Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 31. Oktober 2003
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(1) Sharon: Wir stehen vor einer neuen Möglichkeit zum Frieden
(2) Jerusalem: Über 80.000 muslimische Gläubige zu Freitagsgebeten erwartet
(3) Sicherheitskräfte haben sieben Selbstmordattentate in zehn Tagen vereitelt
(4) 7. Rabin-Gedenkkonzert der DIG Berlin zugunsten der Freiwilligenorganisation ZAKA
(5) Jerusalem Foundation ehrt Reinhard und Liz Mohn mit Teddy Kollek Award
(6) Neu: El Al fliegt täglich zwei Flüge Zürich – Tel Aviv
(7) „Moments – I have a dream”: Ein ungewöhnliches Filmprojekt aus Israel in Berlin
(8) 31. Oktober: Israelische Kriminacht in Erfurt
(9) Mailausfall in der Woche vom 27. bis 30. Oktober
(1) Sharon: Wir stehen vor einer neuen Möglichkeit zum Frieden

Der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz wird kommende Woche ein leitendes Führungsmitglied der Palästinensischen Autonomiebehörde treffen. Derzeit steht der Zeitpunkt für das Treffen noch nicht fest. Das Gespräch gilt als Fortsetzung eines Treffens, das diese Woche zwischen dem Leiter der Abteilung für Politik und Sicherheit Amos Gilad und weiteren führenden Vertretern der Autonomiebehörde stattfand.

 

Damit bestätigte heute die Palästinensische Autonomiebehörde die Aussage des Ministerpräsidenten Ariel Sharon (Donnerstag), dass es Kontakte zwischen der palästinensischen Führung und Israel gäbe. Sharon wies gestern bei einer Versammlung in Tel Aviv daraufhin, dass man vor einer neuen Möglichkeit zum Frieden stehe, obwohl es sich nicht um Kontakte auf der Ebene der Ministerpräsidenten handle. Der Grund dafür sei eine Bitte der Palästinenser gewesen, mit der sie Abu Alla helfen wollten, seine Position zu festigen.

 

Der Berater des Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Nabil Abu Rudeina, bestätigte ebenfalls die Kontakte, doch hätten diese, nach seinen Worten, bis heute noch zu keinen Ergebnissen geführt. Er fügte hinzu, dass die Kontakte nicht ausreichend seien und dass Israel die Gewalt gegen die Palästinenser einstellen, an den Verhandlungstisch zurückkehren und seine Verpflichtungen gemäss der road map einhalten müsse. (Yedioth Aharonoth)

(2) Jerusalem: Über 80.000 muslimische Gläubige zu Freitagsgebeten erwartet

Über 80.000 muslimische Gläubige werden heute zu den Freitagsgebeten auf dem Jerusalemer Tempelberg erwartet. Um gewaltsamen Massenprotesten unmittelbar nach den Gebeten vorzubeugen haben die Behörden die Zahl der Besucher aus dem Westjordanland auf 5.000 verheiratete Männer über 45 Jahre und Frauen über 35 Jahre beschränkt. Anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan hat die israelische Armee (IDF) und der Regierungsbeauftragte für die palästinensischen Gebiete am Mittwoch Maßnahmen zur Erleichterung der palästinensischen Zivilbevölkerung erlassen: 3.000 Händler aus dem Westjordanland und 1.000 Händler aus dem Gazastreifen wurde die Einreise nach Israel erlaubt. Weitere 1.500 Arbeiter aus dem Westjordanland, die über 21 Jahre alt sind, konnten ihre Arbeit im Industriegebiet Atarot bei Jerusalem wieder aufnehmen. Auch der öffentliche Nahverkehr im Westjordanland wurde wieder aufgenommen.

 

Für die muslimische Gemeinschaft in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten nehmen die Freitagsgebete vor der Al Aqsa Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg eine zentrale Stellung während des heiligen Monats Ramadan ein. 870.000 muslimische Araber (meist Sunniten) stellen 75% der nichtjüdischen Bevölkerung Israels. Insgesamt sind über eine Million Einwohner, 20% der Bevölkerung Israels, Nichtjuden. Obwohl sie zusammenfassend als arabische Bürger Israels bezeichnet werden, bestehen sie aus verschiedenen, in der Regel arabischsprachigen Gruppen, die jeweils eigene charakteristische Lebensstile, Traditionen und Geschichte haben. Weiter: Minderheiten in Israel http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=40697&MissionID=88


(3) Sicherheitskräfte haben sieben Selbstmordattentate in zehn Tagen vereitelt

Israelische Sicherheitseinheiten haben während der vergangenen zwei Wochen sieben Selbstmordanschläge in Israel verhindert, darunter ein Simultananschlag in der nordisraelischen Stadt Beth She’an. Der Anschlag flog am 19. Oktober durch die Verhaftung der beiden leitenden Terroristen Said Zid und Yakub Jawadra auf. Die beiden Männer stehen mit dem Palästinensischen Islamischen Jihad und der Tanzim-Organisation in Verbindung. Die Sicherheitskräfte beschrieben sie als „tickende Bomben“. Kurze Zeit später wurden ihre 10kg schweren Sprengstoffgürtel sichergestellt. Außerdem verhafteten Sicherheitseinheiten Sami Jeradat, Befehlshaber des Palästinensischen Islamischen Jihad, in Silat Al Hartiyah. Jeradat war u.a. an der Vorbereitung des Selbstmordattentats auf das Maxim Restaurant in Haifa beteiligt. Bei dem Anschlag kamen 22 Israelis ums Leben, zahlreiche Restaurantbesucher wurden verletzt. http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0nuf0

 

Nach Angaben israelischer Sicherheitsbehörden sind palästinensische Terrororganisationen in der Lage, Giftgasanschläge in Israel durchzuführen. Spuren von Pestiziden, Rattengift und anderer giftiger Chemikalien wurden während der vergangenen zehn Jahre bereits an mindestens fünf Tatorten palästinensischer Attentäter gefunden, erklärte der Polizeisprecher Gil Kleiman. Am kommenden Dienstag probt die Polizei im Stadion von Ramat Gan den Katastrophenfall: Verhalten bei einem chemischen Angriff auf eine Schule. (The Jerusalem Post)


(4) 7. Rabin-Gedenkkonzert der DIG Berlin zugunsten der Freiwilligenorganisation ZAKA

Anlässlich des 8. Todestages des israelischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Yitzhak Rabin sel. A. lädt die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin am kommenden Sonntag, 2. November, 19 Uhr, zu ihrem 27. Wohltätigkeitskonzert mit den Mendelssohn Players in den Großen Sendesaal des RBB (http://www.digberlin.de/termin.php). Schirmherren des Konzertes sind der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit und der israelische Botschafter in Berlin Shimon Stein. Zu den Ehrengästen gehören Witwen von israelischen Busfahrern, die bei Terrorangriffen ums Leben kamen sowie israelische Busfahrer, die bei Anschlägen verletzt wurden. Die Gäste sind Anfang November auf Einladung von Berliner Busfahrern in Deutschland und werden von Vertretern des Deutschen Bundestages, der Jüdischen Gemeinde in Berlin und des Berliner Senats empfangen. Mit dem Konzerterlös werden Erste-Hilfe-Ausrüstungen der humanitären Freiwilligenorganisation ZAKA finanziert. http://www.zaka.org.il/

 

Die humanitäre Freiwilligenorganisation ZAKA wurde 1995 gegründet. Motiviert durch das alte jüdische Prinzip der Achtung vor den Toten und der Heiligkeit des jüdischen Begräbnisses arbeiten die Freiwilligen zusammen mit den Vollzugsbehörden und den Hilfskräften in Terror- und Katastrophenfällen und bei Unfällen. ZAKAs umfangreiches Programm beinhaltet Hilfe und Bergung am Katastrophenort, Mobilisierung und Schulung von Freiwilligen, Koordination der Katastrophenbeseitigung mit Hilfe der Armee, Polizei und anderen Hilfsorganisationen, Suche nach Vermissten, Unterstützung und Hilfestellung für Angehörige und Identifizierung der Opfer. Dabei bleibt außer Acht, ob es sich bei den Opfern um Juden, Moslems oder Christen handelt.

 

Im September 2003 erhielt die Motorradeinheit der Freiwilligenorganisation ZAKA offizielle Anerkennung als Hilfsorganisation und darf wie die allgemeinen Rettungsdienste in Israel auch, Martinshorn und Blaulicht verwenden. ZAKA nutzt Motorräder, um trotz des starken Verkehrs der israelischen Innenstädte in Minutenschnelle am Unfall- und Katastrophenort zu sein. Vier Minuten können den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Deshalb lassen ZAKAs freiwillige Mitarbeiter in Katastrophenfällen alles stehen und liegen, 24 Stunden am Tag und unter allen Wetterbedingungen, um Menschen aus brennenden Bussen oder zerfetzten Restaurants zu retten.

 

Um Mitglied der Freiwilligenorganisation zu werden, muss eine spezielle Fahrerlaubnis durch das Verkehrsministerium erworben und der Nachweis der Straffreiheit erbracht werden. Die Spezialausbildung umfasst außerdem ein spezielles medizinisches Training (160 Stunden) und einen Erste- Hilfe Kurs alle zwei Jahre. Die Motorräder der Leute von ZAKA dürfen bei der Aufnahme in die Organisation nicht älter als drei und nicht länger als sieben Jahre im Dienst sein. Die Größe des Motors muss mindestens 150 cm³ betragen, und jedes Fahrzeug darf nur einen Rettungshelfer transportieren.


(5) Jerusalem Foundation ehrt Reinhard und Liz Mohn mit Teddy Kollek Award

Reinhard und Liz Mohn, das Paar an der Spitze des deutschen Medienunternehmens Bertelsmann, ist am Donnerstag in Jerusalem mit dem Teddy Kollek Award der Jerusalem Foundation ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wird seit vier Jahren an Persönlichkeiten vergeben, die sich für das Wohl Jerusalems und seiner Bürger verdient gemacht haben. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Knesset statt. Anwesend waren Reuven Rivlin, Präsident der Knesset und Natan Sharansky, Minister für Jerusalem.

 

Die First Lady und ihr Gatte haben während den vergangenen Jahre intensive Unterstützung auf dem Gebiet der Dialogförderung und der lebendigen Koexistenz in Jerusalem geleistet. Dies in erster Linie dank der breitwilligen Hilfe bei der Gründung des ´Adam Institute for Democracy and Peace´ und der Entwicklung seiner Programme. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählen Altbundeskanzler Helmut Kohl, Professor Bernard Lewis und Maestro Isac Stern. http://www.jerusalem-foundation.org/home.php


(6) Neu: El Al fliegt täglich zwei Flüge Zürich – Tel Aviv
Seit Beginn des Winterflugplans am 26. Oktober 2003 bietet EL AL Israel Airlines zusätzlich einen zweiten, täglichen Flug Zürich – Tel Aviv – Zürich an. Der neue Flug verlässt Zürich täglich um 21.00 Uhr abends und landet um 02.05 Uhr in Tel Aviv Ben Gurion Airport. Der Hinflug verlässt Tel Aviv um 15.40 Uhr und landet um 19.15 Uhr in Zürich. Mit dem zusätzlichen Flug kann der Nachfrage für Destinationen in Europa und Übersee von Passagieren aus Israel besser entsprochen werden, für die Zürich attraktive Anschlussverbindungen offeriert. Selbstverständlich profitieren auch alle Passagiere aus der Schweiz vom zweiten, täglichen Direktflug nach Israel. Das gegenseitige code share Abkommen mit Swiss International Air Lines Ltd. für die Strecken Zürich – Tel Aviv und Genf – Tel Aviv wird weitergeführt. http://www.elal.co.il/

(7) „Moments – I have a dream”: Ein ungewöhnliches Filmprojekt aus Israel in Berlin

„Es fällt sehr schwer zu glauben, dass uns so die Option auf ein normales Leben weggestorben ist und dass wir uns mit Bruchstücken von Augenblicken der Gnade, die uns ab und an zuteil werden, begnügen müssen.“ Mit diesem Satz eröffnet ein ungewöhnliches Filmprojekt, das die Veranstalter für das Jerusalemer Filmfestival 2002 in Auftrag gaben. Sie riefen Filmemacher auf, ihre Reflexionen, Gedanken und Träume über die augenblickliche Situation des Landes filmisch zu realisieren.

 

Junge Regisseure genauso wie renommierte Größen des israelischen Filmes lieferten Beiträge in einer Länge von jeweils drei bis vier Minuten. So entstanden unter dem Titel „Moments“ 17 Kurzfilme – in einer Vielfalt von Genres, Stilen und Haltungen: Dokumentationen, Satiren, Essays, persönliche Bekenntnisse und vieles mehr. Wie Lia van Leer, Leiterin des Filmfestivals und eine der Initiatorinnen des Projektes erklärte, ist die Situation „für uns alle schwierig, verwirrend, voller Stress, denn sie ruft Zweifel, verborgene Geister, Ängste, Zorn, Hass und Verzweiflung, aber auch Mitleid und einen Traum von Hoffnung hervor. Wir fühlten, dass wir auf die Situation reagieren mussten, denn als Filmemacher haben wir keine anderen Waffen als unsere Kameras.“ Als „Ich habe einen Traum“ wurde diese Unternehmung dieses Jahr mit 14 weiteren Filmen fortgesetzt.

 

Die 31 Kurzfilme beider Jahre werden in Zusammenarbeit der Jüdischen Volkshochschule, der Freunde des Deutschen Kinemathek e. V. und der Botschaft des Staates Israel in einer Film-Matinee gezeigt: Sonntag, 2. November 2003, 11 Uhr im Kino Arsenal, Filmhaus am Potsdamer Platz (Sony Center).

 

Der Publizist Hannes Stein (Die Welt) wird eine Einführung zu den Filmen halten, und die israelische Filmemacherin Ayelet Bargut, die bei dem Projekt mitwirkte, steht für Gespräche mit dem Publikum zur Verfügung. Die Filme laufen im hebräischen Original mit englischen Untertiteln; es gibt die Möglichkeit, eine simultane deutsche Übersetzung zu nutzen. Der Eintritt von Euro 10,- schließt einen kleinen Brunch ein, der in der Pause zwischen den beiden Reihen gereicht wird. Vorbestellungen sind unter der Telefonnummer 26955-100 möglich.


(8) 31. Oktober: Israelische Kriminacht in Erfurt

Am Freitag, 31. Oktober 2003, zeigen Elisabeth Sutterlüty und Jürg Wisbach in Erfurt „Das Goldstück“ nach dem Roman von Shulamit Lapid; Dramaturgie: Paulina Schulz: In einem vornehmen Privatsanatorium wird die Oberschwester Judy Bismut ermordet. Wer wollte die Erbschleicherin aus dem Weg räumen? Der Chef der Klinik, mit dem sie einst ein Verhältnis hatte? Oder dessen eifersüchtige Frau? Oder gar die Familie eines Patienten, der Judy eine größere Summe vererbte? Lisi Badichi, störrisch-charmante Reporterin, sucht nach der Wahrheit - und muss feststellen, dass es so viele Versionen davon gibt, wie viele Personen an diesem Rätsel beteiligt sind. Letztlich reichen die Wurzeln des Kriminalfalls in die Nachkriegsgeschichte Israels - und bald schon geschieht der nächste Mord.

 

Shulamit Lapid, geboren 1934 in Tel Aviv, ist eine der bekanntesten Autorinnen Israels. Sie war Vorsitzende des Israelischen Schriftstellerverbandes und verfasst Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke. Ihr erster Roman "Lokalausgabe" wurde 1996 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Die bekannten Erfurter Schauspieler Elisabeth Sutterlüty und Jürg Wisbach präsentieren die höchst spannende Geschichte in einer geheimnisvollen szenischen Lesung. Beide Schauspieler sind Mitbegründer und aktive Mitglieder des Neuen Schauspiel Erfurt. Veranstalter: Förderverein Kleine Synagoge Erfurt e.V., Neues Schauspiel Erfurt, Goldmann Verlag München. (11. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen www.chaj.de) Weitere Infromationen im Kulturkalender der israelischen Botschaft http://www.israel.de/



(9) Mailausfall in der Woche vom 27. bis 30. Oktober
Wegen schwerwiegender Serverprobleme konnte von Montag, 27. Oktober bis Donnerstag, 30. Oktober 2003, kein Newsletter erstellt werden. Emails, die im Zeitraum vom Freitag, 24. Oktober bis einschließlich Montag, 27. Oktober an botschaft@israel.de gesandt wurden, konnten nicht bearbeitet werden. Die Probleme sind jetzt vollständig behoben. Die Redaktion bittet um Nachsicht und wünscht allen Leserinnen und Lesern ein friedliches Wochenende.

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