Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 02. Februar 2004
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(1) Israel beginnt mit Vorbereitungen zur Räumung von 17 Siedlungen im Gazastreifen
(2) Jerusalem: Zahl der Terroropfer steigt auf 11
(3) SWR2 Tagesgespräch mit Botschafter Shimon Stein, 30. Januar 2004
(4) DNA-Analyse: Angeblicher Knochen von Ron Arad nicht authentisch
(5) Zwei Soldaten bei Manöver tödlich verunglückt
(6) EU-Staaten lehnen Anrufung des Internationalen Gerichtshofs wegen Bau des Zaunes ab
(7) EU-Kommissionspräsident Romano Prodi mit Menschenrechtspreis des RCE ausgezeichnet
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse

(1) Israel beginnt mit Vorbereitungen zur Räumung von 17 Siedlungen im Gazastreifen
Die israelische Regierung hat Vorbereitungen zur Räumung von 17 Siedlungen im Gazastreifen in Auftrag gegeben. Das gab Ministerpräsident Ariel Sharon am Montag in einem Exklusivinterview mit dem Kolumnisten Yo’el Marcus der linksliberalen Zeitung Ha’aretz bekannt. Das gesamte Interview mit dem Ministerpräsidenten wird am morgigen Dienstag veröffentlicht. "Ich beabsichtige, eine Räumung, - sorry, eine Umlegung -, der Siedlungen durchzuführen, die uns Probleme bereiten und von Orten, die wir im Rahmen einer endgültigen Einigung sowieso nicht aufrechterhalten werden, wie zum Beispiel die Siedlungen im Gazastreifen", erklärte Sharon. "Wir reden über eine Bevölkerung von 7.500 Menschen. Das ist keine einfache Aufgabe. Wir reden über Tausende Quadratkilometer mit Gewächshäusern, Fabriken und Verpackungsanlagen. Die Leute leben schon in der dritten Generation dort. Die erste Maßnahme ist, ein Abkommen mit diesen Bewohnern zu schließen. Hundert Tausende Quadratmeter Treibhäuser, Schulen und Kindergärten, Tausende Fahrzeuge, - das ist keine leichte Sache, vor allem wenn wir uns daneben noch vor Angriffen verteidigen müssen. Ich gehe dabei davon aus, dass es in Zukunft keine Juden in Gaza geben wird", fügte Sharon hinzu.

Unterdessen sind bei Gefechten zwischen bewaffneten Palästinensern und israelischen Soldaten in Rafah, Gazastreifen, am Montagmorgen vier Palästinenser getötet worden, unter ihnen ranghohe Anführer von Terrorgruppen. Armeeangaben zufolge war eine Militäreinheit nach Rafah nahe der ägyptischen Grenze vorgerückt, um einen örtlichen Führer der Terrorgruppe Islamischer Jihad zu verhaften. Als die Soldaten das Haus des Gesuchten umstellten, eröffneten Palästinenser das Feuer und es kam zu Gefechten. Dabei wurden die vier Palästinenser getötet. Bei ihnen handelt es sich um die örtlichen Kommandeure der Terrorgruppen Hamas und Islamischer Jihad sowie um einen Anführer der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden. Die Palästinenser wollten ein gemeinsames Attentat vorbereiten. Ein Soldat wurde leicht verletzt. Noch am Morgen zog sich die Armee wieder aus der Stadt zurück.

Ebenfalls am Montagnachmittag sind Einheiten der israelischen Armee in das Flüchtlingslager Aida bei Bethlehem vorgerückt, um dort ein Mitglied der radikalislamischen Terrorgruppe Hamas festzunehmen. Die Soldaten hatten das Haus des Hamasmitgliedes Mahmud Abu Ouda umstellt und diesen aufgefordert, sich zu ergeben. Während der Aktion kam es zu Gefechten zwischen Palästinensern und Soldaten, dabei wurde der Gesuchte getötet. Vier Soldaten wurden leicht bis mittelschwer verletzt. (Ha’aretz)


(2) Jerusalem: Zahl der Terroropfer steigt auf 11
Nach der erneuten Untersuchung der Leichenteile des jüngsten Selbstmordattentats auf einen Bus in Jerusalem (29. Jan.) im forensischen Institut in Abu Kabir ist die Zahl der Todesopfer auf insgesamt elf gestiegen. Um die Dringlichkeit des Terror-Abwehrzauns zu verdeutlichen, hat das Außenministerium in Jerusalem auf seiner Website erstmals einen Film veröffentlicht, der Aufnahmen des zerstörten Busses und der zerfetzten Leichenteile unmittelbar nach der Explosion zeigt (
www.mfa.gov.il). Zu dem Anschlag bekannten sich die palästinensischen Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, die mit der Fatah Yasser Arafats in Verbindung stehen. Das Attentat ereignete sich am Tag des Austausches Hunderter in Israel inhaftierter Terroristen gegen einen entführten israelischen Zivilisten und die Leichen dreier als vermisst gegoltener Soldaten mit der libanesischen Terrormiliz Hisbollah. Der Gefangenenaustausch ist durch das humanitäre Engagement der Bundesregierung zustande gekommen.

Die Opfer des palästinensischen Terroranschlags in Jerusalem:
Avraham (Albert) Balhasan, 28 Jahre, aus Jerusalem
Rose Boneh, 39 Jahre, aus Jerusalem
Hannah Anya Bonder, 38 Jahre, aus Jerusalem
Anat Darom, 23 Jahre, aus Netanya
Natalia Gamril, 53 Jahre, aus Jerusalem
Yechezkel Goldberg, 41 Jahre, aus Betar Illit
Baruch Hondiashvili, 38 Jahre, aus Jerusalem
Dana Itach, 24 Jahre, aus Jerusalem
Manbara Valdi Tzadik, 35 Jahre, aus Äthiopien
Octavian Florescu Viorel, 42 Jahre, aus Jerusalem
Eli Zfira, 48 Jahre, aus Jerusalem


(3) SWR2 Tagesgespräch mit Botschafter Shimon Stein, 30. Januar 2004
" ... Ich meine, dass zwischen dem Gefangenenaustausch und dem Terror, der gestern in Jerusalem statt fand, gar keine Verbindung zu sehen ist. Denn bei den Selbstmordattentätern ist das so, dass wenn sie operativ vorbereitet sind, sie eigentlich überhaupt nicht warten, sondern gleich losgehen. Ich glaube, dass heute morgen etwas anderes im Zusammenhang mit dem Selbstmordanschlag gesagt werden muss. Ich glaube, das sagen bei uns alle: Hätten wir den Anti-Terror-Zaun schon fertig gehabt, dann hätten wir auch höchstwahrscheinlich dieses Selbstmordattentat verhindern können. Deshalb werden wir weiter alle Möglichkeiten unternehmen, um den Anti-Terror-Zaun so schnell wie möglich fertig zu stellen. Wir sehen schon die ersten Auswirkungen dieses Zaunes: Im letzten Jahr kam es zu einer erheblichen Reduzierung der Terroranschläge, der Terrorversuche in den Abschnitten, wo wir eben bereits schon den Anti-Terror-Zaun haben: Deshalb kein Zusammenhang zwischen dem Gefangenenaustausch und dem Selbstmordattentat. Aber für uns wird es jetzt wichtig sein, den Anti-Terror-Zaun so schnell wie möglich fertig zu stellen ... "
Vollständiges SWR2-Interview:
http://www.swr.de/swr2/sendungen/tagesgespraech/archiv/2004/01/30/beitrag.html


(4) DNA-Analyse: Angeblicher Knochen von Ron Arad nicht authentisch
Eine DNA-Analyse israelischer Wissenschaftler hat ergeben, dass es sich bei einem Knochen, den die Hisbollah an Israel übergebenen hatte, nicht um einen Knochen des vermissten israelischen Navigators Ron Arad handelt. Die libanesische Terrormiliz hatte die Knochenfragmente im Januar dem deutschen Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt Ernst Uhrlau im Rahmen des Gefangenenaustausches mit Israel übergeben und fälschlich als Knochenteile des seit 1986 vermissten Soldaten ausgegeben. Sollte sich einer der Körperteile als echt erweisen, will Israel in die Verhandlungen um einen weiteren Austausch eintreten und weitere palästinensische und libanesische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen. Im Gegenzug soll Israel Ron Arad - tot oder lebendig - ausgeliefert werden.

Ron Arad war am 16. Oktober 1986 nach einem Fallschirmabsprung über dem Libanon von Mitgliedern der radikal-islamischen Amal-Miliz gefangengenommen worden. Sein Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe vom Typ Phantom F-4 war zuvor explodiert. Während der Pilot von Israels Streitkräften gerettet werden konnte, wurde der Navigator Arad als Geisel genommen. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der libanesischen Stadt Sidon. Über das Schicksal des Familienvaters Ron Arad war jahrelang nichts bekannt. Der letzte Brief Arads an seine Familie ist auf den Neujahrstag (Rosh HaShana) 1987 datiert. Bei Kundgebungen anlässlich des Jahrestages der Entführung fordern jährlich Tausende Israelis die Freilassung des Navigators. Zuletzt hatten sich im Oktober vergangenen Jahres mehr als 5.000 Menschen auf dem Museumsplatz in Tel Aviv zu einer Kundgebung und Gedenkveranstaltung versammelt. (Ha’aretz)


(5) Zwei Soldaten bei Manöver tödlich verunglückt
Bei einem Manöver der israelischen Armee wurden am Montag zwei Soldaten getötet und zwei weitere leicht verletzt. Der Unfall ereignete sich bei einer nächtlichen Übung auf dem Golan, als ein gepanzertes Fahrzeug (Puma) einen "Hummer" Jeep überrollte. Der Jeep war zuvor im tiefen Straßenschlamm steckengeblieben, sodass die Lichter des Wagens nicht mehr zu sehen waren. Der Fahrer des gepanzerten Wagens hatte das Fahrzeug nicht identifiziert und fuhr über es. Das Manöver wurde umgehend beendet. (The Jerusalem Post)


(6) EU-Staaten lehnen Anrufung des Internationalen Gerichtshofs wegen Bau des Zaunes ab
Der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom hat die Entscheidung der EU begrüßt, die Anrufung des Internationalen Gerichtshofes im Haag wegen des Baus des Terror-Abwehrzaunes zum Westjordanland abzulehnen. Mittlerweile lehnen 33 Staaten die Anrufung des Tribunals ab, darunter die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Australien und Russland. Der amerikanische Außenamtssprecher Richard Boucher nannte eine "rechtliche Prüfung" der Sicherheitsmaßnahme gegen Terroristen vor dem Internationalen Gerichtshof für "unangebracht". Der Terror-Abwehrzaun sei eine politische Frage, die am Verhandlungstisch zwischen den zwei Konfliktparteien geregelt werden müsse. Es gehöre nicht zu den Zuständigkeiten des Internationalen Gerichtshofs in dieser Sache zu entscheiden. (Jerusalem)


(7) EU-Kommissionspräsident Romano Prodi mit Menschenrechtspreis des RCE ausgezeichnet
In Wien hat am Sonntag eine europäische Rabbinerkonferenz mit über 100 führenden europäischen Rabbinern begonnen. An der dreitägigen Veranstaltung nimmt auch der israelische Oberrabbiner Jona Metzger teil. In Anwesenheit des Präsidenten der Europäischen Kommission Romano Prodi wurde am Montag Nachmittag das neue Gebäude der jüdischen religionspädagogischen Akademie eingeweiht. Das frühere Gebäude wurde in der Pogromnacht im November 1938 niedergebrannt. Im Anschluss wird EU-Kommissionspräsident Romano Prodi mit dem Menschenrechtspreis des Rabbinical Center of Europe (RCE) ausgezeichnet. (Israelischer Rundfunk, Arutz 1, ausführliche Informationen:
http://www.juedische.at/ )


(8) Das Wetter in Israel
Die Vorhersage: Örtlich Regen. 

Jerusalem: 5-11°C
Tel-Aviv: 9-17°C
Haifa: 8-15°C
Am Toten Meer: 12-21°C
Eilat: 11-21°C


(9) Wechselkurse 

1 € - 5,548 NIS (-0,83%)
1 £ - 8,104 NIS (-0,77%)
1 $ - 4,483 NIS (+0,02%)
(Bank of Israel, 30.01.04)


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