Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 16. Oktober 2003
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Islamische Konferenz OIC in Malaysia eröffnet mit antisemitischer Hetzrede
(2) Zahl der Todesopfer auf das „Maxim“-Restaurant steigt auf 21
(3) Sicherheitszaun soll Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zurückbringen
(4) Ron Arad seit 17 Jahren vermisst
(5) Familie aus Südlibanon bittet in Israel um Asyl
(6) „Eine Stadt auf Rädern“: Fahrrad-Happening in Tel Aviv
(1) Islamische Konferenz OIC in Malaysia eröffnet mit antisemitischer Hetzrede

Mit einem Aufruf an die 1,3 Mrd. Muslime in der Welt, sich gemeinsam gegen die weltweite „Kontrolle“ durch ein „paar Millionen Juden“ zu vereinen, hat am Donnerstag in Malaysia ein Gipfeltreffen der Organisation der Islamischen Konferenz OIC begonnen.

 

Muslime würden seit Jahren irrtümlich glauben, der Islam verwerfe den technologischen Forschritt. Auf diese Lehren religiöser Fundamentalisten sollte niemand mehr hören, so der Ministerpräsident von Malaysia Mahathir Mohammed vor Vertretern aus 57 Staaten. Es sei Zeit für neue Taktiken inklusive politischer, wirtschaftlicher und demographischer Kräfte, um die muslimischen Nationen zum „Endsieg“ zu führen. Reden allein gegen „den Feind“ helfe nicht weiter: „Wir brauchen Gewehre und Raketen, Bomben und Kampfjets, Panzer und Kriegsschiffe, um uns zu verteidigen.“

 

Die Europäer haben sechs Millionen von insgesamt 12 Millionen Juden getötet, so der Gastgeber der zweitägigen Konferenz, heute würden die Juden aber fast die gesamte Welt regieren, seien sogar eine kleine Supermacht, da sie andere für sich kämpfen ließen. Wörtlich sagte der Regierungschef: „Wir sind gegen ein Volk, das denkt. Sie haben 2000 Jahre lang Pogrome überlebt, und zwar ohne zurückzuschlagen, sondern durch Denken: Sie haben den Sozialismus, den Kommunismus, die Menschenrechte und die Demokratie erfunden, damit es so aussieht, als wäre es falsch, sie zu verfolgen, und um gleiche Rechte wie die anderen zu erlangen.“ Vertreter anderer Staaten hielten sich mit ähnlichen Erklärungen nicht zurück und stellten das Leid der Palästinenser in den Mittelpunkt ihrer Reden. (Bild: Karikatur der Zeitung Al Sharq Al Awsat (London), vom 16. Oktober 2003. Auf dem Schild steht: "Grenzübergang Erez") 

 

 

 

Das Treffen der Organisation der Islamischen Konferenz OIC findet in der neu erglänzenden Hauptstadt Putrajaya Malaysias statt, das seinen Reichtum seinen Öl- und Rohstoffvorkommen verdankt und als Hauptexporteur im High-Tech-Bereich den 17. Platz der Handelsnationen in der Welt belegt.

 

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums Jonathan Peled äußerte sich enttäuscht über die Bemerkungen des Ministerpräsidenten. Die Worte überraschten ihn aber nicht, da es nichts Neues sei, dass ein solches Forum das niedrigste Niveau suche, um Israel anzugreifen. (Ha’aretz/Associated Press)


(2) Zahl der Todesopfer auf das „Maxim“-Restaurant steigt auf 21
George Matar (59), Angestellter des „Maxim“-Restaurants in Haifa, erlag am Mittwochmorgen im Rambam-Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Damit steigt die Zahl der Todesopfer des Anschlags des Islamischen Jihad vor elf Tagen auf 21. Zu dem Attentat hatte sich der Palästinensische Islamische Jihad bekannt. (Israelischer Rundfunk)

(3) Sicherheitszaun soll Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zurückbringen

Die USA haben am Dienstag mit einem Veto eine Resolution im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen (VN) verhindert, mit der der israelische Bau des Sicherheitszauns zwischen dem Westjordanland und Israel verurteilt werden sollte.

 

Fast 900 Israelis sind in den vergangenen drei Jahren bei Terroranschlägen in Israel ums Leben gekommen. Tausende wurden verletzt oder für immer verstümmelt. Die Spur der Mehrzahl dieser Anschläge, v.a. der Selbstmordattentate, führt in das Gebiet des Westjordanlands. Zur Zeit gibt es keine physische Barriere zwischen den Zentren des Selbstmordterrors im Westjordanland und den Bevölkerungszentren Israels. Viele israelische Ortschaften liegen nur wenige Fußminuten von der Grünen Linie, der Waffenstillstandlinie von vor 1967, entfernt.

 

Um palästinensische Terroristen in Zukunft davon abzuhalten, nach Israel einzudringen, baut Israel einen Sicherheitszaun. Er soll die Suche beider Konfliktparteien nach Frieden wiederbeleben. Der Sicherheitszaun ist eine Verteidigungsmaßnahme. Jeder Staat hat die Pflicht, seine Staatsbürger zu schützen. Israel diese präventive Sicherheitsmaßnahme zu untersagen käme der Verneinung des Grundrechtes auf Selbstverteidigung Israels gleich. Weiter:

Der Sicherheitszaun zwischen Israel und der West Bank (12. Oktober 2003)

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=40042&MissionID=88



(4) Ron Arad seit 17 Jahren vermisst

Am 16. Oktober 1986, heute vor 17 Jahren, wurde der israelische Navigator Oberstleutnant Ron Arad http://www.ron-arad.org.il/ger-story.html gefangen genommen. Nach einem Fallschirmabsprung während einer Mission im Libanon, bei dem Versuch, sich nach dem Abschuss seines Flugzeugs in Sicherheit zu bringen, geriet er in die Hände von Mitgliedern der vom Iran unterstützten Terrororganisation AMAL.

 

Während ihm in den ersten 2 Jahren seiner Gefangenschaft noch die Verbindung zur Außenwelt gestattet war und ihm die Rechte eines Kriegsgefangenen gewährt wurden, brachen die Terroristen ab 1987 alle Verhandlungen ab. Nach der Spaltung von AMAL ist er durch verschiedene Fraktionen gereicht worden. Nach letzten Angaben in der israelischen Presse wird er in einem geheimen Gefängnis östlich von Teheran festgehalten. Berichten der Zeitung Yedioth Aharonoth zufolge soll er mager und in sehr schlechter Verfassung sein und in einem Rollstuhl sitzen.

 

Ron Arad wurde am 5. Mai 1958 als Sohn von Batja und Dov Arad geboren. Er studierte am Technion in Haifa und hat mit seiner Frau Tami eine Tochter, Jubal. Weitere Informationen: „Free Ron Arad“: http://www.ron-arad.org.il/



(5) Familie aus Südlibanon bittet in Israel um Asyl

Eine Familie aus Südlibanon hat am Dienstag israelisches Gebiet betreten und um Asyl gebeten. Die Familie - Vater, Mutter und vier Kinder - überquerte die Grenze in der Nähe des Dorfes Ghajar östlich von Metullah. Das Dorf liegt teilweise im Libanon, teilweise auf israelischem Boden. Die Familie wandte sich an die Soldaten vor Ort und teilte ihnen mit, dass sie in Israel Asyl erhalten möchte, da sie von der Hisbollah verfolgt würde.

 

Die israelischen Armee teilte mit, dass die Familie zu Untersuchungen auf israelisches Gebiet gebracht wurde. Unter anderem sollte geprüft werden, ob der Vater ehemaliges Mitglied der südlibanesischen Armee ist und welche die Gründe für die Verfolgung der Familie sind.

 

Seit dem Rückzug Israels aus dem Libanon im Jahr 2000 gab es an die 80 Versuche, vom Libanon nach Israel einzudringen, die meisten Vorfälle ereigneten sich im Raum Metullah. Teilweise war der Grenzübertritt mit der Bitte um Asyl verbunden. In der Vergangenheit kamen auch irakische Bürger über die libanesische Grenze nach Israel, ihre Bitte um Asyl in Israel wurde abgelehnt. (Yedioth Aharonoth)


(6) „Eine Stadt auf Rädern“: Fahrrad-Happening in Tel Aviv

Für die meisten von uns sind Fahrräder nur noch eine Kindheitserinnerung: Hilfsräder, die Trennung von diesen, einige schwere Stürze. Für die einen sind Fahrräder ein hilfreiches, sportliches Gerät, das dazu dient, körperlich fit zu bleiben, und für andere sind Fahrräder eine Lebensart, das Hauptverkehrsmittel.

 

In Tel Aviv stellt das Fahrrad vier Prozent aller Verkehrsmittel in der Stadt dar. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der Erde ist das nicht viel. Doch die Anzahl steigt ständig an. Im vergangenen Jahr wurden 20 Kilometer für Fahrradwege in der Stadt geebnet und immer mehr Menschen wählen diesen way of life.

 

Heute (Donnerstag) findet in Tel Aviv ein erstes „Fahrrad-Happening“ unter dem Motto „Eine Stadt auf Rädern“ statt. Die Veranstaltung findet in der Sportathek im Yarkon Park statt. Es werden Fahrradtypen vorgestellt, die Israel importiert, sowie alle möglichen Zusätze und Ausbaumöglichkeiten. Es wird auch eine Fahrradshow geben, einen Markt für gebrauchte Fahrräder und sogar künstlerische Vorführungen. Die Veranstaltung soll jene ansprechen, die bereits von dem „Virus“ erfasst sind, aber auch solche, die es noch nicht erwischt hat. Kinder können das Fahrradfahren dort erlernen, notwendige Sicherheitsregeln sowie Grundkenntnisse für die Reparaturen am Fahrrad erlangen. (Ma’ariv)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer