Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 15. September 2003
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Vier israelische Touristen in Kolumbien entführt
(2) Israel und Indien schließen Kooperationsverträge
(3) D-Rock: Konzert ostdeutscher Künstler in der israelischen Botschaft in Berlin
(4) „Grenzen überschreiten“: Die israelisch-arabische Zeitschrift von und für Teenager
(5) Israelische und palästinensische Sportler nehmen an Solidaritätsrennen teil
(6) Forscher erfinden Erntemaschine für Wassermelonen
(7) Basketball: Israel gewinnt gegen Russland und kommt auf Platz 7
(8) Abra ham B. Jehoschua präsentiert sein neues Buch „Die befreite Braut“
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Vier israelische Touristen in Kolumbien entführt

Im Nordosten Kolumbiens sind acht ausländische Touristen entführt worden. Unter ihnen befinden sich vier Israelis, zwei Briten, ein Deutscher und ein Spanier. Die Kidnapper, wahrscheinlich Rebellen der FARC-Guerilla, nahmen zuerst sechs Israelis in ihre Gewalt, zwei von ihnen ließen sie aber am Sonntagabend wieder frei. Die Touristen waren auf dem Weg in die „Verlorene Stadt“, einer alten Ruinenstadt im Dschungel der Sierra Nevada im Nordosten des Landes. Der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe schickte am Montag 1.500 Soldaten und acht Hubschrauber auf die Suche nach den Geiseln und deren Entführer.

 

Nach israelischen Angaben handelt es sich bei den vier entführten Israelis um Benny Daniel (26) und Orpaz Ohayon (22) aus Ma’ael Adumim bei Jerusalem, sowie Ido Yosef Guy (26) aus Haifa und Erez Altawil (24) aus Herzliya. Die FARC ist die größte revolutionäre Rebellenorganisation in Kolumbien und befindet sich seit fast vier Jahrzehnten im Kampf gegen die kolumbianische Regierung. (Ha’aretz)


(2) Israel und Indien schließen Kooperationsverträge

Auf Einladung des Ministerpräsidenten von Indien, Atal Bihari Vajpayee, ist Ministerpräsident Ariel Sharon vom 8. bis 10. September 2003 zu einem Staatsbesuch nach Indien gereist. Der Besuch Ariel Sharons war der erste Besuch eines israelischen Ministerpräsidenten in Indien überhaupt.

 

Ministerpräsident Sharon war am Montag mit einer etwa 150köpfigen Delegation in Indien eingetroffen, darunter die drei Minister Yosef Lapid (Justiz), Limor Livnat (Kultur, Erziehung und Sport) und Israel Katz (Landwirtschaft), sowie einer großen israelischen Wirtschaftsdelegation.

 

Nach Gesprächen mit dem indischen Präsidenten Dr. APJ Abdul Kalam, dem Regierungschef Atal Bihari Vajpayee und den Ministern für Inneres, Verteidigung, Finanzen, Auswärtige Angelegenheiten und dem Oppositionsführer schlossen beide Seiten mehrere Kooperationsverträge in den Bereichen Umweltschutz, Bekämpfung des Drogenhandels und Drogenmissbrauchs, Gesundheit, Medizin, Bildung und Kultur. Israel und Indien wollen die Zahl der gegenseitigen Besuche erhöhen. Dies gilt sowohl auf der politischen und geschäftlichen Ebene als auch bei persönlichen Beziehungen. Mit Freude nahm Ministerpräsident Atal Bihari Vajpayee eine Einladung Sharons nach Israel an. Diplomaten, Regierungsvertreter und Inhaber eines Dienstausweises ohne Visum sollen zukünftig das jeweils andere Land besuchen dürfen. Außerdem beide Länder ihre Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem und tech nischem Gebiet verstärken. Ein Hauptthema der Gespräche war der weltweite Kampf gegen den Terror. Beide Seiten sind sich einig, dass es dabei „keine Kompromisse geben" darf.

 

Am Mittwochabend hatte Ministerpräsident Ariel Sharon seinen Staatsbesuch aufgrund der beiden Hamas-Selbstmordanschläge am 9. September in Rishon Lezion und Jerusalem mit insgesamt 15 Todesopfern vorzeitig beendet. Indien und Israel sind überzeugt, dass die zukünftig stärkere Zusammenarbeit die Freundschaft zwischen den beiden Staaten festigen wird.


(3) D-Rock: Konzert ostdeutscher Künstler in der israelischen Botschaft in Berlin

Am gestrigen Sonntagnachmittag fand ein Rockkonzert der besonderen Art auf dem Botschaftsgelände in Berlin statt. Namhafte ostdeutsche Künstler performten Songs aus 25 Jahren deutschen Rock aus Ost und West. Vor ca. 400 Gästen traten Dirk Zöllner mit Band und Reinhard Fißler auf. Fißler ist der ehemalige Frontmann der Gruppe „Stern Combo Meißen“. Thomas „Monster“ Schoppe, Sänger der legendären Ostgruppe „Renft“ trat ebenso auf. „Renft“ wurde in den 70iger Jahren, genauer nach den Weltfestspielen in der DDR 1973, für mehrere Jahre aufgrund ihrer Regimekritik von der DDR-Administration verboten. Beigleitet wurden Band und Solisten von dem Pianisten Alexander Gutmann (St.Ptersburg).

 

Für das leibliche Wohl der Gäste stellten mehrere Firmen ihre Produkte zur Verfügung, so gab es Gurken aus dem Spreewald (Brankdenburg), Zwieback und Gebäck von Filinchen aus Thüringen sowie Obstweine und Fruchtsäfte von Werder-Frucht. Die Bitburger Brauerei umsorgte die Gäste mit Bier, und die Barkan-Kellerei servierte israelischen Wein.

 

Das Konzert in der Botschaft bildete den Auftakt für die Konzerttournee D-Rock@Israel der oben genannten Künstler im November 2003. Mit dieser Tournee wollen die Künstler ihre Solidarität und Verbundenheit mit Israel demonstrieren. In diesem Sinne wurden die Tourstationen in Israel ausgewählt, das sind vor allem Städte, die in den letzten drei Jahren besonders von terroristischen Angriffen heimgesucht wurden. So beginnen die Künstler ihre Tournee in Kiriyat Shmona im Norden Israels, das über Jahrzehnte Ziel von Hisbollah Angriffen war und bis heute fast täglichen Übergriffe der shiitischen Miliz ausgesetzt ist. Danach fahren die Künstler nach Tel Aviv, Jerusalem und Sderot. Sderot ist seit Monaten im Visier des radikalislamischen Hamas und wurde mehrfach von Kassam Raketen getroffen.

 

Die Konzerttournee wird vom Keren Hayessod (Vereinte Israel Aktion) unterstütz. Die Hilfs-Organisation sammelt unter anderem Spenden für Terroropfer in Israel. Die israelische Fluggesellschaft ELAL wird die Künstler nach Israel bringen, wo sie in Häusern der Hotelkette Accor untergebracht werden.


(4) „Grenzen überschreiten“: Die israelisch-arabische Zeitschrift von und für Teenager

Während die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt unvermindert weitergeht, versucht eine Gruppe junger Leute, Grenzen zu beseitigen. Die Teenager, - israelische Juden und Araber, Palästinenser und Jordanier, - arbeiten gemeinsam an einer Zeitschrift, die sich „Grenzen überschreiten" nennt. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, das im Jahr 1999 begann und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zusammen bringt, um ein farbiges, 32seitiges Magazin zu produzieren, das alle zwei Monate veröffentlicht und kostenlos an Schulen und unter Jugendorganisationen der Gegend verteilt wird.

 

Die Zeitschrift ist Teil eines Projektes, das sich „Miteinander leben lernen im Nahen Osten" nennt und vom „International People’s College" in Elsinore, Dänemark, ins Leben gerufen wurde. Seit 1999 wurden 17 Ausgaben der Zeitschrift herausgebracht. Und erst kürzlich bekam dieses Projekt einen weiteren finanziellen Zuschuss von der Europäischen Union und dem dänischen Außenministerium, damit das Magazin zwei weitere Jahre lang publiziert werden kann.

 

Garba Diallo, Projektmanager von „Grenzen überschreiten", hat geholfen, das Konzept des Magazins in Dänemark zu entwickeln und Spenden zu sammeln, um es zu starten. Diallo ist der Meinung, dass das Programm darin erfolgreich ist, Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und ihnen ein konkretes Forum zu geben, wo sie ihren Vorstellungen Ausdruck geben können.

 

Das Magazin bringt Berichte von Gymnasiasten zu den verschiedenen Bereichen des israelisch-palästinensischen Konfliktes, aber auch Beiträge der Teenager zu Musik oder Technologie. Und es gibt Lyrik und kreatives Schreiben. Insgesamt sind 28 Teenager an der Zeitschrift beteiligt. Im Redaktionsteam sind vier Erwachsene, die die verschiedenen Gruppen der Jugendlichen koordinieren und die das Magazin turnusmäßig herausgeben.

 

Mehrmals jährlich trifft sich die Gruppe in Ländern wie der Türkei oder Zypern zu Wochenendseminaren. Jedes Jahr nehmen neue Jugendliche daran teil. „Am Anfang sind die Treffen immer spannungsgeladen", sagt Malka, wobei die jordanischen Jugendlichen oftmals als Brücke zwischen den verschiedenen Gruppen dienen: „Für sie ist es am einfachsten, freundlich zu sein, weil sie nicht in den Konflikt involviert sind."

 

Zusätzlich zu den Vier-Tage-Seminaren veranstaltet das Projekt jeden Sommer ein zweiwöchiges Seminar zum Thema „Journalismus". Erst kürzlich kehrte die Gruppe von einem vierzehntägigen Seminar in Dänemark zurück. Hier nahm sie an Veranstaltungen zum Thema „Konfliktmanagement" teil und traf sich außerdem mit Journalisten und dänischen Regierungsmitgliedern wie z. B. dem dänischen Außenminister.

 

Die 17jährige Palästinenserin Jihan Abdallah, die seit drei Jahren an dem Programm teilnimmt, sagt, die Seminare haben ihr andere Ansichten von Israelis aufgezeigt, als die, die sie bisher kannte. Außerdem hatte sie die Chance, auch ihre eigene Meinung zu äußern.

 

„Es gab eine Menge Dinge, die ich mir von der Seele reden musste", sagt Abdallah. „Das ermöglicht uns, Grenzen zu überschreiten, einander zuzuhören und Dinge zu sagen, die gesagt werden müssen."

 

Durch weitere EU-Fördermittel wird „Grenzen überschreiten" in diesem Herbst zusätzlich ein Radioprogramm von israelischen und palästinensischen Jugendlichen erhalten: „Stimme des Friedens". Der Sender soll am 4. November mit seiner Ausstrahlung beginnen, dem Jahrestag der Ermordung des früheren israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin. Das Programm soll drei Stunden am Tag senden, je eine Stunde in Hebräisch, Arabisch und Englisch. (Ha’aretz)


(5) Israelische und palästinensische Sportler nehmen an Solidaritätsrennen teil
22 köperbehinderte Israelis und Palästinenser haben am Freitag am World TEAM Sports Face of America teilgenommen. Das Radrennen findet einmal jährlich um den 11. September statt und beginnt am Ground Zero und endet am Pentagon. „Wir sind hier, um uns mit den Terroropfern in den Vereinigten Staaten zu solidarisieren“, so der 54jährige Joel Sharon, israelischer Filmemacher, der seit dem Yom-Kippur-Krieg querschnittsgelähmt ist. „Ich bin hier, um zu zeigen, dass ich trotz meiner Situation nicht hilflos bin“, sagte der 22jährige Palästinenser Mustafa Hirbawi aus Jerusalem. Hirbawi wurde am 27. Januar 2002 durch ein Selbstmordattentat einer palästinensischen Terror gruppe auf der Jaffa-Strasse in Jerusalem schwer verletzt. World TEAM Sports ist eine non-profit Organisation für behinderte und nicht-behinderte Leichtathletiker. (The Jerusalem Post)

(6) Forscher erfinden Erntemaschine für Wassermelonen
Ein israelisch-amerikanisches Forschungsteam hat eine vollautomatische Erntemaschine für Wassermelonen, VIP ROMPER, entwickelt. An dem Projekt waren die Ben-Gurion-Universität im Negev, das Weizmann-Institut in Rehovot, die Agricultural Research Organization und die amerikanische Purdue University beteiligt. Die Maschine verfügt über eine integrierte Kamera, die die Wassermelonen aufnimmt, aufgrund ihrer Größe auswertet und gegebenenfalls abschneidet und einsammelt. Wassermelonen werden in 90 Ländern weltweit angebaut. Die jährliche Gesamtproduktion liegt bei 100 Mrd. kg. (Globes)

(7) Basketball: Israel gewinnt gegen Russland und kommt auf Platz 7
Israel hat seine Teilnahme an der Europameisterschaft im Basketball in Schweden am Sonntag durch einen 89:82-Sieg gegen Russland auf Platz sieben beendet. Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen. Sie endete mit einem Stand von 36:36. Danach konnten sich die Israelis steigern. Bereits am Freitagabend musste die israelische Mannschaft ebenfalls in der schwedischen Hauptstadt gegen Griechenland antreten. Auch in diesem Spiel, das kaum Höhepunkte aufwies, wurden die Israelis in der zweiten Hälfte besser. Allerdings konnten sie die 56:63-Niederlage nicht mehr abwenden. Die israelische Mannschaft war erfreut über das unerwartet gute Abschneiden bei dieser Europameisters chaft in Schweden. Europameister wurde Litauen, das im Endspiel Israels Viertelfinalgegner Spanien besiegte. (Ha’aretz)

(8) Abraham B. Jehoschua präsentiert sein neues Buch „Die befreite Braut“

Die Ehe von Ofer Rivlin ist gescheitert. Sein Vater, Professor für Orientalistik in Haifa, ist davon überzeugt, dass sich hinter der Scheidung ein unaussprechliches Geheimnis verbirgt. Fünf Jahre liegt sie bereits zurück, aber Ofer leidet unverändert. Vater Rivlin will sich nicht mit der Situation abfinden und sucht nach den Gründen. Am Ende sind es die beiden Araber Rashed und Fuad, die ihn der Wahrheit näher bringen. Poetisch, voller Humor und meisterhafter Psychologie, führt uns der große israelische Romancier A. B. Jehoschua mit seinem neuesten Roman »Die befreite Braut« ins Innerste einer modernen israelischen Familie, die noch in der Hoffnung auf Frieden lebt.

 

Abraham B. Jehoschua ist einer der meistgelesenen und bedeutendsten Schriftsteller Israels. Er wurde 1936 in Jerusalem geboren und ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Haifa. Im Mittelpunkt seines Werkes steht die Aussöhnung zwischen Arabern und Juden. Zu seinen bekanntesten Büchern zählt das Familienepos „Die Manis“.

 

Berlin

Mittwoch, 17. September 2003, 20.00 Uhr

Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1

Dt. Lesung: Gerd Kunath

Eintritt 7 €, ermäßigt 5 €

Kartenvorbestellung unter Tel. 030 - 284-08-155

www.berliner-ensemble.de

 

München

Donnerstag, 18. September 2003, 20.00 Uhr

Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Dt. Lesung: Axel Milberg

Eintritt 7 €

Kartenvorbestellung unter Tel. 089 – 2800135

www.literaturhaus-muenchen.de

 

(Piper Verlag in Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung und der Stiftung Literaturhaus.)

 

Weitere Kulturveranstaltungen: Kulturkalender der Botschaft des Staates Israel


(9) Das Wetter in Israel

Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, keine wesentlichen Temperaturänderungen

 

Jerusalem: 18-27°C

Tel-Aviv: 23-29°C

Haifa: 23-30°C

Am Toten Meer: 28-37°C

Eilat: 27-38°C


(10) Wechselkurse

1 € - 5,066 NIS (+0,67%)

1 £ - 7,215 NIS (+0,86%)

1 $ - 4,532 NIS (+0,96%)

(Bank of Israel, 12.09.03)


Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer