Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 29. Januar 2004
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(1) Selbstmordanschlag in Jerusalem fordert mindestens 10 Todesopfer
(2) Die berühmte Autorin Zeruya Shalev unter den Verletzen des Anschlags
(3) Kommentar zum Anschlag
(4) IDF bestätigt Authentizität der sterblichen Überreste
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Selbstmordanschlag in Jerusalem fordert mindestens 10 Todesopfer

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich am heutigen Morgen im Eggedbus der Linie Nr. 19 um kurz vor 9.00 Uhr Ortszeit an der Arlozorovstrasse Ecke Gazastrasse in Rehavia in die Luft. Der hintere Teil des Busses wurde dabei komplett zerstört und brannte völlig aus. Mindestens 10 Menschen wurden getötet und mindestens 50 Personen teils schwer verletzt, wovon 13 Personen in Lebensgefahr schweben.

http://www.haaretz.com/hasen/spages/388486.html

 

Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, der militärische Arm der Al-Fatah-Organisation von Yassir Arafat, haben die Verantwortung für das Attentat übernommen. Die Terrororganisation veröffentlichte den Namen des Attentäters, Al Yusuf Yaara (24), ein Polizeioffizier der Palästinensischen Autonomiebehörde aus Betlehem.

Der israelische Verteidigungsminister Mofaz wird sich mit den leitenden Verantwortlichen der israelischen Sicherheitsorgane treffen, um die Auswirkungen des Anschlags einzuschätzen und über die Reaktion von israelischer Seite zu beraten.

Daniel Taub, ein hochrangiger Offizieller des israelischen Außenministeriums, äußerte gegenüber dem britischen Fernsehsender BBC, dass der Terroranschlag auf eine Buslinie stattfand, die zwischen zwei Krankenhäusern verkehrt. Taub führte dazu weiter aus, „der Anschlag zeigt, dass es keine Tiefen gibt, zu welchen die Terroristen nicht bereit sind niederzusinken.“

Ra´anan Gissin, der Sprecher des Ministerpräsidenten Scharon sagte zu dem Anschlag, dass dieser noch einmal die Notwendigkeit unterstreicht, weshalb Israel den Anti-Terror-Zaun errichtet. Gissin betonte, dass der Zweck des Zaunes ist, Selbstmordattentäter von ihrer Tat abzuhalten.

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) verurteilte den Anschlag in Jerusalem, doch David Baker, ein Mitarbeiter des Ministerpräsidentenbüros, äußerte dazu, dass „die PA weiterhin verweigert, die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Terroristen zu stoppen, die von ihrem Territorium aus nach Israel eindringen.“

Ministerpräsident Sharon und Außenminister Shalom kündigten unterdessen an, dass sie ein für diese Woche geplantes Treffen mit Offiziellen der Palästinensischen Autonomiebehörde aufgrund des Anschlages absagen werden. Bei dem geplanten Treffen sollten Mittel und Wege besprochen werden, wie man die Lebensbedingungen der palästinensischen Zivilbevölkerung im Westjordanland und Gaza verbessern könne.

 

Notfallnummern:

Informationen: 00972 1255081010

Krankenhäuser: 00972 1255121, 1255122, 1255123, 1255125

(Haaretz, Jerusalem Post)


(2) Die berühmte Autorin Zeruya Shalev unter den Verletzen des Anschlags

Die bekannte israelische Buchautorin Zeruya Shalev wurde heute bei dem Anschlag auf die Buslinie Nr. 19 verletzt. Nach ersten Auskünften wird Shalev im Krankenhaus Shaareh Zedek am Knie operiert. Die Buchautorin wurde durch Schrauben und Nägel verletzt, die der Attentäter der Bombe hinzugefügt hat.

Shalev wurde 1959 im Kibbuz Kinneret geboren und erlangte in Israel und Deutschland Berühmtheit durch Bücher wie „Liebesleben“ und „Mann und Frau“.

Nach dem 11.September 2001 äußerte sich Shalev in einem Interview gegenüber Joachim Frank über das tägliche Leben mit dem Terror in Israel.

 

„Manchmal“, sagt Zeruya Shalev, „kommt es mir sehr banal vor und egozentrisch, mich mit Schreiben zu beschäftigen, während um mich herum so Fürchterliches passiert.“

 

„Unsere Kinder dürfen nicht einkaufen gehen, nicht Bus fahren. Sogar der Schulweg ist gefährlich.“ Das alles sei ihrer Meinung nach nicht mit der Dimension der Anschläge auf das World Trade Center vergleichbar. „Aber der Terror ist derselbe.“ Seit dem 11.Septmber 2001 hat sie das Gefühl: Es gibt keinen sicheren Ort auf dieser Welt. „Vorher hatten wir so eine Illusion, dass es anderswo – nicht in Israel – besser sein könnte. Aber jetzt...Und es gibt keine Rückkehr zur Normalität. Das Unnormale ist normal geworden, das Unerwartete höchst gegenwärtig.“

http://buecher.judentum.de/israel/shalev.htm

(Außenministerium Jerusalem)


(3) Kommentar zum Anschlag

Israelis hatten heute morgen einen schweren Start in den Tag - der Tag begann mit den schockierenden Bildern getöteter Pendler – Opfer eines weiteren Selbstmordanschlags.

Der Anti-Terror-Zaun hätte dieses Massaker verhindern können. Die Absurdität ist nicht zu übersehen: Während palästinensische Terroristen weiterhin Israelis töten, zwingt die pro-arabische Mehrheit der Vereinten Nationen Israel wegen des Zaunes vor dem Internationalen Gerichtshof auf die Anklagebank. Auf diese Weise verurteilen die Unterstützer des Terrors die Opfer des Terrors dafür, dass sie sich selbst schützen wollen.

All diejenigen, die Israel wegen der Errichtung des Zaunes kritisieren, sollten sich die Bilder aus Jerusalem vom heutigen Morgen genau ansehen.

 

Seit Beginn der Terrorwelle gegen Israel und seine Bürger gab es allein in Jerusalem zwischen dem 29. September 2000 und dem 25. Januar 2004 insgesamt 34 Anschläge mit Todesopfern. Davon waren 16 Selbstmordattentate, die 151 Leben forderten. 18 andere Anschläge (wie Autobomben, Schüsse, Messerattacken) hatten 32 Tote zur Folge.

23 Selbstmordattentate konnten verhindert werden.

Insgesamt gab es 183 Tote und 828 Verletzte bei Anschlägen allein in Jerusalem seit Beginn der Terrorwelle im September 2000.

 

Why does Israel need a security fence? http://www.mfa.gov.il/mfa/fence.html

(Außenministerium Jerusalem)


(4) IDF bestätigt Authentizität der sterblichen Überreste

Der Oberrabbiner der israelischen Streitkräfte Brigadegeneral Israel Weiss hat bestätigt, dass es sich bei den sterblichen Überresten, die heute unter deutscher Vermittlung in Köln-Wahn von der Hisbollah an israelische Offizielle übergeben wurden, um die im Jahr 2000 an der israelisch-libanesischen Grenze entführten Soldaten Benny Avraham, Omar Sawayid und Adi Avitan handelt.

Mit der Bestätigung des Todes der drei Soldaten suchten die Generäle Gil Regev, Yiftah Ron Tal und Udi Shani die Familien der Getöteten auf, um den Familien die positive Identifizierung ihrer Söhne mitzuteilen und ihr Beileid auszudrücken.

 

Verteidigungsminister Mofaz betonte noch einmal, dass es die moralische Verpflichtung Israels ist, „seine Söhne in die Heimat zurückzuholen und das keine Bemühungen ungenutzt bleiben, um vermisste Soldaten nach Israel zurückzubringen.“

 

Mit der Identifizierung der israelischen Soldaten und der Freilassung von Elchanan Tennenbaum begann die israelische Gefängnisbehörde die Entscheidung der Regierung zu implementieren, 429 palästinensische Gefangene in das Westjordanland und Gaza zu transportieren und anschließend freizulassen. Weiterhin wurden die sterblichen Überreste von 60 Libanesen in den Libanon überführt, die während der 80er und 90er Jahre bei Kämpfen mit der israelischen Armee getötet wurden.

Nach der Identifizierung der israelischen Soldaten entließ die israelische Delegation in Köln-Wahn 31 ausländische Inhaftierte, darunter der Deutsche Steven Smyrek, die im Rahmen des Gefangenenaustausches über Köln noch heute in den Libanon gebracht werden. (IDF-Armeesprecher, Maariv, Haaretz)


(5) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: teils wolkig, teils steigende Temperaturen

Jerusalem: 8-15°C

Tel-Aviv: 11-19°C

Haifa: 10-18°C

Am Toten Meer: 16-22°C

Eilat: 12-23°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5.632 NIS ((+0.66%)

1 £ - 4.483 NIS ((+0.40%)

1 $ - 8.207 NIS ((+1.40%)

(Bank of Israel, 29.01.04)


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