Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 21. November 2003
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(1) Eine einseitige israelische Initiative soll parallel zur Road Map die Verhandlungen mit den Palästinensern unterstützen
(2) Ergebnisse palästinensischer Umfragen zur aktuellen Situation
(3) Ein Streit um die Arbeit am Shabbat hat eine neue Koalitionskrise ausgelöst
(4) Basketball Euro League: Maccabi Tel Aviv schlägt Panathinaikos mit 97:75
(5) Adi Nes erhielt den „Leon Constantiner Photographie Preis für einen israelischen Künstler“ 2003
(1) Eine einseitige israelische Initiative soll parallel zur Road Map die Verhandlungen mit den Palästinensern unterstützen
Ministerpräsident Ariel Sharon will offenbar „positive einseitige Schritte“ zugunsten der Palästinenser einleiten, um die Verhandlungen mit den Palästinensern zu beschleunigen. Das verlautete aus Regierungskreisen am Donnerstag. Die israelische Initiative, die noch nicht veröffentlicht ist, soll „parallel zur Road Map verlaufen, ihr aber nicht widersprechen“. Am Donnerstag hat sich die israelische Regierung erneut zur Road Map als offiziell gültigen Friedensplan bekannt. Unterdessen sagte der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Qureia in einem Gespräch mit einer norwegischen Fernsehsender, dass er eine Einigung mit Israel über eine Beilegung des Nahostkonfliktes innerhalb eines halben Jahres für möglich halte, er sei sich aber nicht sicher, ob dies auch ein Friedensabkommen beinhalten könnte. Am Donnerstag stimmten palästinensische Terrorgruppen einer Konferenz über eine zu verhandelnde Waffenpause („Hudna“) in Kairo zu. Die Verhandlungen sollen in zwölf Tagen beginnen. Der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Qureia teilte mit, die Gespräch würden am 2. Dezember beginnen und alle 13 Fraktionen, darunter den Hamas und den Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) mit einschließen. Wie schon unter der Abbas-Regierung wird Israel nicht Teil der Verhandlungen sein, zugleich werde sich die israelische Armee aber mit ihren Sicherheitsmaßnahmen zurückhalten, sollte sich die palästinensische Seite „ruhig“ verhalten, hieß es aus offiziellen Kreisen. Das heißt, dass Israel die präventiven Sicherheitsmaßnahmen einstellen wird, solange es kein eindeutiges Zeichen für einen Terroranschlag gibt. Am Donnerstag erlag die 33jährige Patricia Nureta aus Ecuador im Soroka-Krankenhaus in Be’er Sheva ihren schweren Kopfverletzungen, die sie bei dem Terrorangriff am jordanisch-israelischen Grenzübergang am Mittwoch erlitt. Der Attentäter, ein Lastkraftwagenfahrer aus der jordanischen Stadt Zarka, soll Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida gehabt haben, berichteten Zeitungen am Freitag. Ebenfalls am Donnerstag erlag die Uffz’ Liron Siboni ihren schweren Kopfverletzungen des Hamas-Selbstmordattentats am 9. September in Tzifrin, Israel. Damit steigt die Zahl der Todesopfer dieses Selbstmordanschlags auf Neun, die Gesamtzahl der Todesopfer seit Beginn der palästinensischen Gewaltwelle auf 907. (The Jerusalem Post/ Ha’aretz)

(2) Ergebnisse palästinensischer Umfragen zur aktuellen Situation

Ergebnisse zweier Meinungsumfragen, die vor Kurzem in der Palästinensischen Autonomiebehörde durchgeführt wurden:

 

Studie des palästinensischen Zentrums für Meinungsumfragen (PCPO) unter der Leitung von Nabil Kuchaly aus Beit Sahur.

 

1. Intifada:

44,5% sind für deren Beendigung

42,6% sind für deren Fortführung

49% denken, dass sie der palästinensischen Sache dienlich war

36,8% denken, dass sie der palästinensischen Sache geschadet hat

 

2. Arafat:

72,4% unterstützen Arafat, davon:

42,6% sehr

29,8% in gewissem Masse

17,2% unterstützen ihn nicht

58,3% denken, dass nur Arafat ein Friedensabkommen mit Israel unterzeichnen kann.

 

3. Abu Ala (Ahmed Qureia):

60,3% unterstützen ihn

 

4. Allgemeine Situation:

62,5% bezeichnen sie als schlecht

63% befürchten, dass sie ihre Familien nicht mehr versorgen können

65,5% sind der Meinung, dass die Autonomiebehörde nicht in der Lage ist, den in Israel Beschäftigten andere Einkommensquellen zu bieten

 

5. Feuerpause:

66% sind für eine Feuerpause zwischen der Autonomiebehörde und Israel

29,7% sind dagegen

 

6. Verhandlungen mit Israel:

54,3% unterstützen diese

32,7% sind dagegen

 

Anmerkung: Die Studie umfasst 669 Bewohner aus der Westbank, dem Gazastreifen und Ost-Jerusalem. Sie wurde am 13. November in den arabischen Tageszeitungen Al Ayyam und Al Hayyat Al Jadida veröffentlicht.

 

Studie des Instituts für palästinensische Studien der Universität Al Anjah in Nablus (CPRS), unter der Leitung von Said Kna`an.

 

1. Feuerpause („Hudna“):

71,9% unterstützen das palästinensische Angebot einer erneuten Feuerpause, die darauf basiert, keine israelischen und palästinensischen Zivilisten zu verletzen.

68,1% unterstützen eine erneute Feuerpause zwischen der Autonomiebehörde und den Splitterparteien auf der einen und Israel auf der anderen Seite, falls auch Israel sich verpflichtet, die Feuerpause einzuhalten.

49,6% sind der Meinung, dass die Feuerpause unter internationaler Aufsicht stattfinden müsse.

64,9% rufen die nationalen und islamischen Splitterparteien zur Unterstützung der Feuerpause auf.

56,7% unterstützen die Schritte der Autonomiebehörde zur Verhinderung von Anschlägen innerhalb der „Grünen Linie“.

 

2. Internationale Kräfte:

73,8% halten die Bildung einer internationale Truppe für notwendig, die die Umsetzung der Road Map oder eines anderen israelisch-palästinensischen Abkommens beaufsichtigen sollte.

 

3. Road Map:

54,1% sind der Überzeugung, dass die amerikanische Regierung der Autonomiebehörde eine zu schwere Last auferlegt.

5,7% glauben, dass sie erfolgreich sein wird

47,3% glauben, dass sie nicht erfolgreich sein wird

43,1% denken, dass sie eine kurzfristige Lösung bietet

68,5% denken, dass sie nicht mehr existiert

 

4. Genfer Abkommen:

78,4% denken, dass die Zukunft des Abkommens genauso aussehen wird, wie die der vorherigen Abkommen.

54,6% sind der Meinung, dass die Autonomiebehörde ihre Verpflichtung gegenüber dem Abkommen weiterhin einhalten muss.

 

5. Die Regierung Abu Ala (Ahmed Qureia):

46,9% glauben, dass Abu Ala in der Lage ist, als Ministerpräsident zu amtieren.

57,7% unterstützen eine klare Trennung der Zuständigkeitsbereiche von Ministerpräsident und Staatspräsident.

70,7% denken, dass es eine der Aufgaben des Innenministers sein sollte, die Sicherheitsapparate zu beaufsichtigen.

 

6. Dringlichkeitsliste der Palästinenser:

94,4% Die Freilassung von Gefangenen

92,2% Die Beseitigung von Schranken

90,5% Schaffung von Arbeitsplätzen

85,4% Wiedererlangen des Selbstbewusstseins

 

Anmerkung: Die Studie umfasst ca. 1.361 Bewohner aus der Westbank und dem Gazastreifen, die vom 13. bis 15. November 2003 durchgeführt und in der arabischen Tageszeigung Al Ayyam am 18. November veröffentlicht wurde.


(3) Ein Streit um die Arbeit am Shabbat hat eine neue Koalitionskrise ausgelöst
Die nationalreligiöse Partei NRP (Mafdal) hat am Donnerstagmorgen mit einer weiteren Koalitionskrise gedroht. Ihr Fraktionsvorsitzender MdK Shaul Yahalom forderte eine sofortige Krisensitzung der Koalitionsführung, um über Versuche zu beraten, die Strafabgaben für die Arbeit am Shabbat um 80% zu verringern. Die Forderung stellten der Industrie- und Handelsminister Ehud Olmert (Likud) und der Justizminister und Vorsitzender der bürgerlich-säkularen Shinui-Partei Yossef Lapid. Yahalom sagte, die Forderung gefährde den Status Quo und widerspreche den Koalitionsverträgen: „Die Einhaltung des Shabbat ist ein jüdischer Wert und diese Versuche zielen darauf ab, ihn in einen weltlichen Tag zu verwandeln“, sagte der Fraktionsvorsitzende der NRP am Donnerstag. Am Dienstag erklärte seine Fraktion, der Streit verschärfe die bereits existierende Koalitionskrise, die ein Regierungsbeschluss vor einigen Wochen hervorgerufen hatte, wonach die religiösen Rabbinergerichte aus dem Religionsministerium herausgelöst und dem Justizministerium Lapids (Shinui) unterstellt werden sollten. In den kommenden Tagen ist ein Treffen zwischen dem Parteivorsitzenden der NRP Effi Eitam und Ministerpräsident Ariel Sharon geplant. In dem Gespräch soll eine Lösung gefunden werden, wie die Koalitionskrise beigelegt werden kann. (Walla/Ha’aretz)

(4) Basketball Euro League: Maccabi Tel Aviv schlägt Panathinaikos mit 97:75
Die Basketballmannschaft Maccabi Tel Aviv hat am Donnerstag Panathinaikos (Griechenland) mit 97:75 geschlagen. Das Spiel von Sharas und Baston hat dazu geführt, dass die Griechen in der 3. Runde der Euro League in Yad Eliyahu geschlagen wurden. Maccabi hielt eine perfekte Bilanz nach zwei Siegen über Malaga (Heimspiel) und Nevo Mesto. (...) Bei den beiden letzten Treffen der Mannschaften in Yad Eliyahu gewannen die Griechen, welche als die grossen Feinde von Maccabi Tel Aviv in Europa betrachtet werden. Früher galt das Spiel als das Basketball-Event in Europa, aber dieses Jahr scheinen die Griechen sehr schwach geworden zu sein. (Ma’ariv)

(5) Adi Nes erhielt den „Leon Constantiner Photographie Preis für einen israelischen Künstler“ 2003

Den diesjährigen „Leon Constantiner Photographie Preis für einen israelischen Künstler“ des Tel Aviver Kunst-Museums erhielt Adi Nes (geboren 1966 in Kiryat Gat). Die Auszeichnung besteht darin, dass das Tel Aviv Museum of Modern Art von Nes Photographien im Wert von $ 5.000 erwirbt. Zur Jury gehört auch der Sponsor Leon Constantiner, nach dem auch der Preis benannt ist, sowie der Museumsdirektor Professor Mordechai Omer und Nili Goren, die Photographie- Kuratorin am Museum.

 

Adi Nes’ neue Photo-Serie entstand in Kooperation mit dem Modemagazin “Vogue Homme International.” Er verwendet darin die Modesprache, um eine eindringliche Aussage über die israelische Situation zu treffen. In diesen gestellten Aufnahmen tragen Israelis, Palästinenser und Fremdarbeiter, die nebeneinander in einer Strafanstalt gefangen gehalten werden, Roben der Herbst-Winter- Kollektionen 2003/ 2004 internationaler Modehäuser. Mit dieser Aktion reiht sich Adi Nes in die lange Reihe internationaler Photographen ein, die Werke in Zusammenarbeit mit Modemagazinen geschaffen haben, so wie Cindy Sherman, Philip-Lorca diCorcia, Annie Leibovitz und Nan Goldin. Die Bilder werden ab dem 8. Dezember 2003 im Tel Aviv Museum ausgestellt. Weitere Informationen und Bilder unter www.israel.de (Kulturkalender/Laufende Ausstellungen in Israel).


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