Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 13. Oktober 2003
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(1) IDF zieht sich aus Rafah zurück/ Kassam-Raketen auf Sderot
(2) Jordanische Soldaten töten zwei bewaffnete Eindringlinge nach Israel
(3) Die Rolle Syriens im Nahostkonflikt
(4) Mitglieder der Al Aqsa Brigaden retten Familie aus Kiryat Arba
(5) 19. Internationales Filmfestival Haifa: Neighbours/ Nachbarn
(1) IDF zieht sich aus Rafah zurück/ Kassam-Raketen auf Sderot

Drei Kassam-Raketen trafen am Sonntag vom Gazastreifen aus auf den Süden Israels. Eine der Raketen schlug in der Stadt Sderot neben einem Taxistand ein. Es wurde niemand verletzt. Die anderen zwei Raketen gingen in der Negev-Wüste nieder.

 

Die israelische Armee hat am Sonntag fast ihre gesamten Einheiten aus Rafah im Süden des Gazastreifens wieder abgezogen. Bei den Kämpfen zwischen bewaffneten Palästinensern und Soldaten wurden acht Palästinenser getötet und ein israelischer Soldat verletzt. Mehrere Schmugglertunnel, mit denen Terrorgruppen Waffen und Sprengstoffe aus Ägypten in die Palästinensergebiete schleusen, wurden dabei zerstört. (Israelischer Rundfunk)


(2) Jordanische Soldaten töten zwei bewaffnete Eindringlinge nach Israel
Jordanische Grenzpolizisten haben am Montag nahe des Jordantals zwei bewaffnete Männer erschossen und zwei weitere verletzt. Die vier Männer wollten illegal die Grenze nach Israel überqueren. Die Eindringlinge hatten sich Gefechte mit den Sicherheitsbeamten geliefert, erklärte der jordanische Informationsminister Nabil Scharif. Jordanische Grenzpolizisten suchten danach die Gegend nach weiteren verdächtigen Personen ab. Dabei entdeckten sie Maschinengewehre und Munition. Die jordanische Armee hat angekündigt, den Fall zu untersuchen.

(3) Die Rolle Syriens im Nahostkonflikt

Aus Sicherheitsquellen verlautet, dass Terrorgruppen im Libanon erheblich zur antiisraelischen Gewalt palästinensischer Terrororganisationen des Westjordanlandes beitragen. Die libanesischen Terrorgruppen wiederum stehen in engem Kontakt mit iranischen Gruppen und mit der Hisbollah, die die logistische Führung und großzügige finanzielle Unterstützung leisten.

 

Eine Schlüsselrolle nimmt in dieser Konstellation Syrien ein. Syrien betrachtet Terrorismus, und zwar sowohl durch palästinensische Terrororganisationen als auch durch die schiitische Terrormiliz Hisbollah, als wirksames Mittel zur Umsetzung seiner feindlichen Politik gegenüber Israel. Diese Politik ist tief in der Ideologie der Ba’ath Partei verwurzelt. Nach dieser Auffassung ist Terrorismus nicht nur ein legitimes Mittel, sondern steht auch in Einklang mit dem internationalen Recht, da er das Recht auf „Widerstand gegen die Besatzung“ und „Freiheitskampf“ umfasst.

 

Syrien unterstützt die Tätigkeiten der Hisbollah und dient als Transitland für internationale Terroristen auf ihrem Weg in den Irak, einige von ihnen bleiben dauerhaft auf syrischem Boden.

 

Sowohl die Jibril-Fraktion der PFLP („Volksfront zur Befreiung Palästinas“) als auch der radikalislamische Hamas und der Islamische Jihad (PIJ) nutzen das Aiyn Tzahab Trainingscamp (Ein Saheeb) nördlich von Damaskus als Ausbildungslager für Terroraktivitäten in Israel.

 

Die Hisbollah ist für den tödlichen Überfall eines Heckenschützen auf einen Soldaten an der israelisch-libanesischen Grenze (bei Metullah) am 6. Oktober 2003 verantwortlich, ein Tag nachdem die israelische Luftwaffe das Aiyn Tzahab Trainigscamp in Syrien angegriffen hatte. In der selben Nacht hat eine palästinensische Organisation israelisches Territorium vom Libanon aus mit Raketen beschossen. Auch dieser Angriff geschah mit syrischem Einverständnis und manifestiert den syrischen Wunsch, den Angriff der israelischen Luftwaffe auf das Aiyn Tzahab Trainigscamp zu vergelten. Die Hisbollah versuchte dagegen, ihre Verstrickung in den Anschlag des 6. Oktober zu verschleiern und die Verantwortung für die Tat auf palästinensische Terroristen abzuschütteln.

 

In syrischen Zeitungen und Rundfunk ermutigen syrische Politiker regelmäßig zu Terror und Gewalt gegen Israel. In der arabischen Tageszeitung Al Hayat sagte Präsident Assad am 7. Oktober: „Die Hisbollah setzt die Eskalation weder in Gang, noch ist sie die Seite, die nach einer Eskalation eifert... Israel ist schuld, und die natürlichste Sache ist die libanesische Antwort.“

 

Und der Minister für syrische Angelegenheiten im Ausland Bathena Shaban sagte in Al Arabia-TV am 12. August: „Wo immer Besatzer sind, da kann man nicht anders tun als sich zu widersetzen. Hisbollah ist eine Organisation, die gegen Besatzer kämpft, und sie genießt die Anerkennung Syriens. Syrien unterstützt das Widerstandsrecht und widersetzt sich Besatzern, ob es die Hisbollah oder Palästina betrifft.“

 

Der syrische Verteidigungsminister Tlas sagte am 8. August in A Sharq al Awsat: “Die Hisbollah und der libanesische nationale Widerstand sind gegen den zionistischen Besatzer im Südlibanon... Nationaler Widerstand gegen jede Form der Besatzung sollte unterstützt werden.“

 

Eine Großzahl der in Syrien ansässigen Hauptbüros terroristischer Organisationen spielt eine entscheidende operative Rolle im Nahostkonflikt. Ihre Aktivitäten haben dazu beigetragen, dass die Road Map entgleist ist und ihre logistische und finanzielle Unterstützung des Terrors hat bisher vielen Menschen in Israel das Leben gekostet.


(4) Mitglieder der Al Aqsa Brigaden retten Familie aus Kiryat Arba

Aktivisten der Al-Aqsa-Brigaden, dem militärischen Arm der Fatah, haben gestern (Sonntag) eine israelische Familie aus Kiryat Arba gerettet, die aus Versehen mit ihrem Wagen in das südlich von Ramallah gelegene Flüchtlingslager Qalandiya geraten war. Im Wagen saßen die Eltern und zwei Töchter. Palästinensische Quellen berichteten gegenüber dem online -Nachrichtendienst der israelischen Tageszeitung Yedioth Aharonoth (y-net).

 

Palästinensische Jungen, die den Wagen entdeckten, begannen mit Steinen zu werfen. Die Situation erhitzte sich. Dutzende von Einwohner versammelten sich vor Ort zu einem regelrechten Strafgericht. Die Palästinenser berichteten, dass Aktivisten der Fatah zu dem Ort eilten, die Israelis aus den Händen der Menge befreiten und an einen sicheren Ort bringen konnten.

 

Einer der Fatah-Leute im Lager Qalandiya berichtete ynet: „Wir haben das getan, was wir tun mussten. Da es sich um harmlose Zivilisten handelte, wollten wir nicht, dass sie irgendjemand verletzt. Als ich zu dem Ort gekommen bin, sagte ich zu der Mutter, dass sie keine Angst haben solle und dass wir sie beschützen werden. Sie hatten Angst, die Fenster oder die Türen zu öffnen. Also hab ich ihnen gesagt, dass sie die Fenster nur einen spaltweit zu öffnen brauchen. Und noch mal habe ich ihnen erklärt, dass sie keine Angst haben sollen und dass wir sie beschützen.“

 

Nachdem die Familie sich aus Angst weigerte, aus dem Wagen zu steigen, schickten die Palästinenser einen ihrer Männer zur Straßensperre, um den israelischen Soldaten dort Bescheid zugeben, dass sich im Lager eine jüdische Familie befindet. Die Palästinenser behaupteten, dass die Soldaten ihnen nicht glaubten und dass sie so gezwungen waren, bis zum Flughafen Atarot zu gehen. Auch dort berichteten sie den Soldaten über den Vorfall. Daraufhin kamen einige Soldaten in das Flüchtlingslager. Als sie sahen, dass die Angaben tatsächlich stimmten, riefen sie weitere Soldaten zu Hilfe und befreiten die Familie. Anschließend kam einer den Tanzim-Aktivisten zurück ins Lager und brachte den Wagen der Familie zum Flughafen Atarot.

 

Die Familie habe dem Palästinenser nach ihrer Rettung gedankt, „es handelte sich um eine menschlichen Angelegenheit, auch wenn die gleiche Siedlerfamilie auf palästinensischem Boden lebt“, erzählte der Tanzim-Aktivist gegenüber y-net. (Yedioth Aharonoth)


(5) 19. Internationales Filmfestival Haifa: Neighbours/ Nachbarn

Vom 11. bis 18. Oktober 2003 findet das 19. Internationale Filmfestival in Haifa mit dem Thema „Nachbarn“ statt. http://www.haifaff.co.il/.

 

An fünf verschiedenen Vorführorten – von der Cinemateque über das Haifa Auditorium bis zum Tikotin Museum of Japanese Art - werden 136 Filme höchster Qualität vorgestellt. Das Festival öffnet seine Tore für bekannte Filmemacher genauso wie für newcomer und definiert sich als Treffpunkt von Filmschaffenden, Filmproduktionen und Publikum - als einem Ort der Unterstützung, Kritik und Anerkennung.

 

Zu den Besonderheiten des Festivals gehört unter anderem die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union zur Präsentation der neuesten und interessantesten cineastischen Produktionen aus Europa, da diese als bedeutendes Gegengewicht zu Hollywood angesehen werden. Die EU, die in Israel durch vierzehn europäische Botschaften und durch die Delegation der Europäischen Kommission vertreten ist, hat die Präsentation des Cinema Europa als Mittel zur Stärkung der kulturellen Brücke zwischen Israel und der Europäischen Union gewählt. Auch das Motto „Nachbarn“ des diesjährigen Festivals und seine traditionellen Verbindungen zu der Mittelmeerregion spiegeln die wachsenden kulturellen Verbindungen zu Europa wider, einen der zentralen Aspekte der Euro-mediterranen Partnerschaft, die 1995 in Barcelona ins Leben gerufen wurde.

 

Hervorragende Filme wie Costa Gavras „Amen“ (Frankreich), Manoel de Oliveiras „Um filme faladohttp://www.haifaff.co.il/films/showFilmE.asp?num=77 (Portugal/Frankreich/Italien) oder Margarethe von Trottas „Rosenstraße“ (Deutschland) werden in diesem Rahmen vorgestellt.

 

Außerdem ist eine TV EUROPA – Konferenz in Kooperation mit der Europäischen Union geplant. Unter dem Arbeitstitel „Dramatische Momente“ wird man sich dieses Jahr auf die Entwicklung und Produktion von Dramen, Mini Serien und Fernsehserien fokussieren.

 

Trotz des großen Erfolgs originaler Drama-Produktionen im israelischen Fernsehen in den letzten Jahren, befinden sich heutige Drama-Produktionen in einer Krise. Es ist zu befürchten, dass Telenovela and Reality TV-Formate zunehmend israelische Fernsehprogramme dominieren werden.

 

Die Konferenz beabsichtigt, einen vitalen, kreativen und dynamischen Dialog mit Fernsehprofessionals aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien zu ermöglichen. Diese werden Projekte und Herangehensweisen, die unter anderem die Aspekte der Suche nach kreativen Lösungen unter low budget- Bedingungen und der Entwicklung von Co-Produktionen beleuchten, vorstellen. Co-Produktionen werden insbesondere mit Produzenten aus Deutschland diskutiert werden. Beispielsweise wurden in den letzten Jahren bereits einige israelische Produktionen von ZDF-Arte ausgestrahlt.

 

Unter dem Schlagwort BOSTON-HAIFA FILM CONNECTION präsentieren das Haifa Festival und das Boston Jewish Film Festival zum vierten Mal ein spannendes Programm israelischen und jüdischen Kinos. Dieser Schwerpunkt behandelt das „Kino der Identität“, das die vielschichtige Realität Jüdischer Erfahrungen in der Vergangenheit sowie in der Gegenwart erforscht und sich mit den Themen der Unterdrückung, Widerstand und Exil auseinandersetzt.

 

Weiter: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=39837&MissionID=88

http://www.haifaff.co.il/



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