Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 24. Oktober 2003
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Drei israelische Soldaten bei Überfall im Gazastreifen getötet
(2) Anschlag auf MdK Issam Machul in Haifa
(3) Der Iran unterstützte die Hisbollah bei der Entführung Tannenbaums
(4) Kein jüdischer Staat mehr? Kolumne von Lord Weidenfeld (Die Welt)
(5) 3000 Jahre alter Mammutbaum an Hebräische Universität in Jerusalem überreicht/ Beginn des akademischen Jahres 2003/4
(6) Rechtssysteme im Austausch: Dialog israelischer, deutscher und polnischer Juristen in Berlin, Warschau und Jerusalem
(7) „Ist der Frieden weiblich?“ Podiumsdiskussion mit Dvora Ben-David, Prof. Dr. Rita Süssmuth und Ruth Lapide in Erfurt
(1) Drei israelische Soldaten bei Überfall im Gazastreifen getötet

Drei israelische Soldaten, zwei Frauen und ein Mann, wurden getötet und zwei weitere verletzt, einer davon schwer, als ein palästinensischer Terrorist am frühen Freitagmorgen den äußeren Sicherheitszaun der Siedlung Netzarim im nördlichen Gazastreifen durchbrach. Der mit einer Kalashnikov und Handgranaten bewaffnete Palästinenser eröffnete dann das Feuer auf die Soldaten in der Nähe der Wohnbaracken der Armee. Der Attentäter wurde getötet. Hamas und Islamischer Jihad bekannten sich zu dem Attentat. Die Armee kündigte an, den Fall zu untersuchen. (IDF)

 

Zuvor wurde ein weiterer Palästinenser getötet, als er sich dem Sicherheitszaun der Siedlung Alei Sinai näherte. Auf einer Straße nahe der Kissufim Kreuzung wurden drei Israelis, zwei Frauen und ein Junge, verletzt, als Schüsse ihren Wagen trafen. Außerdem trafen zwei palästinensische Mörsergranaten die Siedlung Neveh Dekalim. Sie verursachten aber keinen Schaden. (Ha’aretz)


(2) Anschlag auf MdK Issam Machul in Haifa
Unbekannte haben am Freitagmorgen einen Anschlag auf den israelisch-arabischen MdK Issam Machul (Chadash) in Haifa verübt. Es wurde niemand verletzt. Machuls Ehefrau parkte das Auto vor dem Wohnhaus der Familie. Wenige Sekunden später explodierte ein Sprengsatz unter dem Wagen. Das Fahrzeug ging in Flammen auf. Die Frau hatte den Wagen zuvor verlassen. Vertreter der arabischen Partei „Chadash" machten rechtsgerichtete Israelis für die Explosion verantwortlich. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Vorfall mit politischem Hintergrund handelt“, so Machul, „ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass jemand versucht hat, mich aufgrund meiner Ansichten und Standpunkte zu verletzen." Dass seine Frau den Vorfall unbeschadet überstanden hatte, bezeichnete der Vater von zwei Kindern als ein Wunder. (Yedioth Aharonoth)

(3) Der Iran unterstützte die Hisbollah bei der Entführung Tannenbaums

Iranische Geheimdienste haben die Hisbollah bei der Entführung des israelischen Geschäftsmanns Elhanan Tannenbaum im Oktober 2000 unterstützt. Das gaben israelische Sicherheitsquellen am Mittwoch bekannt. Nach den Angaben hat der Iran der Hisbollah einen Jet zu Verfügung gestellt, mit dem Tannenbaum von Abu Dhabi via Iran in den Libanon gebracht wurde. Die Hisbollah sorgte für einen sicheren Ort in Abu Dhabi, wo Tannenbaum unmittelbar nach seiner Entführung festgehalten werden konnte.

 

Polizeiangaben zufolge war Tannenbaum aus geschäftlichen Gründen mehrere male nach Südlibanon gereist. Nach israelischen Rundfunkberichten (2) soll Tannenbaum dort offenbar veraltete Medikamente aus Israel mit gefälschtem Verfalldatum an libanesische Geschäftspartner verkauft haben. Die Polizei hegt den Verdacht, dass Tannenbaum gemeinsam mit einem israelisch-arabischen Partner, Kais Obeid aus Taybeh in Nordisrael, und Qayd Byro, dem jüngsten Sohn eines der berüchtigten Drogendealer des Nahen Ostens, Mohammed Byro, ein größeres Drogengeschäft geplant hatte. Obeid verschwand kurz nach Tannenbaums Entführung. Die Geheimdienste gehen davon aus, dass Obeid jetzt im Dienste der Hisbollah arbeitet.

 

Die Einzelheiten über die Entführung Tannenbaums wurden veröffentlicht, nachdem das Oberste Gericht in Jerusalem am Mittwoch (22. Oktober 2003) einen Einspruch der Kinder Tannenbaums einstimmig abgelehnt und die Informationssperre in dem Fall aufgehoben hat. Das Gericht verfügte allerdings, dass keine Details veröffentlicht werden dürfen, die das Persönlichkeitsrecht Tannenbaums verletzten.

 

Außenminister Silvan Shalom teilte am Mittwoch mit, Israel sei sich der Umstände im Fall Tannenbaum seit langer Zeit bewusst, äußerte sich aber nicht näher zu der Angelegenheit. Bezüglich Medienberichten, wonach Tannenbaum selbständig nach Beirut gereist sei, um „dubiosen und zwielichtigen Geschäften“ nachzugehen, stellte der Außenminister gegenüber dem Armeeradio jedoch klar, dass Tannenbaum Beirut nicht aus eigener Kraft erreicht habe. (Ha’aretz)

 

Am Mittwoch hatte sich Außenminister Silvan Shalom in Berlin optimistisch über einen Erfolg der unter deutscher Vermittlung geführten Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch mit der libanesischen Terrormiliz Hisbollah geäußert. Die im Südlibanon operierende Terrororganisation hat mehrerer israelische Soldaten und Zivilisten entführt. Die Organisation wird vom Iran und von Syrien unterstützt und führt regelmäßig Mörserangriffe gegen nordisraelische Ortschaften durch.



(4) Kein jüdischer Staat mehr? Kolumne von Lord Weidenfeld (Die Welt)

Auch nach dem Sturm internationaler Proteste reißen die antijüdischen Ausfälle des malaysischen Ministerpräsidenten nicht ab. Juden regierten die Welt durch „Stellvertreter“ und ließen andere „für sich sterben und kämpfen“, so Mahathir Mohammad auf dem Gipfel der Islamischen Konferenz OIC in der vergangenen Woche. Die Nachrichtenagentur AP zitierte den iranischen Präsidenten Mohammed Chatami mit den Worten: „Eine brillante, sehr logische Rede.“

Vollständige Rede und die Reaktion des Außenministeriums in Jerusalem:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=40058&MissionID=88

 

Auf die Rede Mohammads gegen das Weltjudentum reagierte Lord Weidenfeld in der Zeitung Die Welt heute (Freitag) mit einer Kolumne: „Die jüngst gehaltene Rede des malaysischen Ministerpräsidenten Mahathir gegen das Weltjudentum belegt die historische Tatsache, dass Logik und Antisemitismus nie Hand in Hand gingen. Im zaristischen Russland war der Jude zugleich als Anarchist und Wucherer, in christlich-autoritären Regimen als der janusköpfige, gotteslästernde Freidenker und ultraorthodoxe Verleugner Christi verpönt. Im Dritten Reich galten sowohl Bolschewismus als auch der raffgierige Kapitalismus als Machwerke jüdischen Geistes...“ Weiter Die Welt (24.10.03):

http://www.welt.de/data/2003/10/24/186870.html?search=weidenfeld&searchHILI=1



(5) 3000 Jahre alter Mammutbaum an Hebräische Universität in Jerusalem überreicht/ Beginn des akademischen Jahres 2003/4

Eine 8t schwere Scheibe eines 3000 Jahre alten Mammutbaumes aus Kalifornien ist am Montag der Hebräischen Universität in Jerusalem übergeben worden. Die amerikanische Holzscheibe, die ein Meter dick, 3,5 m lang und ungefähr so alt ist wie die Eroberung Jerusalems durch König David ist, wird im neuen Botanischen Garten auf dem Campus der Universität gegenüber der Jewish National and University Library zu betrachten sein. Nach einer ein ein halb jährigen Bearbeitungszeit soll mit der Zählung der Jahresringe begonnen werden. Den US $ 20.000 Transport finanzierte ein anonymer Spender.

 

Am Sonntag, dem 26. Oktober 2003, beginnt das an der Hebräischen Universität in Jerusalem das akademische Jahr 2003/4 mit insgesamt 24.000 eingeschriebenen Studenten. Davon streben 12.000 einen Bachelor’s degree (B.A.), 7.400 einen Master’s degree (M.A.) und 2.300 den Doktortitel (Ph.D.) an. Der Rest ist für andere Studienprogramme immatrikuliert. (Hebräische Universität Jerusalem http://www.huji.ac.il/unew/main.html)


(6) Rechtssysteme im Austausch: Dialog israelischer, deutscher und polnischer Juristen in Berlin, Warschau und Jerusalem
Die Deutsch-Polnische Juristenvereinigung e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin vom 19. bis 23. November eine erste von drei Konferenzen zum Vergleich internationaler Rechtssysteme. Thema der ersten Veranstaltung in Berlin ist: Menschenrechte als Prüfungsmaßstab für die Gesetzgebung und Rechtsprechung. Aus Israel haben folgende Referenten ihre Teilnahme zugesagt: Eliezer Rivlin (Oberster Gerichtshof in Jerusalem), Prof. Asher Ma’oz (Universität Tel Aviv), Prof. Dr. Claude Klein (Hebräische Universität Jerusalem), Prof. Ariel Bendor (Universität Haifa) und Rabbiner Dr. Chaim Roszwaski (Jüdische Gemeinde Berlin). Bei den Folgeveranstaltungen in Warschau und Jerusalem werden die Themen Wirtschaftsrecht und Ausbildung und Berufsausbildung von Juristen in den drei Ländern vergleichend diskutiert werden. Nähere Informationen zum Programm bei der Deutsch-Polnischen Juristenvereinigung e.V., Berlin: Tel.: 030/26473-605.

(7) „Ist der Frieden weiblich?“ Podiumsdiskussion mit Dvora Ben-David, Prof. Dr. Rita Süssmuth und Ruth Lapide in Erfurt

Im Rahmen der 11. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen (21. Oktober bis 9. November 2003) hält die Übersetzerin Frau Lydia Böhmer am Freitag, 24. Oktober 2003, einen Vortrag zum Thema „Die Revolte der israelischen Schriftstellerinnen in der hebräischen Literatur“. Israel ist immer wieder Quelle der Inspiration und motivierende Kraft für Prosa und Dichtung. In seiner Literatur gibt es eine merkwürdige Erscheinung, die in anderen Nationalliteraturen nicht zu verzeichnen ist: Zahlreiche Frauen schreiben – und sind nicht wie in anderen Ländern – an Genres oder eine bestimmte Thematik gebunden. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge Erfurt. Der Eintritt ist frei, Reservierung wird erbeten.

 

Am Samstag, 25. Oktober 2003, diskutieren Frau Dvora Ben David, Gesandte-Botschaftsrätin und Leiterin der Kulturabteilung der israelischen Botschaft in Berlin, Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, MdB, und Frau Ruth Lapide, Religionswissenschaftlerin, die Frage „Ist der Frieden weiblich?“. Die Podiumsdiskussion des 5. Erfurter Forums will der Frage nachgehen, inwieweit es spezielle weibliche Eigenschaften gibt, die zur Herstellung und zur Bewahrung des Friedens wesentlich sind. Würde es, wenn dem so wäre, daher besser sein, mehr Frauen in wichtigen politischen und kulturellen Ämtern zu haben? Welche Rolle und welche konkreten Möglichkeiten haben Frauen in Israel bezüglich des nahöstlichen Friedensprozesses? Veranstaltungsort ist die Begegnungsstätte Kleine Synagoge in Erfurt. Es moderiert: Rudolf Grass, PCC.

 

Weitere Informationen zum Programm der 11. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen „Töchter Jerusalems“ (http://www.chaj.de/):

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=40251&MissionID=88



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer