Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 17. November 2003
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(1) Neue „Hudna“: Palästinensergruppen nach Kairo eingeladen
(2) Außenminister Silvan Shalom ruft EU zu ausgewogenerer Haltung im Nahostkonflikt auf
(3) Gesandter Mordechay Lewy: „Nes Ammim ist fester Bestandteil der israelischen Gesellschaft“ – 40 Jahrfeier in Düsseldorf
(4) Yad Vashem arbeitet an einer Online-Datenbank der Holocaust-Opfer
(5) 20. WIZO-Bazar in Stuttgart zugunsten des Theodor-Heuss-Müttergenesungsheims in Israel
(6) „Naharin’s Virus“ – Gastspiel der Bat Sheva Dance Company in Düsseldorf
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Neue „Hudna“: Palästinensergruppen nach Kairo eingeladen
Unter der Leitung des stellvertretenden Leiters des ägyptischen Geheimdienstes wird am kommenden Mittwoch eine Delegation aus Kairo in Gaza erwartet. Sie soll den Führern der verschiedenen palästinensischen Gruppierungen Einladungen zu einem Dialog über eine Waffenpause in Kairo aussprechen. Das hat der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Qurei (Abu Ala) am Montagnachmittag in Ramallah angekündigt. Die ägyptische Delegation wird zunächst Gespräche mit dem Hamas, der Fatah und dem Palästinensischen Jihad (PIJ) führen. Der Durchbruch in den Verhandlungsbemühungen folgt den Gesprächen des ägyptischen Geheimdienstchefs Gen. Omer Suleiman in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten am Wochenende. Bereits am Sonntag teilte ein Vertreter der neuen palästinensischen Regierung mit, dass es von Seiten der palästinensischen Terrorgruppen „positive Anzeichen“ für eine Waffenpause gebe. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP zeigte sich Kabinettssekretär Hassan Abu Libdeh optimistisch, dass die Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern der letzten drei Jahre bald beendet werden könnten. Es liege allerdings zu einem großen Teil an Israel, ob die Waffenpause Bestand habe, fügte Libdeh hinzu. (y-net)

(2) Außenminister Silvan Shalom ruft EU zu ausgewogenerer Haltung im Nahostkonflikt auf
Außenminister Silvan Shalom hat am Montag die Europäische Union zu einer ausgewogeneren Haltung im israelisch-palästinensischen Konflikt aufgefordert. Israel und die EU müssten zusammenarbeiten, um ihre Beziehungen zu verbessern, sagte Shalom bei einem Treffen mit den Außenministern Großbritanniens, Frankreichs, Schwedens, Dänemarks und Portugals in Brüssel. Am Abend wird Außenminister Shalom Vorschläge zur Vertiefung der Wirtschaftskooperation zwischen Israel und der EU vor den Außenministern der 15 EU-Mitgliedstaaten und der zehn Beitrittsstaaten vorstellen. Gleichzeitig ist Ministerpräsident Ariel Sharon am Montag zu einem dreitägigen Besuch nach Rom aufgebrochen. Dort wird er mit Italiens Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Präsident Carlo Ciampi und Außenminister Franco Frattini zu Gesprächen zusammenkommen. Außerdem ist ein Treffen mit dem Präsidium der Jüdischen Gemeinde in Italien vorgesehen. Gegenstand der Gespräche wird der internationale Kampf gegen den Terrorismus und der wachsende Antisemitismus in Europa sein. Italien hält derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. (Israelischer Rundfunk)

(3) Gesandter Mordechay Lewy: „Nes Ammim ist fester Bestandteil der israelischen Gesellschaft“ – 40 Jahrfeier in Düsseldorf

Anlässlich der 40. Jahrfeier des deutschen Nes-Ammim-Vereins in Düsseldorf am Sonntag hat der Gesandte der israelischen Botschaft, Mordechay Lewy, die Bedeutung der christlichen Gemeinschaftssiedlung Nes Ammim für Israel und für die deutsch-israelischen Beziehungen hervorgehoben. Als einmaliges Experiment hat der internationale Moshav im Norden Israels eine theologische und eine politische Dimension: Zum einen stellt Nes Ammim einen neuen christlichen Ansatz dar, in dem der Dialog mit Juden nicht auf die jüdische Diasporaexistenz fixiert ist, sondern die wiedererstandene Staatlichkeit des jüdischen Volkes in Israel als Dreh- und Angelpunkt dieses Dialogs mit einbezieht. Dabei wird die Rückkehr der Juden ins Heilige Land nicht als Vorbote der christlichen Endzeiterwartung angesehen, sondern als eine eigene Größe, die im Rahmen der Beziehung Gottes zu Israel steht. Der Stellvertreterdoktrin, wonach das Christentum das wahre Israel vertrete, wird eine Absage erteilt. Folgerichtig nimmt Nes Ammim von jeglicher Judenmission Abstand.

 

Mit diesen Voraussetzungen werde ein theologischer Quantensprung erreicht, der aus der jüdischen Religion heraus dem jüdischen Volk eine eigene politische Gestaltungskraft in seine alt-neue Heimat koinzidiert. Die uneigennützige Befürwortung des Zionismus als politischer Bewegung zur Erlangung und Befestigung des jüdischen Selbstbestimmungsrechts im Lande Zion suche ihresgleichen unter allen christlichen Bewegungen. Auch vor dem Hintergrund der langen Geschichte der christlichen Besiedelung des Heiligen Landes bezeichnete der Gesandte den Moshav Nes Ammim nicht nur als einzigartig, sondern auch beispielgebend: Wie der Moshav Nes Ammim von Anfang an in das gesellschaftliche Geflecht des zionistischen Aufbaus mit integriert werden wollte, so ist es heute ein fester Bestandteil der israelischen Gesellschaft geworden.

 

Nes Ammim bedeutet, ein Zeichen zu setzen, wie nach der Shoa das Verhältnis zwischen Juden und Christen neu gestaltet werden kann. Es war diese Gesinnung der Christen von Nes Ammim, die Israelis davon überzeugt hat, dass dieser Weg unbedingt zum Erfolg führen sollte. Die Identifikation mit dem jüdisch-israelischen Schicksal und die Tatsache, dass Nes Ammim bewusst als christliche Minderheit innerhalb der israelischen Gesellschaft eine Rolle einnimmt, ermöglichte einerseits ein Nachfühlen, nicht Nachleben, der jüdischen Existenz in der Diaspora auf freiwilliger Basis. Andererseits hat Nes Ammim die israelische Gesellschaft vor die Herausforderung gestellt, sich auf ihre ethischen Grundsätze gegenüber Fremden und Gästen rückzubesinnen: eine Herausforderung, bei der sie alles tun wird, um die Nes Ammimer nicht zu enttäuschen. Weitere Informationen zu Nes Ammim: http://www.nesammim.com/



(4) Yad Vashem arbeitet an einer Online-Datenbank der Holocaust-Opfer
Ab Juni 2004 sollen die biographischen Eckdaten von mehr als der Hälfte der sechs Millionen Holocaust-Opfer im Internet einsehbar sein. Das gab die zentrale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem am Montag in Jerusalem bekannt. Die weltweit größte Datenbank dieser Art wird Namen, Geburtsjahr- und Ort sowie Beruf der Opfer enthalten und zur Erinnerung an die Vernichtung des europäischen Judentums während des Zweiten Weltkrieges beitragen. Durch einen interaktiven Zugang können sich die Benutzer an der Vervollständigung oder Berichtigung der bis heute vorliegenden Daten beteiligen. (Ha’aretz)

(5) 20. WIZO-Bazar in Stuttgart zugunsten des Theodor-Heuss-Müttergenesungsheims in Israel

Die WIZO-Gruppe Württemberg e.V. lädt am kommenden Wochenende zu ihrem 20. WIZO-Bazar in die Räume der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs in Stuttgart ein. Zugunsten des Theodor-Heuss-Müttergenesungsheims in Israel können Schmuck, Kunstgewerbe, Leuchter, Bücher, CDs, Papeterie, Judaica, Kosmetik vom Toten Meer, Früchte, Carmel-Weine und koschere Lebensmittel erworben werden: Der Bazar beginnt am Samstagabend, 19 Uhr, und endet am Montagabend um 18 Uhr. Das ehemalige Müttergenesungsheim in Herzliya wurde in den vergangenen Jahren in ein familientherapeutisches Zentrum umgewandelt, in dem Frauen und Familien aus Israel ungeachtet ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit professionell betreut und behandelt werden.

 

Die WIZO (Women’s International Zionist Organization for an Improved Israeli Society, http://www.wizo-ev.org/) ist die größte jüdische Frauenbewegung dieser Art. 1920 gegründet zählt sie heute 250.000 Mitglieder in 50 Ländern. Die Organisation beschäftigt sich mit der Integration und dem sozialen Wohlergehen von Mutter und Kind in Israel, unabhängig von Religion und Herkunft. In Israel unterhält sie mehr als 700 Institutionen, darunter mehr als 200 Krippen, Kindergärten und Schulen mit insgesamt 38.000 Kindern und Jugendlichen, 120 Golden-Age-Clubs, Altersheime und Zentren für arabische und drusische Frauen. Außerdem leistet sie unentgeltlich juristischen und psychologischen Beistand für Frauen in Schwierigkeiten. Mit Bibliotheksbussen fährt die WIZO Bücher in neun Sprachen in die entlegendsten Gegenden. http://www.wizo-ev.org/



(6) „Naharin’s Virus“ – Gastspiel der Bat Sheva Dance Company in Düsseldorf
Am Montag, 17. November, und Dienstag, 18. November 2003 (mit anschließendem Publikumsgespräch), ist die Bat Sheva Dance Company mit „Naharin’s Virus“ im Tanzhaus NRW, Düsseldorf, zu Gast (Tel: 0211 17270 0, www.tanzhaus-nrw.de): Eine schwarze Wand, Mauer, Schreibtafel und begrenzender Hintergrund, vor dem die 16 Tänzer in immer wieder überraschende und eruptive Tanzsequenzen auszubrechen scheinen, bildet das monumentale Zentrum von Ohad Naharins 70-Minuten-Tanzstück. Als ob er den Virus seiner Kreativität an seine Tänzer weitergegeben hätte, schöpft der israelische Choreograf aus den persönlichen Qualitäten seines internationalen Ensembles. Basierend auf dem Text "Publikumsbeschimpfung" von Peter Handke brechen komplexe choreografische Strukturen, theatrale Elemente und emotional aufgeladene Szenen immer wieder ab, als ob die Erwartungshaltung einer wie auch immer gedachten geschlossenen Form unterlaufen werden soll. Der israelische Choreograf Ohad Naharin ist künstlerischer Leiter der 1964 von Martha Graham gegründeten Kompanie, die heute zu den weltbesten Tanz-Ensembles zählt.

(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Viel Sonne, keine Temperaturänderungen

 

Jerusalem: 11-19°C

Tel-Aviv: 14-23°C

Haifa: 14-24°C

Am Toten Meer: 17-26°C

Eilat: 16-26°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,333 NIS (+1,23%)

1 £ - 7,638 NIS (+0,64%)

1 $ - 4,525 NIS (+0,40%)

(Bank of Israel, 17.11.03)


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