Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 27. Januar 2004
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(1) Yad Vashem: Sharansky betont die Notwendigkeit des „Tages der Bekämpfung von Antisemitismus“
(2) 30 gesuchte Terroristen halten sich in Arafats Hauptquartier auf
(3) Australischer Außenminister verteidigt Bau des israelischen Antiterrorzaunes
(4) See Genezareth steigt um 13 Zentimeter innerhalb von 24 Stunden
(5) Israelische Zentralbank senkt Leitzins
(6) Ausstellungseröffnung "The Blocked Gate" des israelischen Künstlers Pinhas Golan
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(9) Die Redaktion in eigener Sache
(1) Yad Vashem: Sharansky betont die Notwendigkeit des „Tages der Bekämpfung von Antisemitismus“

Am Sonntag, dem 25. Januar 2004, präsentierte der Minister für Jerusalem und Diaspora-Angelegenheiten, Nathan Sharansky, einen abschließenden Report zum Antisemitismus 2003 während der Eröffnungszeremonie für den diesjährig erstmals begangenen „Tag zur Bekämpfung des Antisemitismus“ in der zentralen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Am 27. Januar wird in 14 europäischen Staaten alljährlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau mit einem offiziellen Holocaustgedenktag gedacht.

Während der Eröffnungszeremonie in Yad Vashem sprach Minister Sharansky von der Notwendigkeit, einen Tag zur Bekämpfung des Antisemitismus zu schaffen, da man in Israel eine Verbindung zwischen der Erinnerung und den zeitgenössischen Herausforderungen etablieren wollte. Sharansky sagte dazu wörtlich: „Wenn Synagogen und Friedhöfe geschändet und angezündet werden und das nicht in einer dunklen Ecke der Welt, sondern im Herzen des aufgeklärten Europas, dann ist das ein Problem, das uns alle angeht.“ Der von Sharansky präsentierte Bericht zum Antisemitismus 2003 zeigt eine deutliche Tendenz, dass der neue Antisemitismus, welcher den Staat Israel dämonisiert, sich dem traditionellen Antisemitismus annähert.

Der Direktor der Gedenkstätte Yad Vashem, Avner Shalev, sagte, dass der Antisemitismus weiterhin unter der Oberfläche vieler Gesellschaften existiere. „Es wird immer legitimer Juden und Israel in einer Art und Weise zu kritisieren, welche die Juden als Gesamtheit dämonisiert und entmenschlicht. Diese Krankheit ist eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für Juden, sondern für Europa insgesamt. Diese Bedrohung berührt die grundsätzlichen Fragen unseres Selbstverständnisses bezüglich unserer Gesellschaften, Nationen und Zivilisation.“

 

Nathan Sharansky forderte speziell die französische Regierung auf, entschieden gegen antisemitische Tendenzen in Frankreich vorzugehen. Sharansky führte weiter aus, dass die Situation der in Frankreich lebenden Juden sehr problematisch sei, da fast die Hälfte der antisemitischen Vorfälle in Westeuropa dort stattfänden. Zwar habe Frankreich eines der besten Anti-Rassismus-Gesetze der Welt, doch müsse dieses auch unverzüglich angewandt und durchgesetzt werden, forderte Sharansky.

Der französische Botschafter in Israel, Gerard Araud, sagte dazu, dass die französische Regierung speziell das Internet zur Verbreitung antisemitischen Gedankenguts überwache und bestätigte noch einmal die Ernsthaftigkeit der Bemühungen der französischen Administration, den Antisemitismus in Frankreich zu bekämpfen. Er stellte ein Drei-Phasenprogramm der französischen Regierung vor, welches die harte Bestrafung von Tätern antisemitischer Übergriffe, Lehrprogramme in französischen Schulen und internationale Kooperationen im Bereich der Bekämpfung antisemitischer Tendenzen vorsieht.

Die vermehrten antisemitischen Übergriffe auf die 650.000 französischen Juden veranlassten Staatspräsident Jacques Chirac Anfang des Monats zu erklären, „dass ein Angriff auf Juden ein Angriff auf die ganze französische Nation sei.“ (Jerusalem Post; Basler Nachrichten)


(2) 30 gesuchte Terroristen halten sich in Arafats Hauptquartier auf

Wie das israelische Radio berichtet halten sich gegenwärtig 30 gesuchte Terroristen in der Muqata, Yassir Arafats Hauptquartier in Ramallah, auf. Unter den gesuchten Extremisten befinden sich unter anderem Führungskader der Al Aqsa Märtyrerbrigaden, die der Fatah-Organisation Yasser Arafats angehören. Den Terroristen wird von israelischer Seite vorgeworfen, an den Planungen und Ausführungen von tödlichen Hinterhalten im Westjordanland und Selbstmordanschlägen in Israel beteiligt gewesen zu sein. Israelische Sicherheitsquellen berichten, dass sich unter den Terroristen Kamal Ghanem befindet, der von den israelischen Sicherheitskräften wegen seiner Beteiligung an einem Selbstmordattentat gesucht wird.

 

Unterdessen ist der ägyptische Außenminister Ahmed Maher und der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman zu Gesprächen mit Yasser Arafat in Ramallah eingetroffen. Beide wollen Arafat davon überzeugen, dass die terroristischen Angriffe gegen Israel mit sofortiger Wirkung beendet werden müssen. Trotz der Unterstützung von ägyptischer Seite war der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Qurei nicht in der Lage, die palästinensischen Terrorgruppen zu einem Ende der Angriffe gegen israelische Ziele zu bewegen.

Der ägyptische Außenminister Mahre weilte zuletzt am 22. Dezember 2003 zu Gesprächen in Israel, in dessen Anschluss er von palästinensischen Extremisten bei dem Gebet in der Al-Aksa Moschee angegriffen wurde. (Haaretz)


(3) Australischer Außenminister verteidigt Bau des israelischen Antiterrorzaunes

Der australische Außenminister Alexander Downer befindet sich zur Zeit auf Besuch in Israel. Downer betonte die guten Beziehungen zwischen Israel und dem 5. Kontinent und äußerte sich kritisch gegenüber der Untätigkeit, in Sachen Terrorbekämpfung, der Palästinensischen Autonomiebehörde. Downer sagte, dass der Vorsitzende der Autonomiebehörde Yasser Arafat nichts tut, um den Terror gegen Israel zu unterbinden: „Die PA muss mehr tun, um Terroristen daran zu hindern nach Israel einzudringen und sich dort in Restaurants und Bussen in die Luft zu sprengen.“ Seiner Meinung nach ist der Bau eines Zauns zur Abwehr von Terroranschlägen aufgrund der Untätigkeit der palästinensischen Behörden gerechtfertigt: „Die Israelis haben das Recht, sich selber zu verteidigen und der Zaun ist ein Mittel dazu. Die israelische Regierung hat keine Alternative, so lange die Palästinensische Autonomiebehörde den Terror nicht stoppt.“

Downer äußerte weiterhin, dass Australien einen Brief an das Internationale Gericht in Den Haag bezüglich des Antiterrorzauns schicken wird, indem es erklärt, dass die Frage um die Verteidigungseinrichtung eine politische ist und somit nicht vor dem Gerichtshof verhandelt werden sollte. (Maariv)


(4) See Genezareth steigt um 13 Zentimeter innerhalb von 24 Stunden

Der See Genezareth, Israels größtes Süßwasserreservoir, steigt aufgrund heftiger Regenfälle um 13cm innerhalb von 24 Stunden an. Der See liegt damit nur noch 1,28 Meter unter seiner Kapazitätsgrenze. Sollten die starken Regen- und Schneefälle im Norden des Landes anhalten, sieht sich die israelische Wasserbehörde (Mekorot) gezwungen, den Degania-Staudamm zu öffnen, um mehrere hundert Millionen Kubikmeter Wasser in den Jordan und das tote Meer abzuleiten. Der Wasserstand des Sees befand sich am Montag 3,5 Meter über seinem Level verglichen zum selben Zeitraum 2003.

Die Entscheidung, den Degania-Damm zu öffnen, basiert auf der Annahme, dass andernfalls der See seinen maximalen Wasserstand erreicht und Überflutungen die Folge wären. (Haaretz)


(5) Israelische Zentralbank senkt Leitzins
Die israelische Zentralbank wird im Februar den Leitzins in Israel um 0,3% auf 4,5% senken. Die Senkung des Leitzins wurde möglich, da Israel sein Inflationsziel von 1-3% für 2004 nicht überschreiten wird. Sogar im Gegenteil erlebte Israel vergangenes Jahr seine erste Deflation seit seiner Gründung. Die Preise in Israel fielen im Jahresdurchschnitt um 1,9%. Der Direktor der israelischen Zentralbank David Klein wurde von fast allen Seiten des gesellschaftlichen Echelons dafür kritisiert, dass die Bank die Zinsen nicht schneller senken würde, um die Investitionen der israelischen Wirtschaft zu erleichtern. Deshalb wurden weitere Zinssenkungen für die Zukunft angekündigt, so lange es keine „dramatischen Änderungen in der politischen Landschaft oder der Stabilität des Shekels gibt“, so ein Sprecher der Bank. (Jerusalem Post)

(6) Ausstellungseröffnung "The Blocked Gate" des israelischen Künstlers Pinhas Golan

Am 27. Januar 2004, dem deutschen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, eröffnen das American Jewish Committee und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zusammen mit Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Ausstellung "The Blocked Gate" des israelischen Künstlers Pinhas Golan in den Räumen der Commerzbank Am Pariser Platz 1.

 

Der gebürtige Ungar gehört wie der Schriftsteller Imre Kertez zu jenen Überlebenden der Shoah, die dem grausamen Zerstörungswillen des NS-Regimes durch ihre Bilder und ihre Sprache kraftvoll entgegentreten.

 

Pinhas Golan verwendet in seinem Zyklus das Symbol des versperrten Tores, um die unüberwindbare Trennung zwischen dem Leben vor und nach dem Holocaust darzustellen. Mit seinen Bildern und Collagen trägt der Künstler zum Gedenken an die Opfer des Holocaust bei und regt zum Nachdenken über universelle Werte und Menschenrechte an.

Nachdem Pinhas Golan den Holocaust als Häftling des Zwangsarbeiterlagers Siegendorf überlebte, wanderte er 1948 zusammen mit seinem Vater von Ungarn nach Israel aus. Er war Berufssoldat der israelischen Armee. Später studierte er Kunst und Philosophie und begann, seinen "wiederkehrenden Traum" des versperrten Tores zu malen. Er selbst beschreibt "The Blocked Gate" mit folgenden Worten:

"Das versperrte Tor steht einerseits für die persönlichen Verluste, für die Tragik konkreter Ereignisse meiner Vergangenheit. Andererseits bleibt die Verlusterfahrung auch in einem universelleren Sinn ein zentrales Element meiner Kunst. Man muss die Erinnerung wach halten. Nicht nur um ihrer selbst willen, sondern vor allem als Anschauungsmaterial, aus dem man für Gegenwart und Zukunft lernt, auf dass es nie wieder zu solcher Unmenschlichkeit komme!" Seit Ende der 1980er Jahre ist sein Werk in Ausstellungen in Israel und Ungarn zu sehen.

 

Ort: Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1, 10117 Berlin

Zeit: 28. Januar bis 9. Februar 2004, täglich von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog.


(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: regnerisch, vereinzelt starke Gewitter

 

Jerusalem: 4-9°C

Tel-Aviv: 10-15°C

Haifa: 8-15°C

Am Toten Meer: 4-11°C

Eilat: 10-22°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5.594 NIS (-0.107 %)

1 £ - 8.094 NIS (-0.492 %)

1 $ - 4.465 NIS (+0.179 %)

(Bank of Israel, 27.01.04)


(9) Die Redaktion in eigener Sache

Aufgrund technischer Probleme konnten wir am Montag, den 26. Januar 2003, keinen Newsletter an unsere Leser versenden. Dafür bitten wir um Entschuldigung.

Ihre Newsletter-Redaktion


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