Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 12. November 2003
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(1) Palästinensischer Legislativrat bestätigt die Regierung Ahmed Qureis
(2) 1 Toter und Verletzte bei palästinensischen Angriffen in Gaza
(3) Kommunalwahlen: Weitere Verluste für Likud in zweiter Runde
(4) Video: Israelische Geiseln in Kolumbien sind wohlauf
(5) Israelisches Startup entwickelt Diagnosekit zur Identifizierung von SARS
(6) Frauenwelten: Terre des Femmes zeigt zwei Filme aus Israel in Tübingen und Rottenburg
(7) Heute beginnt die Deutschlandtournee des israelischen Sängers Aviv Geffen
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Palästinensischer Legislativrat bestätigt die Regierung Ahmed Qureis

Der palästinensische gesetzgebende Rat hat am Mittwoch den designierten palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Qurei (Abu Ala) in seinem Amt bestätigt. Bei einer Vertrauensabstimmung stimmten 48 der anwesenden Abgeordneten für den 66jährigen. 13 Parlamentarier stimmten dagegen, fünf enthielten sich. Auch das Kabinett Qureis wurde bestätigt. In seiner Rede rief Abu Ala zu allgemeinen Wahlen bis Juni 2004 auf. Sie sollen gemeinsam mit anderen Bemühungen die Ordnung in den Palästinensischen Gebieten wieder herstellen und den Friedensprozess mit Israel wieder ankurbeln. „Wir rufen die israelische Regierung dazu auf, ihre Truppen aus den Städten und Dörfern abzuziehen, damit wir faire und freie Wahlen durchführen können,“ sagte Abu Ala.

 

Arafat nutzte die Rede, um sich direkt an die israelischen Bürger zu wenden: „Es ist an der Zeit, dass wir aus dem Teufelskreis dieses zerstörerischen Krieges ausbrechen, der weder euch noch uns Sicherheit verschafft.“ „Israel hat das Recht, in Frieden Seite an Seite mit einem palästinensischen Staat zu leben. Wir kennen den Staat Israel an und werden diese Anerkennung nicht zurücknehmen“. So äußerte sich heute der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat. „Die israelische Regierung sagt, dass wir keinen Frieden wollen und ich will den Israelis sagen: das stimmt nicht, und die Kräfte des Friedens in Israel wissen das sehr wohl. Das Ziel, das die israelische Regierung mit diesem Krieg verfolgt, bleibt der Welt nicht verborgen. Dies ist ein gefährliches Ziel: Menschen ihr Land, ihre Rechte und ihren unabhängigen Staat zu verweigern.“ (Ma’ariv)

 

In den vergangenen Tagen waren die internationalen Forderungen nach Reformen in den Autonomiegebieten wieder lauter geworden. Nach einem Bericht des amerikanischen Fernsehsenders CBS am Sonntag bestreitet die Arafat-Gattin Suha ihren luxuriösen Lebensstil im Pariser Hotel „Bristol“ mit monatlich $ 100.000, öffentlichen Geldern der PA, die auf Privatkonten Arafats lagern (NL071103). Nach einem Bericht des BBC wurden in der Vergangenheit monatlich $ 50.000 an die Verwandten von Kämpfern der Al Aqsa Märtyrer Brigaden ausgezahlt und nach einem Bericht des Internationalen Währungsfonds IWF verschwanden seit 1995 mindestens $ 900 Mio. aus dem offenen Etat in dunkle Kanäle (NL111103).



(2) 1 Toter und Verletzte bei palästinensischen Angriffen in Gaza

Ein Palästinenser wurde getötet und drei weitere verletzt, als sie am Mittwoch das Feuer auf israelische Bauarbeiter und Einheiten der israelischen Armee in der Nähe des Sicherheitszauns im Gazastreifen eröffneten. Die Zivilisten waren mit Reparaturarbeiten am Sicherheitszaun östlich des Flüchtlingslagers El Bureij beschäftigt. Die Soldaten erwiderten das Feuer. Daraufhin flohen die Palästinenser. Bei einem ähnlichen Vorfall am Mittwochmorgen wurde ein Bauarbeiter in der Nähe der Siedlung Morag im südlichen Gazastreifen leicht verletzt. Der Mann, ein Gastarbeiter aus Thailand, wurde zur Behandlung in das Soroko Krankenhaus nach Be’er Sheva gebracht. (Ha’aretz) 

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden ist die Zahl der Terroropfer in Regionen mit Sicherheitszaun um 95% gesunken ist. Terroristen gaben bei Verhören zu, dass sie Stellen aufsuchen, wo der Zaun noch nicht geschlossen ist. Im Norden Israels, wo der Zaun zwischen Hadera und Afula bereits steht, wurden in diesem Jahr drei Terroropfer verzeichnet. Im vergangenen Jahr waren es 59 Todesopfer. Derweil hat der Vatikan Israel darum gebeten, dass der Sicherheitszaun an einigen Stellen um einige Kilometer nach Osten verschoben werde, damit die christlichen Institutionen in der Nähe der Palästinensergebiete in den von Israel kontrollierten Bereich mit eingeschlossen würden. (Ma’ariv)

Why does Israel need a Security Fence?



(3) Kommunalwahlen: Weitere Verluste für Likud in zweiter Runde

In 44 israelischen Orten hat am Dienstag die zweite Runde der Kommunalwahlen stattgefunden. Dabei verlor der national-konservative Likud-Block von Ministerpräsident Ariel Sharon erneut in vier wichtigen Städten seine Spitzenposition. In fünf weiteren Ortschaften müssen die Likud-Vertreter ihren Spitzenplatz ebenfalls räumen. In Ashqelon und Qiriat Gat unterlagen die Likud-Bürgermeister parteilosen Kandidaten, in Yeruham einem Vertreter der sozialdemokratischen Arbeitspartei (Avoda). Zum ersten Mal seit Jahren konnte die nationalreligiöse Partei NRP (Mafdal) einen Erfolg verbuchen. In Safed und in Tirat HaKarmel besiegten die Mafdal-Kandidaten bei der Stichwahl die jeweils amtierenden Bürgermeister.

 

Der Vorsitzende der Avoda Shimon Peres wertete dieses Ergebnis als Erfolg für seine Partei: „Der große Sieg der Arbeitspartei ist ein Ausdruck des Misstrauens gegenüber der Politik der Likud-Regierung in der Öffentlichkeit", sagte Peres am Mittwoch. „Die Ergebnisse beweisen, dass die Avoda lebt und atmet und die einzige Alternative für die Regierung des Likud darstellt. Auch die Wende, die 1977 zum Aufstieg des Likud in die Regierung führte, begann auf kommunaler Ebene." Fast die Hälfte der von der Stichwahl betroffenen Orte ist arabisch. Im drusischen Julis nahmen die Bürger diesmal an der Wahl teil, nachdem sie beim ersten Durchgang vor zwei Wochen die Wahl boykottiert hatten. Die Drusen protestierten damit gegen den Beschluss des Innenministeriums, Julis mit vier weiteren arabischen Ortschaften zu einer Verwaltungseinheit zu fusionieren. Bei einer Wahlbeteiligung mit etwas über 40% war die Beteiligung auch in diesem zweiten Durchgang sehr niedrig. Bis zur Auszählung der Stimmen der Soldaten liegen noch keine endgültigen Ergebnisse vor.


(4) Video: Israelische Geiseln in Kolumbien sind wohlauf
Ein Video, das offensichtlich vor drei Wochen aufgenommen und heute von Reuters veröffentlicht wurde, zeigt die sieben Touristen, die am 15. September 2003 von der ELN in Kolumbien entführt wurden. Unter den Geiseln befinden sich vier Israelis und eine Deutsche. Das Video zeigt die jungen Israelis in gutem gesundheitlichen Zustand und wohlauf. Allerdings werden sie in einem separaten Lager von den anderen Geiseln getrennt gefangengehalten, weil sie versucht hatten, sich aus der Gefangenschaft zu befreien. Die sieben Rucksacktouristen waren zusammen mit einem weiteren Begleiter (Brite) Mitte September auf der Suche nach der Verlorenen Stadt. (y-net)

(5) Israelisches Startup entwickelt Diagnosekit zur Identifizierung von SARS
Das israelische Startup-Unternehmen BioShaf bei Haifa hat ein Diagnosekit zur Früherkennung von SARS (Severe Acute Respiratory Syndorme) entwickelt. Damit sollen Ärzte und Wissenschaftler die Verbreitung der hochgradig ansteckenden Krankheit besser kontrollieren können. Je früher die Krankheit SARS diagnostiziert wird, um so schneller können die Patienten unter Quarantäne und ihre Umgebung vor der Ansteckung bewahrt werden. In einer ersten Testphase hat das Diagnosekit von BioShaf bisher in 97,6% der Fälle das Virus erfolgreich lokalisieren können. Der Test fand im Zentralen Kontrollzentrum in Peking, China, statt. Die Entwicklung basiert auf dem Prinzip der Antikörper-Antigen-Reaktion: Tritt der SARS-Virus auf, entwickelt der menschliche Köper Antikörper, die wiederum aufgrund der Proteine lokalisiert werden können, die das Virus selbst produziert. BioShaf will das Diagnosekit in den kommenden Monaten in China und Südafrika auf den Markt bringen. Außerdem will das junge Unternehmen ein Joint Venture aufbauen, um einen Impfstoff gegen SARS zu entwickeln. (www.israel21c.org)

(6) Frauenwelten: Terre des Femmes zeigt zwei Filme aus Israel in Tübingen und Rottenburg
Das Filmfest einBlicke in FrauenWelten 2003 von Terre des Femmes zeigt in diesem Jahr zwei israelische Filme: Amos Gitais´ vielfach ausgezeichneten Spielfilm Kadosh (1998), der das Schicksal zweier Frauen in einem jüdisch-orthodoxen Viertel von Jerusalem beschreibt und Shira Richters Dokumentarfilm Two States of Mind (2001). Der Film wird in Anwesenheit der Regisseurin gezeigt (Deutschland-Premiere). Die israelisch-palästinensische Koproduktion zeigt eine Israelin aus Tel Aviv und eine Palästinenserin aus Ramallah, die als „Friedens-Team“ an einer Frauen-Jeep-Rally in Marokko teilnehmen. Damit beginnt eine aufregende Fahrt durch Politik und Verzweiflung, die den Humor und den Mut der beiden Mitstreiterinnen bis an ihre Grenzen treibt. Zwei Frauen, zwei Kulturen, zwei starke Persönlichkeiten, alles für zwölf aufreibende Tage und Nächte in einen Jeep in der Sahara, zutiefst menschlich und optimistisch. 13. - 19. November 2003 in Tübingen und Rottenburg.

(7) Heute beginnt die Deutschlandtournee des israelischen Sängers Aviv Geffen

Mit einem Konzert in Hamburg beginnt heute Abend die Deutschlandtournee des israelischen Sängers Aviv Geffen. Gemeinsam mit der Band Porcupine Tree ist Aviv Geffen in den kommenden Tagen in folgenden deutschen Städten zu erleben:

 

Mittwoch, 12. November 2003, Hamburg – Grünspan

Samstag, 15. November 2003, Berlin – Hallford

Sonntag, 16. November 2003, Paderborn – Capitol

Dienstag, 18. November 2003, Bochum – Zeche

Mittwoch, 19. November 2003, Stuttgart – Röhre

Donnerstag, 20. November 2003, München - Backstage

 

Aviv Geffen, der Sohn des israelischen Dichters Jonatan Geffen ("Ich bin nicht Jonatan Geffens Sohn - er ist Avivs Vater."), ist einer der populärsten jungen israelischen Sänger. Er begann sein Musikstudium im Alter von sechs Jahren und schrieb sein erstes Lied mit sieben. Er brachte sich sechs Instrumente bei, widmete sich mehr der Musik als der Schule und kam über die achte Klasse nicht hinaus.

 

Geffen produzierte sein erstes Album 1992. Seine Songs fordern traditionelle Werte heraus und sprechen Themen an, die bei den Jugendlichen einen wichtigen Platz einnehmen: Liebe, Gewalt, Drogen, Alkohol und Eltern-Kind-Beziehung. Geffen bestreitet seine Konzerte in ungewöhnlicher und provokanter Aufmachung. Empfehlenswert.


(8) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und kühl

 

Jerusalem: 9-16°C

Tel-Aviv: 17-23°C

Haifa: 16-23°C

Am Toten Meer: 20-28°C

Eilat: 18-26°C


(9) Wechselkurse

1 € - 5,217 NIS (+0,89%)

1 £ - 7,562 NIS (+0,47%)

1 $ - 4,537 NIS (+0,76%)

(Bank of Israel, 11.11.03)


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