Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 09. Januar 2004
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(1) USA gegen eine Ein-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt
(2) Shin Bet: 2003 Zahl der Terroranschläge gegen Israel deutlich gesunken
(3) Parlamentarischer Ausschuss zur Gleichberechtigung im öffentlichen Dienst
(4) Lies Lust Art & Fashion – Signale der Kleidung: Eine Ausstellung im Podewil, Berlin
(1) USA gegen eine Ein-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt
„Die USA sind gegen die Idee eines Staates für zwei Nationen“, erklärte der amerikanische Außenminister Colin Powell am Freitag als Reaktion auf die Erklärung des palästinensischen Ministerpräsidenten Abu Ala (Ahmed Qureia), einen einzigen Staat für zwei Nationen zu fordern, sollte Israel Teile des Westjordanlandes annektieren („Disengagement-Plan“). Powell sagte, die USA stehe weiter zu einer Lösung, die zwei Staaten für zwei Völker vorsieht. In einer Pressekonferenz im amerikanischen Außenministerium drückte Powell seine Enttäuschung darüber aus, dass es in den Kontakten zwischen Israel und den Palästinensern keinen Fortschritt gibt. In seiner Rede vor dem Likud-Parteitag vergangene Woche hatte Ministerpräsident Ariel Sharon angekündigt, sollten die Bemühungen Israels für eine Umsetzung des internationalen Friedensplans (road map) beider Seiten durch die palästinensische Regierung weiter verzögert werden, würde seine Regierung einseitige Schritte zur „Abkoppelung“ von den Palästinensern einleiten. Gegenüber Beratern habe Sharon erklärt, dass es sei nicht erforderlich sei, seine Pläne für eine einseitige Loslösung von den Palästinensergebieten dem Zentralkomitee seiner Partei vorzulegen. Im Likud wurde Sharon wegen seines angekündigten Verzichts auf die meisten Siedlungen im Westjordanland und Gazastreifen scharf kritisiert. (Ma’ariv)

(2) Shin Bet: 2003 Zahl der Terroranschläge gegen Israel deutlich gesunken

In Folge des anhaltenden israelischen Kampfes gegen die palästinensischen Terrornetzwerke ist die Zahl der Terroranschläge auf israelische Ziele im Jahr 2003 im Vergleich zum Vorjahr um 30% zurückgegangen. Die Zahl der Todesopfer nahm um mehr als 50% ab. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des israelischen Sicherheitsdienstes (Shin Bet) hervor. Insgesamt wurden 2003 213 Israelis durch Terroranschläge getötet, davon 50 Sicherheitskräfte. Die Zahl der Terrorwarnungen blieb hingegen konstant. Durchschnittlich lagen bei den Sicherheitsbehörden pro Tag 40 Informationen über mögliche Anschläge vor. „Man darf sich nicht dem falschen Eindruck hingeben, die Palästinenser hätten ihre Terrorkampagne gegen Israel aufgegeben“, so David Baker, Sicherheitsexperte im Büro des Ministerpräsidenten, „zum Glück haben israelische Sicherheitskräfte die überwiegende Zahl der geplanten Anschläge vereiteln können“.

 

Die Experten betonten, dass sich die Terrororganisationen jetzt mehr und mehr auf neue Rekrutierungsmethoden konzentrierten, dazu gehört die Rekrutierung von Attentätern mit ausländischen Pässen, aber auch der Gebrauch von Tieren. Zunehmend werden Frauen zu Selbstmordattentaten herangezogen. Durch den Sicherheitszaun zur West Bank ist es Selbstmordattentätern schwerer gefallen, auf israelisches Gebiet vorzudringen, einige waren gezwungen weite Umwege zu nehmen und konnten auf diese Weise von Sicherheitskräften leichter verhaftet werden. Das Bild (nur in der Html-Version zu sehen) zeigt zwei mit Sprengstoff gefüllte Basketbälle, die israelische Soldaten bei einem Einsatz vor wenigen Wochen im Westjordanland sicherstellen konnten.

 

 

Bild (Html): IDF

 

Verteidigungsminister Shaul Mofas ordnete am Donnerstag die Postierung hoher Offiziere an israelischen Straßensperren im Westjordanland und im Gazastreifen an. Außerdem sollen verstärkt arabisch sprechende Soldaten an den Kontrollpunkten Stellung beziehen, um die Kommunikation mit der palästinensischen Bevölkerung zu verbessern und eventuelle Zwischenfälle durch sprachliche Missverständnisse zu vermeiden. Zuvor hatten Abgeordnete der Knesset die Situation an den Straßensperren stark kritisiert und sich sogar für eine Interventionstruppe von Parlamentsmitgliedern ausgesprochen, die durch Spontanbesuche zwischen den Soldaten und der Bevölkerung vermitteln soll.

 

Am Freitagmorgen ist die Armee nach Jenin, Westjordanland, vorgerückt, um nach mutmaßlichen Terroristen und Waffen zu suchen. Mindestens 15 verdächtige Palästinenser wurden vorläufig festgenommen. Am Donnerstag Nachmittag hat eine Spezialeinheit der IDF in der Stadt einen Kommandeur der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, Assad Halija, überwältigt und festgenommen. Als Halija zu fliehen versuchte, feuerten die Soldaten Schüsse ab. Dabei wurde Halija getötet. Bereits am Dienstag verhafteten Armeeeinheiten in Jenin Muntasar Abu Alayun der Al Aqsa Märtyrer Brigaden. Der Mann führte Befehle des Kommandeurs der Fatah-Brigaden, Zacharia Zabidi, in der Gegend von Jenin aus. Nach Armeeangaben plante Muntasar mehrere Terroranschläge und hat die Entsendung zahlreicher Terroristen zu verantworten. (Ha’aretz)



(3) Parlamentarischer Ausschuss zur Gleichberechtigung im öffentlichen Dienst
Der Rechtsausschuss der Knesset hat am Mittwoch einen Unterausschuss eingesetzt, der die Gleichberechtigung aller gesellschaftlichen Sparten im öffentlichen Dienst und staatlichen Unternehmen durchsetzen soll. 2002 waren lediglich 38% der Führungspositionen des öffentlichen Dienstes in Israel von Frauen besetzt. Das ging aus dem Jahresbericht des Beauftragten für die Angelegenheiten des öffentlichen Dienstes Shmuel Holländer hervor. Der Bericht wurde am Mittwoch dem Rechtsausschuss vorgestellt. Am schlechtesten vertreten waren die israelischen Frauen mit 8-9% im Handelsministerium, im Kommunikationsministerium und im Verkehrsministerium, so die Studie der Juristin und Frauenbeauftragten im öffentlichen Dienst Rebecca Shaked. Besser schnitt das Landwirtschaftsministerium ab, hier besetzten die Frauen 15% der Top-Positionen, im Finanzministerium waren es 16%. Am besten schnitt das Justizministerium ab (65% der Führungspositionen), gefolgt vom Ministerium für Gesundheit (55%). Das Büro des Ministerpräsidenten landete im Mittelfeld. Der Bericht ging auch auf das Problem der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ein. Dabei zeigte sich, dass die diesbezüglichen Beschwerden im öffentlichen Dienst von 75 im Jahr 2000 und 2001 auf 61 im Jahr 2002 zurückgegangen sind. (Ha’aretz)

(4) Lies Lust Art & Fashion – Signale der Kleidung: Eine Ausstellung im Podewil, Berlin

Mit “Lies, Lust, Art & fashion” – einer Kombination aus Kunstschau und Performances - wendet sich das Berliner Podewil von Samstag, 10. Januar bis Samstag, 24. Januar 2004 thematisch der heiklen Beziehung von Kunst und Mode zu. Die von dem israelischen Künstler Dodi Reifenberg zusammengestellten Werke und ausgewählten Künstler aus elf verschiedenen Ländern definieren dieses ambivalente Verhältnis aus sehr verschiedenen Blickwinkeln. Lustvoll und vergnüglich reflektiert die Ausstellung den kritischen Blick von Kunst und Künstlern auf Mode und untersucht zugleich das Spektakel der Mode als künstlerische Show. Geografischer und generationenübergreifender Aspekt gemeinsam ermöglichen ein ungewöhnliches, kulturelles Panorama des im Grunde unteilbaren Themas: Kleidung und Mode in Künstlerhänden.

 

Wir alle tragen Kleidung und viele von uns setzen sich der Kraft der Mode aus – doch welche Motive stecken dahinter? Wie erscheinen wir für andere und welchen Eindruck wünschen wir, hervorzurufen? Mode und Kunst sind eng miteinander verbunden durch das menschliche Bedürfnis, sich selbst darzustellen. Die Kunstwerke umfassen viele verschiedene Aspekte von künstlerischer Ausdrucksweise. Es gibt zahlreiche Bereiche, in denen die Frage nach Wahrheit und Lüge offensichtlich ist. Diese werden offengelegt durch Aspekte wie Hedonismus, Wahl und Macht.

 

Unter den 20 Künstlern sind auch Yudit Avi-Dor und Lily Poran aus Israel. Die Bildhauerin Poran aus Carmiel wirkte bereits an einer ähnlichen Ausstellung von Kleidung, die nicht aus Stoff gefertigt worden war, in Ashdod mit. Dabei ging es um nicht-funktionelle Phantasien der Künstler, die Erinnerungen und Assoziationen an existentielle Situationen wachrufen und den Blick dafür schärfen.

 

Poran zeigte dort sieben Miniatur-Kleider, die sie aus Eierschalen, Brot, Fischresten, Flügeln, Hibiskusblättern und Federn kreiert hatte. Die Künstlerin erklärte, dass diese Arbeit sie in ihre Kindheit zurückführte, in der sie stets gewöhnliche Gegenstände sammelte. Mittels ihrer künstlerischen Verwendung erweckte sie die verwesenden Materialien wieder zum Leben.

 

Die Ausstellung im Podewil wird durch verschiedene Veranstaltungen und Performances begleitet. Podewil www.podewil.de , Klosterstr. 68 – 70, Berlin-Mitte, Tel. 030/247496



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