Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 19. September 2003
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(1) Sharon berät mit Ministern über Verlauf des Sicherheitszauns
(2) IDF setzen Einsätze gegen Terroristen fort
(3) Shimon Peres: Nanotechnologie ist unsere Zukunft, Die Welt, 19. Sept. 2003
(4) Am Sonntag feiert Shimon Peres seinen 80. Geburtstag
(5) Begegnen – aber wie Erinnern? Umgehen mit der Gegenwärtigkeit von Vergangenheit im deutsch-israelischen Jugendaustausch
(6) Das Recht des Bildes - Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst, Ausstellungseröffnung im Museum Bochum
(1) Sharon berät mit Ministern über Verlauf des Sicherheitszauns

Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Freitag mit Likud-Ministern des Sicherheitskabinetts den Verlauf des Sicherheitszauns zum Westjordanland diskutiert. Eine Entscheidung wurde nicht getroffen. Am Wochenende sollen israelische Regierungsvertreter die Regierung in Washington von dem israelischen Sicherheitskonzept überzeugen.

 

Drei Vorschläge für den Verlauf des Trennungszauns stehen zur Debatte: Nach einem ersten Vorschlag soll der Zaun östlich der Siedlungen Karnel Shomron, Kedumim und Ariel verlaufen. Dieser Vorschlag wird von den Ministern der Likud-Partei unterstützt. Die amerikanische Regierung ist gegen diesen Plan. Nach einem Kompromissvorschlag des Verteidigungsministers Shaul Mofas soll der Sicherheitszaun um die Siedlung Ariel aufgeschoben werden, die Armee die „Lücke“ im Zaun vor Eindringlingen sichern. Der dritte Plan sieht den Bau des Trennungszaunes entlang der sog. Grünen Linie (Waffenstillstandslinie von 1967) vor. Die dadurch ausgeschlossenen Siedlungen sollen durch kleinere Zäune und Hindernisse getrennt gesichert werden. Dieser Plan wird durch Amos Yaron, Generaldirektor des Verteidigungsministeriums, unterstützt.

 

Außenminister Silvan Shalom wird die Route in der kommenden Woche mit dem amerikanischen Außenminister Colin Powell in Washington besprechen. (Ha'aretz)


(2) IDF setzen Einsätze gegen Terroristen fort
Einheiten der israelischen Armee IDF haben am Freitag ihre Suche nach Terroristen und bewaffneten Kämpfern in Jenin und seinen benachbarten Flüchtlingslagern im Westjordanland fortgesetzt. Außerdem zerstörten Soldaten das Haus der Familie des Selbstmordattentäters Shadi Tubasi. Der Mann hatte sich im März 2002 im Restaurant ‚Mazza’ in Haifa in die Luft gesprengt und weitere 15 Menschen mit in den Tod gerissen. Nördlich von Ramallah zerstörten Einheiten der IDF das Haus des Hamas-Selbstmordattentäters in Tzrifin, bei dem in der vergangenen Woche acht Israelis getötet wurden. Bei Jenin und im Jordantal (außerhalb des Westjordanlandes) verübten Terroristen Anschläge auf Soldaten. Im Gazastreifen feuerten Palästinenser fünf Mörsergranaten auf die Siedlungen in Gush Katif. Verletzt wurde dabei niemand. (Ha’aretz)

(3) Shimon Peres: Nanotechnologie ist unsere Zukunft, Die Welt, 19. Sept. 2003

„Die Kriege des 20. Jahrhunderts wurden um Land geführt. Früher war es eben das Land, das Nationen reich machte. Heute ist dies anders. Nicht mehr Land, sondern Wissenschaft und Technik sind der Garant für Wohlstand. Dabei sind sie nicht nur die Basis für Maschinen und Produkte, sondern durch sie werden auch Normen und Werte gesetzt. Wissenschaft und Lüge schließen sich aus. Man kann nicht wissenschaftlich lügen.“ Shimon Peres, Friedensnobelpreisträger und Alterspräsident des israelischen Parlaments, hat in der Knesset eine Rede über die Bedeutung der Nanotechnologie gehalten. Über sein Engagement für diese Zukunftstechnologie sprach Norbert Lossau von der Zeitung Die Welt.

http://www.welt.de/data/2003/09/19/170436.html


(4) Am Sonntag feiert Shimon Peres seinen 80. Geburtstag
Shimon Peres, früherer Premier-, Außen- und Verteidigungsminister des Staates Israel wird am Sonntag, dem 21. September, in Tel Aviv seinen 80. Geburtstag feiern. Zu der Feier im Mann Auditorium werden zahlreiche internationale Gäste erwartet, darunter der ehemalige US-amerikanische Präsident Bill Clinton, der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow, der frühere Präsident Südafrikas Frederic de Klerk, der deutsche Bundespräsident Johannes Rau, die Präsidenten von Malta und Slowenien, sowie die Außenminister Bulgariens, der Bundesrepublik Deutschland, der Tschechischen Republik, Griechenlands, Ungarns, Kenyas, Spaniens und weitere Minister. Außerdem werden Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), einige Nobelpreisträger, Claude Lanzmann, Kathleen Turner und Vertreter der jüdischen Gemeinden weltweit erwartet. Auf dem Programm am Sonntag steht u.a. eine Multimediashow zur Geschichte des Staates Israel. Am Montag sind die Gäste zur Teilnahme an einem Studientag an der Tel Aviv Universität eingeladen. (Yedioth Aharanoth)

(5) Begegnen – aber wie Erinnern? Umgehen mit der Gegenwärtigkeit von Vergangenheit im deutsch-israelischen Jugendaustausch

Welche Bedeutung hat die Shoah heute für deutsche und israelische Jugendliche? Wie wird die Geschichte gegenwärtig an die dritte und vierte Generation in beiden Ländern vermittelt? Wie können wir für die jungen Generationen beider Länder gemeinsam Wege für Begegnen und Erinnern entwickeln?

 

Zu diesem Thema laden das deutsche Koordinierungszentrum für den deutsch-israelischen Jugendaustausch ConAct und das Institut Neue Impulse für den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel zu einer Fachtagung in die Internationale Jugendbegegnungsstätte Ravensbrück, Fürstenberg/Havel vom 22. bis 25. Oktober 2003 ein. Die Ausschreibung richtet sich an Verantwortliche und Interessenten der deutsch-israelischen Jugend- und Fachkräftebegegnung.

http://www.conact-org.de/cgi-bin/de/news.pl?typ=1


(6) Das Recht des Bildes - Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst, Ausstellungseröffnung im Museum Bochum

Gerettet wird das Recht des Bildes in der treuen Durchführung seines Verbots.“

Max Horkheimer/ Theodor Adorno

 

Vom 21. September 2003 bis 4. Januar 2004 zeigt das Museum Bochum die Ausstellung „Das Recht des Bildes: Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst“

 

Ausgehend von dem Zitat von Horkheimer und Adorno zeigt die Bochumer Ausstellung, dass trotz des göttlichen Bilderverbotes gerade bildende jüdische Künstler die Kunstentwicklung im 20. und 21. Jahrhundert entscheidend prägten. Sie zeigt die Wechselwirkungen zwischen jüdischer Kultur, Geschichte und Kunst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Es geht einerseits um die Vision, mittels Kunst Normalität, Egalität und Universalität zu schaffen, und andererseits um Versuche, jüdische Identitäten auszumachen und einem jüdischen Selbstverständnis Form zu geben. Künstler jüdischer Herkunft bewegen sich mit diesen Intentionen seit Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen Weltbildern, in denen Emanzipation und Assimilation, Akkulturation und Zionismus, Individualismus und Universalismus Spannungsfelder erzeugen.

 

Die Ausstellung umfasst zehn thematische Bereiche:

- Die Frage nach dem Bilderverbot (kalligraphische Kompositionen) zwischen Emanzipation und Assimilation (Darstellung jüdischen Lebens und dessen Gleichstellung zum christlichen)

- Der Ausbruch aus dem Shtetl Osteuropas und die Neuschöpfung des Universums (Einfluss der kulturellen Zentren der 20er Jahre und der Moderne)

- »Jüdische Renaissance« in Berlin: Visionen um Apokalypse und Erneuerung (traditionelle jüdische Themen in moderner Formensprache)

- Jüdische Künstler als »Weltenbürger«: Abbildung, Deutung und Verfremdung von Wirklichkeit (zwischen den Weltkriegen vorgelebtes Weltenbürgertum)

- Selbstbildnis (Neigung zum Selbstbildnis und zum Portrait)

- Exil und Shoah (Gefühl des kollektiven Leidens und sprachloses Entsetzen, einer der größten Kulturtransfers).

- Katharsis und Neubeginn: Moderne Ikonoklasmen (grundsätzliche Skepsis der Darstellbarkeit des Unfassbaren)

- Erzählstrategien zwischen Ironie und Subversion (kritischer und gleichzeitig spielerischer Umgang mit Zeichen- und Bildsystemen)

- Zwischen Parteinahme und Distanz zum öffentlichen Leben (geschärftes Bewusstsein von Distanz zur Mehrheitsgesellschaft)

- Zeitgenössische Perspektiven (vorurteilsfreie Verknüpfung unterschiedlicher Bewusstseins- Sprach- und Bildebenen)

 

Die israelische Kunst stellt eine besonders spannende Nuance in dem internationalen Panorama dar, wobei sich die Frage stellt, inwieweit das Israelische mit dem Jüdischen gleichgesetzt werden darf. Auch die besondere, durch Konflikte und Gewalt geprägte Lebenswirklichkeit schlägt sich in der israelischen Kunst nieder. Hier v.a. bei Moshe Gershuni, Moshe Kupfermann, Michal Na’amann oder Michael Sgan-Cohen. Aus jeweils gebrochenen Perspektiven werden Geschichte, Gegenwart und Zukunft ins Blickfeld genommen und als Zerrbilder der visionären Entwürfe des 20. Jahrhunderts entlarvt, wie etwa bei Penny Yassour u.a.

 

Die Ausstellung im Museum Bochum wird am Sonntag, 21. September 2003, um 11 Uhr im Museum Bochum – Kunstsammlung, eröffnet. Der Botschafter des Staates Israel in Berlin, Shimon Stein, wird bei der Ausstellungseröffnung anwesend sein. http://www.bochum.de-museum/

Weitere Informationen in unserem Kulturkalender.



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