Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 12. Januar 2004
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(1) Syrien lehnt Einladung zu Friedensgesprächen nach Israel ab
(2) Syrien nutzt internationale Hilfe für Erdbebenopfer in Bam zu Waffenlieferungen für die Hisbollah
(3) Ministerpräsident Ariel Sharon erläutert Rückzugs-Plan
(4) Armee verhindert Selbstmordattentat
(5) Relaunch auf Arabisch: Mit „Al-tawasul“ ist das Außenministerium jetzt auch auf Arabisch im World Wide Web vertreten
(6) Israelische Volkstänze mit Moshiko Halevy: Workshop in München
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Syrien lehnt Einladung zu Friedensgesprächen nach Israel ab

„Der syrische Präsident Bashar Assad wird die Einladung des israelischen Staatspräsidenten Moshe Katsav ablehnen“, teilte am Montag Morgen die syrische Ministerin für Immigrationsangelegenheiten Buthina Shaaban mit. Nach ihren Worten „gibt es keinen Zweifel daran, dass Präsident Assad die Einladung ablehnen wird, da es sich nicht um eine wirkliche Einladung handelt. Dies ist eine Einladung, die hauptsächlich für die Presse bestimmt war und die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von der Kritik an Israel und seiner Politik ablenken sollte.“ So äußerte sich Shaaban gegenüber dem Sender BBC. Später teilte sie in einem Interview mit CNN mit: „Wir brauchen eine ernsthafte Reaktion von Israel. Eine ernsthafte Reaktion wäre ‚Ja’ zu sagen. Wir sind am Frieden interessiert, wir sind an Verhandlungen interessiert.“

 

Einen Tag, nachdem Ministerpräsident Ariel Sharon erklärte, dass „man die Syrer nicht umarmen“ müsse, lud Staatspräsident Moshe Katsav am Montag Morgen den syrischen Präsidenten Bashar Assad zu einem Besuch in Jerusalem ein. Staatspräsident Katsav wies darauf hin, dass er dazu befugt sei, Staatsoberhäupter einzuladen und dass er in diesem Rahmen den Staatspräsidenten Assad eingeladen habe, sich mit der israelischen Führung zu „ernsthaften Verhandlungen für den Frieden“ zu treffen. Gleichzeitig unterstrich der Präsident, dass man die Ernsthaftigkeit, sowie die Ziele und Beweggründe der Syrer prüfen müsse.

 

Jerusalemer Stellen teilten als Reaktion auf die Einladung Katsavs mit: „Wenn Assad ohne Vorbedingungen hierher kommt, dann wird er das gleiche hören, was Israel in Bezug auf Verhandlungen bereits gesagt hat: Beginn der Gespräche ohne Vorbedingungen und die Beendigung der syrischen Unterstützung des Terrors.“

 

MdK Ehud Yatom (Likud) kritisierte die Äußerung des Präsidenten und sagte, dass die Einladung Katsavs an Assad zu einem Besuch in Israel - besonders unter der Berücksichtigung, dass Syrien ein Land sei, das den Terror gegen Israel unterstützt und direkt beeinflusst – den Ministerpräsidenten in Verlegenheit bringe. Nach seinen Worten verzichtet eine solche Einladung auf die Vorbedingung, dass der Terror beendet werden müsse. Die Vorsitzende der Fraktion der Arbeitspartei, MdK Daliah Itzik, würdigte das Angebot Katsavs am Montag Morgen als „einen wichtigen und symbolischen Schritt auf dem Weg zu Verhandlungen mit Syrien.“ Sie drückte ihre Hoffnung aus, dass sich diese Haltung durchsetzen und die „Erklärungen der Verweigerungsregierung Sharons“ mäßigen werde. Auch die Vorsitzende der Meretz-Fraktion, MdK Zahava Galon, begrüßte die Einladung Assads. „Der Präsident zeigt große Verantwortung durch seine öffentliche Erklärung, während Ministerpräsident Sharon mit typischer Verantwortungslosigkeit versucht, jeden Beginn und Versuch von politischer Verständigung zu zerschlagen.“

 

Am Montag Morgen veröffentlichte die arabische Zeitung „Al Hayat“, dass Assad bei seinem Besuch in der vergangenen Woche in der Türkei das türkische Angebot angenommen habe, zwischen Syrien und Israel zu vermitteln. Hochrangige arabische Stellen äußerten sich heute morgen gegenüber „Al Hayat“: „Syrien hat sich bereit erklärt, die Verhandlungen zu erneuern, die nach dem Durchsickern an die Presse gestoppt wurden.“ Demnach bat Damaskus um die Erneuerung der Verhandlungen mit Israel „von dem Punkt ab, an dem sie unterbrochen worden waren.“ (Yediot Aharonot)


(2) Syrien nutzt internationale Hilfe für Erdbebenopfer in Bam zu Waffenlieferungen für die Hisbollah
Syrien hat die internationale Hilfe für die Erdbebenopfer in Bam, Iran, dazu ausgenutzt, um iranische Waffen auf dem Luftweg nach Syrien zu liefern. Die Waffen sind für die Hisbollah bestimmt, die aus dem von Syrien besetzten Südlibanon gegen Israel agiert. Das berichtet der israelische Fernsehsender Arutz 1. Syrien hatte seinen Luftraum für die Waffenlieferungen aus dem Iran vor einem Jahr unter dem massiven Druck der USA gesperrt. Damals landete pro Woche ein iranischer Transporter in Damaskus. In Israel wurde die Wiederaufnahme der Rüstungslieferungen als zynischer Missbrauch der humanitären Hilfe für die Erdbebenopfer kritisiert. (Israelischer Rundfunk)

(3) Ministerpräsident Ariel Sharon erläutert Rückzugs-Plan
Zur Stunde erläutert Ministerpräsident Ariel Sharon vor der Knesset seinen Plan des einseitigen Rückzugs aus Teilen des Westjordanlandes und des Gazastreifens und zur Loslösung von den Palästinensern inklusive Aufgabe einiger Siedlungen („Disengagement-Plan“). Der Plan könnte nach Angaben des stellvertretenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert (Likud) in einem halben Jahr umgesetzt werden – sollte es bis dahin zu keinem Fortschritt in den Verhandlungen mit den Palästinensern im Rahmen des internationalen Friedensplans (road map) kommen. Etwa 120.000 Menschen haben am Sonntag auf dem Tel Aviver Rabin-Platz gegen die von der Regierung geplante Räumung israelischer Siedlungen und deren Außenposten und gegen einen einseitigen Rückzug Israels demonstriert. Die Kundgebung wurde vom Siedlerrat „Yesha“ organisiert. Die Organisatoren hatten zunächst mit 150.000 Teilnehmern gerechnet. (Ha’aretz)

(4) Armee verhindert Selbstmordattentat

Eine Kassam-Rakete ist am Montag aus Gaza auf israelischem Territorium eingeschlagen, ganz in der Nähe des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Gazastreifen. Die Rakete beschädigte einen Hühnerstall, sonst richtete sie keinen Schaden an. Am Sonntag sprengte sich ein 17jähriger mutmaßlicher Selbstmordattentäter, Iyad Al-Masri aus Nablus, in dem Dorf Jinesfut nahe der Siedlung Kedumim, im nördlichen Westjordanland, in die Luft. Zuvor hatten Soldaten Warnungen über einen Attentäter aus Nablus erhalten, der sich in Richtung der Grünen Linie bewegen sollte. Als der Jugendliche die mit einem Armee-Jeep vorübergehend errichteten Straßensperren am Ausgang des Dorfes Jinesfut bemerkte, geriet er offenbar in Panik und zündete 100 m davon entfernt seinen Sprengsatz. Zwar übernahm die palästinensische Terrororganisation Islamischer Jihad die Verantwortung für das geplante Attentat, nach Informationen der Armee soll der Junge aber unter dem Einfluss der Fatah-nahen Tanzim-Miliz gestanden haben. (Ha’aretz)

 

Derweil erklärte Verteidigungsminister Shaul Mofas in der Kabinettssitzung am Sonntag, dass die palästinensische Regierung Ahmed Qureias weiter unter der massiven Kontrolle Yasser Arafats stehe und sie deshalb Schwierigkeiten habe, mit der „internen Anarchie“ umzugehen und ein Versprechen der verschiedenen Terrororganisationen, den Terror zu stoppen, nicht gewährleisten könne. Hamas gewinne im Gazastreifen weiter an Einfluss, und es gebe nach wie vor zahlreiche Hinweise für Terroranschläge innerhalb Israels sowie auf israelische Ziele im Westjordanland und im Gazastreifen. Der Verteidigungsminister sagte auch, dass manche Kreise unter den Palästinensern dazu tendieren, die israelische Gesellschaft als in sich uneins und schwach zu werten und erklärte, dass diese Eindrücke den andauernden Terror gegen Israel unterstützen, mit dem Ziel, diese gesellschaftliche Entwicklung zu schüren. Folgende Konsequenzen seien von israelischer Seite daraus zu ziehen: Israel muss seinen Kampf gegen den Terrorismus und seine Maßnahmen zur Schwächung des Hamas fortsetzen. Gleichzeitig muss Israel seine Bereitschaft für einen gemeinsamen Dialog mit der palästinensischen Regierung Ahmed Qureias und seine Bereitschaft zur vollen Umsetzung des internationalen Friedensplans (road map) unterstreichen. Und Israel muss Wege suchen, um das Leben derjenigen Bevölkerungsteile der Palästinenser zu erleichtern, die nicht an den Terroraktivitäten beteiligt sind. Aus diesem Grund hat Israel eine Reihe weiterer Maßnahmen zum Abbau der Check Points, zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Palästinensergebieten und zur verbesserten Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen eingeleitet.


(5) Relaunch auf Arabisch: Mit „Al-tawasul“ ist das Außenministerium jetzt auch auf Arabisch im World Wide Web vertreten
Unter der Webadresse www.altawasul.net (arab., „sich verbinden“) ist das Außenministerium in Jerusalem (www.israel.org) ab sofort auch auf Arabisch im Internet vertreten. Die Seite ist einen weiterer Brückenschlag zur arabischen Welt und soll zum Dialog zwischen dem Staat Israel und den arabischen Ländern vertiefend beitragen, erklärte Außenminister Silvan Shalom am Montag in Jerusalem. Die Seite bietet umfassende Informationen über den Staat Israel, die israelische Gesellschaft, die Geschichte des jüdischen Volkes und den Zionismus. „Auch wenn wir im Informationszeitalter leben, gibt es in der arabischen Welt ein großes Defizit an Basisinformationen über Israel und seine Gesellschaft“, erklärte der Außenminister. Gleichzeitig soll die Seite Raum für Meinungen und Kommentare von Vertretern der arabischen Welt bieten, um einen echten Dialog mit unseren Nachbarn zu ermöglichen. „Al-Tawasul“ wurde maßgeblich von Mitarbeitern der israelischen Botschaft in Amman, Jordanien, entwickelt und wird von der Arabischen Informations- und Pressestelle im Referat für Öffentlichkeitsarbeit des Außenministeriums in Jerusalem gepflegt.

(6) Israelische Volkstänze mit Moshiko Halevy: Workshop in München
Vom 24. bis 25. Januar 2004 gibt (Tel Aviv) eine Einführung in israelische Tänze. Der Workshop findet in der Turnhalle der Volkshochschule München statt. Moshe Yitzhak Halevy kommt aus einer in Israel alteingesessenen Familie jemenitischer Herkunft. 1932 in Yaffo geboren, schloss er sich 1954 der Inbal-Gruppe, einem jemenitischen Tanztheater, an. Nach zwei Welttourneen kam Moshiko neben dem Studium des Modern Dance  in Berührung mit traditionellen Tänzen, insbesondere des jemenitischen Tanzes. Seine „Debka Uriyah“ beim Tanzwettbewerb des 7. Weltjugendtreffens sozialistischer Länder 1959 und die darauffolgenden Choreographien „Debka Kna’an“, „Ha-Helech“, „Mish’al“ oder die „Debka Kurdith“ wurden von der israelischen Volkstanzgemeinde bald akzeptiert und brachten Moshiko Anerkennung als angesehener Volksstanzchoreograph. 1960 gründete er seine eigene Tanzgruppe „Ha-Pa’amonim“ (Die Glocken). Sein über 40jähriger Einfluss auf die israelische Volkstanzszene, die nicht nur ein orientalisches, sondern auch chassidisches Repertoire einschließt, macht ihn neben Gurit Kadman oder Rivka Sturman zweifelsohne zu einem der großen israelischen Choreographen überhaupt. Dabei ist Moshiko auch ein erfahrener Tanzlehrer. Der Unterricht (€ 63/ € 51) erfolgt in englischer Sprache. Anmeldung bei Matti Goldschmidt www.israeltanz.de unter mattigold@hotmail.com

(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Regen mit vereinzelten Gewittern in weiten Teilen des Landes, es bleibt kalt.

 

Jerusalem: 4-10°C

Tel-Aviv: 8-16°C

Haifa: 8-15°C

Am Toten Meer: 11-19°C

Eilat: 9-20°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,583 NIS (+0,61%)

1 £ - 8,037 NIS (+0,66%)

1 $ - 4,383 NIS (-0,25%)

(Bank of Israel, 09.01.04)


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