Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 21. Oktober 2003
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(1) Besuch des Außenministers Silvan Shalom in Deutschland
(2) Rede des Ministerpräsidenten Ariel Sharon in der Knesset anlässlich der ersten Sitzung nach der Sommerpause, Jerusalem, 20. Oktober 2003 (Auszüge)
(3) Mindestens 14 Tote, 70 Verletzte bei Angriffen der israelischen Armee auf Hamas in Gaza
(4) 20 Jahre Or Torah Stone
(5) „Ausgerechnet Israel? Prominente Deutsche über einen wichtigen Partner“
(6) Schach-EM in Bulgarien: Silber für die israelischen Herren
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Besuch des Außenministers Silvan Shalom in Deutschland
Außenminister Silvan Shalom wird vom 21. bis 23. Oktober zu seinem ersten Deutschland-Besuch in Berlin erwartet. Das Programm sieht Gespräche mit Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem Bundesminister des Auswärtigen Joseph Fischer, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel vor. Am Mittwoch ist ein Gang durch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen geplant. Mit Bundesaußenminister Fischer wird der Außenminister über den Gefangenenaustausch mit der schiitischen Hisbollah-Miliz beraten.

(2) Rede des Ministerpräsidenten Ariel Sharon in der Knesset anlässlich der ersten Sitzung nach der Sommerpause, Jerusalem, 20. Oktober 2003 (Auszüge)

Es ist mir eine Ehre, bei der Eröffnung der parlamentarischen Wintersitzungsperiode vor der Knesset zu stehen, um die zurückliegende Ereignisse der jüngsten Zeit sowie die zukünftige Regierungspolitik zu erörtern.

 

Der Kampf gegen Terror, Gewalt und Extremismus im Nahen Osten hat in jüngster Zeit seinen Höhepunkt erreicht. Nach dem Sturz des wahnwitzigen und blutigen Regimes von Saddam Hussein im Irak müssen die Nationen im Nahen Osten einen von zwei Wegen einschlagen: entweder man geht den Weg der sinnlosen Gewalt weiter und unterwirft somit die Menschen den Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Oder man wählt einen neuen Weg, der Terror, Gewalt und die Anstiftung hierzu verurteilt und stattdessen auf Frieden, Koexistenz und Kooperation setzt.

 

Israels Position ist eindeutig: nur mit der absoluten Zurückweisung von Terror, Gewalt und der Kultur des Hasses kann eine neue Ära der Ruhe und des Friedens für alle Völker der Region gesichert werden.

 

Um dies zu erreichen, müssen die Palästinenser sich an die Schritte halten, zu denen sie sich verpflichtet haben: das Ausmerzen des Terrors, die Implementierung politischer Reformen, die Etablierung einer neuen Regierung, die sich konsequent gegen den Terror wendet, eine komplette Einstellung der Aufwiegelung zu Mord und Terroranschlägen in den Medien und in den Schulbüchern, die Entmachtung der terroristischen Organisationen, die Unterbindung der finanziellen Unterstützung und das ernsthafte Einstehen für die früher eingegangenen Verpflichtungen.

 

Israel hat die historische Initiative von Präsident Bush akzeptiert – seine Vision und seine politische Haltung. Wir haben den politischen Plan, die “Road Map”, zusammen mit 14 Zusatzpunkten, die integraler Bestandteil des Planes sind, in einer offiziellen Regierungserklärung angenommen.

 

In der Vergangenheit hat Israel bewiesen, dass wir zu weitreichenden Zugeständnissen an die Palästinenser bereit waren, wenn es eine andere Führung gibt, die nicht den Terror unterstützt, so wie die Regierung von Abu Mazen (der ehem. Ministerpräsident der PA Mahmud Abbas). Wir werden dies mit jeder palästinensischen Regierung, die sich an die palästinensischen Verpflichtungen hält und den Terror bekämpft, so halten.

 

Unser Plan ist die einzige Hoffnung auf einen echten und nachhaltigen Durchbruch auf dem Weg zum Frieden zwischen den Palästinensern und uns. Es ist ein Plan, der von einer Mehrheit weltweit akzeptiert wird. Jegliche Abweichung von diesem Plan wird die Palästinenser aus den von ihnen übernommenen Verpflichtungen und aus den von internationaler Seite an sie gestellten Forderungen zur Vernichtung des Terrors entlassen. Jede derartige Abweichung wird nur der Ermutigung der Terrororganisationen dienen.

 

Es ist nicht verwunderlich, dass sie diese Verpflichtungen aufkündigen wollen – und es ist schade, dass es auf der Welt und auch in Israel Leute gibt, die sie darin unterstützen, indem sie den falschen Eindruck erwecken, es könnte Alternativpläne geben, nach denen die Palästinenser nicht gegen den gegen uns gerichteten Terror vorgehen müssten. Dies geschieht angesichts blutiger Ereignisse, von der Ermordung von Familien in Haifa und der Ermordung von US-amerikanischen Diplomaten in Gaza bis hin zu den Morden in der Nähe von Ofra am gestrigen Tag. Diese Ereignisse beweisen, dass der Terror das Fünkchen Hoffnung für die Palästinenser und für uns auszulöschen versucht.

 

Der Rückzug vom Weg des Friedens hat einen simplen Grund: Arafat ist derjenige, der für das Scheitern verantwortlich ist und der nach wie vor jeglichen Fortschritt sabotiert. Aus diesem Grund hat er die Abu Masen-Regierung zu Fall gebracht, und er untergräbt weiterhin Abu Allas (Ahmed Qurei) Bemühungen, eine ernstzunehmende Regierung zu errichten.

 

Dieser Mann ist das größte Friedenshindernis. Daher hat Israel sich verpflichtet, ihn von der politischen Arena zu entfernen. Unsere Politik wird verschiedenen internationalen Institutionen immer nachvollziehbarer.

 

Ich bin überzeugt, dass unsere Politik zum Erfolg führen wird. Mit Geduld und Entschlossenheit werden wir die Hoffnung, die diesem Plan innewohnt, in die Tat umsetzen – und eine nachhaltige politische Regelung finden, die Ruhe und Frieden für die Palästinenser und für uns sichern wird.

 

Dieser Weg zum Frieden ist beschwerlich, lang und mit Schwierigkeiten und Hindernissen gepflastert, doch wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.

 

Auf Grundlage der Informationen, die uns zur Verfügung stehen, denke ich, dass in den kommenden Monaten eine echte Chance besteht, aus der Sackgasse auszubrechen und ein erneutes, aufrichtiges Fortkommen auf ein Übereinkommen hin möglich sein wird.

 

Dies ist eine Zeit des großen Umbruchs in der Welt, insbesondere in unserer Region. Vor nur ein paar Tagen hörten wir die verleumderischen Aussagen des malaysischen Ministerpräsidenten bei der Konferenz der Organisation der Islamischen Staaten und ebenso die Reaktionen der Länder, die sich selbst für „aufgeklärt“ halten. Die arabische Welt und insbesondere die palästinensische Gesellschaft werden noch Zeit brauchen, bis sie verstehen, dass Gewalt und Extremismus sie nur in ein nicht kalkulierbares Desaster führen werden. Wenn wir entschlossen und geduldig bleiben, wenn es uns gelingt, die notwendige Phase des Wartens und des Reifens durchzustehen, wenn wir imstande sind, den Versuchen standzuhalten, uns zu verletzen, zu töten oder zu schwächen, - dann werden wir auch die Früchte des Friedens ernten können.

 

In der Zwischenzeit werden wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Israel wird seine Politik fortsetzen und zwischen der palästinensischen Zivilbevölkerung, die sich nicht am Terror beteiligt, und den Terroristen, ihren Ausführenden und ihren Unterhändlern unterschieden. Wir werden uns weiterhin bemühen, die Belastungen für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig die Terroristen weiter verfolgen und zum Schlag gegen sie ausholen, wo immer wir können. (...)

 

Die IDF und die Sicherheitskräfte werden weiterhin alles tun, um Terroranschläge zu verhindern, Mörder zu fassen und die Terrororganisationen zu zerschlagen.

 

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen hat die Regierung beschlossen, den Bau des Sicherheitszauns, der ein zusätzliches Hindernis für die Terroristen, die versuchen, ins Landesinnere zu gelangen, darstellt, zu beschleunigen und zu vollenden. Der Sicherheitszaun ist keine politische, sondern eine sicherheitstechnische Begrenzung, er ist ein zusätzliches Mittel, um Terror und illegales Eindringen nach Israel zu verhindern. Die Regierung hat sich zur vollständigen Errichtung des Zauns entschlossen, der maximale Sicherheit für Israel gewährleistet und so weit wie möglich die Widrigkeiten für das alltägliche Leben der Palästinenser gering hält.

 

Die Errichtung des Zaunes wird zu beschleunigen sein und wir werden alles tun, damit die nächste Bauphase, einschließlich der Gegend um Jerusalem, heute in einem Jahr abgeschlossen sein wird. (...)


(3) Mindestens 14 Tote, 70 Verletzte bei Angriffen der israelischen Armee auf Hamas in Gaza

Bei einer Serie von Raketenangriffen der israelischen Armee auf Ziele des radikalislamischen Hamas im Gazastreifen sind bis zum späten Montagabend mindestens 14 Palästinenser getötet und mehr als 70 verletzt worden. Soldaten verhinderten zudem einen Terroranschlag auf israelischem Gebiet.

 

Am späten Abend hatten Soldaten in der Gegend des Kibbutz Nahal Os an der Grenze zum Gazastreifen mehrere bewaffnete Palästinenser bemerkt, die nach Israel einzudringen versuchten. Die Armeeangehörigen eröffneten das Feuer und es kam zu Gefechten, bei denen zwei der Palästinenser getötet wurden. Sie trugen Sprengsätze bei sich. Mehrere der palästinensischen Extremisten versuchten danach, in einem Fahrzeug zu fliehen. Die Soldaten forderten einen Kampfhubschrauber zur Unterstützung an. Dieser feuerte eine Rakete auf den palästinensischen Wagen ab, der mittlerweile in der Ortschaft Nusseirat unterwegs war. Bei dem Angriff wurden die vier Insassen getötet. Palästinensischen Angaben zufolge gehörte der Wagen dem hochrangigen Hamas-Führer Imad Akel. Es ist jedoch unklar, ob Akel unter den Getöteten ist.

 

Als sich eine größere Menschenmenge um das Fahrzeug versammelte, darunter auch Rettungskräfte, feuerten die Soldaten erneut zwei Raketen auf den Wagen ab. Dabei kamen fünf Passanten ums Leben, mindestens 70 Menschen wurden verletzt. Die radikalislamischen Gruppen Hamas und Islamischer Jihad haben Rache für die israelischen Angriffe angekündigt. Die israelischen Sicherheitskräfte befinden sich in hoher Alarmbereitschaft. Beide Terrorgruppen kündigten an, gegen die „zionistische Aggression“ vorzugehen und riefen alle palästinensischen Gruppierungen auf, sich ihnen anzuschließen. (Ha’aretz)


(4) 20 Jahre Or Torah Stone

Der Verein der Freunde von Or Torah Stone e.V. begeht am kommenden Wochenende in München und Stuttgart die Feierlichkeiten des 20jährigen Bestehens der Bildungsstätten von Or Torah Stone. Die Bildungsstätten sind Brücken zwischen Israel und der Diaspora. Die Rabbiner, die dort das Amiel-Programm absolviert haben, leisten als junge, engagierte Rabbiner auch in Deutschland einen wertvollen Beitrag für die Zukunft Israels.

 

Sie begeistern Juden für das Judentum, informieren und leisten Hilfe bei der Integration. Sie arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, um auch ihnen einen Zugang zu der Tradition, Philosophie und der Religion des Judentums und zur Geschichte des Staates Israel zu eröffnen. Diese Arbeit ist für den Zionismus des 21. Jahrhunderts unentbehrlich.

 

Die Feiern finden am Samstag, den 25. Oktober um 20.00 Uhr in der Israelitischen Kultusgemeinde, Reichenbachstr. 27 in München, sowie am Sonntag, den 26. Oktober in der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, Hospitalstr. 36 in Stuttgart, statt. Das Programm wird musikalisch begleitet von dem bekannten Sänger Joshua Nelson. Weitere Informationen zu der Arbeit von Or Torah Stone e.V., Reservierungen für die Jubiläumsfeiern und zu Unterstützungsmöglichkeiten: Freunde der Or Torah Stone e.V., Delpstr. 11, 81679 München, Telefon 089 99818968, Fax: 089 99818969, ortorahstone@t-online.de



(5) „Ausgerechnet Israel? Prominente Deutsche über einen wichtigen Partner“

Weshalb lohnt es sich, mit Israel und Israelis zusammenzuarbeiten? Diese Frage beantworten 20 gewichtige und nicht nur bekannte deutsche Prominente aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Politik, Diplomatie, Militär und Theologie. Der einführende Beitrag des Herausgebers Michael Wolffsohn gilt der Geschichte und ihren „Lehren“ in der realen Wirkung auf das Verhältnis zwischen Deutschen, Juden und Israelis. Ziel des Buches ist die Versachlichung der Beziehungen zwischen Deutschland und Israel:

 

„Israel ist ein wichtiger Partner. Ist Israel wichtiger als China? Wohl kaum. Aber über Israel hört, liest und streitet man sich mehr. Dieses Land lässt kaum jemanden kalt, selbst in dieser ‚coolen’ Gesellschaft. Dafür gibt es viele Gründe. Sie haben mit ‚den Juden’ zu tun, denen das ‚Christliche Abendland’ nie gleichgültig begegnete, und nach dem millionenfachen Judenmord des ‚Holocaust’ ist Indifferenz völlig ausgeschlossen.

 

Das alles wird in diesem Buch nicht wiederholt, sondern vorausgesetzt. Unser Ansatz ist ganz und gar pragmatisch. Jeder unserer prominenten Autoren beantwortet aus seiner beruflichen oder menschlichen Erfahrung die Frage: ‚Weshalb lohnt es sich, mit Israel und Israelis zusammenzuarbeiten?’ Die Sicht der Prominenten könnte den Bürgern dieses Landes hilfreich sein, um das eigene Israelbild nachzuprüfen oder vielleicht auch zu verändern, zumindest neu nachzudenken. Israel ist derzeit weder in Deutschland noch in Europa oder der übrigen Welt sehr beliebt, es hat keine ‚Konjunktur’. Konjunkturritter zeichnen heute eher Zerrbilder von Israel, selten Realbilder. Hier geht es allein um die Realität.“ (Aus dem Vorwort)

 

Ausgerechnet Israel? Prominente Deutsche über einen wichtigen Partner, von Michael Wolffsohn (Hg.), ars una Verlagsgesellschaft mbH Neuried, 2003. € 12,80.


(6) Schach-EM in Bulgarien: Silber für die israelischen Herren
Die israelische Herrenmannschaft hat die Schach-Europameisterschaften in Bulgarien mit dem zweiten Platz beendet. Zum Abschluss spielten die Israelis am Montag gegen das Team aus Slowenien remis. Europameister wurde die russische Mannschaft, deren Partien gegen die Weißrussen am letzten Spieltag ebenfalls unentschieden endeten. Auf Platz drei folgt Georgien. Insgesamt nahmen 37 Teams an dem Wettbewerb teil. Die Israelinnen erreichten bei 31 Mannschaften nur den 21. Rang. (Ha’aretz)

(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Sonnig und heiß

 

Jerusalem: 21-32°C

Tel-Aviv: 20-28°C

Haifa: 20-30°C

Am Toten Meer: 26-34°C

Eilat: 23-35°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,158 NIS (+0,29%)

1 £ - 7,435 NIS (+0,25%)

1 $ - 4,441 NIS (+0,18%)

(Bank of Israel, 20.10.03)


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