Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 20. Oktober 2003
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(1) Sharon bei der Eröffnung der neuen Sitzungsperiode der Knesset: „’Road Map’ ist der einzig gültige Friedensplan“
(2) Über die Ziele des „Genfer Abkommens“ – die Wahrheit aus palästinensischer Sicht
(3) Drei Soldaten durch Terroristen der Fatah-Al Aqsa Märtyrer Brigaden getötet
(4) Drei Palästinenser bei Luftangriffen in Gaza getötet, darunter zwei Hamas-Mitglieder, mindestens 23 verletzt
(5) Mit der Angst leben: Terroropfer aus Israel zu Besuch in Deutschland
(6) 4.000 christliche Pilger bei Friedensdemonstration in Israel
(7) Jerusalemer Gericht verurteilt Mitarbeiter des Piratensenders Arutz 7
(8) Eröffnung der 11. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Sharon bei der Eröffnung der neuen Sitzungsperiode der Knesset: „’Road Map’ ist der einzig gültige Friedensplan“
Zur Stunde hat in der Jerusalemer Knesset die neue Sitzungsperiode des israelischen Parlaments begonnen. In seiner Eröffnungsrede sagte Ministerpräsident Ariel Sharon, dass der einzig gültige Nahostfriedensplans die sog. „Road Map“ der USA, UN, EU und Russlands bleibe. Israel sei dieser „Road Map“ weiter verpflichtet. Alle anderen Initiativen könnten diesen Verhandlungen mit der palästinensischen Regierung nur schaden. Dabei bleibe der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Arafat das „größte Hindernis für den Frieden“. (Israelischer Rundfunk)

(2) Über die Ziele des „Genfer Abkommens“ – die Wahrheit aus palästinensischer Sicht

„Das Ziel des Genfer Abkommens ist, eine öffentliche und politische Diskussion über Israel zu entfachen und zu beweisen, dass es einen Partner für Verhandlungen gibt. Das Genfer Abkommen beinhaltet keinen Verzicht auf das palästinensische Rückkehrrecht und keine Anerkennung Israels seitens der Palästinenser als jüdischen Staat.“

 

Dies ist nur ein Teil der Aussage von Qadura Faras, Mitglied des palästinensischen Legislativrats und eines der führenden Mitglieder der Fatah, das an der Gestaltung des Genfer Abkommens mitbeteiligt war.

 

Die Worte Faras` stehen im Gegensatz zu den Aussagen von Dr. Yossi Beilin und des ehemaligen Vorsitzenden der Arbeiterpartei, dem Knessetmitglied Amram Mizna, die diese Initiative leiten. Die Macht der Worte Faras’ hängt mit der Tatsache zusammen, dass diese zunächst einmal an die Araber im allgemeinen und an die Palästinenser im besonderen gerichtet sind und vor allem die Wahrheit aus palästinensischer Sicht offen legen: Trotz aller Erklärungen in dem Genfer Abkommen, verzichten sie nicht auf das Recht auf Rückkehr.

 

Qadura Faras gab in einem Interview mit der in London erscheinenden Zeitung „Al-Hayat“ (14.10.2003) Details des Abkommens, sowie seine wahren Absichten bekannt. Dort weist er die Behauptungen Israels bezüglich einer palästinensischen Verzichterklärung auf das Recht auf Rückkehr und die Bereitschaft der Palästinenser, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen, auf das Schärfste zurück.

 

Es folgen die grundlegenden Aussagen Faras`:

 

Die palästinensischen Ziele in dem Abkommen mit der israelischen Seite

 

1. Die Behauptungen in Israel zu widerlegen, nach denen es auf palästinensischer Seite keinen Gesprächspartner gibt.

2. Eine innere politische Diskussion zu entfachen, die der Politik der Regierung gegenüber steht.

 

Errungenschaften der Palästinenser bei dem Abkommen

 

1. Weitere israelische Verzichte, zusätzlich zu denen aus den Verhandlungen in Taba. In Taba hatte man den Palästinensern 87% des Gebiets von 1967 angeboten, heute sind es fast 100% (97,5%). Zum ersten Mal hat man das Einverständnis Israels erzielt, Ariel und die anderen Siedlungen um Ramallah zu räumen.

2. Kein Verzicht der Palästinenser auf das Recht auf Rückkehr.

3. Keine palästinensische Anerkennung des Staates Israel als jüdischen Staat.

 

Weiteres zum Inhalt des „Genfer Abkommens“:

 

Jerusalemer Altstadt: das jüdische Viertel und die Klagemauer werden unter israelischer Staatsgewalt stehen. Die anderen Viertel werden unter palästinensischer Staatsgewalt stehen. Die Palästinenser werden über die volle Staatsgewalt über den Tempelberg verfügen.

 

Der Süden Jerusalems: Gush Ezion und Galia bleiben unter israelischer Staatsgewalt. Beit Spapa, Sarfat, Givat Hamatos, der Mauerberg und die Tunnel wechseln in palästinensische Staatsgewalt.

 

Ost-Jerusalem: Hagiva HaTsarfatit („der franz. Hügel“) und Ma`ale Adumim bleiben unter israelischer Staatsgewalt. Das Industriegebiet von Mishor Adumim wechselt zu den Palästinensern.

 

Nord-Jerusalem: Pisgat Ze`ev und Givat Ze`ev bleiben unter israelischer Staatsgewalt. Navi Samuel wechselt zu den Palästinensern. Alle anderen arabischen Wohnsiedlungen wechseln zu den Palästinensern.

 

Entlang der Strasse Nr. 1 in Jerusalem wird eine Mauer gebaut werden, von der Brücke von Shofa`at bis zum Hotel Notre Dame.

 

Austausch von Gebieten: Im Austausch gegen Gebiete in der Westbank, die an die Israelis gehen, werden die Palästinenser Gebiete des Staates Israel im Südwesten Hebrons und östlich des Gazastreifens erhalten.

 

Räumung der Siedlungen: In Hebron, Nablus und Ramallah (außer im Gebiet von Givat Ze`ev) wird es keine israelischen Siedlungen mehr geben. Kiryat Arba und Ariel gehen in palästinensische Hände.

 

Grenzübergänge: diese werden unter voller palästinensischer Staatsgewalt stehen. An den Grenzübergängen wird während einer Übergangszeit eine internationale Aufsicht eingeleitet. Israel hat das Recht, ein einziges weiteres Mal die Kontrolle einer bestimmten Ware zu verlangen, die verdächtigt wird, Kampfmittel zu enthalten.

 

Sicherheitszaun: Die Karten des Abkommens berücksichtigen den Zaun ganz und gar nicht, als ob er überhaupt nicht existiere.

 

Anwesenheit der israelischen Armee in den Gebieten: die israelische Armee wird zwei Stützpunkte in der Westbank unterhalten, einen in Har Hazor und einen anderen in Har Grisim. Die Anwesenheit der israelischen Armee wird auf 5 bis 7 Jahre begrenzt sein.

 

Das Flüchtlingsproblem: Das Problem wird auf der Grundlage der UNO-Resolution 194 gelöst werden. Man wird den Flüchtlingen die Möglichkeit geben, an jedem Ort ihrer Wahl zu wohnen. Israel verpflichtet sich, die Hälfte der Flüchtlinge aufzunehmen, die außerhalb „Palästinas“ leben möchten. Alle Flüchtlinge werden die Möglichkeit haben, auch die palästinensische Staatsangehörigkeit zu behalten.

 

Qadura Faras behauptet, dass damit das Recht auf Rückkehr verwirklicht wird, auch wenn dies nicht ausdrücklich in dem Abkommen gesagt wird. (News First Class http://www.nfc.co.il)

(3) Drei Soldaten durch Terroristen der Fatah-Al Aqsa Märtyrer Brigaden getötet

Drei israelische Soldaten, Ofw. Erez Idan, 19, aus Rishon Letzion, Uffz. Elad Pollack, 19, aus Kiryat Motzkin und Uffz. Roi Ya’acov Solomon, 21, aus Tel Aviv wurden am Sonntag bei einem Routinerundgang in Ein Yabroud, nördlich von Ramallah, getötet und ein weiterer Soldat schwer verletzt, als palästinensische Terroristen der Fatah Al Aqsa Märtyrer Brigaden aus einem Hinterhalt auf die Soldaten schossen.

 

Die drei Soldaten des Duhifat Bataillons waren am Sonntag zu Fuß auf einem Routinerundgang in Ein Yabroud unterwegs, um die Straße in der Nähe der Siedlung Ofra im Westjordanland vor Überfällen palästinensischer Terroristen auf israelische PKWs zu schützen. Die Terroristen überraschten die Soldaten von hinten, drei von ihnen fielen verletzt zu Boden. Danach wurden sie durch die Terroristen mit Kopfschüssen getötet. Die Männer flohen mit den Waffen der Soldaten. Die israelische Armee durchsuchte die Gegend um Yabroud nach den Tätern. (IDF)


(4) Drei Palästinenser bei Luftangriffen in Gaza getötet, darunter zwei Hamas-Mitglieder, mindestens 23 verletzt

Bei drei Angriffen auf mehrere Ziele in Gaza durch die israelische Armee am Montagmorgen sind zwei Mitglieder des radikalislamischen Hamas und ein weiterer Palästinenser ums Leben gekommen. Insgesamt wurden mindestens 23 Menschen verletzt. Unter den Verwundeten sind auch zwei Kinder im Alter von zwei und drei Jahren. Bei dem ersten Angriff feuerten die Soldaten von Kampfhubschraubern aus eine Rakete auf ein Gebäude, das der Hamas zur Herstellung von Bomben, Kassam-Raketen und Sprengsätzen genutzt hat. Palästinensischen Angaben zufolge gehört das Haus Amar Mushata. Der Mann sei ein Aktivist des Hamas, heißt es weiter. Er wurde leicht verletzt. Durch den Angriff wurde das Gebäude größtenteils zerstört.

 

Die Rakete schlug etwa 200 Meter entfernt vom Wohnhaus des hochrangigen Mitglieds des Islamischen Jihad Abdullah Shami ein. Beide Familien sollen miteinander verwandt sein, so palästinensische Angaben. Seitens der Armee heißt es, Shami sei nicht Ziel des Angriffs gewesen. Wie ein Armeesprecher weiter mitteilte, wurden nach dem ersten Angriff zwei maskierte Männer beobachtet, die Waffen aus dem zerstörten Gebäude auf einen Kleintransporter luden und wegfuhren.

 

Wenig später feuerten die Soldaten mehrere Raketen auf das Fahrzeug ab, als es an einer Verkehrsampel neben einer Tankstelle hielt. Augenzeugen zufolge waren die Straßen zu dem Zeitpunkt sehr belebt, vor allem seien viele Schulkinder unterwegs gewesen. Bei diesem zweiten Angriff wurden die drei Palästinenser getötet.

 

Bei einem dritten Angriff feuerten Soldaten zwei Raketen auf ein palästinensisches Fahrzeug in Gaza. Das Auto wurde von einem der Geschosse getroffen und dadurch völlig zerstört. Augenzeugenberichten zufolge konnten die Insassen aus dem Wagen fliehen, bevor die Rakete einschlug. Verletzt wurde offenbar niemand. (Ha’aretz)

(5) Mit der Angst leben: Terroropfer aus Israel zu Besuch in Deutschland

Eine Gruppe mit 28 Jugendlichen aus Israel, die während der vergangenen drei Jahre Opfer palästinensischer Gewalt und Terrors wurden, sind vom 13. bis 23. Oktober zu Gast in Deutschland. Auf Einladung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) führte die Reise die 15- bis 21jährigen Jugendlichen nach Frankfurt und Köln. „Wir wollen die Jugendlichen einfach mal aus dem Hexenkessel rausnehmen“, sagt Beni Bloch, Direktor der ZWST.

 

Die meisten der von ihren schrecklichen Erlebnissen deutlich gekennzeichneten jungen Israelis waren noch nie in Deutschland, kennen auch keine deutschen Politiker. „Vielleicht können wir die Menschen in Deutschland dazu bringen, ihre Meinung über Israel zu ändern“, hofft der 21jährige Faik, der bei dem Anschlag auf die Diskothek „Dolphinarium“ im Juni 2001 in Tel Aviv extrem schwer verletzt wurde. „Alles, was unser Land macht, ist seine Bürger zu schützen“, sagt der Musikstudent, „immer wenn man im Bus sitzt, denkt man, ‚in der nächsten Sekunde könnte ich tot sein’. Ich weiß nicht, was die deutsche Regierung in so einer Lage machen würde.“

 

Zwischen dem 27. September 2000 und dem 8. Oktober 2003 sind 641 Israelis bei Terroranschlägen in Israel ums Leben gekommen (ohne Todesfälle der IDF), darunter waren 109 Kinder: 74 durch Selbstmordanschläge palästinensischer Terrorgruppen, 23 durch Angriffe mit Schusswaffen, sechs durch kombinierte Angriffe, drei durch Steine und drei durch eine andere Art von Übergriffen. Insgesamt wurden im selben Zeitraum 892 Israelis ermordet, 609 Männer und 283 Frauen. Bei einer vergleichbaren Hochrechung würde das 12.265 Tote in Deutschland entsprechen, davon 1.499 Kinder und Jugendliche.


(6) 4.000 christliche Pilger bei Friedensdemonstration in Israel

Rund 4.000 Christen aus mehr als 70 Ländern, darunter 1.000 Christen aus Israel, haben am vergangenen Dienstag an einer Demonstration zum Laubhüttenfest in der israelischen Hauptstadt Jerusalem teilgenommen. Die Parade wurde von der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) organisiert. Nach Angaben der Organisation kommen seit 1980 jährlich christliche Pilger zu Sukkoth nach Jerusalem, um für den Frieden Jerusalems zu beten. In Israel wurde die Demonstration als Zeichen der Solidarität mit dem jüdischen Volk in Zeiten der Gewalt und des Terrors gewürdigt. (Israelinsider)



(7) Jerusalemer Gericht verurteilt Mitarbeiter des Piratensenders Arutz 7
Zehn leitende Mitarbeiter und Angestellte des Kanals 7 (Arutz Sheva) sind am Montag vom Jerusalemer Magistratsgericht verurteilt worden. Arutz 7 sendet seit Jahren ohne die erforderliche Erlaubnis der Regierung Nachrichten von einem Schiff im Mittelmeer und von einzelnen Orten im Westjordanland. Der Siedlerrat Yesha bedauerte die Tatsache, dass „eine Gruppe idealistischer Bürger... als kriminell befunden werden“. (Ha’aretz)

(8) Eröffnung der 11. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen

Am Dienstag, 21. Oktober und Mittwoch, 22. Oktober, ist die israelische Pianistin Revital Hachamoff mit Werken von Debussy, Scarlatti, Chopin und Shapira zu Gast bei den 11. Tagen der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen (bis 9. November 2003).

 

Erfurt, 2003, 19.00 Uhr

Erfurter Rathausfestsaal

Festkonzert zur Eröffnung der unter dem Motto „Töchter Jerusalems“

 

Jena, 22. Oktober 2003, 20.00 Uhr

Aula der Friedrich-Schiller-Universität

 

Revital Hachamoff ist als vielseitige und temperamentvolle Pianistin mit herausragenden technischen und musikalischen Fähigkeiten weit über die israelische Musikszene hinaus bekannt. Seit ihrer Kindheit ist sie Preisträgerin mehrerer Musikwettbewerbe. 2001 wurde sie mit dem Preis des israelischen Kulturministers ausgezeichnet. Weitere Informationen zur Künstlerin auf unserer Website www.israel.de

 

Informationen und Kartenvorbestellung:

Tel.: 0361 – 655 16 64

e-mail: mail@chaij.de

www.chaj.de

Kartenverkauf an den jeweiligen Abendkassen


(9) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Sonnig und warm

 

Jerusalem: 20-28°C

Tel-Aviv: 20-27°C

Haifa: 20-29°C

Am Toten Meer: 27-34°C

Eilat: 23-34°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5,143 NIS (-0,11%)

1 £ - 7,416 NIS (+0,16%)

1 $ - 4,433 NIS (+0,11%)

(Bank of Israel, 17.10.03)


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