Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 07. Januar 2004
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(1) Besuch des Außenministers in Äthiopien: Gespräche über die Auswanderung der Falash Mura
(2) Kommandeur der PFLP verhaftet, drei Terroristen in Nablus und Tulkarem getötet
(3) Terrororganisation nutzt Witwenkonten zur Finanzierung von Anschlägen
(4) Israelische Wissenschaftler maßgeblich an Bildübertragung der Marssonde „Spirit“ (Nasa) beteiligt
(5) Israelischer Architekt gewinnt Ausschreibung für die New Yorker Gedenkstätte am „Ground Zero“
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Besuch des Außenministers in Äthiopien: Gespräche über die Auswanderung der Falash Mura

 

Außenminister Silvan Shalom ist am Dienstag zu einem dreitägigen Besuch in Äthiopien eingetroffen. In Gesprächen mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Meles Zenawi und dem Außenminister Äthiopiens Seyoum Mesfin will sich der Außenminister für die Auswanderung der Mitglieder der Falash Mura nach Israel einsetzen, erklärten Regierungsvertreter. Am Mittwoch besuchte der Außenminister die Jüdische Gemeinde im Norden Äthiopiens (Gondar). Ein Großteil der Falash Mura wurde im 19. Jahrhundert gezwungen, zum Christentum zu konvertieren. Heute möchten die Falasha ihre Rechte als Juden geltend machen und nach Israel emigrieren. Begleitet wird der Außenminister von einer israelischen Wirtschaftsdelegation mit Spezialisten für internationale Handelskooperationen. Im vergangenen Jahr stiegen israelische Exporte (vorwiegend technische Geräte und Chemikalien) in das Drittweltland um das sechsfache auf $ 10 Mio. Die Einfuhr äthiopischer Güter nach Israel stieg im gleichen Zeitraum um 5% auf $ 15,2 Mio. (überwiegend landwirtschaftliche Produkte). Der Besuch ist seit 13 Jahren der erste Besuch eines israelischen Ministers in einem afrikanischen Land. (Globes/ Ha’aretz)

 

 

(Bild: Junge Frau aus Äthiopien, Jerusalem 2000, von Alex Levac)

 

In Israel leben heute etwa 80.000 äthiopische Juden (Falasha). Ob ihre Herkunft tatsächlich auf den Stamm Dan oder König Salomo zurückzuführen ist, ob sie die Nachkommen der Überlebenden aus der ägyptischen Kolonie Elephantine (um 400 v.Z.) sind oder ob sie erst im 2./3. Jh. n.Z. durch den jüdischen Einfluss im Norden Afrikas geprägt wurden, ist bisher ungeklärt. Sie bezeichnen sich selbst als „Bet Israel“, praktizieren die Reinheitsgebote und heiligen den Sabbat. 1975 wurden die Falasha von den Rabbinern in Israel offiziell als Juden anerkannt. Während des Mittelalters bestand bis 1616 ein jüdisches Königreich in Nordwest-Äthiopien. In den 50er Jahren des 20. Jh. nahm die äthiopische Regierung den Juden gegenüber eine zunehmend feindliche Position ein. Bürgerkrieg und Hungersnot ließen in den 80er Jahren rund 10.000 Juden über den Sudan nach Israel fliehen („Operation Mose“). 1989 nahm Äthiopien diplomatische Beziehungen mit Israel auf und ermöglichte die Auswanderung von Juden als Gegenleistung für Warenaustausch. Während des Sturzes der Regierung Mengisto im Mai 1991 wurden fast 15.000 Juden aus Äthiopien nach Israel ausgeflogen („Operation Salomo“). Insgesamt wanderten in den 90er Jahren etwa 31.000 äthiopische Juden nach Israel ein. Etwa 3.000 blieben zurück.



(2) Kommandeur der PFLP verhaftet, drei Terroristen in Nablus und Tulkarem getötet

 

Im Rahmen eines Antiterroreinsatzes der Israelischen Verteidigungskräfte IDF wurden in der Nacht zum Mittwoch in Nablus zwei Mitglieder der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, Naim Atari und Aboud Kasas, getötet. Ein Armeesprecher erklärte, einer der beiden habe ein Pistole gezogen und drohte, auf die Soldaten zu schießen. Der zweite widersetzte sich wiederholt den Aufforderungen der Soldaten, sich zu ergeben. In Tulkarem wurde Hisham Haraish, Hamas-Terrorist, getötet, als er auf die Soldaten feuerte. 24 Verdächtige wurden vorläufig festgenommen. Außerdem verhaftete die Polizei einen Kommandeur der Terrorgruppe PFLP. Der Mann leitete die Terrorzelle, die versucht hatte, Einwohner aus Ma’aleh Adumim bei ihren Einkäufen in Azzariya zu ermorden. Derweil hat in Nairobi am Morgen der Prozess gegen die drei Tatverdächtige Said Saggar Ahmed, Salmin Mohammed Khamis und Kubwa Mohammed Seif in dem Selbstmordattentat auf ein Hotel in Kenia am 28. November 2002 begonnen. Bei dem Attentat wurden 15 Menschen ermordet, darunter drei israelische Touristen. Zeitgleich wurde ein israelisches Flugzeug über Mombasa mit Raketen beschossen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die Männer außerdem der Mitwirkung an dem Attentat auf die US-Botschaft in Nairobi 1998, bei dem 219 Menschen ermordet wurden. (The Jersualem Post)



(3) Terrororganisation nutzt Witwenkonten zur Finanzierung von Anschlägen

 

Nach Informationen der israelischen Sicherheitsbehörde (Shin Bet) nutzt die Terrororganisation Islamischer Jihad Bankkonten von Witwen ihrer ehemaligen Anführer, um Gelder aus dem Hauptquartier der Organisation in der syrischen Hauptstadt Damaskus in die Palästinensischen Autonomiegebiete zu leiten. Die Informationen basieren auf Aussagen des von Israel verhafteten Mitglieds des Islamischen Jihad Sheikh Bassam Sa’adi. Das Geld soll für den Kauf von Waffen verwendet worden sein. Auch Familien von Selbstmordattentätern, deren Häuser zerstört wurden, sollen auf dieses Weise belohnt worden sein. Das Hauptquartier in Damaskus soll Anweisungen für die Anschläge erteilt haben, darunter das Selbstmordattentat auf das arabisch-jüdische Restaurant „Maxim“ im Oktober 2003 in Haifa. (Ha’aretz)



(4) Israelische Wissenschaftler maßgeblich an Bildübertragung der Marssonde „Spirit“ (Nasa) beteiligt

 

Wissenschaftler der Technischen Universität in Haifa (Technion) haben maßgeblich zur Bildübertragung der amerikanischen Marssonde „Spirit“ beigetragen. Das erklärte das Bildlaboratorium von Hewlett Packard, das die Übertragung der Farbbilder vom Mars leitete. Das Kompressionsverfahren wurde von Gadi Sarousi gemeinsam mit Marcelo Weinberger und Guillermo Shapiro entwickelt und ermöglicht die Übertragung hochqualitativer Bilder in kürzester Zeit. Weinberger und Sarousi sind Schüler Abraham Lempels und Jacob Zivs, den Erfindern des Ziv-Lempel-Algorithmus, dem Standardverfahren der komprimierten Informationsübertragung. (Ha’aretz)


(5) Israelischer Architekt gewinnt Ausschreibung für die New Yorker Gedenkstätte am „Ground Zero“

 

Ein israelischer Architekt wird die Gedenkstätte für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York gestalten. Das entschied eine 13-köpfige Jury am Dienstag. Der 31jährige Michael Arad hatte den Plan gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekt Peter Walker aus San Francisco entworfen. Die Zeichnung mit dem Titel „Reflecting Absence" zeigt zwei widerspiegelnde Bassins und eine große Baumgruppe. Die Wasserbecken sollen die „Fußspuren" der beiden Türme des völlig zerstörten World Trade Centers darstellen. „Ich hoffe, ich werde das Gedenken an alle ehren können, die umgekommen sind", sagte Arad. „Ich möchte einen Platz schaffen, an dem wir alle trauern und einen Sinn finden können." Insgesamt waren mehr als 5.000 Vorschläge aus aller Welt eingereicht worden. (Ha’aretz)


(6) Das Wetter in Israel

 

Die Vorhersage: Verbreitet Regen vom Norden bis in den Negev

 

Jerusalem: 3-8°C

Tel-Aviv: 8-14°C

Haifa: 8-14°C

Am Toten Meer: 11-19°C

Eilat: 8-19°C


(7) Wechselkurse

 

1 € - 5,580 NIS (-0,10%)

1 £ - 7,971 NIS (+0,44%)

1 $ - 4,371NIS (-0,79%)

(Bank of Israel, 06.01.04)


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