Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 12. Dezember 2003
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) „Israel wird dem Terror widerstehen“: Exklusiv-Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon, BILD, 12.12.2003
(2) „Frieden ist unser Traum“: Interview mit Oberrabbiner Jona Metzger, Kölner Stadtanzeiger, 12.12.2003
(3) Sieben Israelis bei Überfall der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden in Nablus verletzt
(4) Hamas und Islamischer Jihad gewinnen Studentenwahlen in Ramallah
(5) Maßnahmen zur Erleichterung der palästinensischen Zivilbevölkerung im November
(6) Hadassah will Dubai beim Ausbau seiner medizinischen Einrichtungen unterstützen
(7) Verleihung des Crate and Barrel- Preises des Israel Museum für Innendesign 2003
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) „Israel wird dem Terror widerstehen“: Exklusiv-Interview mit Ministerpräsident Ariel Sharon, BILD, 12.12.2003

In einem Exklusiv-Interview mit der BILD spricht Ministerpräsident Ariel Sharon über die Frage, warum es so schwer ist, Frieden für das Heilige Land zu finden, über die israelische Gesellschaft und ihre gewaltigen Integrationsleistungen, über die kompromisslose Sicherheitspolitik seiner Regierung, die Erfolge des Sicherheitszauns und über Yasser Arafat und die Verantwortung der palästinensischen Regierung für einen eigenen Palästinenserstaat. Mit dem Ministerpräsidenten in Jerusalem sprachen die BILD-Redakteure Kai Diekmann und Sven Gösmann:

 

BILD: Herr Ministerpräsident, warum ist es so schwer, Frieden für das Heilige Land zu finden?

 

Ariel Sharon: Damit das Heilige Land Frieden findet, muss die arabische Welt das Existenzrecht Israels anerkennen. Das jüdische Volk hat das Geburtsrecht auf einen eigenen Staat in dem Land, das seine Heimat ist. Wir werden erst Frieden haben, wenn die arabische Welt das verstanden hat. Was mich deshalb besonders umtreibt, ist die Tatsache, dass wir zwar Friedensabkommen mit arabischen Staaten wie Jordanien und Ägypten geschlossen haben, die Bevölkerung dieser Staaten Israel aber ablehnend gegenübersteht. Die Beziehungen zu den politischen Führern dieser Staaten sind gut und von Vertrauen geprägt, aber die Bevölkerung bleibt diesem Prozess fern. Weder die Gewerkschaften noch die Akademiker oder die Journalisten dieser Länder suchen Kontakt zu Israel. Sie boykottieren uns. Dies ist ein Hindernis auf dem Weg zu guten Beziehungen, zu gegenseitigem Verständnis...

 

Vollständiges Interview: BILD, 12.12.2003:

http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html



(2) „Frieden ist unser Traum“: Interview mit Oberrabbiner Jona Metzger, Kölner Stadtanzeiger, 12.12.2003

Sein erster Deutschlandbesuch als höchster Würdenträger Israels führte Jona Metzger zur Segnung des Jüdischen Wohlfahrtszentrums nach Köln. In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger sprach er am Donnerstag über Juden in Deutschland, den Beitrag der Religion zur Diplomatie im Nahen Osten, die Rolle der Erziehung zum Frieden und den Mittelweg, der zu gehen ist, um das Töten im Heiligen Land zu stoppen. Mit dem Raw sprach Joachim Frank:

 

Kölner Stadtanzeiger: Herr Metzger, was bedeutet ein Deutschlandbesuch für Sie?

 

Jona Metzger: Ich bin glücklich zu hören, wie sehr Regierung und Volk sich bemühen, den Juden in Deutschland das Gefühl von Sicherheit, Freundschaft und Versöhnung zu geben – gerade auch den Juden, die aus den GUS-Staaten übersiedeln. Mir wäre es lieber, sie gingen ins Heilige Land Israel, aber ich kann die Angst der Menschen vor dem Terror verstehen, und ich bin froh, dass sie bei Ihnen warmherzig aufgenommen werden. Gott wird Ihr Land dafür segnen.

 

Ist es für Sie anders, hier zu sein als in Paris oder London?

 

Metzger: Wir können die Geschichte des 20. Jahrhunderts nicht vergessen. Beide Nationen - die deutsche und die jüdische - haben ihre Traumata. Heute sehe ich die übergroße Mehrheit des deutschen Volkes auf sehr gutem Wege in der Art, wie sie zu Israel steht.

 

Dürfen Deutsche die Politik der Regierung Sharon gegenüber den Palästinensern kritisieren?

 

Metzger: Ich erzähle Ihnen dazu eine Geschichte. Napoleon wurde als Soldat einmal von gegnerischen Truppen gejagt. Ein Mann versteckte ihn in seinem Haus unter einem Stapel Decken. Als die Verfolger ihre Bajonette hineinstießen, verfehlten sie Napoleon nur um Haaresbreite. Später als Kaiser wollte er seinem Lebensretter danken und gewährte ihm einen Wunsch. Der Mann lehnte ab und begehrte nur zu wissen, wie der große Napoleon sich damals unter der Decke gefühlt habe. Napoleon wurde zornig und verurteilte den Vorwitzigen zum Tod. Als der Strick schon um den Hals des Delinquenten gelegt wurde, sagte Napoleon zu ihm: „Jetzt weißt du, wie ich mich gefühlt habe.“ Kein Mensch versteht einen anderen, wenn er nicht in seiner Situation ist. Und bedenken Sie: Das Leben jedes Israeli ist täglich in Gefahr - an der Haltestelle, im Bus, im Kino, im Supermarkt.

 

Vollständiges Interview: Kölner Stadtanzeiger, 12.12.2003:

http://www.ksta.de

 

Jona Metzger wurde 1953 in Haifa geboren. Seit 2003 ist er Oberrabbiner der aschkenasischen Juden, der jüngste in der Geschichte des Staates Israel. Den beiden Oberrabbinern obliegt als geistliche Autoritäten die Aufsicht über die Einhaltung der jüdischen Speisevorschriften für alle in Israel produzierten oder dorthin importierten Lebensmittel. Sie verantworten auch die Ausbildung der Rabbiner und geistlichen Richter, und sie sind oberste Hüter der im jüdischen Gesetz vorgeschriebenen religiösen Riten wie etwa der Beschneidung.



(3) Sieben Israelis bei Überfall der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden in Nablus verletzt
Bei einem Überfall auf eine Gruppe ultraorthodoxer Juden am Josefsgrab bei Nablus, Westjordanland, hat ein Palästinenser am frühen Freitagmorgen sieben Israelis verletzt, zwei von ihnen schwer. Die 17 Juden gehören zur jüdischen Sekte der „Breslauer Chassiden“ und waren ohne Genehmigung der israelischen Armee zu der Grabstätte gefahren. Soldaten von einem nahegelegenen Kontrollpunkt orderten einen Hubschrauber, mit dem die beiden Schwerverletzten in ein Krankenhaus gebracht wurden. Die zehn Männer wurden von den Soldaten verhaftet, da sie ohne Genehmigung Gebiet betreten hatten, das sich unter palästinensischer Kontrolle befindet. Dem Attentäter gelang die Flucht. „Das letzte, was die Armee braucht, ist eine Gruppe wie diese, die ohne Genehmigung die Gebiete betritt. Das zwingt die Soldaten, ihre Einsätze zu ändern und sie zu retten", sagte der zuständige israelische Polizeikommandeur Shaha Ayalon. Zu dem Attentat bekannten sich die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden der Fatah-Partei Yasser Arafats. Das Josefsgrab bei Nablus war wiederholt von Palästinensern mutwillig zerstört und schließlich zu einer Moschee umfunktioniert worden. Nach den Osloer Abkommen befindet sich die Grabstätte noch unter israelischer Hoheit. Um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern, hatte die israelische Regierung das Grab den Palästinensern überlassen. (Ha’aretz)

(4) Hamas und Islamischer Jihad gewinnen Studentenwahlen in Ramallah
Bei den Wahlen der Studentenvertretung an der palästinensischen Bir Zeit-Universität in Ramallah hat am Mittwoch der Islamische Block gewonnen. Er setzt sich aus den Terrorgruppen Hamas und Islamischer Jihad zusammen. Die Wahlkampagnen waren hauptsächlich auf den Kampf gegen Israel ausgerichtet. Insgesamt rivalisierten sechs verschiedene Gruppen. Von den 51 Sitzen erhielten Hamas und Islamischer Jihad 25, die Fatah-Partei Yasser Arafats 20 und die „Volksfront zur Befreiung Palästinas" (PFLP) fünf Sitze. Die Wahlen wurden von zwei Tage langen Paraden auf dem Universitätsgelände begleitet. Dabei ließen Anhänger der Fatah Modelle jüdischer Siedlungen explodieren und warben mit den Attentaten der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden. Die Anhänger des Hamas führten nachgebaute Kassam-Raketen vor und brachten Modelle israelischer Busse zur Explosion. Während einer Debatte fragte der Kandidat der radikalislamischen Gruppe: „Hamas-Aktivisten von dieser Universität haben 135 Zionisten getötet: Wie viele haben die Fatah-Aktivsten von Bir Zeit ermordet?" Vertreter der Universität zeigten sich besorgt: „Die Atmosphäre ist beunruhigend", sagte Ludna Abdel Hadi, eine Sprecherin der Hochschule. Die Studentenwahlen seien von großer Bedeutung. „Die Bir Zeit-Wahlen sind wie ein Barometer, sie geben die politische Stimmung auf den palästinensischen Straßen wieder". Am selben Morgen haben israelische Sicherheitskräfte in Jenin, Westjordanland, einen 17jährigen Teenager, Ali Arwai, festgenommen, der den Fatah-Tanzim angehört und ein Selbstmordattentat in Israel plante. (The Jerusalem Post)

(5) Maßnahmen zur Erleichterung der palästinensischen Zivilbevölkerung im November
Nach den statistischen Angaben der israelischen Zivilverwaltung im Westjordanland haben sich die Maßnahmen zur Erleichterung der Situation der palästinensischen Zivilbevölkerung im November positiv auf die palästinensische Bevölkerung ausgewirkt: 113.750 Fahrgäste wurden im November auf den 20 palästinensischen Buslinien, die die größten Städte im Westjordanland miteinander verbinden, gezählt. Im dem selben Zeitraum transportierten 19.230 Lkws Güter in die Palästinensergebiete, im Oktober waren es 16.345. 3.600 t landwirtschaftlicher Produkte von palästinensischen Erzeugern wurden auf israelische Märkte exportiert, im Oktober waren dies 1.773 t. Außerdem seien die palästinensischen Beschwerden über die humanitären Bedingungen im November um 10% gesunken, erklärte die Ziviladministration. (The Jerusalem Post)

(6) Hadassah will Dubai beim Ausbau seiner medizinischen Einrichtungen unterstützen
Prof. Shlomo Mor-Yossef, Direktor der Hadassah Medical Organization in Israel, hat Ärzte aus dem Golfstaat Dubai zu einem Besuch nach Israel eingeladen. Zuvor war Prof. Mor-Yossef einer Einladung zu einer Konferenz zur medizinischen Ausbildung in Dubai gefolgt. Dubais Gesundheitssystem ist fast ausschließlich von ausländischen Mitarbeitern abhängig, erklärte Mor-Yossef, nur ein Prozent des Pflegepersonals zum Beispiel seien Staatsbürger Dubais. Mit Hilfe der Hadassah Medical Organization soll nun ein erstklassiges medizinisches Zentrum mit einem umfangreichen Ausbildungsangebot in Dubai entstehen. Zwar könne Hadassah das Projekt nicht finanziell unterstützen, auch könnte er keine israelischen Ärzte nach Dubai schicken, allerdings habe er Vertreter aus Dubai eingeladen, um einen Wissenschaftsaustausch in Israel in Gang zu bringen, sagte Mor-Yossef. Dubai hatte zu der Konferenz zunächst nur Spezialisten aus Universitätskliniken in den USA, Australien und Großbritannien eingeladen. Wissenschaftler des Havard Medical International haben die Veranstalter in Dubai auf die Idee gebracht, auch Experten aus Israel einzuladen: Schließlich sei Hadassah Israel das führende medizinische Zentrum in der Region. Bis heute hat das arabische Land die israelischen Angebote, diplomatische Beziehungen mit Israel einzugehen, abgelehnt. 1996 eröffnete Israel Handelsvertretungen in Oman und Qatar, um seine Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu den beiden Golfstaaten auszubauen. Vertretungen der beiden Länder in Israel gibt es bislang nicht. (The Jerusalem Post)

(7) Verleihung des Crate and Barrel- Preises des Israel Museum für Innendesign 2003

Der Crate and Barrel- Preis des Israel Museum für Innendesign wurde dieses Jahr den Designern Pini Leibovitz sowie Asaf und Na’ama Varshavsky verliehen. Leibovitz erhielt den Preis für ihr Design eines Wohnzimmertisches, der aus acht Ebenen in verschiedenen Höhen besteht (der Tisch wurde auch auf der Messe „Möbel 2004“ in Tel Aviv prämiert). Das Ehepaar Varshavsky, beide Absolventen der Abteilung für Industrielles Design der Bezalel-Akademie, entwarfen Vasen aus Porzellan und Glas. Außerdem wurden zwei Studenten für ihre Designvorschläge ausgezeichnet.

 

Der Crate and Barrel-Preis wurde 1990 von George Segal, dem Generaldirektor des amerikanischen Einrichtungshauses Crate and Barrel, und dem verstorbenen Isika Gaon, ehemals Kurator der Abteilung Design und Architektur des Israel Museums, eingerichtet. Er wird alle zwei Jahre vergeben, und dieses Jahr betrug das Preisgeld insgesamt $ 6.000 ($ 2.000 für jeden Designer, $ 1.000 für jeden Studenten).

 

Die Designer Sarit Atias und Amit Axelrod des Studio „S 2 A Design“ wurden zu der Ausstellung „Nano“ des Los Angeles County Museum of Art in Kalifornien, US, eingeladen. „Nano“ stellt vom 14. Dezember 2003 bis zum 6. September 2004 den Zusammenhang zwischen Nano-Technologie und Kunst bzw. Design dar. Die Museumsbesucher sind ermutigt, aktiv teilzunehmen und die dargebotenen Objekte auszuprobieren.

 

Atias und Axelrod, Absolventen des technologisch-akademischen Instituts in Holon, werden ein Produkt aus der Serie „Möbel mit Gefühlen“ präsentieren: Ein flexibles Sitzensemble, genannt FEEL, das aus einem Netz von bunten Polyorten-Kugeln besteht und mit Stoff überzogen wurde, und dessen enorme Flexibilität ihm ermöglicht, sich dem Benutzer anzupassen. Seit einigen Monaten wird dieses Sitzmöbel in der Forschungsabteilung einer italienischen Designfirma, die seine Produktion in Erwägung zieht, geprüft.


(8) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Am Samstag bringt der Ostwind trockene Luft und etwas wärmere Temperaturen. Am Sonntag wird es wieder kälter, gegen Abend wird Regen erwartet. Am Montag Schauer und Gewitter. (Ha’aretz)

 

Jerusalem: 14-19°C

Tel-Aviv: 15-26°C

Haifa: 15-26°C

Be’er Sheva: 15-25°C

Eilat: 17-26°C


(9) Wechselkurse

1 € - 5,380 NIS (+0,86%)

1 £ - 7,685 NIS (+0,48%)

1 $ - 4,394 NIS (+0,11%)

(Globes, 12.12.03)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer