Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 05. September 2003
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(1) Zwei israelische Soldaten im Westjordanland getötet
(2) Zahl der Opfer vom Hamas-Selbstmordattentat in Jerusalem steigt auf 22
(3) Kein Verständnis für Selbstmordterror: „Feindseligkeit“, von Ulla Berkéwicz
(4) Piloten der Israelischen Luftwaffe salutieren über Auschwitz-Birkenau
(5) Gedenkstätte Auschwitz kritisiert Gedenkveranstaltung mit israelischen Jets
(6) Basketball-EM: Israel - Deutschland, Übertragung am Freitag, 15.05h im ZDF
(7) Musik der Sepharden: Gertraud Mariam Zotter und Orna Zakai in Berlin
(8) Israelische Filme in Wiesbaden
(9) Berichtigung
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Zwei israelische Soldaten im Westjordanland getötet
Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit bewaffneten Palästinensern in Nablus ist am frühen Freitagmorgen der 23jährige HFw. Ra’anan Kumimi der israelischen Naval-Eliteeinheit (IDF) getötet worden. Bei den gleichen Zusammenstößen starb ein leitendes Hamasmitglied. Der Mann wurde nach ersten Angaben mit Mohammed Hanbali, identifiziert, einem Kommandeur des Hamas, der auf den Bau von Sprengsätzen spezialisiert und mehrere Selbstmordattentate in Israel organisiert haben soll. Armeeangaben zufolge waren die israelischen Einheiten in der Nacht in Nablus eingerückt, um Verdächtige festzunehmen. Während des Einsatzes eröffneten bewaffnete Palästinenser überraschend das Feuer aus einem Wohnhaus, in dem sie sich verschanzt hatten und warfen mit Granaten. Nachdem sie der Lautsprecheraufforderung der Soldaten, sich zu ergeben, nicht folgten, forderten die Soldaten die Bewohner des Hauses auf, das Gebäude zu verlassen. Danac h zerstörten die Einheiten zwei Stockwerke des Gebäudes.

 

Am Donnerstagmorgen ist bei einem Überfall der Al-Aqsa Märtyrer Brigaden, die mit Yasser Arafats Fatah-Bewegung in Verbindung stehen, der 20jährige israelische Soldat ObFw. Gabriel Uziel aus Givat Ze’ev, Jerusalem, getötet worden. Uziel wurde am Abend auf dem Herzl Berg in Jerusalem begraben. Die Terroristen hatten das Feuer auf eine Gruppe von Soldaten bei Jenin eröffnet. Gabriel Uziel war schwer verletzt und starb kurze Zeit später auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach Angaben der IDF trug Uziel keine schusssichere Weste, die ihm mit größter Wahrscheinlichkeit das Leben gerettet hätte. Aus Budgetgründen sei es zur Zeit nicht möglich, alle Soldaten mit den Schutzwesten auszustatten, teilten die IDF am Freitag mit. Der Angriff war nur einer in der Nacht zum Donnerstag. Bei Jaba’a in der Nähe der Stadt Nablus bewarfen Terroristen eine Truppe der IDF mit ei ner Bombe. Es gab keine Verletzten.

 

Erst am Dienstag hatten Verteidigungsminister Shaul Mofas und Generalstabschef Moshe Ya’alon ein Maßnahmenpaket mit Vertrauenbildenden Maßnahmen zu Erleichterungen der palästinensischen Bevölkerung erlassen. Dazu gehörte die Ausstellung von Einreiseerlaubnissen für 18.000 palästinensische Arbeiter nach Israel, einer außergewöhnlich hohen Zahl. Bereits am Mittwoch war es 10.000 palästinensischen Arbeitern und 1.000 Händlern aus dem Gazastreifen gestattet worden, nach Israel einzureisen. Dies war die erste Lockerung der Einreisebeschränkung seit dem Hamas-Selbstmordattentat auf einen Bus in Jerusalem am 19. August 2003. Infolge des Anschlags hatte Israel die palästinensischen Gebiete wieder vollkommen von Israel abgeriegelt.

 

Nach Mörserangriffen der libanesischen radikalislamischen Hisbollah-Miliz auf den westlichen Teil der israelisch-libanesischen Grenze am Mittwoch, zerstörten Kampfjets der Israelischen Luftwaffe IAF kurze Zeit später die Artilleriestellung der Hisbollah im Südlibanon, von der aus die Mörsergranaten abgeschossen wurden. Die Israelischen Verteidigungskräfte IDF kündigten an, härter gegen syrische Armeestellungen anzugehen. Syrien unterstützt die Militärpräsenz der Hisbollah im Libanon. Zuletzt hatte Israel vor zwei Jahren syrische Militärstellungen im Libanon zerstört. (Ha’aretz)


(2) Zahl der Opfer vom Hamas-Selbstmordattentat in Jerusalem steigt auf 22
Im Alter von 27 Jahren ist Mordechai Laufer am Freitagmorgen im Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem, Ein Karem, gestorben. Er erlag seinen schweren Verletzungen durch den Hamas-Selbstmordanschlag auf einen Jerusalemer Bus am 19. August 2003. Mordechai Laufer wurde am Morgen auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Netanya beigestzt. (Ha’aretz)

(3) Kein Verständnis für Selbstmordterror: „Feindseligkeit“, von Ulla Berkéwicz
In seinem Buch „After the Terror“ hat der kanadisch-britische Moralphilosoph Ted Honderich sein Verständnis für palästinensische Selbstmordattentäter geäußert. Die Schriftstellerin Ulla Unseld-Berkéwicz findet seine Position zynisch und begründet das in einem Essay. Der Text erschien am 28. August 2003 in der Zeitung Die Zeit, 36/03, und wird zur Zeit ins Englische übersetzt. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin veröffentlichen wir den Beitrag auf unserer Website: Feindseligkeit, Ess ay von Ulla Unseld-Berkéwicz http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37787&MissionID=88

(4) Piloten der Israelischen Luftwaffe salutieren über Auschwitz-Birkenau

Eine Staffel von drei israelischen F-15 Kampfflugzeugen der Israeli Air Force hat am Donnerstagmittag, 13 Uhr israelischer Zeit, das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau überflogen. Die Kampf-Jets waren auf der Militärbasis „Radom“ der polnischen Luftwaffe gestartet. Mit dem Überflug gedachten die Israelischen Verteidigungskräfte des millionenfachen Mords an Juden während der Shoah.

 

Es war der Wunsch der Delegation der israelischen Luftwaffe, „Zeugnisse des Gedenkens“ aus der zentralen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem an Bord der drei Maschinen zu haben. Die Zeugnisse enthalten kurze biographische Angaben derjenigen Juden, die vor 60 Jahren, am 4. September 1943, im Vernichtungslager ermordet wurden. Während des kurzen Überflugs über den Eisenbahnlinien der Transportzüge, die zu den Verbrennungsöfen führen, wurden für 200 Soldaten am Boden der blaue Davidstern an den unteren Seiten der Tragflächen der Kampfjets sichtbar. Die drei F-15 wurden dabei von zwei MiG-29 Jets der polnischen Luftwaffe begleitet. Während des Überflugs meldete der Leiter der Gedenkveranstaltung, Brig. Gen. Amir Eshel, über das Kommunikationssystem der Piloten und am Boden: „Wir, Piloten der Luftwaffe, fliegen im Himmel über dem Lager des Schreckens, ent standen aus der Asche von sechs Millionen Opfern, tragen ihre stummen Schreie, salutieren ihrem Mut und versprechen, Schild des Jüdischen Volkes und des Staates Israel zu sein“.

 

Nach Angaben der Organisatoren entsprang die Idee des Überflugs der einfachen Tatsache, dass sich die Jets gerade in Polen aufhielten. Am 28. August hatten die Piloten der IAF an einer internationalen Gedenkveranstaltung zum 85. Jahrestag der Gründung der polnischen Luftwaffe teilgenommen. Die Gedenkveranstaltung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe der IAF „Zeuge in Uniform“ statt. (IDF, Ha’aretz, Israelinsider http://www.israelinsider.com/)


(5) Gedenkstätte Auschwitz kritisiert Gedenkveranstaltung mit israelischen Jets
Die Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau hat die Gedenkveranstaltung am Donnerstag als „Demonstration militärischer Stärke“ und damit unpassend für einen „Friedhof, ein Ort der Stille und Besinnung“ kritisiert. Der Sprecher des Nationalmuseums Auschwitz-Birkenau Jaroslaw Mensfelt sagte, das Museum sei nicht einmal für den Überflug angefragt worden. Auch der Vorsitzende des Internationalen Auschwitz-Rats, Wladyslaw Bartoszewski, selbst Überlebender des Vernichtungslagers und ehemaliger polnischer Außenminister, sagte „diesem Weg, der Opfer zu gedenken, keine Unterstützung“ zu.

 

Israels Botschafter in Warschau, Shevach Weiss, widersprach den Vorwürfen: Der Überflug sei keine Demonstration der Stärke israelischer Streitkräfte: „Sie (die Piloten) werden für vielleicht eine Sekunde über das Lager fliegen, um die Asche ihrer Väter und Großväter zu ehren. Dies wird ein sehr emotionaler Augenblick für sie sein. Vielleicht werden sie in den Flugzeugen weinen. Es ist keine Demonstration militärischer Stärke. Unsre Armee will einfach den Opfern die Ehre erweisen“, so der Botschafter in Polen. Auch die Israelischen Verteidigungskräfte IDF und das israelische Außenministerium in Jerusalem verteidigten di e Gedenkveranstaltung. Der Pressesprecher des Außenministeriums Jonathan Peled verwies darauf, dass es sich um eine gemeinsame israelisch-polnische Gedenkveranstaltung handele: „Wir teilen eine tragische Vergangenheit, und offensichtlich ist sie (die Veranstaltung) in voller Übereinstimmung verlaufen.“ (Ha’aretz)

(6) Basketball-EM: Israel - Deutschland, Übertragung am Freitag, 15.05h im ZDF
Am Freitag, dem 5. September 2003, beginnt die Basketball-Europameisterschaft 2003 in Schweden (5. bis 14. September 2003). Am heutigen Starttag trifft das Team der israelischen Nationalmannschaft in der ersten Vorrunde auf Deutschland. Das Spiel in Norrköping wird ab 15.05 Uhr im ZDF live übertragen. Am Samstag und Sonntag folgen die weiteren Spiele gegen die Mitglieder der Vorrundengruppe Litauen und Lettland.

 

Außerdem: Das Basketball-Team von Maccabi Tel Aviv wird vom 2. bis 4. Oktober gegen die drei europäischen Top-Teams Alba Berlin, Slask Wroclaw und Partizan Belgrad in der Max-Schmeling-Halle, Berlin, antreten. Ticket-Hotline: +49 30 308 785 685.

 

Warum spielt Israel eigentlich in Europa?

 

Diese Frage wird häufig gestellt. Lernt doch jeder in der Schule, dass Israel geographisch zu Asien gehört - und nicht zu Europa. Als die arabischen Staaten aber nach 1973 versuchten, Israel zu isolieren, wurde Israel von allen asiatischen Sportverbänden ausgeschlossen. Gleichzeitig fand Israel Aufnahme in die europäischen Sportverbände. Und so nehmen israelische Mannschaften weiterhin an internationalen Sportwettkämpfen wie den Leichtathletik-Europameisterschaften, den Schwimm-Europameisterschaften, den UEFA-Pokalspielen im Fußball oder Basketball-Europapokalspielen teil. 


(7) Musik der Sepharden: Gertraud Mariam Zotter und Orna Zakai in Berlin

Gertraud Mariam Zotter und Orna Zakai beschäftigen sich besonders mit der vokalen Kunst des abendländischen Mittelalters und der Musik der Sepharden, die sich über fünf Jahrhunderte durch mündliche Überlieferung erhalten hat. Im Sinne des experimentellen Zugangs orientieren sie sich an lebendigen Gesangstraditionen des mediterranen und östlichen Raums. Das Vokalensemble ist am 5. und 6. September 2003 zu Gast in Berlin: Umspannwerk KIS Berlin-Kreuzberg (5.9., 20.30h) und Zionskirche in Berlin-Prenzlauer Berg (6.9., 21.00h). Nähere Informationen auf unserer Website.

Weitere Informationen zu Kulturveranstaltungen in diesem Herbst: Kulturkalender http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37445&MissionID=88



(8) Israelische Filme in Wiesbaden
Mit einer Veranstaltungsreihe an vier Abenden stellt die DIG Wiesbaden am 4., 11., 21. und 25. September 2003 in Wiesbaden das Filmland Israel vor. Präsentiert werden preisgekrönte und bekannte Filme aus Israel, ein Abend ist für Kurzfilme von Studierenden der renommierten Beit Berl Art School vorgesehen. Auf dem Programm stehen Justine Shapiros Dokumentarfilm PROMISES (Emmy Award und Best Documentary 2002), Oded Davidoffs TABULA RASA (Krimi von 2003) und Joseph Cedars ZEIT DER GNADE (2000).

Weitere Informationen zu Kulturveranstaltungen in diesem Herbst: Kulturkalender file:///D:/Archiv/2003_html/09/http%20://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37780&MissionID=88


(9) Berichtigung
In der Ausgabe unseres Newsletters vom 3. September 2003 hat sich ein Fehler eingeschlichen: Selbstverständlich war Herr Dr. Meron Medzini vorübergehender Vizepräsident der bekannten Israelisch-Deutschen Gesellschaft IDG und nicht der Deutsch-Israelischen Gesellschaft DIG. Herr Dr. Medzini hält am 9. September in Jüdischen Gemeinde zu Düsseldorf einen Vortrag zum Thema „The Israeli-Palestinian Process – Where do we stand?“

(10) Das Wetter in Israel
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, etwas kühler

 

Jerusalem: 17-28°C

Tel-Aviv: 22-30°C

Haifa: 23-31°C

Am Toten Meer: 29-37°C

Eilat: 26-38°C


(11) Wechselkurse
1 € - 4,806 NIS (-0,60%)

1 £ - 6,699 NIS (-0,34%)

1 $ - 4,453 NIS (-0,11%)

(Bank of Israel, 03.09.03)


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