Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 2. Oktober 2003

(1) Yom Kippur: Höchster Feiertag und Erinnerung an den 6. Oktober 1973
(2) Geringeres Engagement der Amerikaner im Nahen Osten?
(3) IDF stellen Sprengsatz bei Nablus sicher, Kommandeur des Jihad getötet
(4) Die Nigerianerin Orcha Fidelis erhält Aufenthaltsgenehmigung in Israel
(5) Motorola Israel entwickelt neues Mobiltelefon für Autos
(6) Israel ist das Land mit den meisten Hackern
(7) Probleme beim Öffnen des Html-Newsletters durch t-online-Kunden
(8) Mehr Touristen aus Frankreich und den USA
(9) Auszeichnungen der israelischen Filmakademie für "Ninas Tragedies"
(10) Ende der Sommerzeit
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse


(1) Yom Kippur: Höchster Feiertag und Erinnerung an den 6. Oktober 1973
Am kommenden Montag, acht Tage nach Rosh Hashana, ist Yom Kippur, der jüdische Versöhnungstag, der Tag des göttlichen Gerichts, der Buße und Umkehr, an dem die Verfehlungen des einzelnen Menschen gesühnt werden. Es ist der einzige in der Bibel genannte Fasttag. Yom Kippur ist ein Tag, um über die eigenen Verfehlungen und Vergehen nachzudenken. Juden beten an diesem Tag um Vergebung der Sünden gegenüber Gott und bereuen fehlerhaftes Handeln und Vergehen im zwischenmenschlichen Bereich. Die wichtigsten religiösen Vorschriften des Yom Kippur - lange Bittgottesdienste und ein 25stündiges Fasten - werden selbst von vielen, eigentlich säkularen Menschen befolgt.
Würde und feierlicher Ernst des Yom Kippur in der Öffentlichkeit sind stärker ausgeprägt als bei anderen Festen, Rosh HaShana eingeschlossen. Das Land kommt für 25 Stunden zu einem absoluten Stillstand. Alle Unterhaltungs- und Vergnügungsstätten sind geschlossen; Fernseh- und Radiosendungen werden eingestellt - sogar Nachrichten werden nicht gesendet; der öffentliche Verkehr ruht, die Flughäfen werden geschlossen und viele Straßenzüge abgesperrt. In Israel wird der Ernst des Tages durch die Erinnerung an den Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens und den anschließenden Yom Kippur-Krieg vor genau 30 Jahren unterstrichen.  
Wegen der Feiertage erscheint der nächste Newsletter am Dienstag, dem 7. Oktober 2003. 
DieRedaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern ein friedliches Wochenende.


(2) Geringeres Engagement der Amerikaner im Nahen Osten?
In Jerusalem hat sich in den vergangenen Wochen der Eindruck verstärkt, dass die USA dazu tendieren, ihr Engagement in den Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern zu verringern. Am Mittwochabend teilte das amerikanische Außenministerium mit, dass es Israel für die Abweichungen des Zaunes, auch für den problematischen Abschnitt um die Ortschaft Ariel, nicht verurteile. Der Pressesprecher des Ministeriums teilte mit, dass man die Entscheidung sorgfältig überprüfe.
Derzeit sieht es so aus, als ob die Amerikaner immer weniger in den Konflikt involviert sein wollen und sich bei allem, was die Aktivitäten von George Wolff im Nahen Osten angeht, immer mehr zurückhalten werden. In diesem Fall könnte die "road map" zum Stillstand kommen. Das Ziel der Amerikaner wäre dann, die derzeit vorherrschende, relative Ruhe wenigsten bis zur Präsidentschaftswahl im November 2004 beizubehalten.
Nach dieser Einschätzung ist es die schwierige Lage im Irak und die sinkende Popularität des amerikanischen Präsidenten, die das Selbstbewusstsein der Amerikaner in Hinsicht auf deren Vermittlertätigkeit zwischen Israel und den Palästinensern beeinträchtigt hat. Diese Entwicklung scheint sich auch in der Gleichgültigkeit niederzuschlagen, mit der die Anstrengungen Abu Allas (Ahmed Qurei) um seine Regierungsbildung verfolgt werden. Die Amerikaner haben fast keinen Kontakt zu ihm, sondern nur über ihren Konsul in Ostjerusalem. (Ma’ariv)


(3) IDF stellen Sprengsatz bei Nablus sicher, Kommandeur des Jihad getötet
Israelische Grenzpolizisten haben in der Nacht zum Donnerstag einen Kommandeur und Bombenexperten der radikalislamischen Terrororganisation Islamischer Jihad, Mazen Yusuf Salameh, in Tulkarem, Westjordanland, getötet. Salameh gehörte früher zur "Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas" DFLP und wechselte dann zum Islamischen Jihad in der Gegend um Tulkarem über. Salameh war auf die Herstellung von Sprengstoffgürteln für Selbstmordattentäter spezialisiert. 

Einheiten der IDF haben am Donnerstag bei Nablus einen Sprengsatz sichergestellt, der in einem Auto versteckt war. Der Sprengstoff wurde von den Soldaten vorzeitig zur Explosion gebracht. Der Wagen war offensichtlich für einen Terroranschlag in Israel bestimmt. (Ha’aretz)

Why does Israel need a security fence?
http://www.mfa.gov.il/mfa/fence.html


(4) Die Nigerianerin Orcha Fidelis erhält Aufenthaltsgenehmigung in Israel
Innenminister Avraham Poras hat einem nigerianischen Ehepaar, das sich seit drei Jahren illegal in Israel aufhielt, eine zeitlich begrenzte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ausgestellt. Das Paar lebte in einem Tel Aviver Gebäudekomplex, das in der vergangenen Woche durch eine Gasexplosion zerstört wurde. Die schwangere Frau, Orcha Fidelis, war für einige Stunden leicht verletzt unter den Trümmern des Hauses begraben, bis sie durch die Rettungsmannschaften befreit werden konnte. Ihr ungeborenes Kind wurde nicht verletzt. Der Menschenrechtler Tomer Varsha hatte sich gegenüber dem Innenminister für die humanitäre Geste eingesetzt. Bei dem Unfall wurden sieben Menschen getötet, darunter zwei Familienangehörige von Orcha. (Ha’aretz)


(5) Motorola Israel entwickelt neues Mobiltelefon für Autos
Motorola Israel hat drei Millionen Dollar in die Entwicklung eines schnurlosen Telefons investiert. Das Autotelefon soll das Telefonieren während der Fahrt bequemer und sicherer machen. Einschalten, Wählen und Auflegen sollen nicht mehr manuell, sondern nur noch über die Stimme gehandhabt werden. Außerdem soll das Gerät auch an ein Notebook und an ein GPS-Navigationssystem angeschlossen werden können. Motorola Israel rechnet mit einem großen Marktpotential für das neue Mobiltelefon. Die Herstellung soll das Motorola-Werk in der Wüstenstadt Arad im Süden Israelsübernehmen. (Globes)


(6) Israel ist das Land mit den meisten Hackern
Im Verhältnis zur Anzahl der Internetnutzer ist Israel der Staat mit den meisten "aggressiven" Hackern. Das geht aus einer Untersuchung der Gesellschaft für Datenschutz "Simatech" hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr stand Israel noch an 10. Stelle. Das bedeutet, dass das Land im Laufe des Jahres 2003 um 9 Positionen aufgestiegen und an die Spitze der Liste der aggressiven Hacker gelangt ist.

An zweiter Stelle stehen die USA, gefolgt von Belgien, Neuseeland und Kanada. Verglichen wurden Staaten, in denen mehr als eine Million Einwohner das Internet nutzen. Weltweit sind im vergangenen Jahr die Hacker-Angriffe um 19 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 994 Viren und Computer-Würmer entdeckt, d.h. mehr als das doppelte der Viren und Würmer im vergleichbaren Zeitraum des Jahres 2002. (Ma’ariv)


(7) Probleme beim Öffnen des Html-Newsletters durch t-online-Kunden
Einige t-online-Kunden hatten in den vergangenen Tagen Probleme, die Html-Version des Newsletters zu öffnen. Sie erhalten deshalb vorübergehend die Plain-Text-Version, bis das Problem behoben ist. Die Adressen werden in Kürze wieder automatisch auf die Html-Version umgestellt. 

Wir danken für Ihr Verständnis.


(8) Mehr Touristen aus Frankreich und den USA
In den Sommermonaten Juli und August sind 57.100 Touristen aus Frankreich nach Israel gereist, 12% mehr als in den Sommermonaten 2000. Auch die Zahl der Touristen aus den Vereinigten Staaten hat zugenommen. Im August reisten 28.352 amerikanische Touristen nach Israel, im Vorjahr waren es nur 19.971. Das ist ein Anstieg um 42%. Der Minister für Tourismus Benny Elon führt die positive Entwicklung auf die Arbeit des Ministeriums im Ausland zurück, dort vor allem in den USA, Frankreich, Großbritannien und Russland.


(9) Auszeichnungen der israelischen Filmakademie für "Ninas Tragedies"
Am 24. September 2003 fand im Hekhal ha-Tarbut in Petach Tikwa die Zeremonie zur Verleihung des israelischen Filmpreises statt. Das vergangene Jahr war für den israelischen Film ausgesprochen erfolgreich und produktiv. Sechzehn Spielfilme nahmen am Wettbewerb teil, weit mehr als in den vorangehenden Jahren mit durchschnittlich neun Filmen. Die meisten Preise gingen an den Film "Ninas Tragedies" des Regisseurs Shabi Gabizon ("Shuru", "Lovesick on Nana Street"). "Ninas Tragedies" erhielt u.a. den Preis für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Kamera, die beste Hauptdarstellerin sowie für die beste weibliche und männliche Nebenrolle.
"Ninas Tragedies" wird als israelischer Filmbeitrag für den Oskarwettbewerb in Los Angeles eingereicht.


(10) Ende der Sommerzeit
In der Nacht von Donnerstag, dem 2. Oktober, zu Freitag, dem 3. Oktober 2003, beginnt in Israel die Winterzeit. Die Uhren werden um 1 Uhr morgens um eine Stunde zurückgedreht. Die nächste Sommerzeit beginnt am 7. April 2004, nach dem Pessachabend. Das Innenministerium beabsichtigt, die Sommerzeit im kommenden Jahr mit zwei Stunden Unterschied zur Winterzeit einzuführen, um noch höhere Einsparungen zu erzielen. Durch die diesjährige Sommerzeit wurden etwa 15 Mio. Euro gespart. (Yedioth Aharonoth)


(11) Das Wetter in Israel
Die Vorhersage: Leichter Regen im Norden und in der Mitte des Landes, im Süden heiter bis wolkig.

Jerusalem: 16-23°C
Tel-Aviv: 21-28°C
Haifa: 21-28°C
Am Toten Meer: 23-32°C
Eilat: 21-33°C


(12) Wechselkurse

1 € - 5,180 NIS (-0,09%)
1 £ - 7,346 NIS (-1,04%)
1 $ - 4,434 NIS (-0,16%)
(Bank of Israel, 01.10.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/ Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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