen Regierung an der Durchsetzung des internationalen
Friedensplans. Etwa 46% unterstützen die Erklärung Sheikh
Yassins, dass der Hamas zur Errichtung eines palästinensischen
Staates in den Linien von vor 1967 (Westjordanland und Gazastreifen)
ohne die Anerkennung Israels beitrage.
3. Friedensprozess: Etwa 64% sprechen sich für die
Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Israel aus.
4. Terroranschläge: 91% meinen, dass Terroranschläge eine
natürliche Reaktion auf die "israelischen Vertragsbrüche" seien.
5. Prioritätenliste der nationalen palästinensischen
Agenda: 94,3% Befreiung der Gefangenen aus israelischen
Gefängnissen 92,1% Aufhebung der Straßensperren 92,1%
Schaffung von Arbeitsplätzen 90,0% Verbesserung der
Wirtschaftslage 88,3% Verbesserungen im Bildungswesen 88,1%
Verbesserungen im Gesundheitswesen 87,1% Verbesserung der
persönlichen Sicherheit
6. Einrichtungen der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) Ein Drittel (etwa 36%) sind der Ansicht, dass Abu Ala
(Ministerpräsident Ahmed Qureia) für das Amt des Ministerpräsidenten
nicht tauglich ist. 94% sind für die Schaffung einer einzigen
Führung. 28,6% unterstützen die Islamisten, 25,4% unterstützen die
Fatah. Daneben sagen 31,1%, dass sie keine politische Fraktion
unterstützen.
An der Umfrage nahmen 1.360 Einwohner teil, darunter 860 aus dem
Westjordanland und 500 aus dem Gazastreifen. (Jerusalem, Abteilung
für palästinensische Angelegenheiten)
|
|
|
|
| |
|
|
|
(6) Israelische
Filme bei der Berlinale 5. bis 15. Februar 2004 Das
internationale Interesse an israelischen Filmen steigt weiter. In
diesem Jahr ist Israel mit insgesamt 8 Filmen und einer
Retrospektive der Sam Spiegel Film & Television School auf der
Berlinale vertreten. Israelische Filmemacher beweisen in Spiel-,
Dokumentar- und Kurzfilmen, dass sie die Kunst des
Geschichtenerzählens auf faszinierende Weise beherrschen. Die Sam
Spiegel Film & Television School konzentriert sich auf den
Kurzfilm als eigenständiges narratives Genre. Im Rahmen der
Retrospektive diskutieren Nir Bergmann, der Regisseur von "Broken
Wings" und Renen Schorr, der Gründungsdirektor der Filmschule, am
11.02.04 um 17 Uhr im Haus der Kulturen der Welt zum Thema "The
Morning After" – was kommt nach der Filmschule?
Zwei Spielfilme und zwei Kurzfilme sind im Panorama zu
sehen.
Das Hauptprogramm eröffnet mit "Walk on Water" (104 Min) von
Eytan Fox ("Yossi and Jagger"), einem der bekanntesten Filmemacher
und Drehbuchschreiber Israels. Ein unwilliger Mossad-Agent und ein
blauäugiger deutscher Tourist kommen hinter das Geheimnis um den
"letzten Nazi".
"Avanim"(109 Min) erzählt die Geschichte von Michal, einer
30-jährigen Israelin, die zerrissen ist zwischen ihrem Kind, ihrem
Ehemann, ihrer Arbeit und ihrem Geliebten. Als der Geliebte
unerwartet und tragisch stirbt, scheint ihr Leben auseinander zu
brechen.
"Sliding Flora" (12 Min) handelt von einer Frau, die als
Bedienung in einem Café arbeitet, wo sie nicht müde wird jedem zu
erzählen, dass sie auf dem Feld geboren wurde. Flora kann ihr Leben
kaum mehr ertragen, verliert aber nicht ihr schauspielerisches
Talent.
"Strangers" (8 Min) von Guy Nativ und Erez Tadmor ist ein
hypnotisierender Mini-Thriller über zwei Fremde in Frankreich. Der
eine ist Muslim, der andere Jude und das einzige, was sie verbindet,
ist die gemeinsame Angst vor einer Gruppe von Skinheads.
Im Internationalen Forum des jungen Films ist Israel mit einem
Spielfilm, einem Dokumentarfilm und einem Kurzfilm
vertreten.
"Campfire" (95 Min) erzählt die Geschichte der 42-jährigen Witwe
Rachel Gerlik, die sich mit ihren zwei jugendlichen Töchtern einer
religiösen Siedlergruppe in der Westbank anschließen will. Um dort
angenommen zu werden soll Rachel wieder heiraten und sich mit ihrem
Verhalten den Vorstellungen der Gruppe anpassen. Der soziale und
private Druck in Rachels Leben steigt bis zum Siedepunkt. "Campfire"
ist eine sehr persönliche Geschichte und gleichzeitig das Portrait
einer politischen Bewegung, die das Leben von Millionen im Mittleren
Osten auf lange Zeit beeinflusst.
"Out of the Forest" (93 Min) beginnt mit Auszügen aus einem
Tagebuch von 1941. Der Pole Kazimierz Sakowicz hält darin seine
Beobachtungen über ein Vernichtungslager in Ponar bei Vilna fest. In
einer nachdrücklichen Collage verbindet der Dokumentarfilm
Schilderungen aus dem Tagebuch mit Interviews der Bewohner von Ponar
sowie mit Aussagen derjenigen – meist jüdischen - Opfer, die fliehen
konnten.
"Detail" (8 Min) ist ein Kurzfilm über die alltäglichen Details
des Lebens in den besetzten Gebieten Israels. Von Avi Mogabe, der im
Jahr 2002 den Friedensfilmpreis der Berlinale gewonnen hat.
Das Kinderfilmfest zeigt 7 Kurzfilme der Sam Spiegel Film
& TV School Jerusalem in einer Retrospektive. Die Filme
konzentrieren sich auf das Leben von Kindern und Jugendlichen in der
israelischen Gesellschaft. Darunter Sea Horses (17 Min) von Nir
Bergmann (Broken Wings) und A different war (18 Min) von
Nadav Gal, der auch im Wettbewerb des Kinderfilmfestes läuft.
Der Viertklässler Nuni lebt nah der Mauer, die palästinensische von
israelischen Wohnbezirken trennt. Nuni will weder in einem
Schultheaterstück noch im richtigen Leben, etwa bei den Mutproben
seines Bruders, Soldat spielen. Dafür gelingt ihm auf seine
besondere Weise ein Appell an die Mitmenschlichkeit.
Press contact in Berlin: T: 030-883 96 23 or 0170-8012590,
infoscout@snafu.de
|
|
|
|
| |
|
|
|
Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer
Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de. Für
den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber
verantwortlich. Disclaimer
|
|
|
|
| |
|
|