Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 14. November 2003
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(1) IDF: Militärmaßnahmen auf Minimum reduzieren; Shabak warnt vor neuen Gefahren
(2) Vier israelische Araber unter Terrorverdacht festgenommen
(3) FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen (November 2003)
(4) Israel: „VN-Bericht wiederholt palästinensische Propaganda“
(5) Streiks: Rund 2.000 Hafenangestellte legen ihre Arbeit nieder
(6) Erleichterung für Diabetiker und Landwirte
(7) „Das Herz sehnt sich nach Liedern“: Theater Yiddishspiel in Berlin
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) IDF: Militärmaßnahmen auf Minimum reduzieren; Shabak warnt vor neuen Gefahren
Der Generalstabschef der IDF Moshe Yaalon ist der Meinung, dass eine Waffenpause ein erster Schritt auf dem Weg zur Stabilisierung der Regierung Ahmed Qureis (Abu Ala) sei und die Region positiv beeinflussen könnte. Die Armee sei bereit, den Palästinensern entgegenzukommen und ihre Militärmaßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren, falls die Waffenpause der Palästinenser tatsächlich erneuert werden sollte. Dagegen warnt der Inlandgeheimdienst Shabak vor der Gefahr, dass die Terrorbasen ihre Kräfte erneuern könnten, sollte Israel die Suche nach Terrororganisationen und Terrorzellen einstellen. Das Büro des Ministerpräsidenten hat sich zu der Frage noch nicht endgültig geäußert. Bei Gesprächen zwischen israelischen und palästinensischen Stellen, die in den vergangenen Wochen auch auf militärischer Ebene stattfanden, hieß es, dass man die Regierung Ahmed Qureis (Abu Ala) ähnlich behandeln werde wie der Mahmud Abbas’ (Abu Mazen). Während die Führer des Hamas ihren Kämpfern befahlen, die großen Terroranschläge gegen Israel auf Eis zu legen, und solange die Region verhältnismäßig ruhig bleibt, wird Israel das Ausmaß seiner Antiterrormaßnahmen reduzieren. Wenn tatsächlich Ruhe einkehren würde, so erklärten israelische Stellen den Palästinensern, würde Israel in Erwägung ziehen, die konzentrierten Vereitelungsmaßnahmen und ihre Antiterroreinsätze in den Palästinensischen Autonomiegebieten vollkommen einzustellen. (Ma’ariv)

(2) Vier israelische Araber unter Terrorverdacht festgenommen

Israelische Grenzpolizisten haben am Freitag in A Til bei Tulkarem ein führendes Mitglied des Palästinensischen Islamischen Jihad festgenommen. Der Mann wird für verschiedene Terroranschläge verantwortlich gemacht wird. Am Donnerstag haben Einheiten der IDF bei Einsätzen in Dir Sharaf in der Nähe von Nablus, Westjordanland, einen Palästinenser angehalten, der auf der israelischen Fahndungsliste steht. Im Wagen des Mannes entdeckten die Soldaten über 3.000 Stück 5,56 mm Gewehrkugeln. Der Mann wurde festgenommen. Im Gazastreifen und im Westjordanland wurden israelische Soldaten in der Nacht verschiedentlich von bewaffneten Palästinensern angegriffen. Die Soldaten haben das Feuer erwidert. (IDF)

 

In einer gemeinsamen Aktion haben die israelische Polizei und der israelische Sicherheitsdienst vier israelische Araber festgenommen, die unter Verdacht stehen, im Dienste der Terrororganisation Hamas tätig zu sein. Das gaben die Sicherheitsbehörden am Donnerstag bekannt. Nach den Angaben soll es Versuche von Terrororganisationen geben, israelische Araber, die an ausländischen Universitäten studieren, für deren Ziele zu gewinnen. Das wirft neues Licht auf die Rekrutierungsmaßnahmen von palästinensischen Terrorgruppen. Die vier Männer waren Studenten an einer Universität in Jordanien und befanden sich in der Mitte ihrer fortgeschrittenen Trainingsphase zur Durchführung von Terroranschlägen und Rekrutierung weiterer Terroristen. Angesprochen wurden die vier Studenten auf einer Pilgerreise nach Mekka. Sie sollten Informationen über israelische Buslinien, Haltestellen und Einkaufszentren liefern. In Saudi-Arabien lernten sie, mit Sprengstoff umzugehen und logistische Anleitung zur Kommunikation mit anderen Terroristen. Einer der vier, Malek Zuabi, sagte, er habe auch in Kontakt mit Mahmud Al Aisi gestanden. Al Aisi ist führendes Mitglied der Terrororganisation Al Qaida. (The Jerusalem Post)


(3) FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen (November 2003)

Seit drei Jahren leidet Israel unter Terroranschlägen von fast beispiellosem Ausmaß. Die Angst, in jedem Moment von einem Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt, oder von einem palästinensischen Heckenschützen niedergeschossen zu werden, ist allgegenwärtig. Über 900 Menschen haben durch die Terroranschläge ihr Leben verloren, Tausende wurden verstümmelt oder sind mit psychischen Schäden mit dem Leben davon gekommen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen der letzten drei Jahre sind um so tragischer, als ein Friedensabkommen im Herbst 2000 greifbar nahe lag, kurz bevor die Gewaltwelle im September 2000 ihren Anfang nahm. Hätte die palästinensische Führung den Verhandlungsweg gewählt und sich schon damals zu dem Kompromissvorschlag von Camp David im Jahr 2000 bereit erklärt, könnten Israelis und Palästinenser heute Seite an Seite in Frieden leben.

 

Obwohl es internationale Anteilnahme am tragischen Schicksal der Terroropfer gibt, wird Israels Recht auf die Verteidigung seiner Bürger gegen Terroranschläge in Frage gestellt. Israel sieht sich derzeit mit einer weltweiten Kampagne konfrontiert, die darauf abzielt, dem Staat Israel das Existenzrecht abzusprechen. Darüber hinaus werden verschiedene grundsätzliche Angelegenheiten, die Israel betreffen, in zunehmendem Maße fehlerhaft wiedergegeben oder falsch verstanden. Das Außenministerium des Staates Israel hat in einer neuen, erweiterten Auflage eine Reihe von Fragen zusammengestellt, die in der Vergangenheit immer wieder an Israel herangetragen wurden, und die den Konflikt und die Bemühungen um eine friedliche Lösungsfindung betreffen. Die Fragen sind aus der israelischen Perspektive beantwortet und liegen unter http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0i9o0 in einer englischen Übersetzung vor. Neu in diesem Zusammenhang ist das aktuelle Thema „Delegitimization and Antisemitism“ mit den Fragen Is anti-Zionism different from antisemitism? What is Holocaust denial? Why has there been a rise in anti-Semitic incidents? Does the international community treat Isarel fairly? Has the media been fair in covering the conflict?


(4) Israel: „VN-Bericht wiederholt palästinensische Propaganda“
Das israelische Außenministerium hat am Dienstag einen neuem Bericht der Vereinten Nationen (VN) über den Sicherheitszaun zwischen Israel und dem Westjordanland widersprochen und als grob unakkurat „sogar für VN-Standards“ bezeichnet. Der Bericht, der vom Büro zur Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) erarbeitet wurde, behauptet, dass mit Fertigstellung des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Westjordanland die Zahl der Palästinenser auf westlicher Seite bei 274.000 liege. Das Ministerium korrigierte die Zahl auf nicht mehr als 100.000. Weiter stellt der Bericht fest, dass weitere 400.000 Palästinenser, die „östlich der Mauer“ leben, den Sicherheitsbereich überqueren müssen, um ihre Bauernhöfe, Arbeitsplätze und öffentliche Einrichtungen zu gelangen, die Pläne der israelischen Regierung aber keine Angaben zu den Übergängen enthielten. Dagegen erklärte ein Sprecher des Außenministeriums, dass 42 Tore bereits existieren und 95% der Sicherheitsanlage aus Maschendrahtzaun mit Elektrosensoren bestehen. Nur 5% der Vorrichtung bestehe aus einer Betonwand, die vor Beschuss durch Terroristen schützen soll. Der OCHA-Bericht behauptet auch, dass 14,5% des Westjordanlandes zwischen dem Sicherheitszaun und der Grünen Linie (Waffenstillstandslinie bis 1967) liegen. Die Angabe bezeichnete der israelische Vertreter als vollständig inakkurat. Außerdem widerspricht er den Angaben eines weiteren Berichts der Vereinten Nationen (UNDP), der von lediglich 4% sprach. Das israelische Außenministerium erklärte, der OCHA-Bericht füge der Glaubwürdigkeit und dem Vertrauen in die Vereinten Nationen nur Schaden zu. Der Bericht sei das „Ergebnis von unprofessioneller Arbeit und wiederhole nur die palästinensische Propaganda.“ Im Ministerium wird jetzt überlegt, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um gegen die „Propaganda in dem Bericht“ zu protestieren. (The Jerusalem Post)

(5) Streiks: Rund 2.000 Hafenangestellte legen ihre Arbeit nieder
Die Vereinigung des Öffentlichen Dienstes in Israel hat angekündigt, ihren Streik am Montag weiter auszudehnen. Die Entscheidung folgt den gescheiterten Verhandlungen mit dem Finanzminister Benyamin Netanyahu. Ein Beschluss über das genaue Ausmaß der Streiks soll am Sonntag getroffen werden. Unterdessen haben die 2.000 Angestellten aller drei großen Seehäfen in Haifa, Ashdod und Eilat ihre Arbeit niedergelegt. Die Streiks sollen erst dann beendet werden, wenn das erste Frachtschiff wieder im Hafen von Haifa einläuft. Wegen der Streiks hatte das Transportministerium vor sechs Wochen begonnen, eine private Anlegestelle in Haifa zu nutzen. Außerdem erklärte das Ministerium, dass die jüngsten Sanktionen der Hafenarbeiter nicht mit dem Beschluss des israelischen Arbeitsgerichtes in Einklang stünden. (Israelischer Rundfunk)

(6) Erleichterung für Diabetiker und Landwirte

Das israelische Unternehmen NanoPass Technologies hat einen fingernagelgroßen Silizium-Chip mit Hunderten winziger Nadeln auf der Oberseite entwickelt, das die Injektion mit herkömmlichen Nadeln, z. B. von Insulin bei Diabetespatienten, ersetzen kann. Die hohlen Mikronadeln sind pyramidenförmig geformt und so klein, dass sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Zur Zeit funktioniert das einzigartige System noch mit einer Insulinpumpe, die aber demnächst durch eine innere Antriebstechnik ersetzt werden soll. (http://www.micronjet.com/)

 

Für Bauern klingt es wie Musik in den Ohren, auf Fliegen wirkt es tödlich: Israelische Forscher haben ein High-Tech-Gerät entwickelt, das zur Minimierung der Fruchtfliegenpopulationen beitragen könnte. Die Fruchtfliege wird weltweit für Ernteschäden in Höhe von mehreren Mrd. Dollar verantwortlich gemacht. Das Gerät sendet den Lockruf der verliebten männlichen Fruchtfliege aus und lockt die Weibchen damit in eine Falle. (Channel New Asia)


(7) „Das Herz sehnt sich nach Liedern“: Theater Yiddishspiel in Berlin

Das Theater Yiddishspiel aus Tel Aviv ist am 26. und 27. November 2003 zu Gast im Berliner Theater am Schiffbauerdamm Berliner Ensemble. Auf dem Programm steht eine Reise durch die Liederwelt des Mordechai Gebirtig, neu bearbeitet von Joshua Sobol, „Das Herz sehnt sich nach Liedern“. Die deutsche Erstaufführung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Jüdischen Kulturtage und des Berliner Ensembles; Regie: Itzhak Shauli; Musik: Avi Benjamin in jiddischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung.

 

Auf dem Weg zur Deportation wurde Mordechai Gebirtig 1942 von einem deutschen Wachmann erschossen. Als Mordechai Bertig 1877 im jüdischen Viertel von Krakau geboren und Tischler von Beruf, wurde er bald zu einem der beliebtesten und populärsten Texter von jiddischen Liedern, die inzwischen als jüdische Volkslieder weltweit populär geworden sind. Das ganze traditionelle Leben im Schtetl spielt sich in ihnen ab: Humorvollsentimental, kämpferisch gegen soziale Ungerechtigkeit, sind die einfachen Texte und liebevollen Melodien Dokumente einer vernichteten Lebenswelt, die in Gebirtigs Lied "Unser Schtetl brennt" ihr allbekanntes Denkmal hat. Joshua Sobol, der bekannte israelische Dramatiker und Romancier, hat Gebirtigs Welt nostalgisch wiederaufleben lassen.

 

Zum Ensemble gehören arrivierte Schauspieler der jiddischen Theaterszene, aber auch junge Schauspieler – Israelis und Neueinwanderer, für die das Jiddische eine neu zu erlernende Sprache ist. Seit seiner Gründung inszenierte das Theater Yiddishspiel mit großem Erfolg über 40 Produktionen, die sowohl in Israel als auch bei diversen Gastspielen weltweit ihr Publikum begeisterten. Das Theater Yiddishspiel nahm im Laufe der Jahre am „Israel Festival“ und an mehreren internationalen Festivals in Los Angeles, London, Amsterdam, Frankfurt, Wiesbaden, Warschau, Moskau u.v.a. mehr teil. Mehr Informationen im Kulturkalender www.israel.de oder www.juedische-kulturtage.org


(8) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und kühl

 

Jerusalem: 9-17°C

Tel-Aviv: 14-23°C

Haifa: 14-23°C

Am Toten Meer: 19-26°C

Eilat: 17-27°C


(9) Wechselkurse

1 € - 5,247 NIS (+0,57%)

1 £ - 7,559 NIS (-0,05%)

1 $ - 4,522 NIS (-0,33%)

(Bank of Israel, 12.13.03)


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