Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 10. September 2003
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(1) Führender Hamas-Aktivist überlebt Angriff der israelischen Luftwaffe in Gaza
(2) 15 Opfer bei Hamas-Attentaten in Rishon Letzion/ Tel Aviv und Jerusalem
(3) Die Geschichte von Dr. Appelbaum
(4) Messungen bestätigen Datierung des Shiloah-Tunnels um 700 v.u.Z.
(5) KKL-Benefizkonzert in Andenken an Yitzhak Rabin, sel. A., in Kiel
(1) Führender Hamas-Aktivist überlebt Angriff der israelischen Luftwaffe in Gaza

Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas-Bewegung hat am Mittwoch damit gedroht, seine Angriffstaktik gegenüber Israel zu ändern und seine Anschläge auf israelische Gebäude und Privathäuser auszudehnen. Zuvor hatte die israelische Armee das Haus eines politischen Führer des Hamas, Mahmud al-Zahar, in Gaza-Stadt mit Kampfflugzeugen beschossen. Bei dem Angriff wurden drei Menschen getötet, darunter ein Leibwächter Zahars und sein Sohn Khaled. Rund 20 Menschen wurden verletzt, darunter die Frau Zahars und Zahar selbst.

 

Zahar wird für eine große Zahl von Terroranschlägen gegen Israel verantwortlich gemacht. Nachdem er 1992 in den Libanon ausgewiesen wurde, rückte er 1997 in die Führung der Hamas-Bewegung auf und wurde zu einem engen Vertrauten des geistigen Führers und Gründers des Hamas, Sheick Yassin. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) verurteilte den Angriff auf den Hamas-Führer. Der bewaffnete Arm des Hamas, Izz-el-Din el-Qassam, erklärte am Mittwoch: „Der Angriff auf zivile Häuser überschreitet alle roten Linien. Deshalb wird der zionistische Feind dafür die Verantwortung übernehmen müssen, dass wir Häuser und zionistische Gebäude überall im besetzten Palästina angreifen werden.“

 

In Rantis, nordwestlich von Ramallah, haben israelische Soldaten am Mittwoch 20 Verwandte von zwei Hamas-Terroristen festgenommen, die unter Verdacht stehen, die Selbstmordattentate am Dienstag in Israel ausgeführt zu haben. Die beiden Männer waren vor einer Woche aus dem Dorf verschwunden. Ramus Abu Isleem, 24, und Ihab Abdel Kader, 20, waren Anfang diesen Jahres von Israel verhaftet und später aus der Haft entlassen worden. (Ha’aretz)


(2) 15 Opfer bei Hamas-Attentaten in Rishon Letzion/ Tel Aviv und Jerusalem

Innerhalb weniger Stunden hatten sich am Dienstagabend zwei Selbstmordattentäter in Israel in die Luft gesprengt. Dabei wurden insgesamt 15 Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Die radikalislamische Terrororganisation Hamas bekannte sich in Flugblättern zu den Anschlägen:

 

Kurz vor 18:00 Uhr sprengte sich ein Selbstmordattentäter an einer Bushaltestelle vor dem Haupteingang des Armeestützpunktes Tzrifin und des Asaf-Harofeh-Krankenhauses bei Rishon Letzion, südöstlich von Tel Aviv, in die Luft. Der Attentäter trug zivile Kleidung und trug eine Ledertasche mit 3 bis 4 kg Sprengstoff. Er stieg aus einem Wagen an der Kreuzung aus und zündete sofort die Bombe. Die Todesopfer:

OstFw. Haim Alfasi, 39, aus Haifa

StFw. Ya’akov Ben Shabbat, 39, aus Pardes Hannah

HGefr’. Ya’el Kfir, 21, aus Ashqelon

StFw. Felix Nikolaichuk, 20, aus Bat Yam

Uffz. Yonatan Peleg, 21, aus dem Moshav Yanuv

Mazi Grego, 19 Jahre

Prosper Tuwito, 20 Jahre

Efrat Schwarzman, 19 Jahre

Alle Todesopfer gehörten den Israelischen Verteidigungskräften an. Acht Menschen befinden sich noch in Krankenhäusern.

 

Um 22:20 Uhr sprengte sich ein weitere Hamas-Selbstmordattentäter Mitten in Jerusalem in die Luft. Wachmänner hatten versucht, den Mann vor dem Eintreten in das beliebte Café Hillel auf der belebten Emek-Refaim-Straße in der Deutschen Kolonie zu hindern. Daraufhin zündete er den Sprengsatz. Die Todesopfer:

Yehiel Amil Tubil, 52 Jahre

Gila Moshe, 40 Jahre

Alon Mizrachi, 22 Jahre

David Daniel Abistris, 51 Jahre

David Appelbaum, 50 Jahre

Nava Appelbaum, 20 Jahre

Der Name eines weiteren Opfers, des 27jähringen Bewohners des israelisch-arabischen Dorfes Beit Hanina, wurde noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben.


(3) Die Geschichte von Dr. Appelbaum

Dr. David Appelbaum war Notfallspezialist und gerade von einem Vortrag bei einem Symposium zur Behandlung von Terror-Traumata aus New York zurückgekehrt, um am Mittwoch bei der Hochzeit seiner 20jährigen Tochter Nava in Jerusalem anwesend zu sein. Vater und Tochter hatten am Dienstag den letzten Abend vor der Hochzeit Navas gefeiert. Als sie das Café Hillel in der Deutschen Kolonie Rehavia in Jerusalem verließen, wurden beide durch die Explosion des Sprengsatzes eines Hamas-Selbstmordattentäters getötet.

 

Dr. Appelbaum wanderte vor über 20 Jahren aus Cleveland, Ohio, nach Israel ein, wo er medizinischer Leiter des Magen David Adom in Jerusalem und Arzt am Sha’are Zedek-Krankenhaus war. Um den großen Bedarf an Notaufnahmen zu decken, gründete Appelbaum private Notfall-Kliniken abseits der großen Krankenhäuser (Terem), bevor er später als Direktor der Notaufnahme ins Sha’are Zedek-Krankenhaus zurückkehrte. David Appelbaum hinterlässt seine Frau und drei weitere Kinder. Er und seine Tochter Nava wurden am Mittwoch in Jerusalem beigesetzt. (Ha’aretz)


(4) Messungen bestätigen Datierung des Shiloah-Tunnels um 700 v.u.Z.

Neueste radiometrische Messungen haben die biblische Datierung des Jerusalemer Shiloah-Tunnels auf die Zeit um 700 v.u.Z. bestätigt. Der Wassertunnel, der von der Shiloah-Quelle zum Teich von Shiloah der biblischen Davidsstadt führt, könnte demnach wirklich unter der Regierung des judäischen Königs Hiskia erbaut worden sein. Die Datierung hat sich bisher allein auf die zwei Erwähnungen in II Könige 20,20 und II Chronik 32,3f. und die Beschreibung der Shiloah-Inschrift gestützt, die heute in einem Museum in Istanbul aufbewahrt wird. Der Erbauer wird in dieser Inschrift aber nicht genannt. Das Forschungsergebnis widerlegt eine jüngste These, die den Tunnel in eine viel spätere Zeit datiert.

 

Das aufwendige Tunnelprojekt versorgte Jerusalem mit Wasser und bewahrte so die Jerusalemer Bevölkerung während der Belagerungszeit durch die Truppen des assyrischen Königs Sanherib 701 v.u.Z. vor dem Tod. Er ist 500 m lang und wurde ohne die üblichen vertikalen Hilfsschachte erbaut – eine architektonische Meisterleistung jener Zeit. Bis dahin hatte man sich der einfacheren Methode bedient und zuerst vertikale Schachte von der Oberfläche in die Erde gegraben, die dann vom Schachtboden aus horizontal miteinander verbunden wurden. Der Shiloam-Tunnel ist eines der ältesten Bauwerke der Welt, das bis heute genutzt wird.

 

Untersucht wurde organisches Material aus dem Mörtel des Tunnels (Carbon-14-Methode) und Stalaktiten, die seit dem Bau des Tunnels gewachsen waren (Uran-Thorium-Methode). Das Projekt leiteten Dr. Amos Frumkin vom Geography Department der Hebräischen Universität in Jerusalem, Dr. Aryeh Shimron, Israel Geological Survey, und Dr. Jeff Rosenbaum der Reading University in England. Das Forschungsprojekt war das erste, das ein in der Bibel genanntes Bauwerk radiometrisch untersucht hat. Ein ausführlicher Bericht erscheint am Donnerstag, dem 11. September in der Wissenschaftszeitschrift Nature. (Mitteilung der Hebräischen Universität in Jerusalem)


(5) KKL-Benefizkonzert in Andenken an Yitzhak Rabin, sel. A., in Kiel

Der Jüdische Nationalfonds e.V. (Keren Kayemeth LeIsrael) lädt am 14. September 2003 zu einem KKL-Benefizkonzert in die St. Nikolaikirche zu Kiel zu Gunsten des Yitzhak-Rabin-Parks in Israel ein. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Lasst uns den Weg nach Jerusalem begrünen“ und beginnt um 19.00 Uhr. Es spielt das Internationale Johann-Sebastian-Bach-Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Engels „Die Kunst der Fuge“. Ehrengäste der Veranstaltung sind Frau Rachel Rabin-Jakov, die Schwester des ehemaligen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin, sel. A., und der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Shimon Stein. Der Botschafter wird eine Ansprache zum Thema „Wohin führt uns die road map?“ halten.

 

Unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, Frau Heide Simonis sowie der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Kiel, Frau Angelika Volquartz wird am selben Tag der Israel-Tag mit einer einwöchigen Fotoausstellung über die Naturschutz-Projekte des KKL im Kieler Rathaus eröffnet.

 

Der Jüdische Nationalfonds e.V. pflanzt seit 1996 Bäume in Israel zum Andenken an Yitzhak Rabin. So entsteht an der Straße von Tel Aviv nach Jerusalem ein lebendiges Denkmal für den Menschen, der zeitlebens die Entwicklungen des Staats Israel geprägt und forciert hat. (KKL)


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