Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin
Dienstag, 02. September 2003

Themen dieses Newsletters:
(1) Israelische Regierung sagt Hamas den Kampf an
(2) Mofas: "Israel hätte Arafat schon vor zwei Jahren ausweisen sollen"
(3) Terrorist bei Jenin erschossen; Palästinenserin erliegt Verletzungen
(4) Staatsbesuch des Außenministers Silvan Shalom in Marokko
(5) "Von Anbeginn": Ausstellung von Shai Ginott in Bennungen eröffnet
(6) Deutscher lässt in Beirut Riesenechse laufen
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
 


(1) Israelische Regierung sagt Hamas den Kampf an
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Die israelische Regierung will ihren Kampf gegen palästinensische Terrorgruppen verschärfen. Mit dem Hamas-Selbstmordattentat auf einen Jerusalemer Bus am 19. August 2003, dem 21 Menschen zum Opfer fielen, habe für Israel und seiner Haltung gegenüber den Palästinensern ein neues Kapitel begonnen, sagte Verteidigungsminister Shaul Mofas in der wöchentlichen Kabinettssitzung am Montag. Der Anschlag habe den Versuch zerstört, dem Friedensprozess auf politischem Wege eine Chance zu geben. Gleichzeitig verwies Mofas auf die Untätigkeit der palästinensischen Führung bezüglich des Kampfes gegen den Terror und seine Organisationsstrukturen. Vor diesem Hintergrund habe der israelische Sicherheitsapparat seine Taktik geändert und folge nunmehr folgenden Prinzipien:

- Einen kompromisslosen Krieg gegen den Hamas und andere terroristische Elemente, darunter Angriffe auf die Führer der Terrororganisationen

- Die Stärkere Fokussierung auf Terrorzellen im Westjordanland

- Die Unterbrechung des politischen Dialogs mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), solange diese keine für Israel sichtbaren Schritte unternimmt, um gegen die Basisstrukturen des palästinensischen Terrorismus vorzugehen

Nach dem Anschlag des Hamas in Jerusalem am 19. August 2003 und um der zukünftigen Stabilität in der Region willen könne Israel nicht zu den alten "Spielregeln" der von den Terrorgruppen ausgerufenen "Hudna" zurückkehren. Stattdessen müsse das aggressive Vorgehen gegen den Hamas fortgesetzt werden.


(2) Mofas: "Israel hätte Arafat schon vor zwei Jahren ausweisen sollen"
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"Arafat will nie und nimmer mit uns Frieden schließen. Ich bin der Meinung, er muss von der historischen Bildfläche verschwinden", sagte Verteidigungsminister Shaul Mofas am Dienstag. Arafat wolle israelisches Blut fließen sehen. Der Staat Israel habe vor zwei Jahren einen historischen Fehler gemacht, als er sich entschied, Arafat nicht auszuweisen, obwohl Israel nicht wenige Gelegenheiten dazu gehabt hätte, sagte Mofas gegenüber dem Armeeradio Galei Zahal. Für den palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas und den amerikanischen Friedensprozess stelle Arafat ein entscheidendes Hindernis dar, obwohl die ganze Welt Mahmud Abbas, Mohamed Dahlan und Salam Fayyad als Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde anerkenne.

Unterdessen erklärte Mahmud Abbas am Dienstag, sollte seine Regierung gestürzt werden, werde er sich aus den palästinensischen Gebieten zurückziehen. Gleichzeitig sind Mitglieder der Fatah-Bewegung bemüht, zwischen beiden Kontrahenten, Abbas und Dahlan auf der einen Seite und Arafat und Rajoub auf der anderen Seite, zu vermitteln. Arafat weigert sich bisher, die volle Kontrolle der Sicherheitskräfte an Abbas abzugeben. (Ma'ariv)


(3) Terrorist bei Jenin erschossen; Palästinenserin erliegt Verletzungen
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Die israelische Armee hat am Nachmittag einen palästinensischen Terroristen des Islamischen Jihad, Abd Al Qadar Dahani, südlich der Stadt Jenin im Westjordanland getötet. Armeeangaben zufolge stoppten die Soldaten bei einer Sicherheitskontrolle einen Wagen. Als einer der Insassen den Wagen verließ, zog er eine Pistole und zielte auf die Soldaten. Diese eröffneten das Feuer und töteten ihn. Der zweite Fahrer wurde zum Verhör festgenommen.

Ein 11jähriges palästinensisches Mädchen erlag am Dienstag seinen Verletzungen, das es in der vergangenen Woche bei einem fehlgeschlagenen israelischen Luftangriff auf den Hamas-Führer Hassan Dasoud erlitten hatte. Das Mädchen ist das dritte Todesopfer des Armeeangriffs. (Yedioth Aharonoth)


(4) Staatsbesuch des Außenministers Silvan Shalom in Marokko
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Außenminister Silvan Shalom ist am Montag zu einem Staatsbesuch in Marokko eingetroffen, wo er am Flughafen in Casablanca vom marokkanischen Außenminister Mohamed Benaissa im Namen des Königs Mohamed VI. empfangen wurde. Marokko unterstütze den Friedensprozess im Nahen Osten und spiele eine wichtige Rolle im politischen Dialog zwischen Palästinensern und Israelis, früher wie heute, so Benaissa.

Außenminister Shalom dankte für die Einladung und das geplante Treffen mit dem König. Israel und Marokko teilen besondere historische Verbindungen sowohl unter der Regentschaft des gegenwärtigen Königs wie auch unter der seines Vaters Hassan II. Shalom betonte, dass Marokko immer zum Friedensprozess im Nahen Osten beigetragen hat und er sich auf die marokkanischen Anregungen während seines Aufenthlates freue.

Außenminister Shalom drückte seine Hoffnung darüber aus, dass dieser Besuch die Normalisierung der Beziehungen zwischen in Israel und anderen arabischen Staaten erleichtere. Quellen in Jerusalem nannten den Besuch in Marokko eine wichtige diplomatische Annäherung, gerade in der momentanen politischen Situation. Shalom kündigte an, zur Wiedereröffnung der beiden Verbindungsbüros in Rabat und Tel Aviv aufzurufen, die im Zuge der politischen Ereignisse vor drei Jahren geschlossen wurden.

Formell nahmen die bilateralen politischen Beziehungen ihren Anfang, als Israel im November 1994 ein Verbindungsbüro in Rabat eröffnete. Zuvor unterhielten beide Staaten über viele Jahre geheime politische Beziehungen. In seiner Mittlerrolle trug Marokko unter anderem zur israelisch-ägyptischen Annäherung und zum Besuch des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadats in Jerusalem 1977 bei. In den 90er Jahren war Marokko unter den arabischen Staaten Vorreiter in der Normalisierung der Beziehungen mit Israel.

Mit 10.000 bis 15.000 Juden lebt heute in Marokko die größte jüdische Gemeinde der arabischen Welt. Die letzte Einwanderungswelle erreichte Marokko während des Zweiten Weltkrieges. Damals hatte sich Sultan Sidi Mohamed Yussuf (König Mohamed V.) geweigert, die Ausnahmegesetze des französischen Vichy-Regimes über die "Behandlung der Israeliten" zu unterzeichnen. Mit der israelischen Staatsgründung 1948 und in den folgenden Jahrzehnten wanderte der größte Teil der marokkanischen Juden in den jungen Staat Israel am andern Ende des Mittelmeeres aus.


(5) "Von Anbeginn": Ausstellung von Shai Ginott in Bennungen eröffnet
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Eine Wanderausstellung mit Fotografien der israelischen Künstlerin Shai Ginott sind seit Sonntag in der St. Johanniskirche Bennungen im Südharz zu sehen. Die Ausstellung wurde am Sonntag im Beisein von mehr als Hundert Besuchern durch den Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, feierlich eröffnet. Die Festrede hielt Joel Lion, Erster Sekretär der Botschaft des Staates Israel. Die Veranstaltung ist eine Initiative der beiden Vorsitzenden der Gesellschaft für Lebensorientierung LEO e.V., Prof. Dr. Peter Heimann, und Pfarrer Bernhard Ritter. Der Verein ist seit 1991 im Bereich Erwachsenenbildung tätig und unterhält enge Kontakte mit Israel. Die Schirmherrschaft übernahm Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer.


(6) Deutscher lässt in Beirut Riesenechse laufen
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Ein Deutscher hat im Libanon einen Komodo-Waran freigelassen. Das meldete die Nachrichtenseite http://news.walla.co.il/ am Montag unter Berufung auf einen Bericht des Senders BBC. Die Riesenechse soll sich seit Wochen durch die Gärten der Vororte von Beirut fressen und die Bewohner der Hauptstadt bedrohen, hieß es. Das Militär forderte die Unterstützung von Naturverbänden an. Komodo-Warane sind die größten Echsen der Welt und haben gemeinsame Vorfahren mit Dinosauriern. Sie können bis zu 3 Meter lang, 70 Kilo schwer und bis zu 20km/h schnell werden. (Walla)


(7) Das Wetter in Israel
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Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, unverändert warm

Jerusalem: 21-32°C
Tel-Aviv: 25-31°C
Haifa: 25-32°C
Am Toten Meer: 31-39°C
Eilat: 28-40°C


(8) Wechselkurse
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1 € - 4,879 NIS (+0,59%)
1 £ - 6,983 NIS (-0,63%)
1 $ - 4,448 NIS (+0,11%)
(Bank of Israel, 01.09.03)



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