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(1) Qurei:
„Ich kann mit Sharon zusammenarbeiten“; Gesundheitszustand
Arafats
Der palästinensische Ministerpräsident Abu Allah (Ahmed
Qurei) äußerte sich in einem Interview mit der Tageszeitung Ma’ariv:
„Ich bin sofort zu Verhandlungen mit Israel bereit, und ich glaube,
dass ich mit Sharon zusammenarbeiten kann. Es besteht die Aussicht
auf Änderungen und Erfolge.“ Aus israelischen Sicherheitskreisen
verlautete, dass man Ahmed Qurei von Anfang an behilflich sein
werde. Qurei fügte hinzu, dass er auf die gemeinsame Arbeit mit der
israelischen Regierung und das Ende der Auseinandersetzungen
(wörtl. Feuerpause) hoffe und bat um die Gelegenheit, die
Verschlechterung der politischen Situation
aufzuhalten.
Qurei wird am Donnerstag seine Regierung dem
palästinensischen gesetzgebenden Rat vorstellen. Wenn es keine
kurzfristige Änderung gibt, wird das Parlament der Regierung das
Vertrauen aussprechen, und in der kommenden Woche wird die neue
Regierung ihre Arbeit aufnehmen. Führende israelische Stellen
teilten diese Woche mit, dass die israelische Regierung mit der
palästinensischen zusammenarbeiten wird. Wenn man einen wirklichen
Partner auf der palästinensischen Seite habe, könne man die
Verhandlungen wieder aufnehmen und versuchen die Lage zu
entschärfen.
(Bild: Ramallah im Juli 2003, Christoph Maihöfer)
Unterdessen bestätigten palästinensische Medien die Meldung der
britischen Zeitung „The Guardian“, wonach Yasser Arafat vergangene
Woche einen leichten Herzanfall erlitten hat. Der Gesundheitszustand
des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde sei vor der
Öffentlichkeit geheim gehalten worden, um in einer Zeit, in der
Israel das Leben Arafats bedrohe, keine Panik auszulösen. In der
vergangenen Woche berichtete die palästinensischen Presse, dass
Arafat an einer Grippe leide, und dass man seinen Arzt aus Jordanien
zu ihm gerufen habe. Aus einer palästinensischen Quelle erfuhr die
britische Zeitung jedoch, dass ein Herzanfall der Grund für den
dringenden Besuch des Arztes war. Er habe sich aber erholt und es
gäbe keinen Grund zur Sorge.
In Israel hatte man vergangene Woche den Gesundheitszustand
Arafats mit Spannung verfolgt, der in den letzten Tagen als „sehr
problematisch“ bezeichnet wurde. Israelischer Angaben zufolge,
leidet Arafat an einer schweren Magenentzündung, die sich durch
Erbrechen und Schwächeanfälle äußert. Einer der behandelnden Ärzte
riet dringend zu einer Operation, was Arafat jedoch verärgert
ablehnte. Einer seiner Gefolgsleute, wahrscheinlich Tayeb Abdal
Rahim, wurde von Arafat angespuckt und angeschrieen, als dieser
versuchte Arafat zu überzeugen, sich einer ärztlichen Behandlung in
Jordanien zu unterziehen: „Ich gehe von hier nicht weg. Ihr wisst
sehr gut, dass ich, wenn ich von hier weggehe, nicht mehr
zurückkehre“, sagte Arafat.
(Ma’ariv)
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(3) Hintergrund: Der Palästinensische
Islamische Jihad (PIJ)
Der Palästinensische Islamische Jihad (PIJ) hat sich zu dem
Selbstmordattentat auf das Maxim Restaurant in Haifa am vergangenen
Samstagmittag bekannt. Bei dem Attentat wurden 19 Menschen getötet.
Am Sonntag hat die israelische Luftwaffe ein Terrorcamp in Syrien
angegriffen, in dem palästinensische Terroristen des Islamischen
Jihad (PIJ) ausgebildet werden.
Der Palästinensische Islamische Jihad ist die radikalste
Organisation, die in den palästinensischen Gebieten tätig ist. Sie
wurde im Jahre 1981 von zwei islamistischen Aktivisten im
Gaza-Streifen, Dr. Fathi 'Abd Al-'Aziz Shiqaqi, einem Arzt aus
Rafah, und Shaykh 'Abd Al-Aziz 'Awda, einem Prediger aus dem
Flüchtlingslager von Jabaliyya, gegründet.
(...)
Die Ideologie des Islamischen Jihad vermischt
palästinensische nationalistische Gedanken mit Ideen, die aus drei
anderen Traditionen stammen: der Ideologie der Moslem-Brüder,
Handlungsmustern der militanten islamistischen Gruppen in Ägypten
und, einzigartig in der sunnitischen Welt, den Lehren des Ayatollah
Khomeini, des schiitischen Führers der islamischen Revolution im
Iran. (...)
Das besondere der Ideologie des Palästinensischen Islamischen
Jihad liegt darin, dass er den Heiligen Krieg (Jihad) in Palästina
als eine Verpflichtung auf zwei miteinander verwobene Ziele
betrachtet: die Befreiung Palästinas und die pan-islamische
Wiederbelebung. Der Heilige Krieg sei der einzige Weg, um Palästina
zu befreien, da dieser Ansicht nach der moslemische Sieg und die
Zerstörung Israels durch Allahs Worte im Koran vorherbestimmt sind.
(...)
Während der Islamische Jihad früheren Ursprungs ist als der
Hamas (gegründet im Jahre 1988), blieb er die kleinere der beiden
Bewegungen. Der Hamas wurde zu einer Massenbewegung mit einem
politischen Flügel, der auf einem breiten Netzwerk von religiösen
und wohltätigen Organisationen basiert. Im Gegensatz dazu blieb der
Islamische Jihad eine revolutionäre Kadertruppe oder Avantgarde von
mehreren Hundert Aktivisten. Während der Intifada von 1987 bis 1993
versuchte der PIJ mit dem Hamas zusammenzuarbeiten oder sich gar mit
ihm zu vereinigen, wohingegen sich dieser in diesem Punkte
allerdings eher zögerlich verhielt.
Shiqaqis Verlagerung der Organisationsbasis in den Libanon
verstärkte die Verbindungen der Bewegung mit der Hezbollah und dem
Iran. Der Iran wurde der größte finanzielle Sponsor der Bewegung,
und die Hezbollah stellte Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten
sowie logistische Unterstützung bereit. Auf Grund der Unterstützung
durch die Hezbollah konnte der PIJ sein Netzwerk in den
palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon ausbreiten. Während
der Hamas immer eine unabhängige palästinensische Bewegung war und
blieb, wurde der Islamische Jihad zu einem Instrument der Politik
des Iran im Rahmen des arabisch-israelischen
Konflikts.
Sowohl der PIJ als auch der Hamas wiesen die Übereinkunft von
Oslo aus dem Jahre 1993 als einen Verrat an palästinensischen und
islamischen Prinzipien zurück und verübten Terroranschläge gegen
israelische Ziele, um den Friedensprozess in einer Art "Wettrennen"
(Shiqaqis eigene Worte) zum Stoppen zu bringen. Bis heute hat der
PIJ die Verantwortung für die Tötung von mehreren Dutzend Israelis,
meist Zivilisten, übernommen. Während der PIJ sich zwar weigerte die
Palästinensische Autonomiebehörde (PA) als legitime Regierung
anzuerkennen und an den Wahlen innerhalb der PA von 1996
teilzunehmen, hat er trotzdem die PA nicht in der gleichen Weise
politisch herausgefordert wie der Hamas. Allerdings war es für die
PA einfacher, hart gegen den Islamischen Jihad als die kleinere
Organisation vorzugehen und sie hat die Jihad-Zeitung in Gaza
(Al-Istiqal) geschlossen und mehrere subalterne Aktivisten des PIJ
verhaftet.
Der Ausbruch der israelisch-palästinensischen Konfrontation
im September 2000 hat dem Islamischen Jihad neuen Schwung verliehen.
Zusammen mit dem Hamas vertrat der PIJ die Auffassung, dass der
Heilige Krieg (Jihad) die einzige Möglichkeit sei, die Israelis aus
der Westbank und aus Gaza zu vertreiben, was allerdings nur die
erste Phase in der Befreiung ganz Palästinas darstellen sollte. Der
PIJ erhielt völlige Bewegungsfreiheit und anscheinend auch etwas
logistische Unterstützung von offiziellen Stellen innerhalb der PA.
Auf der operativen Ebene haben Aktivisten des Islamischen Jihad mit
dem Hamas und der Fatah bei Angriffen auf israelische Ziele Hand in
Hand gearbeitet. Momentan wetteifert der Islamische Jihad mit den
anderen beiden Bewegungen darum, wer die wagemutigsten und
verheerendsten Anschläge verübt, um auf diese Art und Weise sein
Prestige zu erhöhen.
Trotz ihres Erfolges ist der PIJ eine kleine Organisation
geblieben. Aus mehreren Meinungsumfragen geht hervor, dass der
Islamische Jihad die Unterstützung von nur 4-5% der
palästinensischen Bevölkerung genießt, und dies hauptsächlich
deshalb, weil ihm das breite Netzwerk von Organisationen, über das
der Hamas verfügt, fehlt. Diese Tatsache versetzt den Islamischen
Jihad aber wiederum in die Lage, sich auf ideologische Zielsetzungen
zu konzentrieren und weitergehende politische Überlegungen außer
Betracht zu lassen. Deshalb hat sich der Islamische Jihad auch nicht
an den Gesprächen beteiligt, die Mitte November in Kairo zwischen
Fatah und Hamas mit dem Ziel abgehalten wurden, eine vorübergehende
Aussetzung der Selbstmordanschläge innerhalb Israels zu erreichen
und führt unvermindert damit fort, seine verheerenden Angriffe
auszuführen.
Meir Litvak Moshe Dayan Center für Nahost- und
Afrika-Studien. Nachdruck mit Genehmigung von Tel-Aviv Notes, Nr.
56, 28.11.2002. Jaffee Center für Nahost- und Afrika-Studien,
Universität Tel Aviv. (26. Februar
2003)
Ganzer Text auf
www.israel.de:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=39639&MissionID=88
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(4) „Schluss mit der Heuchelei! - Haifa
und Damaskus sind nicht vergleichbar“: Aufruf der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft DIG“
Am vergangenen Samstag sind in Haifa 19 Menschen
hingeschlachtet worden, israelische Juden und israelische Araber,
Männer, Frauen und Kinder. Dieser teuflische Terrormord war
kaltblütig vor den höchsten jüdischen Feiertag gelegt worden.
Kurz darauf hat die israelische Luftwaffe ein leer stehendes
Lager bei Damaskus angegriffen, das nach verlässlichen Angaben der
Ausbildung palästinensischer Terroristen dient. Nach Medienberichten
hat es dort einen Verletzten gegeben.
Es gehört ein gerütteltes Maß an Heuchelei dazu, beide
Vorgänge in einem Atemzug zu nennen. Mit dieser Heuchelei muss
Schluss sein!
Israel hat das Recht, sich mit allen Mitteln gegen den
palästinensischen Terror zu verteidigen. Die Gemeinschaft der
zivilisierten Völker hat die Pflicht, den Kampf gegen den Terror
fortzuführen und zu intensivieren.
Was diesen Terror im Nahen Osten angeht, so hat er Namen:
Hamas, Islamischer Jihad, Hezbollah, Al Aqsa Brigaden – letztere ein
direkter Ableger von Arafats Fatah-Bewegung! Das Ziel dieser
Terrorgruppen ist schlicht die Ausrottung Israels.
Und wer denn schon auf die Souveränität Syriens pocht, der
sollte sich zumindest zwei Fragen stellen:
Warum unterhalten die genannten Terrororganisationen Büros in
Damaskus?
Wer oder was rechtfertigt die Besetzung Ost-Libanons mit
Tausenden syrischer Truppen?
Wer sich vor diesem Hintergrund dem Vorwurf der Äquidistanz
aussetzt, beschädigt das Lebensrecht Israels. Das sollten zumal wir
Deutsche wissen.
Prof. Manfred Lahnstein, Präsident der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft DIG in der Bundesrepublik Deutschland, am 6. Oktober
2003.
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(5) Lior Shambadal und Mendelssohn
Players beim 7. Rabin-Gedenkkonzert in Berlin
Anlässlich des 8. Todestages von Israels
Premierminister und Friedensnobelpreisträger Yitzhak Rabin findet am
Sonntag, 2. November 2003, das 7. Rabin-Gedenkkonzert / 27.
Benefizkonzert der DIG Berlin mit Lior Shambadal und den Mendelssohn
Players statt. Das Konzert im Großen
Sendesaal des RBB Berlin (ehem. SFB), Masurenallee 8-14, beginnt um
19.00 Uhr.
Das hochrangige Ensemble wurde erst vor
wenigen Monaten gegründet und setzt sich aus israelischen und
jüdischen Musikern aus der ganzen Welt zusammen, die heute in
Deutschland leben. Leiter ist Maestro
Lior Shambadal aus Israel, dem derzeitigen Chefdirigenten der
Berliner Symphoniker. Die Mendelssohn Players wollen vergessene
jüdische Komponisten bekannt machen und verloren gegangene jüdische
Musiktraditionen beleben. Ihr Repertoire basiert auf dem gesamten
Kanon klassischer europäischer
Musik.
Angesichts des anhaltenden Terrors gegenüber der israelischen
Zivilbevölkerung möchte die Deutsch-Israelische Gesellschaft DIG
Berlin mit den Einnahmen aus dem diesjährigen Wohltätigkeitskonzert
die israelische Hilfsorganisation Zaka unterstützen. Ihre Mitglieder
leisten bei Terroranschlägen in Israel aufopferungsvoll Erste Hilfe
vor Ort, bergen die Toten und kümmern sich um die
Verletzten.
Kartenvorbestellung
und weitere Informationen bei: Konzertdirektion
Adler, Tel. 030 - 826 4727, Email karten@musikadler.de
Veranstalter ist die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin in
Kooperation mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Bund der
Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. - BVN, Deutsch-Israelische
Hilfe für krebskranke Kinder e.V.,
Friedrich-Ebert-Stiftung, Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit in Berlin e.V., Heinrich-Böll-Stiftung, Jüdische
Gemeinde zu Berlin,
Konrad-Adenauer-Stiftung.
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(6) Elite Industries erhält NIS 10 Mio.
Auftrag für britische Supermarktkette
Der
israelische Lebensmittelhersteller Elite Industries wird ab Dezember
2003 Zartbitter- und Weiße Rohschokolade für die britische
Supermarktkette Sainsbury herstellen. Das teilte Elite Industries am
Dienstag mit. Mitbewerber für den 10 Mio. NIS Auftrag waren u.a. die
Unternehmen Kraft, Ludwig und Ashbury. Das israelische
Nahrungsmittelunternehmen wird mit der Herstellung der
Schokoladebarren im Winter in seinem Werk in Nazareth-Illith
(Ober-Nazareth) beginnen. Sainsbury ist die zweitgrößte britische
Supermarktkette nach Tesco. Das Unternehmen wurde 1869 gegründet und
hat heute einen Jahresumsatz von £ 15,3 Mrd. mit einem Marktanteil
von 17,5% an der britischen Supermarktbranche.
(Globes)
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(8) Das Wetter in Israel
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig und
warm
Jerusalem:
19-29°C
Tel-Aviv:
20-29°C
Haifa: 20-30°C
Am Toten Meer: 26-36°C
Eilat: 23-37°C
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