Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 22. Oktober 2003
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(1) Außenminister Silvan Shalom besucht Gedenkstätte in Sachsenhausen
(2) Ein Video der israelischen Armee stellt palästinensische Behauptungen über Massaker in Gaza in Frage
(3) IDF: Eine unbemannte Drohne filmte die Ereignisse in Gaza
(4) Erste arabische Universität in Israel eröffnet
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Außenminister Silvan Shalom besucht Gedenkstätte in Sachsenhausen

Zum Auftakt seines ersten Besuches in Deutschland hat Ministerpräsident Silvan Shalom am Mittwoch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen besucht. In seiner Rede anlässlich der Kranzniederlegung in erinnerte der Außenminister an „unsere gemeinsame Verpflichtung, alle antisemitischen und rassistischen Erscheinungen jeglicher Art, in ihrem alten oder neuen Gewand, schon bei ihrem ersten Auftreten auszumerzen“:

 

„Von diesem Ort aus, neben den verkohlten Überresten der national-sozialistischen Vernichtungsmaschinerie, von einem Ort, an dem Tausende ermordet und weitere Tausende nur deshalb in den Tod geschickt wurden, weil sie Juden waren, rufe ich dazu auf, den Antisemitismus, wo immer er auftritt, zu verurteilen und zu bekämpfen.

 

Dies ist ein moralisches und historisches Gebot für alle Menschen.“

 

 

 

Ganze Rede des stellvertretenden Premierministers und Außenministers anlässlich der Kranzniederlegung in Sachsenhausen, 22. Oktober 2003 (Foto: Frank Ossenbrink).


(2) Ein Video der israelischen Armee stellt palästinensische Behauptungen über Massaker in Gaza in Frage

19 Stunden nach dem massiven Angriff der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen reagierte die israelische Armee am Dienstag erstmals auf die Behauptung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), wonach bei dem Angriff am Montag in Gaza 12 Palästinenser getötet worden seien.

 

Die israelische Armee führte Videofilme vor, die während des Angriffs gefilmt wurden und nach denen ein führender israelische Offizier der Luftwaffe angab, dass während der Angriffe sieben Terroristen des Hamas mit Sicherheit getötet wurden. Nach seinen Angaben besteht die Möglichkeit, dass noch weitere drei Palästinenser in der Nähe der Bombardierung verletzt wurden. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch nicht bekannt. Auf den Bildern sind nur zwei Menschen erkennbar, die sich 10 Meter von dem Wagen entfernt aufhielten, als er zum zweiten mal beschossen wurde.

 

„Es handelt sich hier um eine Desinformation und wir möchten hier Ordnung schaffen“, sagte der führende Offizier. Er betonte, dass die Piloten mit äußerster Sicherheit gehandelt hätten. Eine führende Armeestelle kritisierte aufs Schärfste die Minister der israelische Regierung, die sich sofort gegen die Armee geäußert hätten, ohne sich überhaupt die Mühe gemacht zu haben, die Armee zu den Vorkommnissen zu befragen.

 

Im Wissen, dass sie fast die bedingungslose Immunität der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) genießt, hat die Hamas-Bewegung in den vergangenen Monaten ihre Stärke ungehindert ausbauen können. Während der sog. „Hudna“ (befristete Waffenpause der palästinensischen Terrororganisationen) hat der Hamas in Gaza die Herstellung und Tests seiner Kassamraketen weiter fortführen können. Seit August 2003 hat die Organisation 53 Kassamraketen auf israelische Ortschaften abgeschossen, 19 von ihnen trafen Wohngegenden. Allein in der vergangenen Woche trafen 9 bis 10 Raketen des Hamas israelisches Territorium.

 

Die Waffentunnel in Rafah, die zu Schmugglertätigkeiten dienen, leisten einen wichtigen Beitrag für die Aufrüstung und Terrorangriffe des Hamas auf israelische Ziele. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es innerhalb der palästinensischen Bevölkerung in Gaza einen breiten Protest gegen den Waffenschmuggel gibt. Solange sich die PA weigert, ihre Verantwortung bei der Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisationen wahrzunehmen, bleibt der israelischen Armee nichts anderes übrig, als gegen die Produktion von Kassamraketen und gegen den Waffenhandel im Gazastreifen vorzugehen. (Yedioth Aharonoth/IDF)

 

Link zum Video der IDF:

http://www.idf.il/newsite/english/1020-2.stm

Auf dem Video sind zwei Fahrzeuge zu sehen, die auf der Hauptstraße in größerem Abstand hintereinander fahren. In dem hinteren Auto befinden sich die gesuchten Terroristen. Die Soldaten feuern eine Rakete auf den Wagen ab. Der Fahrer verliert die Kontrolle und fährt gegen ein Hindernis. Für einige Sekunden wird das Auto durch ein Gebäude verdeckt und ist nicht zu sehen. Kurze Zeit später taucht es rückwärts fahrend wieder auf und kommt zum Stehen. Noch immer sind keine Menschen zu sehen. 

Danach passiert ein Krankenwagen die Stelle. Erst als die Ambulanz ausreichend Abstand hat, feuern die Piloten eine zweite Rakete ab. Wie auf dem Video zu sehen ist, versammelt sich erst etwa zwei Minuten nach dem letzten Angriff eine Menschenmenge um das zerstörte Fahrzeug.



(3) IDF: Eine unbemannte Drohne filmte die Ereignisse in Gaza

Gesternabend veröffentlichte die israelische Armee (IDF) ein Videoband des Raketenangriffs im Flüchtlingslager Nuseirat, um zu zeigen, dass keine Menschenmengen in den Straßen waren, als eine zweite Rakete den flüchtenden Wagen traf. Damit versuchte die IDF, palästinensische Behauptungen zu widerlegen, wonach eine Rakete in eine Menge von Zivilisten geschossen wurde.

 

Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Arafat rief gestern (Dienstag) zu einer internationalen Intervention auf, um weitere Angriffe im Gazastreifen zu verhindern. Nach palästinensischen Angaben sind bei fünf Luftangriffen am Montag mindestens 14 Menschen getötet und 100 Menschen verletzt worden. Außerdem seien bei dem Angriff auf einen Wagen, der auf der Hauptstraße Nuseirats fuhr, acht Menschen getötet worden.

 

Das Video, das von einem kleinen, unbemannten Flugzeug aufgenommen wurde, zeigt jedoch, dass keine Menschen auf der Straße waren, als die zweite Rakete den Wagen traf, von dem angenommen wurde, dass er Terroristen mit sich führte. Die zweite Rakete wurde abgefeuert, nachdem die erste Rakete das Auto nicht zu stoppen vermochte. Das grobkörnige Video zeigt eine Menschenmenge, die sich erst etwa zwei Minuten nach dem zweiten Angriff um den Wagen versammelt. Nach weiteren 40 Sekunden endet das Video. Nach Angaben der Armee sind auf dem Video zusätzlich zehn Minuten zu sehen, doch diese zusätzlichen Aufnahmen wurden nicht veröffentlicht.

 

Nach Angaben der IDF fuhren in dem Wagen Terroristen, einschließlich eines Selbstmordattentäters, dem es nicht gelungen war, den Zaun bei Nahal Oz zu überqueren. Armeeangaben zufolge sind die Raketen, die bei dem Angriff auf das Auto angewandt wurden, nicht stark genug, um Betonmauern zu durchdringen: Wenn also während des zweiten Raketenangriffs keine Menschenmengen auf der Straße waren und wenn die Raketen nicht einmal stark genug waren, um Häuser entlang der Straße zu zerstören, müssen die Palästinenser die Geschichten über Massen von Opfern erfunden haben.

 

In seinen Kommentaren spezifizierte Arafat nicht, welche internationalen Aktionen er anstrebt. Doch er sagte Reportern, dass die Staatsoberhäupter der Welt, einschließlich des Quartetts, „sofort intervenieren sollten, um die militärische Verrücktheit zu stoppen, mit der sie versuchen, das Heilige Land und dieses standhafte Volk zu zerstören“.

 

Es schien jedoch, als halte sich die USA bewusst von einer Verurteilung des Angriffs zurück. So hieß es nur, dass Israel die Konsequenzen seiner Aktionen in Betracht ziehen und vermeiden solle, Zivilisten zu treffen. Israel müsse dann keine eigenen Schritte unternehmen, wenn die Palästinenser nur selbst einmal gegen den Terror vorgingen, fügte die Regierung in Washington hinzu. (Auszüge aus einem Bericht von Arnon Regular und Gideon Alon, Ha’aretz, 22.10.2003)


(4) Erste arabische Universität in Israel eröffnet

In Ibilin östlich von Haifa ist am Dienstag die erste arabisch-israelische Universität eröffnet worden. Bisher haben sich 80 Studenten eingeschrieben. Zunächst werden nur Lehrveranstaltungen in den Fächern Informatik, Umwelttechnik und Kommunikationswissenschaften angeboten.

 

Die neue Hochschule ist eine Zweigstelle der Indianapolis-Universität im US-Bundesstaat Indiana. Sie kann den Bachelor of Arts (BA) verleihen - den ersten Abschluss, der für einen Beruf qualifiziert. Er ist in Israel und den Vereinigten Staaten anerkannt. Weiterführende Magister- oder Diplomstudiengänge sind derzeit nicht möglich. Unterrichtssprache der Universität in Ibilin ist Englisch. Etwa ein Viertel aller Dozenten ist jüdisch.

 

Der Präsident, Elias Shakur, sagte bei der Eröffnungszeremonie, die Universität stehe für alle offen: arabische und jüdische, moslemische, christliche sowie drusische Studenten. In Haifa gibt es zwei große Hochschulen, die Technische Hochschule (Technion) und die Universität Haifa. Hier studieren etwa 50% Juden und 50% Araber gemeinsam an der selben Universität. (Wallah)


(5) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Sonnig und warm

 

Jerusalem: 21-31°C

Tel-Aviv: 20-29°C

Haifa: 21-30°C

Am Toten Meer: 24-35°C

Eilat: 23-35°C


(6) Wechselkurse

1 € - 5,194 NIS (+0,71%)

1 £ - 7,464 NIS (+0,39%)

1 $ - 4,463 NIS (+0,50%)

(Bank of Israel, 21.10.03)


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