Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 05. Januar 2004
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(1) Bericht des Nationalen Sicherheitsrats: Sozioökonomische Krise bedroht Israel – Streik-Ende: Einigung zwischen Finanzministerium und Histadrut
(2) Teenager bei Zusammenstößen in Nablus getötet – Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser erteilt
(3) Weizman Institut: Metastasen von Kolonkarzinomen im Labor zurückgebildet
(4) Holocaust-Erziehung in Schulen des 21. Jahrhunderts: Einladung zur Lehrerkonferenz in Jerusalem
(5) Nir Bergmans Film „Knafayim Shvurot“ / „Broken Wings" in deutschen Kinos
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Bericht des Nationalen Sicherheitsrats: Sozioökonomische Krise bedroht Israel – Streik-Ende: Einigung zwischen Finanzministerium und Histadrut

„Die sozioökonomische Krise ist die wahre existenzielle Bedrohung Israels – nicht sein Konflikt mit den Palästinensern“, erklärte der Nationale Sicherheitsrat in seiner jährlichen Einschätzung der Sicherheitslage gegenüber dem Ministerpräsidenten Ariel Sharon am Montagmorgen. Vor diesem Hintergrund rät das Gremium zur Stärkung der Polizei und deren Maßnahmen gegen Gewalt und Kriminalität sowie die Umverteilung von Mitteln aus dem Sicherheitsressort in die Bereiche Erziehung und Bildung, berichtete der Armeesender Galei Zahal. Der Nationale Sicherheitsrat arbeitet unabhängig von Regierung und Parteien und ist Koordinations- und Kontrollkörper in nationalen Fragen.

 

Da mit einem Ende im israelisch-palästinensischen Konflikt in absehbarer Zeit nicht zu rechnen sei, empfahl der Rat, den Verlauf des Sicherheitszauns zwischen Israel und der West Bank an demographischen Gesichtspunkten auszurichten und nicht an einer zukünftigen Grenzziehung. Gen.Mj. (Res.) Uzi Dayan stimmte dem Vorschlag zur Aufstockung des Bildungsetats zu: „Wir müssen und auf zwei dringende Probleme konzentrieren: Wir müssen uns von den Palästinensern loskoppeln und den Sicherheitszaun vollenden, und wir brauchen eine sozioökonomische Ordnung, die es zur Zeit nicht gibt.“

 

Unterdessen haben sich Gewerkschaftsführer Amir Peretz und Finanzminister Benyamin Netanyahu (Likud) nach monatelangen Verhandlungen am Montag auf ein Ende des Arbeitsausstands im öffentlichen Dienst geeinigt. Der Ausstand hatte am 29. September 2003 begonnen. Die Behörden bereiten sich jetzt auf große Besucherzahlen vor. Anlass für den Streit zwischen dem Finanzministerium und dem Gewerkschaftsbund Histradrut war die umstrittene Rentenreform und Umstrukturierungen im öffentlichen Dienst. 3.700 Angestellte haben ihren Arbeitsplatz freiwillig aufgegeben, 800 weitere wurden entlassen, erklärte Netanyahu. Trotz der Einigungen seien die Differenzen zwischen dem Finanzminister und den Vertretern der Gewerkschaft jedoch nicht vom Tisch, betonte Peretz am Montag. (The Jerusalem Post)


(2) Teenager bei Zusammenstößen in Nablus getötet – Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser erteilt

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und palästinensischen Terroristen in Nablus, West Bank, ist am Montag ein 17jähriger palästinensischer Teenager getötet und ein 14jähriger Junge verletzt worden. Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte, ein Terrorist habe ein Molotow auf die Soldaten geworfen, worauf diese auf die Terroristen schossen, dabei wurde der Junge getroffen. Palästinensischen Berichten zufolge hätten die Terroristen mit Steinen geworfen. In Gaza spürten Einheiten der israelischen Armee in der Nacht zum Montag nahe der Kerem-Shalom-Kreuzung zwei weitere Tunnel zum Waffenschmuggel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten auf. Dokumentarfilm der IDF: http://www.idf.il/newsite/english/122403-3.stm

 

Am Sonntag hatte die israelische Armee weitere Arbeitsgenehmigungen für 29.000 Palästinenser erteilt. 19.000 Arbeiter aus dem Gazastreifen und 10.000 aus dem Westjordanland werden wieder in Israel arbeiten. Außerdem beschloss die israelische Regierung, rund € 270.000 für humanitäre Zwecke an das Büro des Regierungskoordinators für die Palästinensergebiete weiterzuleiten. Das Geld war zuvor von der Armee bei Militärmaßnahmen im Hauptquartier des Palästinensischen Geheimdienstes in Gaza beschlagnahmt worden. Der Vorschlag kam von Verteidigungsminister Shaul Mofas. (Ha’aretz)


(3) Weizman Institut: Metastasen von Kolonkarzinomen im Labor zurückgebildet

Wissenschaftler des Weizman Instituts haben die metastatischen Eigenschaften von Dickdarmkrebszellen in einem Reagenzglas wieder zurückbilden können. Diese Forschungsergebnisse, die im 'The Journal of Cell Biology' in der Ausgabe vom 24. November veröffentlicht wurden, decken einen Schlüsselprozess in der Metastase von Dickdarmkrebszellen auf und erwecken die Hoffnung, dass sich spezifische Medikamente entwickeln lassen, die das invasive Verhalten von metastatischen Dickdarmkrebszellen verhindern bzw. zurückbilden können. In der westlichen Welt zählt Dickdarmkrebs bei Männern zur zweithäufigsten und bei Frauen zur dritthäufigsten Krebserkrankung.

 

Unter Leitung von Prof. Avri Ben-Ze`ev von der Abteilung für Molekulare Zellbiologie haben die Forscher festgestellt, dass das invasive Verhalten der Dickdarmkrebszellen  mit der Funktionsstörung des Adhäsionsmechanismus ('Zellkleber') zusammenhängt. Die Zellen werden durch 'Klebemoleküle' zusammengehalten, darin einbegriffen sind zwei Schlüsselmoleküle, Beta-Catenin und E-Cadherin, die sich nahe der Zelloberfläche befinden. Beta-Catenin hat auch noch eine weitere Funktion: befindet es sich im Zellkern, reguliert es die Genexpression. Beta-Catenin ist dafür bekannt, dass es in verschiedenen Krebsarten, einschließlich Dickdarmkrebs, eine Rolle spielt, indem es Gene, deren Identität zumeist unklar ist, anomal aktiviert. In vorherigen Forschungen konnte Ben-Ze`evs Team einige dieser Gene identifizieren, die zur Entwicklung humaner Melanome und des Kolonkarzinoms beitragen.

 

Die Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass sich im Zellkern einer metastatischen Dickdarmkrebszelle anomal große Mengen von Beta-Catenin befinden, die plötzlich eine Reduzierung der Zelladhäsion bewirken. Auf diese Weise kann die Zelle sich vom Gewebe loslösen und abwandern, um in einer entfernten Stelle einen weiteren Tumor zu bilden. Beta-Catenin bewirkt dies im Zellkern durch die Aktivierung eines Gens namens Slug. Slug unterbindet die Produktion von E-Cadherin, dem Partner von Beta-Catenin bei der Zelladhäsion. Die geringe Menge an E-Cadherin hindert die Zelle daran, sich an benachbarte Zellen anzuhaften. Die Zelle nimmt eine 'schiffsähnliche' Form an, löst sich aus dem Zellverband und dringt sie in Nachbargewebe ein, bis sie schließlich in die Blutbahn gelangt. Diese abgewanderte Krebszelle kann mit der Zeit einen neuen Tumor bilden, indem sie über die Blutbahn in entfernte Gewebe eindringt und sich dort vervielfältigt.

 

Ben-Ze`evs Team entdeckte, dass eine solche Dickdarmkrebszelle, sobald sie sich in einem dicht gedrängten Umfeld weiterer solcher Zellen befindet (egal ob im Körper oder im Labor), minimale Mengen von E-Cadherin in der Zelle das Beta-Catenin im Zellkern rekrutieren und auf diese Weise der Prozess des Aneinanderklebens beginnen kann. Geringe Mengen an Beta-Catenin im Zellkern resultieren in eine verminderte Slug-Produktion (und eine erhöhte E-Cadherin-Produktion), die dazu führt, dass die Zellen zusammenkleben und sich gewebeartig anordnen, wobei sie ihre metastatischen Eigenschaften verlieren. Hierbei handelt es sich genau um den Prozess, von dem die Wissenschaftler hoffen, ihn in Patienten herbeiführen zu können, um Metastasen zu blockieren.

 

'Die Tatsache, dass sich der Invasivprozess des Dickdarmkrebs zurückbilden lässt, ist überraschend,' sagt Ben-Ze`ev. 'Es stellt einen Hoffnungsschimmer für die Entwicklung eines Medikaments dar, dass durch ein Anpeilen von Slug eine Rückbildung des metastatischen Prozesses oder gar seine zukünftige Verhinderung bewirkt.'


(4) Holocaust-Erziehung in Schulen des 21. Jahrhunderts: Einladung zur Lehrerkonferenz in Jerusalem
Yad Vashem International School for Holocaust Studies, Oranim Educational Initiatives und das Asper International Holocaust Studies Program laden vom 8. bis 11. August 2004 Lehrer und Erzieher zu einer Konferenz zum Thema Teaching the Holocaust to Future Generations nach Jerusalem ein. Die Konferenz findet im Rahmen der 50-Jahrfeier der Yad Vashem Holocaust Martyr’s and Heroe’s Remembrance Authority (www.yadvashem.org) in Jerusalem statt. Das Programm gibt mit Vorträgen über verschiedene pädagogische Ansätze und praxisbezogenen Workshops Hilfestellungen zum Thema Shoah-Unterricht an Schulen und dessen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Daneben werden geführte Rundgänge durch die Jerusalemer Innenstadt und deren Museen angeboten, darunter das Holocaust History Museum, das offiziell erst im September 2004 eröffnet werden soll. Ansprechpartner in Deutschland: Reiseagentur Michael Leiserowitz, info@leiserowitz.de (030/20962280).

(5) Nir Bergmans Film „Knafayim Shvurot“ / „Broken Wings" in deutschen Kinos

Ab Donnerstag, 8. Januar 2004, wird Nir Bergmans international erfolgreicher Film „Knafayim Shvurot“ / „Broken Wings" (www.brokenwings.co.il) in den deutschen Kinos anlaufen. Das Familiendrama spielt in einer Wohngegend der israelischen Mittelklasse und handelt vom Auseinanderfallen der Familie Ulman: Nach dem Tode des Vaters kommen Dafna und ihre vier Kinder in ökonomische Schwierigkeiten. Es ist Anfang September, der erste Schultag. In den meisten Familien ruft dieses Ereignis Aufregung hervor – die Ulmans fallen jedoch von einer Krise in die nächste. Allmählich werden die Geschichten der einzelnen Familienmitglieder miteinander verwoben. Das fünf Jahre alte Mädchen leidet unter Einsamkeit, der zehn Jahre alte Junge versucht, den Rekord im freien Sprung (in den leeren Swimmingpool) zu brechen, der pubertierende Sohn hat die Schule geschmissen und verteilt Flyer. Die beiden Frauen versuchen, ihre Mutterrolle zu erfüllen. Allerdings ist die eine von ihnen erst 17 Jahre alt: „Knafayim Shvurot“ / „Broken Wings“, Israel 2002, 87 Min. Nir Berman (Buch & Regie), Valentin Belonogov (Drehleitung), mit Orli Zilvershatz-Banay, Maya Maron, Nitai Gvirtz, Daniel Magon, Eliana Magon, Vladimir Freedman, Dana Igvy, Danny (Mooki) Niv; Musik von Avi Belleli;

 

In Berlin wird der Film in seiner synchronisierten Fassung in den Kinos Blow Up (Prenzlauer Berg), Cinemaxx (Potsdamer Platz) und Filmkunst 66 (Charlottenburg) gezeigt. Die Originalversion mit Untertiteln wird nur im Berliner fsk-Kino zu sehen sein. Weitere Informationen mit Inhaltsangabe, Trailer und Filmmusik unter www.brokenwings.co.il.


(6) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter und vereinzelt Regen im Norden

 

Jerusalem: 7-16°C

Tel-Aviv: 11-18°C

Haifa: 10-18°C

Am Toten Meer: 12-19°C

Eilat: 13-22°C


(7) Wechselkurse

1 € - 5,572 NIS (+0,71%)

1 £ - 7,896 NIS (+0,60%)

1 $ - 4,414 NIS (+0,80%)

(Bank of Israel, 05.01.04)


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