Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 24. November 2003
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(1) Likud berät über unilaterale Maßnahmen Israels gegenüber Palästinensern
(2) Italiens Stellv. Ministerpräsident Fini verurteilt die „beschämende Vergangenheit“ seines Landes
(3) Kein Erfolg im Streit zwischen Finanzministerium und Histradrut
(4) Die Vereinten Nationen haben eine Israelin für ihre internationale Kampagne gegen AIDS beauftragt
(5) 18jähriger Palästinenser aus Gaza gewinnt internationalen Quran-Wettbewerb
(6) ARIEL - Zeitschrift für Kunst und Literatur in Israel, Heft Nr. 113
(7) Einer von hier, Gedicht für späte Stunden, von Salman Masalha
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Likud berät über unilaterale Maßnahmen Israels gegenüber Palästinensern
Die Fraktion der national-konservativen Likud-Partei ist am Abend in Jerusalem zusammengekommen, um über die unilateralen Maßnahmen zu beraten, die Ministerpräsident Ariel Sharon am vergangenen Donnerstag angekündigt hatte. Einzelheiten über die Zugeständnisse gegenüber den Palästinensern sind noch nicht veröffentlicht worden. Medienberichten zufolge sollen mehrere Siedlungen und Straßensperren in den palästinensischen Gebieten abgebaut und weitere Gebiete an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) übergeben werden. Einige Likud-Abgeordnete kündigten ihre vehemente Kritik über den Sieldungsabbau an. Auch der Siedlerrat Yesha kündigte seinen Widerstand an. (Reshet Beth)

(2) Italiens Stellv. Ministerpräsident Fini verurteilt die „beschämende Vergangenheit“ seines Landes
Italiens Stellvertretender Ministerpräsident Gianfranco Fini hat bei seinem Besuch am Montag in Israel die faschistische Vergangenheit seines Landes verurteilt und angekündigt, Lösungen zu suchen, um dem Rassismus und Antisemitismus von heute entgegenzutreten. Zu Beginn seines viertägigen Besuchs erklärte Fini am Montag in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, seine Partei habe sich von ihrer neofaschistischen Vergangenheit und ihrer Verherrlichung des italienischen Diktators Benito Mussolini gelöst. Mit einer purpurroten Kippa auf dem Kopf und einem Pin mit der italienischen und israelischen Flagge am Revers entzündete Fini ein Gedenkfeuer im Museum in Erinnerung an die sechs Millionen Juden, die während des nationalsozialistischen Völkermords während des Zweiten Weltkriegs ermordet wurden. Unter regenverhangenem Himmel verurteilte Fini die „beschämenden Kapitel“ in der Geschichte des italienischen Volkes. „Wir tun dies nicht nur, um Rechnungen der Vergangenheit zu begleichen, sondern in Vorbereitung auf unsere Zukunft. Wir sind dazu verpflichtet, damit allen heute, 2003, klar wird, dass keiner sagen kann ‚Ich habe damit nichts zu tun, und es liegt nicht an mir, darauf zu antworten’“, sagte Fini, Vorsitzender der ehemaligen faschistischen Nachfolgerpartei Alleanza Nazionale, bei seinem festlichen Empfang in Israel am Montag. Im September 2002 hatte sich Fini für die Rassengesetze entschuldigt, die unter Mussolini erlassen worden waren. 2001 besuchte Fini das italienische Vernichtungslager San Sabba und im Jahr 1999 Auschwitz. Israel hatte Fini und die Mitglieder seiner Partei während der vergangenen sieben Jahre boykottiert. Am Montag traf sich Fini mit Ministerpräsident Ariel Sharon und Außenminister Silvan Shalom. Für die kommenden Tagen sind Gespräche mit dem Oppositionsführer Shimon Peres und Staatspräsident Moshe Katsav vorgesehen. (Ha’aretz)

(3) Kein Erfolg im Streit zwischen Finanzministerium und Histradrut
Das Finanzministerium will einen Gesetzesentwurf ausarbeiten, nach dem die Frist für die Ankündigung eines Streiks von 15 Tagen auf zwei Monate vor Streikbeginn ausgedehnt werden soll. Außerdem sollen Angestellte des Öffentlichen Dienstes ihren Ausstand nur dann fortsetzten dürfen, wenn sich eine Mehrheit dafür zuvor in geheimen Wahlen an ihrem Arbeitsplatz ausgesprochen hat. Die sozialdemokratische Arbeitspartei kündigte ihren harten Widerstand gegen die Initiative des Finanzministeriums an. Unterdessen sind die Gespräche zwischen den Verhandlungspartnern über den landesweiten Streik erneut erfolglos zuende gegangen. Das Finanzministerium warf dem Gewerkschaftsbund Histadrut vor, die Angestellten des Öffentlichen Dienstes für ihren Kampf gegen die Regierung zu benutzen. Die Vereinigung der Angestellten im Öffentlichen Dienst beschuldigte ihrerseits das Finanzministerium, jedes Mal zur Diskussion über die Ausgangsfragen zurückzukehren, sobald ein Fortschritt in den Verhandlungen erreicht war. Auch am Montag haben die Regierungsbeamten und Angestellten des Öffentlichen Dienstes ihre Arbeit niedergelegt. Davon sind auch einige Krankenhäuser im Zentrum des Landes betroffen. Für Dienstag wurden Streiks in den Krankenhäusern im Norden Israels angekündigt. Am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv ist es am späten Sonntagabend zu Verzögerungen gekommen, weil sich die Mechaniker in einem „wilden Streik“ weigerten, die Sortiermaschinen für das Reisegepäck zu reparieren. (Reshet Beth)

(4) Die Vereinten Nationen haben eine Israelin für ihre internationale Kampagne gegen AIDS beauftragt
Die Vereinten Nationen haben erstmals eine Israelin zur offiziellen Beauftragten ihrer World AIDS Campaign ernannt. Die 30jährige Inbal Gur-Arie wurde vor elf Jahren mit dem HIV-Virus infiziert und engagiert sich seither für die Aufklärung über HIV/AIDS in Israel. Zu dem internationalen Team gehören insgesamt acht Beauftragte, die im Auftrag der Vereinten Nationen weltweit tätig sind, zwei davon sind Frauen. Die Behörden rechnen derzeit mit 42 Mio. HIV-Infizierten, davon 35 Mio. allein in afrikanischen Ländern. Obwohl der Nahe Osten eine der niedrigsten Infektionsraten aufzuweisen hat, sind auch dort die Zahlen steigend. Bisher arbeitete Gur-Arie freiwillig am Jerusalem AIDS Project (JAIP) mit. Das Projekt legt seinen Schwerpunkt auf Aufklärungsmaßnahmen zur HIV/AIDS-Prävention. Die Organisation ist Teil der Dachorganisation IsraAID, in der israelische und jüdische Entwicklungs- und Hilfsorganisationen zusammengeschlossen sind. Daneben wird JAIP von den Vereinten Nationen als NGO anerkannt und ist Teil der UNAIDS. Obwohl Israel ein sehr kleines Land ist, haben die Vereinten Nationen das innovative Aufklärungsmodell des JAIP bereits vor 15 Jahren für ihre internationale Arbeit adaptiert. In Israel wird das Trainingsprogramm des JAIP seit 1987 landesweit umgesetzt. Der Aufklärungsunterricht ist auf 15- bis 16jährige zugeschnitten: „Ich erkläre, was ein Immunsystem ist, wie die Krankheit AIDS entsteht und wie man sich vor einer Infektion mit dem HIV-Virus schützen kann“, erklärt Hanni Rosenberg, Krankenschwester und Vorsitzende des JAIP, „ich gebe den Kindern Kondome und zeige ihnen, wie man damit umgeht. Dazu benutzen wir Gurken. Ich erkläre ihnen sogar, wie man Kondome in einer Apotheke kauft. Die Kinder kichern natürlich, aber wir gehen mit Humor an die Sache heran, und es klappt.“ Seit einer erfolgreichen Veranstaltung im ökumenischen Institut Tantur bei Jerusalem 1995 hat JAIP sieben regionale Fortbildungskurse durchgeführt, an denen auch Palästinenser, Jordanier, Ägypter und Marokkaner teilgenommen haben. (http://www.israel21c.org/)

(5) 18jähriger Palästinenser aus Gaza gewinnt internationalen Quran-Wettbewerb
Der 18jährige Schüler Abdullah Marwan Al Sheikh aus Gaza hat bei einem internationalen Quran-Wettbewerb den ersten Platz belegt. An dem Rezitierwettbewerb in Tunesien nahmen Vertreter aus der gesamten islamischen Welt teil. Bei dem Tournier galt es, Passagen aus dem Quran auswendig zu rezitieren. Nach Angaben des palästinensischen Ministeriums für islamische Angelegenheiten hatten palästinensische Vertreter in diesem Jahr bereits ähnliche Wettbewerbe in Ägypten und Dubai gewonnen. (Ma’ariv)

(6) ARIEL - Zeitschrift für Kunst und Literatur in Israel, Heft Nr. 113

Heft Nr. 113 ist soeben an die Abonnenten in Deutschland geliefert worden. Wenn Sie Interesse an ARIEL haben, schreiben Sie uns bitte Ihre Adresse an:

Cult-assis@berlin.mfa.gov.il.

 

Inhalt Heft Nr. 113

Michael Turner: Weltkulturerbe Israel

 

Eve Black: Unterwasserarchäologie. Das Schiff von Ma’agan Michael – ein Handelsschiff aus dem 5. Jahrhundert v.Chr.

 

Amir Or: Hebräische Lyrik im neuen Jahrtausend

 

Gedichte von Agi Mishol, Salman Masalha, Asher Reich und Liat Kaplan

 

Raffie Lavie: Werke (1950-2003)

Als Künstler, Lehrer und Kritiker hat Raffi Lavie einen weitreichenden Einfluß auf die israelische Kunstszene ausgeübt. In über vierzig jJhren unterrichtete er drei Generationen von Künstlern, war als Kurator und Kunstkritiker tätig und sicherte sich auf diese Weise seinen Platz und eine entscheidenen Rolle in der Geschichte israelischer Kunst.

 

Ora Binur: Kammermusik in Israel

 

Uri Eppstein: Fünfzig Jahre Simrija

Über die Geschichte und Entwicklung der alle drei Jahre statt findenen „Weltkonferenz der Chöre“ in Israel

 

Shmuel Avitzur: Das Kraftwerk im Zweistromland

 

Chagall in Israel

 

Shelley Kleimann: Museum und Vision

Über James Snyder, Direktor des Israel Museums

 

Omri Schnidor: Zwanzig Plus

„Drehbuch“ über Tamar und Schachar, die sich lieben, aber vergessen haben rechtzeitig zu fragen, wie alt der andere ist

 

Michael Shiloh: Ephraim (Fredi) Eylon, 1916-2002  - Nachruf auf den langjährigen Redakteur der deutschen Ausgabe von ARIEL



(7) Einer von hier, Gedicht für späte Stunden, von Salman Masalha

Sie hat sich so schnell verändert,

die Welt. Es ist schon völlig

absurd in meinen Augen. Die Dinge haben sich

so entwickelt, dass ich gar nicht mehr

an den Herbst denke.

Denn von hier aus führt kein Weg

irgendwohin.

Und sogar die Bäume

im Park sind entwurzelt und verschwunden.

 

In diesen Zeiten ist es gefährlich

hier auf die Straße zu gehen.

Das Pflaster ist so glatt.

Blut fließt in der Schlagader.

Ich zähle sie:

Einer von hier, eine von dort.

Ich zähle sie

wie Schafe, bis

ich einschlafe.


(8) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Bis Mittwoch verbreitet Regen mit örtlichen Gewittern. Es wird kühler.

 

Jerusalem: 11-17°C

Tel-Aviv: 15-23°C

Haifa: 15-23°C

Am Toten Meer: 17-25°C

Eilat: 17-27°C


(9) Wechselkurse

1 € - 5,336 NIS (+0,04%)

1 £ - 7,644 NIS (+0,25%)

1 $ - 4,488 NIS (+0,27%)

(Bank of Israel, 21.11.03)


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