Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 23. September 2003
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(1) Rede des Außenministers Silvan Shalom vor der Anti-Terror-Konferenz in New York
(2) IDF schaffen Erleichterungen für palästinensische Bevölkerung
(3) Verteidigungsminister Shaul Mofas dementiert Freilassung Barghoutis
(4) Immer weniger Israelis heiraten nach religiösem Recht
(5) Weizmann Institut: FDA gibt israelische Methoden zur Krebsdiagnose frei
(6) Simcha Dinitz ist tot
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Rede des Außenministers Silvan Shalom vor der Anti-Terror-Konferenz in New York

Außenminister Silvan Shalom hat die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (VN) aufgefordert, PLO-Chef Yasser Arafat fortan nicht mehr zu unterstützen. Anlässlich der Anti-Terror-Konferenz der Vereinten Nationen in New York sagte Shalom in einer Rede am Montagabend, Arafat habe seine Verpflichtungen aus dem Oslo-Abkommen nicht eingehalten.

 

„Zehn Jahre sind vergangen, seit sich Arafat verpflichtet hat, alle Meinungsverschiedenheiten zwischen Israel und den Palästinensern auf friedlichem Wege beizulegen", erinnerte Shalom, „seitdem sind 1.126 Israelis bei mehr als 19.000 Terroranschlägen ermordet worden, darunter waren 102 Selbstmordattentate." Arafat sei in den Augen vieler Menschen vielleicht ein Symbol des palästinensischen Kampfes, doch gehöre er auch zu denjenigen Gestalten in der Welt, die am meisten mit Terror identifiziert werden, sagte Shalom. „Ihn zu unterstützen widerspricht allen Bemühungen um Frieden in unserer Region und dem weltweiten Anti-Terror-Kampf.“ Anstelle sich mit Arafat abzugeben, müsse die internationale Gemeinschaft das ernsthafte Interesse des palästinensischen Volkes unterstützen, dem Terror abzuschwören und mit Israel am Aufbau einer besseren Zukunft zu arbeiten.

 

Shalom äußerte sich auch zu Staaten, in denen Terroristen ihre Anschläge vorbereiten können, wie beispielsweise Syrien. „Staaten, die Terroristen auf ihrem Gebiet agieren lassen und ihnen Asyl gewähren, sind an Terrorakten beteiligt", betonte der Außenminister am Montag vor den Vereinten Nationen.


(2) IDF schaffen Erleichterungen für palästinensische Bevölkerung

Aufgrund der Einschätzung der gegenwärtigen Sicherheitslage in Israel haben die Israelischen Verteidigungskräfte IDF und der Regierungsbeauftragte für das Westjordanland und den Gazastreifen am Dienstag eine Reihe humanitärer Maßnahmen zur Erleichterung der Situation der palästinensischen Bevölkerung eingeleitet.

 

10.000 palästinensische Arbeiter und 1.000 Händler aus dem Gazastreifen erhielten wieder eine Arbeitserlaubnis für Israel. Im Westjordanland waren es 5.500 Arbeiter und 4.000 Händler, darunter 2.000 aus Bethlehem, 1.000 aus Tulkarem, 2.000 aus Qalqilyah und 500 aus Jericho. Anlässlich des christlichen Feiertages Mariä Geburt wurde 2.000 Christen die Einreise nach Bethlehem genehmigt.

 

Westjordanland und Gazastreifen waren seit dem Hamas-Selbstmordattentat auf einen Bus in Jerusalem am 19. August 2003 mit 23 Toten und über 100 Verletzten (http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37077&MissionID=88) von Israel vollständig abgeriegelt worden. Die IDF werden damit fortfahren, die Situation der palästinensischen Zivilbevölkerung zu verbessern und gleichzeitig die palästinensischen Terrororganisationen und deren Organisationsstrukturen zu zerschlagen. (IDF)


(3) Verteidigungsminister Shaul Mofas dementiert Freilassung Barghoutis

Verteidigungsminister Shaul Mofas hat am Dienstag Berichte über Fortschritte im Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hisbollah bestätigt. Palästinensische und libanesische Berichte, wonach Israel auch die Freilassung des palästinensischen Top-Terroristen Marwan Barghouti in Aussicht gestellt habe, hat der Verteidigungsminister dementiert. „Niemand wird diesen Mann freilassen“, so der Minister für Innere Sicherheit Tzachi Hanegbi gegenüber dem israelischen Rundfunk, „der israelische Staat hat eine sehr, sehr schwerwiegende Anklage gegen Marwan Barghouti erhoben. Er wird beschuldigt, persönlich für den brutalen Mord an Dutzenden Israelis und die Verletzung Hunderter verantwortlich zu sein.“ Der Prozess vor einem israelischen Gericht gegen Barghouti gehe weiter, der frühere Leiter der bewaffneten Fatah-Tanzim-Organisation bleibe hinter Gittern.

 

Unterdessen traf am Dienstag der israelische Verhandlungsführer GM. d. Res. Ilan Biran zu Gesprächen mit dem deutschen Vermittler Ernst Uhrlau in Berlin ein. Nach israelischen Quellen ist der Verhandlungsprozess jetzt in seine entscheidende Phase eingetreten. Nach Angaben der palästinensischen Tageszeitung Al Quds soll der Gefangenenaustausch zwei Tage nach dem jüdischen Neujahrsfest Rosh HaShana am kommenden Wochenende (27./28.9.) stattfinden. (Ha’aretz)


(4) Immer weniger Israelis heiraten nach religiösem Recht

Immer weniger Israelis heiraten nach der orthodoxen Rechtstradition. Das geht aus einem Bericht der Organisation „Mishpachah Chadashah“ („New Family – Organisation zur Stärkung der Familien-Rechte in Israel“) hervor. Die Zahl der offiziell unverheirateten Lebenspartner ist dagegen konstant steigend. Heute lebt ein Zehntel aller Paare in Israel ohne offizielle Heiratsurkunde. Seit Anfang der 90er Jahre stieg die Zahl der israelischen Paare, die im Ausland heirateten, um das Zehnfache (9,3% aller Heiraten). Im Jahr 2002 waren es 6.700 israelische Staatsbürger, das entspricht einem Anstieg um 17% gegenüber dem Jahr 2000.

 

Zypern ist das Land, in dem die meisten Israelis außerhalb Israels heiraten, so die Vorsitzende der Organisation, Irith Rosenblum. Im Jahr 2002 vermählten sich rund 4.500 Israelis auf der benachbarten Mittelmeerinsel. In den osteuropäischen Ländern, v.a. Russland, Ukraine und Rumänien, waren es im selben Jahr rund 750 Israelis, das entspricht 11% aller Hochzeiten im Ausland. In den USA gaben sich 480 israelische Staatsbürger den Trauring, dazu zählen aber auch konservative und reformierte jüdische Heiratszeremonien, die in den USA im Gegensatz zu Israel genauso anerkannt werden wie die orthodoxen Hochzeiten.

 

Insgesamt heirateten im vergangenen Jahr rund 3.550 Israelis nicht nach orthodoxem Recht. 85.000 unverheiratete israelische Paare teilen in Israel den gleichen Wohnraum, die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften ist in jedem Jahr steigend. In Deutschland sei jedes dritte Paar nicht verheiratet, in Schweden sogar jedes zweite, so Rosenblum. Die Rechtsanwältin führt diese Entwicklung auf das israelische Rechtssystem zurück, wonach nur Heiraten nach orthodoxem Brauch anerkannt werden. Israel unterscheide sich in dieser Tendenz nicht von anderen Ländern, die „Revolution der Heiratenden“ sei in vollem Gange, nur seien sich die Behörden dessen noch nicht bewusst. (Yedioth Aharonoth/ http://www.newfamily.org.il/german.asp)


(5) Weizmann Institut: FDA gibt israelische Methoden zur Krebsdiagnose frei

Schmerzen und die Risiken einer Biopsie könnten bald vielen Patienten erspart bleiben. Israelische Wissenschaftler haben eine diagnostische Imaging-Methode entwickelt, die möglicherweise schon bald von medizinischen Einrichtungen für die Entdeckung von Brust- und Prostatakrebs eingesetzt wird. Die Methode nennt sich 3TP und erhielt kürzlich die Freigabe der amerikanischen Food and Drug Administration FDA für Beginn des kommenden Jahres 2004. Ärzten wird es dann möglich sein, mit einem Scanner anstelle eines Messers zwischen bösartigen und gutartigen Geschwüren zu unterscheiden. Das Verfahren wurde von Frau Prof. Hadassa Degani und ihrem Forschungsteam an der Abteilung für Biologische Regulation am Weizmann Institut in Rehovoth erarbeitet.

 

3TP (Three Time Point) benutzt existierende MRI-Scanner und ein unschädliches Kontrastmittel, das den Patienten eingespritzt wird. Die verdächtige Geschwürstelle wird für einige Minuten vom MRI-Scanner mehrmals gescannt. Die eigens dafür entwickelte Software analysiert drei der MRI-Images, eines vor und zwei nach der Kontrastmittelspritze (daher der Name 3TP). Anhand der gesammelten Daten wird danach die Farblichkeit des Brust- oder Prostatageschwürs analysiert. Wenn Rot überwiegt, handelt es sich um ein Krebsgeschwür, wenn Blau oder Grün vorwiegen, deutet dies auf ein gutartiges Geschwür hin.

 

Mehrere Krankenhäuser in den USA haben an den klinischen Tests mit mehreren Hundert Patienten teilgenommen. Die eindrucksvollen Testergebnisse zeigten auf, dass feste Tumore, die größer als 5mm (1/5 Inch) waren, mit Hilfe von 3TP fast 100% korrekt diagnostiziert wurden. Bei allen Tests, auch bei Patienten mit DCIS (Krebs, der in den Milchkanälen keine Knoten bildet) lag die Genauigkeitsrate bei fast 90%.

 

Obwohl auch viele andere Wissenschaftler zur Krebsdiagnose mit Hilfe von MRI-Technologien verschiedene Methoden entwickelt haben, hebt Degani hervor, dass die 3TP-Methode die einzige ist, die ein akkurates, standardisiertes System anbietet, welches von medizinischen Assistenten sehr leicht benutzt werden kann. Die Geschwindigkeit, mit der die Ergebnisse erzielt werden können und die Verhinderung unnötiger Biopsien macht diese Methode auch sehr kostengünstig. Das Verfahren wird sich in Zukunft auch bei der Diagnose anderer Krebsformen einsetzen lassen. Die Methode wird von einer US-Firma namens 3TP LLC vermarktet werden (Kontakt: 1-631-702-2400 oder JRM3TP@hamptons.com). Vor mehr als einem Jahr wurde diese Firma für die Vertreibung der 3TP-Technologie gegründet. Die weltweiten Rechte erhielt sie über Yeda (Zweigstelle des Weizmann Instituts). Die Firma ist jetzt um die Freigabe in Kanada und Europa bemüht. (http://www.weizmann.ac.il/)


(6) Simcha Dinitz ist tot

Simcha Dinitz, früherer Botschafter Israels in den Vereinigten Staaten und ehemaliger Vorsitzender der Zionistischen Weltorganisation und der Jewish Agency for Israel, ist am heutigen Dienstag, 23. September 2003, im Alter von 74 Jahren in Jerusalem gestorben. Sein 30jähriger Dienst für das israelische Außenministerium führte Dinitz nach Rom und Washington. Als Generaldirektor des Büros der Ministerpräsidentin Golda Meir spielte Dinitz eine herausragende Rolle bei den Waffenlieferungen während des Yom-Kippur-Krieges 1973. Später gehörte er zur Delegation bei den Friedensverhandlungen mit Ägypten in Camp David.

 

Als Vorsitzender der Zionistischen Weltorganisation und der Sochnut erlebte Dinitz die Öffnung des Ostblocks, die fast 1 Mio. Juden die Einwanderung nach Israel ermöglichte. Einen weiteren Höhepunkt in Dinitz’ Amtszeit stellt die Operation Salomon dar, während der 1991 nahezu 14.000 äthiopische Juden durch eine Luftbrücke an einem einzigen Tag nach Israel ausgeflogen wurden. Simcha Dinitz hat in unvergleichlicher Weise zur Festigung der Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora beigetragen.


(7) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, geringe Temperaturänderungen

 

Jerusalem: 18-28°C

Tel-Aviv: 21-29°C

Haifa: 21-30°C

Am Toten Meer: 26-35°C

Eilat: 24-35°C


(8) Wechselkurse

1 € - 5,106 NIS (+0,99%)

1 £ - 7,329 NIS (+0,71%)

1 $ - 4,454 NIS (-0,67%)

(Bank of Israel, 22.09.03)


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