Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 20. Januar 2004
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(1) Hizbullah tötet israelischen Soldaten bei Entfernung eines Sprengsatzes
(2) Hizbullah sendet Botschaft an Damaskus und Teheran
(3) Zivile Behörde soll Kontrollübergänge am Sicherheitszaun betreiben
(4) Landwirtschaftsminister Katz nach Pakistan eingeladen
(5) Gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Armee und Siedlern
(6) Israelische Tageszeitung Maariv nun auch in Englisch
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Hizbullah tötet israelischen Soldaten bei Entfernung eines Sprengsatzes

Am gestrigen Montag, dem 19. Januar 2004, wurde ein israelischer Soldat bei der Entfernung eines Sprengsatzes in der Nähe des Moschavs Zarit an der israelisch-libanesischen Grenze von der radikal-islamischen Organisation Hizbullah getötet. Bei dem Soldaten handelt es sich um Oberfeldwebel Jan Rotzanski (21) aus Herzliyah. Ein weiterer Soldat wurde verletzt, als die Hizbullah einen israelischen Bulldozer mit einer Panzerabwehrrakete beschoss während dieser versuchte, eine Sprengfalle der Hizbullah zu entschärfen. Die Minen wurden schon vor zwei Wochen bei einer Patrouille entlang der von der UNO anerkannten israelisch-libanesischen Grenze entdeckt, konnten aber aufgrund der schlechten Wetterbedingungen erst gestern entfernt werden. Als Reaktion auf den Anschlag trifft sich Verteidigungsminister Shaul Mofaz heute mit mehreren Sicherheitsbehörden, um über eine Reaktion Israels zu beraten.

Die radikal-schiitische Terrororganisation übernahm in einer offiziellen Stellungnahme die Verantwortung für den Raketenangriff auf das Fahrzeug der israelischen Armee. Der Oberkommandierende der nördlichen israelischen Truppen, Generalmajor Beny Gantz, beschuldigte Syrien für den Angriff der Hizbullah und sandte umgehend eine Nachricht an die Hizbullah via UNIFIL (United Nation Interim Force in Lebanon – „Blauhelme“), in der er die Schiitenorganisation vor ernsten Konsequenzen warnte.

Dori Gold, der Sprecher von Ministerpräsident Scharon, sagte, dass der Vorfall zeige, wie Syrien mit einer Doppelstrategie arbeite. Auf der einen Seite spricht das syrische Regime in der New York Times von Frieden und auf der anderen Seite unterstützt es die Hizbullah bei Angriffen, die gegen bestehende UN-Resolutionen verstoßen.

Seit dem Rückzug der israelischen Armee aus Südlibanon im Jahr 2000 und der Erfüllung der UN-Resolution 425 von israelischer Seite sind zehn israelische Soldaten bei Angriffen der Hizbullah getötet und drei entführt worden. (Haaretz)


(2) Hizbullah sendet Botschaft an Damaskus und Teheran

Auszüge aus einer Analyse von Amos Harel, Haaretz, 20.01.2004

Englische Version: http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=384756&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0&listSrc=Y

Selbst in einer Zeit, da Damaskus Erklärungen zum Frieden abgibt, versucht die Hizbullah, die Region in eine neue Eskalation zu ziehen. Während die Bulldozer der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) gestern dabei waren, ein Minenfeld gegenüber der Ortschaft Zarit zu räumen, war der israelische Geheimdienst Shin Bet damit beschäftigt, die Verschwörer einer Zelle von Selbstmordattentätern von Samaria nach Israel hinein zu verfolgen. Und während die Bemühungen, einen neuen Terroranschlag zu verhindern, erfolgreich waren, wurde weiter oben im Norden ein israelischer Soldat durch eine Panzerabwehrrakete, die die Hisbullah auf einen der IDF-Bulldozer abgeschossen hatte, getötet, und ein weiterer wurde verwundet.

In letzter Zeit hat es in der Region eine Menge interessanter Entwicklungen gegeben. Die am besten bekannte ist die Äußerung des syrischen Präsidenten Bashar Assad über seine Bereitschaft, Verhandlungen mit Israel aufzunehmen und die gründliche Überlegung der Scharon-Regierung, wie man auf diesen Vorschlag reagieren solle. Doch es ist auch wichtig, eine andere Äußerung vom vergangenen Sonntag zu veröffentlichen. Der Vorsitzende des nationalen Sicherheitsrates im Iran, Hassan Ruhani, sagte, wenn Israel sich aus dem Gebiet der Shaba-Farmen an der libanesischen Grenze zurückzieht, hätte die Hizbullah keinen Grund mehr, gegen Israel zu operieren. Deshalb war die gestern abgefeuerte Rakete auf Jerusalem gezielt, jedoch wurde sie in Teheran und in Damaskus gehört. Während die zwei Schirmherren der Hizbollah, Syrien und Iran, daran arbeiten, mit ihrem neuen strengen Nachbarn im Irak, den USA, zurecht zu kommen, kämpft die Hizbullah anscheinend um ihr Überleben.

In den nächsten Tagen wird Israel die Verbindung zwischen der Hizbullah, als einer Terrororganisation, und Damaskus hervorheben, insbesondere im Licht des israelischen Rückzugs aus dem Libanon im Jahr 2000 an die international anerkannte Grenze, und damit auch im Licht seines absoluten Respekts vor der libanesischen Souveränität. Premierminister Ariel Scharon wird fortfahren, seine Linie zu vertreten, die er in den letzten Regierungssitzungen präsentiert hat, und argumentieren, der gestrige Raketenangriff bei Zarit weise auf Syriens düstere Absichten hin. Es wird faszinierend sein, Assad und Hizbollahführer Hassan Nasrallah zu beobachten. Wird Assad Nasrallah und seiner Organisation, die sich für das Raketenfeuer verantwortlich zeigte und sich nicht hinter irgendeiner kleineren Organisation versteckte, Rückendeckung geben? Oder wird das syrische Staatsoberhaupt mit Nasrallah aneinander geraten, weil dieser Syrien in etwas hinein gezogen hat, das Assad nicht wollte?

[…]

Die Situation näherte sich vor dem Hintergrund einer palästinensischen Verbindung am nächsten der Grenze der Eskalation, als vor zwei Monaten Aktivisten des islamischen Dschihad in Dschenin zwei Selbstmordattentäter zu einem Anschlag nach Israel schickten. Eines der potentiellen Ziele sollte eine Schule in der Ortschaft Yokne‘am sein. Der Anschlag, der direkt vom Büro des islamischen Dschihad in Damaskus befohlen und gepriesen wurde, konnte vereitelt werden. Hätte er statt gefunden, hätte Israel massiv gegen Syrien reagiert.

[…]

Für die Hizbollah war der gestrige einzelne Raketenabschuss ein brillanter Schritt. Die Landminen sind auf der libanesischen Seite des Zauns, jedoch sehr nahe an der Grenze gelegen. Die IDF steht bezüglich der Räumung der Minen einem Dilemma gegenüber. Sie muss in Kauf nehmen, dass ihre Patrouillen beim Räumen entweder an der Grenze oder über der Grenze hinweg verletzt werden. In der Minute, in der die Grenze überschritten wird, kann die Hizbollah behaupten, die IDF verletze libanesische Souveränität und kann dementsprechend handeln. Und genau dies geschieht.

Zwei der talentiertesten Offiziere sind an der Nordfront stationiert: Brigadegeneral Ya’ir Golan und Oberst Tamir Yad’ai. Vor etwa einem Jahr verhinderte Yad’ais Wachsamkeit eine größere Tragödie. Er änderte die Befehle für die Patrouillen bezüglich des Betretens der Gegend von Zarit. Dadurch wurden durch die Explosion einer Mine nur drei Soldaten verletzt und keiner getötet. Ein Minenfeld zu räumen ist kompliziert und kann nicht improvisiert werden. Das Kommando Nord wird herausfinden müssen wie die Abwehr durchdrungen werden und wie die Hizbollah einen wunden Punkt finden konnte, der hätte vorhergesehen werden müssen. (AL)


(3) Zivile Behörde soll Kontrollübergänge am Sicherheitszaun betreiben
Verteidigungsminister Shaul Mofaz erklärte gegenüber dem Rechnungsausschuss der Knesset am Montag, dass er die Übergabe der Kontrollen am Sicherheitszaun an eine zivile Behörde in Betracht zieht. Ein möglicher Kandidat könnte die Flughafen Verwaltung sein, die schon die Grenzübergänge „Allenby Bridge“ zu Jordanien und „Rafah“ nach Ägypten betreibt. Die erste Kontrollstation am Sicherheitszaun soll in drei Monaten in Sha`ar Efraim eingeweiht werden. Mofaz äußerte weiterhin gegenüber dem Ausschuss, dass das Budget für die Kontrollübergänge noch beziffert werden muss, da es vom Verteidigungsbudget getragen wird. (Haaretz)

(4) Landwirtschaftsminister Katz nach Pakistan eingeladen

Landwirtschaftsminister Yisrael Katz äußerte gestern, dass er im Rahmen einer UN-Konferenz zu einem Besuch nach Pakistan eingeladen wurde. Die Einladung für März wird als Zeichen sich verbessernder Beziehungen zwischen Pakistan und Israel gedeutet. In der Vergangenheit war die islamische Nation einer der größten Kritiker Israels, vor allem nachdem sich die Beziehungen zwischen Israel und Indien intensivierten. Pakistan und Indien haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten mehrere Kriege um die umstrittene Provinz Kaschmir geführt.

Laut Haaretz hat Minister Katz die Einladung angenommen und misst der Reise eine hohe Bedeutung in der Annährung zwischen Israel und Pakistan bei. (Haaretz)

Aus Islamabad ist inzwischen bekannt gegeben worden, dass aufgrund der israelischen Veröffentlichung der Einladung nach Pakistan die UN-Konferenz auf ein noch unbekanntes Datum verschoben wurde.


(5) Gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Armee und Siedlern

Zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Bewohnern der Siedlung Kfar Tapuch und Einheiten der israelischen Armee kam es am heutigen Nachmittag, nach dem die Soldaten einen illegal in der Nähe der Siedlung errichteten Container abbauen wollten. Der Container wird von den Siedlern als Teil des „Kahana College“ bezeichnet, benannt nach dem Gründer der in Israel verbotenen radikalen „Kach-Bewegung“. Der Oberste Gerichtshof hat am Dienstagmorgen eine Petition der Siedler abgelehnt, nachdem diese zugegeben hatten, dass der Container illegal und gegen den Willen der israelischen Behörden errichtet wurde.

Die Armee verhaftete mehrere gewalttätige Demonstranten, nachdem diese sich weigerten, eine „geschlossene Militärzone“ zu verlassen. (Maariv)


(6) Israelische Tageszeitung Maariv nun auch in Englisch

Die israelische Tageszeitung Maariv ist nun via Internet nicht nur auf Hebräisch, sondern auch auf Englisch zu lesen: http://www.maarivintl.com

Mit Haaretz http://www.haaretzdaily.com haben nun insgesamt 2 der 3 wichtigsten hebräischen israelischen Tageszeitungen eine englische Internetausgabe, wobei die Zeitung Yediot Aharonot http://www.ynet.co.il auf hebräisch und arabisch im Netz zu lesen ist. Die Jerusalem Post http://www.jpost.com ist die grosse englischsprachige Tageszeitung Israels mit englischer Internet-Edition.


(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: weiterhin warm aber bewölkt

 

Jerusalem: 11-16°C

Tel-Aviv: 12-20°C

Haifa: 12-20°C

Eilat: 16-24°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5.472 NIS (-0.502 %)

1 £ - 7.895 NIS (-1.02 %)

1 $ - 4.421 NIS (+0.454 %)

(Bank of Israel, 20.01.04)


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