Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 09. Oktober 2003
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(1) Krise in der Autonomiebehörde: Abu Allah zurückgetreten
(2) Weiteres Selbstmordattentat in Tulkarem; drei Soldaten verletzt
(3) Drei Mitglieder einer Hamas-Terrorzelle in Ostjerusalem verhaftet
(4) Kabinett beschließt Auflösung des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten
(5) Archäologen entdecken Reste einer antiken Synagoge in Albanien
(6) GRANADIN: Music from the Middle Ages – Jewish and Christian Heritage in Berlin
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Krise in der Autonomiebehörde: Abu Allah zurückgetreten
Der designierte palästinensische Ministerpräsident Abu Allah (Ahmed Qurei) hat den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, am Donnerstag darum gebeten, ihn aus seinem Amt zu entlassen. Dies teilten palästinensische Führungsstellen mit. Grund dafür war nach palästinensischen Angaben ein Streit zwischen ihm und Arafat bezüglich der Ernennung Nasser Youssufs zum Innenminister. Abu Allah hatte um die Ernennung Youssufs gebeten. Arafat lehnte dies jedoch ab. Youssuf war in der Vergangenheit Befehlshaber der palästinensischen Polizei gewesen. Am Mittag war eine Sitzung des palästinensischen gesetzgebenden Rats geplant. Der Rat sollte die Übergangsregierung Abu Allahs genehmigen. Die Sitzung wurde kurzfristig auf Montag verschoben. (Ma’ariv)

(2) Weiteres Selbstmordattentat in Tulkarem; drei Soldaten verletzt

Eine weitere palästinensische Selbstmörderin hat sich am Donnerstagmittag an einem Kontrollpunkt in der Nähe der palästinensischen Stadt Tulkarem in die Luft gesprengt. Dabei wurden zwei israelische Soldaten verletzt, einer von ihnen schwer. Die Verletzen wurden in ein Krankenhaus in Hadera eingeliefert. Die israelische Armee hat Untersuchungen in dem Fall eingeleitet. Bereits am Vormittag hatte es für die Gegend um Hadera eine konkrete Terrorwarnung gegeben. Es ist aber nicht sicher, ob das Selbstmordattentat mit der Terrorwarnung in Zusammenhang steht.

 

Nach Medienberichten sind israelische Einheiten nach Tulkarem vorgedrungen, um nach Terroristen zu suchen. Hinter dem Anschlag wird die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad vermutet. Schon in der vergangenen Woche hatte eine Terroristin der radikalislamischen Organisation einen Selbstmordanschlag in einem Restaurant in Haifa begangen. Dabei riss sie 19 Menschen mit in den Tod. (Yedioth Aharonoth)


(3) Drei Mitglieder einer Hamas-Terrorzelle in Ostjerusalem verhaftet

Israelische Sicherheitskräfte in Jerusalem haben in den vergangenen Wochen drei arabische Bewohner aus Ostjerusalem festgenommen. Auf Geheiß des Hamas in Hebron haben die drei Männer am 19. August 2003 einen Anschlag auf einen Linienbus der Linie 2 in Jerusalem organisiert. Dabei hatte ein Selbstmordattentäter 23 Menschen mit in den Tod gerissen, 120 Menschen wurden verletzt. Der Hamas hatte sich zu dem Attentat in Jerusalem bekannt.

 

Die drei Männer sind: Der 22jährige Nassim Rashad Saatari, sein Stiefbruder Majdi Saatari (25) und Abdallah Adnan Yehye Sharbati (22). Alle drei sind im Besitz eines israelischen Personalausweises. Außerdem waren die drei Araber an einem weiteren Selbstmordanschlag in Jerusalem am 17. Mai beteiligt. Dabei wurde allerdings niemand verletzt. Nassim Saatari gab zu, Anführer der Terrorzelle gewesen zu sein. Ahmed Bader habe ihn im April 2003 angeworben. Bader war bis zu seinem Tod am 9. September 2003 Anführer des Hamas in Hebron.

 

Die Jerusalemer Terrorzelle gab dem Selbstmordattentäter Raad Misek genaue Anweisungen, wie er den Sprengsatz zu zünden hatte. Die Bombe stellt die Terrorzelle bereit. Dann brachten die Männer den Attentäter an die Haltestelle in Jerusalem, wo er später den Bus der Linie 2 bestieg.

 

Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme vor wenigen Wochen hatten die drei Ostjerusalemer Terroristen drei weitere Selbstmordattentate in Jerusalem vorbereitet.

 

***

Drei Sodaten der IDF wurden am Mittwochabend südlich von Nablus verletzt, zwei von ihnen schwer, als ein bewaffneter Palästinenser aus einem Hinterhalt das Feuer auf ein israelisches Armeefahrzeug eröffnete. Die Soldaten erwiderten das Feuer. Der Angreifer konnte jedoch entkommen. Die Verletzten wurden ins Beilinson-Krankenhaus nach Petah Tikwa gebracht. (Ha’aretz)


(4) Kabinett beschließt Auflösung des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten

Auf Antrag der säkularen Zentrumspartei Shinui hat das israelische Kabinett am Mittwoch mit 18 zu 3 Stimmen der Auflösung des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten zugestimmt. Die Nationalreligiöse Partei (NRP), die zusammen mit Shinui und der Nationalen Union einen der Koalitionspartner der konservativen Likud-Partei von Ariel Sharon ausmacht, will in den kommenden Tagen über einen Austritt aus der Koalition entscheiden.

 

Die Auflösung des Ministeriums gehörte zu den Voraussetzungen für den Beitritt des Shinui zur Koalition im März 2003. Nach dem Regierungsbeschluss sollen die religiösen Rabbinergerichte einem anderen Ministerium, wahrscheinlich dem Innenministerium, nicht aber dem Justizministerium, unterstellt werden.

 

Die Auflösung des Ministeriums soll zum Jahresende erfolgen. Der Vorsitzende der Arbeitspartei Shimon Peres sagte am Donnerstag, seine Fraktion werde nicht in die Regierungskoalition eintreten, sollte die NRP tatsächlich wegen der Entscheidung die Regierung verlassen. (Ha’aretz)


(5) Archäologen entdecken Reste einer antiken Synagoge in Albanien

Archäologen aus Israel und Albanien haben eindrucksvolle Reste einer Synagoge aus dem 5. oder 6. Jh. u. Z. entdeckt. Die Ausgrabungsstätte liegt in der albanischen Küstenstadt Saranda gegenüber der griechischen Insel Korfu.

 

Erste Ausgrabungsarbeiten begannen vor etwa 20 Jahren, als Albanien noch unter strenger kommunistischer Herrschaft stand. Durch eine Einladung des Archäologischen Instituts der Albanischen Akademie der Wissenschaften an das Archäologische Institut der Hebräischen Universität in Jerusalem kam jetzt die Existenz der Synagoge in gemeinsamen Grabungsarbeiten vollständig ans Licht.

 

Die freigelegte Synagoge wurde durch die Jahrhunderte hindurch verschiedentlich genutzt. Als letztes hatte sie als Kirche gedient. Nennenswert sind v.a. zwei Mosaikfußböden. Der eine zeigt in seiner Mitte einen siebenarmigen Leuchter (Menorah), flankiert von einem Etrog (Zitrusfrucht) und einem Widderhorn (Shofar), alle drei Symbole jüdischer Festtage.

 

 

Das zweite Bodenmosaik im Zentrum der Anlage (Basilika) enthält eine Reihe biblischer Tier- und Pflanzendarstellungen und die Fassade eines tempelähnlichen Gebäudes, das vielleicht einen Thoraschrein symbolisiert. Weitere Mosaikböden schließen sich rings um das Gebäude der Synagoge an.

 

An den Grabungsarbeiten während der letzten Wochen waren Prof. Ehud Netzer und Prof. Gideon Förster von der Hebräischen Universität in Jerusalem gemeinsam mit den Archäologen Kosta Lako und Etleva Nalbani aus Albanien beteiligt. Die israelischen Forscher betonten die hervorragende Zusammenarbeit mit den albanischen Kollegen. Die Forschungsarbeiten in der Region sollen in den kommenden Jahren gemeinsam fortgesetzt werden. (Hebräische Universität Jerusalem, http://www.huji.ac.il/)



(6) GRANADIN: Music from the Middle Ages – Jewish and Christian Heritage in Berlin

Archaische Polyphonie – “Vox nostra resonet” in Berlin: Die beiden Sängerinnen ORNA ZAKAI (Gesang, Sinfonia) und GERTRAUD MARIAM ZOTTER (Gesang) sind am Samstag, dem 11. Oktober 2003, noch einmal in Berlin zu erleben, vor allem zu hören - ihr Konzert ist ein außergewöhnlicher Dialog, geführt mit einer hellen und klaren sowie dunkel samtenen Stimme: ein besonderes Erlebnis POLYPHONER VOKALMUSIK des Mittelalters. Der Dialog der beiden Sängerinnen soll mittels der Vokalmusik des Mittelalters eine Brücke zwischen Kulturen und Religionen bauen.

 

GRANADIN beschäftigt sich besonders mit der vokalen Kunst des abendländischen Mittelalters und hat sich auf geistliche und weltliche Musik vom 9. bis zum 13. Jahrhundert spezialisiert. Ebenfalls zum Konzertprogramm gehört die Musik der Sepharden, die sich über fünf Jahrhunderte durch mündliche Überlieferung erhalten hat.

 

GRANADIN - Musik des Mittelalters forscht nach Musikhandschriften und vergessenen Quellen. Gearbeitet wird ausschließlich mit den Originaldokumenten. Gertraud Mariam Zotter (Gesang, Sinfonia) und Orna Zakai (Gesang) gehen bei der musikalischen Umsetzung von theoretischen Traktaten des Mittelalters aus. Den Tonsystemen der verschiedenen modi und den reinen Intervallen im pythagoräischen Sinn, sowie den Mikrotönen schenken sie besondere Aufmerksamkeit. Im Sinne des experimentellen Zuganges orientieren sie sich an lebendigen Gesangstraditionen des mittelmeerischen und östlichen Raumes.

 

Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg.

Weitere Informationen im Kulturkalender auf unserer Website http://www.israel.de/



(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, etwas wärmer

 

Jerusalem: 19-29°C

Tel-Aviv: 22-28°C

Haifa: 21-29°C

Am Toten Meer: 26-36°C

Eilat: 24-37°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,225 NIS (+0,04%)

1 £ - 7,378 NIS (-0,39%)

1 $ - 4,432 NIS (+0,04%)

(Bank of Israel, 08.10.03)


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