Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 21. Januar 2004
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(1) Israelische Luftwaffe greift Munitionslager der Hisbollah an
(2) „Eine zurückhaltende Reaktion“
(3) Ministerpräsident Scharon kritisiert Jordanien für Beteiligung an den Anhörungen zum Sicherheitszaun vor dem IGH
(4) Indizes zeigen wirtschaftliche Erholung Israels
(5) Transmediale International Media Art Festival Berlin 31. 01. – 04.02.‏2004
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Israelische Luftwaffe greift Munitionslager der Hisbollah an

Flugzeuge der israelischen Luftwaffe griffen gestern, fast 24 Stunden nach einem Angriff der Hizbullah auf ein Fahrzeug der israelischen Armee an, bei dem ein israelischer Soldat getötet und ein weiterer verwundet worden waren, zwei leerstehende Hizbullah-Stützpunkte im Südlibanon an. Die Soldaten befanden sich in einem Bulldozer, der mit der Räumung einer Sprengfalle der Hizbullah beschäftigt war.

Offiziere der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) bestätigten, dass Flugzeuge zwei Stützpunkte der Hizbullah in der Nähe der Dörfer Zebqin und Wadi Sluqi, etwa zehn Kilometer nördlich der israelischen Grenze, im Südlibanon angriffen.

Die Sprecherin der IDF, Majorin Sharon Feingold, sagte, diese Stützpunkte, die bei dem Luftangriff getroffen worden waren, seien von der Hizbullah benutzt worden, um Angriffe auf Israel zu unternehmen. Sie sagte, die Hizbullah, die von Syrien und dem Iran unterstützt wird, verletze Abkommen und "der Libanon sieht weg". Der Luftangriff war der erste seit dem 10. August 2003. Damals hatten israelische Flugzeuge nach einem Artillerieangriff der Hizbullah, der einen Teenager in der israelischen Ortschaft Shlomi getötet hatte, die Artilleriegeschütze der Hizbullah angegriffen.

Militärbeamte sagten, die Entscheidung, Ziele der Hizbullah anzugreifen, war nach einer vierstündigen Besprechung von ranghohen Kommandeuren gefallen. Obwohl Israel Syrien für die Aktivitäten der Hizbullah verantwortlich hält, war entschieden worden, Syrien nicht anzugreifen, um jede Eskalation zu vermeiden, sagten die Beamten. "Wir werden der Hizbullah nicht erlauben, Israel und Israelis nach Gutdünken anzugreifen", sagte David Baker vom Büro des Premierministers gegenüber Haaretz. "Die Aktion der Luftwaffe im Südlibanon war eine reine Verteidigungsaktion und eine Botschaft an die Hizbullah, dass sie Israel nicht ungestraft angreifen kann."

Verteidigungsminister Shaul Mofas sagte gestern Nachmittag, die im Südlibanon stationierte Truppe der Vereinten Nationen, kurz UNIFIL, wusste Bescheid darüber, dass die Hizbullah Minen entlang der Straße an der israelischen Grenze verlegt hatte, doch sie unternahm nichts dagegen. (Haaretz, Yediot Aharonot)


(2) „Eine zurückhaltende Reaktion“

Auszüge aus einer Analyse von Ze’ev Schiff, Haaaretz, 21.01.2004

Englische Version: http://www.haaretz.com/hasen/spages/385136.html

Gestern führte die israelische Verteidigungsarmee (IDF) einen vorsichtigen, begrenzten Schlag gegen die Hizbullah aus. Dieser geschah als Reaktion auf einen am Montag durchgeführten Angriff der Organisation, bei dem ein Bulldozer der Armee durch eine Antipanzerrakete getroffen und ein Soldat getötet und ein weiterer verletzt worden waren. Die Reaktion der IDF, ein Luftangriff auf zwei Ziele nahe der israelisch-libanesischen Grenze, zielte mit der Absicht, keine Menschenleben zu fordern, allein auf die Ausrüstung der Hizbullah. Es war klar, dass die IDF alles in ihrer Macht stehende tat, um jede Eskalation an der Nordgrenze zu verhindern, obwohl es eine breite Übereinstimmung darüber gibt, dass die Hizbullah einen Hinterhalt für die Techniktruppe der Armee gelegt hatte. Diese war aufgrund ihrer Verteidigungsaufgabe damit beschäftigt, Minenfelder bei Zarit zu räumen.

In Diskussionen vor der Operation wurde die langsame Reaktion auf den Hizbullahangriff auf den Bulldozer kritisiert. Die Forderung war, dass die Armee gleich am Ort des Geschehens auf den Angriff hätte reagieren sollen. Die Soldaten waren von dem Hinterhalt überrascht worden, und es war ihnen nicht einmal möglich den Ort, von dem die Rakete abgeschossen worden war, zu lokalisieren. Sie reagierten auch nicht auf die Hizbullah-Mitglieder, die den Angriff auf den Bulldozer mit einer Videokamera aus relativ kurzer Entfernung dokumentierten.

Die Minen waren vor etwa zwei Wochen auf israelischem Gebiet gelegt worden – eine Tatsache, die von UNIFIL-Soldaten (United Nations Interim Force in Lebanon), die den Ort besichtigt hatten, bestätigt worden war. UNIFIL sah sich selbst nicht verantwortlich dafür, die Bomben und Minen zu räumen, vor allem deshalb nicht, weil sie auf israelischem Gebiet verlegt worden waren. (...) Verteidigungsminister Shaul Mofas sagte, dass die Hizbullah bereits vor dem eigentlichen Angriff zwei andere Angriffshandlungen vorgenommen hatte: zum Einen, als sie die Bomben auf israelischem Gebiet verlegte, und zum Anderen, als sie den Hinterhalt vorbereitete und dabei auch Photographen einbezog, die den Angriff dokumentieren sollten. Dagegen hätte die Technikertruppe der IDF (mit dem Räumen des Minenfeldes) Verteidigungshandlungen vorgenommen.

Wird die gestrige vorsichtige Reaktion Israels das Verhalten der Hizbullah ändern? Die Hizbullah hielt sich mit ihrer verbalen Antwort auf die Reaktion Israels zurück. Doch wenn man aufgrund vergangener Geschehnisse urteilt, ist der gestrige Vorfall Teil eines sich wiederholenden Musters. Seit sich die IDF aus dem Libanon zurückgezogen hat (Anmerkung: das war im Frühjahr 2000), wurden zehn Soldaten und sechs Zivilisten durch Hizbullahangriffe entlang der Grenze getötet. Zusätzlich gab es unter Soldaten und Zivilisten insgesamt 64 Verletzte durch diese Angriffe. Und es wurden drei Soldaten (Adi Avitan, Benny Avraham und Omar Suwad) von der Hizbullah entführt. Der zahlenmäßige Umfang der Opfer ist somit ähnlich dem, was Israel in den ersten Jahren nach dem Libanonkrieg erlitten hat, als die IDF noch im Südlibanon stationiert war. In den meisten Fällen war die Reaktion der IDF auf solche Angriffe sehr zurückhaltend.

Im Verlauf der Zeit hat die Hizbullah ein breites Netzwerk an Raketenabschussrampen im Libanon aufgebaut, und zwar mit Hilfe Syriens und des Iran. Die Raketen haben eine bedeutende Reichweite und es scheint, die Hizbullah ist der Meinung, sie stellten eine wirkliche Abschreckung für Israel dar. Deshalb ist es schwer zu glauben, dass der gestrige Luftangriff auf zwei Ausrüstungslager die Hizbullah dazu bringen wird, ihr Verhalten zu ändern.


(3) Ministerpräsident Scharon kritisiert Jordanien für Beteiligung an den Anhörungen zum Sicherheitszaun vor dem IGH
Ministerpräsident Scharon kritisierte gestern die Beteiligung Jordaniens an den Anhörungen bezüglich des Sicherheitszauns vor dem Internationalen Gerichtshof. Er äußerte sein Unbehagen, dass Jordanien aktiv daran beteiligt ist, die Frage des Sicherheitszauns vor das Haager Gericht zu bringen, aus Angst, dass die Antiterror-Maßnahme von Seiten Israels Palästinenser aus dem Westjordanland veranlasst, nach Jordanien umzusiedeln. Der Ministerpräsident erklärte: „Aber wir haben klar gemacht, dass der Zaun nicht dazu gedacht ist, Palästinenser zu ermutigen, nach Jordanien auszuwandern.“ Ariel Scharon führte weiter aus, dass die Entscheidung der Vereinten Nationen, die Frage des Sicherheitszauns an den Internationalen Gerichtshof zu übergeben, ein grosser Fehler war. Denn der Zaun, der Terroranschläge in Israel verhindern soll, ist eine politische Frage und gehört auf den Verhandlungstisch. Er sagte weiter, dass die Entscheidung der UNO den Prinzipien der „road map“ entgegensteht, nach welcher die ausstehenden Probleme zwischen Israelis und Palästinensern nur durch Verhandlung gelöst werden sollen. (Haaretz)

(4) Indizes zeigen wirtschaftliche Erholung Israels
Wie die Jerusalem Post berichtet, zeigen Indikatoren der Bank of Israel, dass die israelische Wirtschaft nach drei Jahren Stagnation sich zu erholen beginnt. Der sogenannte „S“-Indikator ist den vierten Monat in Folge gestiegen und hat allein im letzten Quartal 2003 um 0,7% Prozent zugelegt. Laut Analysten der Bank signalisiert der Anstieg nicht nur eine kurzfristige Erholung der Wirtschaft, sondern weist auf eine längere Wachstumsphase hin. Der Index basiert auf Daten, wie z.B. Außenhandel, Industrieproduktion und Verkaufs- und Investitionstätigkeit der Wirtschaft. (Jerusalem Post)

(5) Transmediale International Media Art Festival Berlin 31. 01. – 04.02.‏2004

Ende Januar stellt die transmediale www.transmediale.de im Haus der Kulturen der Welt unter dem Motto „There is hope. Fly Utopia!” wieder aktuelle (Medien-) Kunst vor.

In einer Veranstaltung am Montag, dem 2. Februar 2004, um 18 Uhr diskutieren vier Gäste aus dem Nahen Osten die Rolle der Medien-Kunst und der Medien-Kultur im Allgemeinen bei der Überbrückung des Grabens zwischen Israelis und Palästinensern.

Galit Eilat (Digital Art Lab, Holon), Stephanie Benzaquen (Opal Gallery, Tel Aviv), Ricardo Mbarak (Academie Libanaise des Beaux-Arts, Beirut) und Fareed Armaly (Kurator, Künstler, Berlin) sind Netzwerker, die in den letzten Jahren Kooperationsprojekte zwischen Israelis, Palästinensern und Arabern initiiert haben.

Das Digital Art Lab, Holon beschäftigt sich mit der Wahrnehmung zeitgenössischer Kunst und der Offenlegung ihres technologischen Einflusses auf die Kultur. In monatlich wechselnden Ausstellungen präsentiert es digitale Medien-Kunst, Video Art, Netz-Kunst und interaktive Soundinstallationen. Mit dem Ziel, Medien-Kunst in Israel bekannt zu machen und zu fördern bietet es Künstlern und Interessierten sowohl das praktische als auch das theoretische Instrumentarium und wirkt als verbindende Kraft hinter der Szene zeitgenössischer Kunst.

Eine Stellungnahme der Direktorin Galit Eilat kann man unter www.ambienttv.net/3/spyschool/1/israelinterviews/inhalt.html hören.

Mon 2.2., 18 Uhr: NEAR EAST – FAR WEST? MEDIA ART DIALOGUE

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin, Tel: 030 - 397 87 0, Öffnungszeiten: Di - So 10 - 21 Uhr


(6) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: leichter Temperaturanstieg, klar bis leicht wolkig

Jerusalem: 10-16°C

Tel-Aviv: 12-20°C

Haifa: 12-20°C

Am Toten Meer: 14-23°C

Eilat: 13-23°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5.543 NIS (+1.30%)

1 £ - 8.019 NIS (+1.57%)

1 $ - 4.427 NIS (+0.14%)

(Bank of Israel, 21.01.04)


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