Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin
Montag, 01. September 2003

Themen dieses Newsletters:
(1) Or-Kommission wirft Barak-Regierung und Polizei Versagen vor
(2) IDF setzt Luftangriffe auf Hamas-Mitglieder fort
(3) Mofas: Kein Dialog mit Palästinensern, bis die PA gegen Terror vorgeht
(4) In Israel hat die Schule wieder begonnen
(5) Die Mehrzahl der afrikanischen Säbelantilopen kommen aus Israel
(6) Shoamemo: Suche nach Holocaust-Überlebenden im Internet
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse



(1) Or-Kommission wirft Barak-Regierung und Polizei Versagen vor
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Der staatliche Untersuchungsausschuss unter der Leitung des israelischen Richters Theodor Or hat am Montag seinen Bericht über die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und arabischen Israelis im Oktober 2000 vorgestellt, in deren Verlauf 13 Araber getötet wurden, darunter zwölf israelische Staatsbürger, ein Palästinenser aus Dir al-Balah und ein jüdischer Israeli.

Die Untersuchungskommission befand sieben der 13 arabischen Todesopfer für unbegründet. Der damalige Ministerpräsident Ehud Barak und Shlomo Ben-Ami, seiner Zeit Minister für öffentliche Sicherheit, seien an ihrer Aufgabe gescheitert, die Polizei auf die vorhersehbaren Unruhen angemessen vorzubereiten. Verantwortlichen der israelischen Polizei, heute in Rente, wirft der Bericht "Rambo"-Verhalten vor. Ben-Ami darf das Ministeramt nicht mehr bekleiden.

Die Polizisten erklärten, die Kommission habe die Gefahr, die von den Aufständischen ausging, nicht hinreichend berücksichtigt. Auch auf der arabisch-israelischen Seite stieß der Bericht auf Kritik, da er die Fragen der arabischen Staatsbürger Israels nicht beantwortet habe. Die dreiköpfige Untersuchungskommission setzt sich zusammen aus den Richtern Theodor Or und Hashim Khatib sowie Prof. Shimon Shamir.

Die Gewalt in den nordisraelischen Ortschaften nahm ihren Anfang am 1. Oktober 2000 - zeitgleich mit der beginnenden Gewaltwelle in den palästinensischen Gebieten. Die Regierung unter dem damaligen Ministerpräsidenten Ehud Barak hat die Untersuchungskommission unter dem Vorsitz von Richter Theodor Or im November 2000 selbst eingesetzt, um den Hergang der gewaltsamen Auseinandersetzungen zu untersuchen. Der Untersuchungsbericht stützt sich auf Zeugenaussagen und umfasst mehrere Hundert Seiten (www.israel.de). (Ha'aretz)


(2) IDF setzt Luftangriffe auf Hamas-Mitglieder fort
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Die israelischen Verteidigungskräfte IDF haben am Montag erneut einen Angriff auf Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisation Hamas geflogen. Dabei wurden zwei Aktivisten des bewaffneten Arms des Hamas getötet und 30 verletzt. Ein arabischer Israeli wurde am späten Nachmittag durch Schüsse von palästinensischen Heckenschützen nahe Qalqilya (Westjordanland) verletzt. Der Überfall ereignete sich im Baugebiet des Sicherheitszauns, der zwischen Israel und den Palästinensergebieten errichtet wird. Der Bauarbeiter kam aus der südisraelischen Stadt Be'er Sheva und wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus nach Kfar Saba in Zentralisrael eingeliefert. Am Sonntag starb ein neunjähriges palästinensisches Mädchen in Khan Yunis und sieben Menschen wurden verletzt, als israelische Panzer auf eine Gruppe bewaffneter Palästinenser zielte. Die Armee bedauerte den Tod des Mädchens. (Yedioth Aharonoth)


(3) Mofas: Kein Dialog mit Palästinensern, bis die PA gegen Terror vorgeht
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In einer zweiten Runde der Gespräche zwischen dem EU-Beauftragten für Außen- und Sicherheitsangelegenheiten Javier Solana und israelischen Regierungsvertretern hat Verteidigungsminister Shaul Mofas am Sonntag in Tel Aviv erklärt, Israel erwarte von der Palästinensischen Autonomiebehörde PA, dass sie gegen den palästinensischen Terror vorgehe. Die Entwaffnung der Terrororganisation sei die Bedingung für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche und der Zusammenarbeit mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas. Weiter warf der Verteidigungsminister dem Vorsitzenden der PA Yasser Arafat vor, ein Vorankommen im Friedensprozess zu verzögern. Die Europäische Union forderte er auf, sämtliche Kontakte zu Yasser Arafat abzubrechen und den politischen Flügel der Hamas-Bewegung auf die Liste der Terrororganisationen zu setzen. Der EU-Außenbeauftragte Solana sagte dagegen, die EU werde weiterhin mit Arafat sprechen. Die Bekämpfung des palästinensischen Terrorismus durch di
e PA gehört zu den Forderungen der ersten Stufe des Nahost-Friedensplans ("Road Map"), zu der sich die palästinensische Führung im Juni 2003 in Aqaba, Jordanien, verpflichtete. Die "Road Map" ist der Friedensplan der USA, EU, UN und Russlands. (Ha'aretz)


(4) In Israel hat die Schule wieder begonnen
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Für 1,4 Mio. Schüler hat am Sonntag in Israel die Schule wieder begonnen. 370.000 Kinder sind seit Wochenbeginn in israelischen Kindergärten registriert. Die arabischen Schulen öffneten wegen des Feiertages erst am heutigen Montag. Wie in den vergangenen Jahren war die Einschulung auch an diesem Sonntag von hohen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Allen Erwartungen zum Trotz war der Tag aber derjenige mit den wenigsten Zwischenfällen seit zehn Jahren, berichtete die Generaldirektorin des Erziehungsministeriums Ronit Tirosh. (Ha'aretz)


(5) Die Mehrzahl der afrikanischen Säbelantilopen kommen aus Israel
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Die afrikanische Sahel-Zone hat ihre Säbelantilopen wieder. Nachdem die vor dem Aussterben bedrohte Antilopenart in ihrem ursprünglichen nordafrikanischen Lebensraum völlig ausgerottet war, gelang es einem internationalen Team unter maßgeblicher Teilnahme israelischer Türschützer, dass die Antilope in ihren ursprünglichen Lebensraum zurückfinden konnte.

Ein Team von vier Israelis und Spezialisten aus den USA, Taiwan und dem Senegal nahmen an der jüngsten Umsiedelung einer Antilopenherde aus dem Hai Bar Naturreservat in der Wüste Arava im Süden Israels in das Naturreservat Guembeul in nordwestlichen Senegal teil. Die junge Herde bestand aus acht Tieren: vier weiblichen und drei männlichen Jungtieren, sowie einer erwachsenen Antilopenkuh. Zusammen mit den anderen Säbelantilopen, die bereits vor 4 Jahren den langen Weg von 9.000 km hinter sich legten, zählt die Herde im Senegal heute 26 Antilopen, davon sind 24 israelischer Herkunft. Zwei stammen aus dem Pariser Zoo, um die genetische Vielfalt zu unterstützen.

Die letzte heimische Säbelantilope wurde 1986 im Tschad gesehen, erklärte Bill Clark der Staatlichen Israelischen Naturschutzbehörde INNPPA. "Die Rückkehr dieser Tierart ist sehr bedeutend für den Senegal", so Demba Mamadou Ba, Vorsitzender des National Parks Department des Senegal. "Wenn das Projekt gut läuft, wird die (senegalesische) Regierung weitere 4.000 km² Land zum Naturpark erklären, damit würde sich das Areal verdoppeln."

Das Hai Bar Naturreservat wurde 1968 mit dem Ziel gegründet, die wilden Tiere der biblischen Epoche in Israel wieder einzugliedern. Durch das Projekt fanden Tiere wie der Persische Dammhirsch, der asiatische Grauesel und die Weiße Antilope in ihre ursprüngliche Heimat zurück. Israel21c http://www.israel21c.org
(Naturreservate und Naturparks in Israel: http://www.science.co.il/Nature.asp)


(6) Shoamemo: Suche nach Holocaust-Überlebenden im Internet
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Mit dem Einmarsch deutscher Truppen nach Polen hat am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begonnen. Zu diesem Zeitpunkt lebten 3,351 Mio. Juden in Polen, davon fielen 2,042 Mio. Juden unter nationalsozialistische und 1,309 Mio. Juden unter sowjetische Herrschaft.

Noch 64 Jahre später suchen Überlebende des Holocausts nach Angehörigen, deren Spuren der Krieg verwischt hat: Die neue Internetseite Shoamemo http://www.shoamemo.org/index.asp des Israeli Arik Weiss hilft jetzt bei der weltweiten Suche und Kontaktaufnahme via Internet.


(7) Das Wetter in Israel
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Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, etwas wärmer

Jerusalem: 20-32°C
Tel-Aviv: 26-30°C
Haifa: 26-32°C
Am Toten Meer: 31-39°C
Eilat: 28-40°C


(8) Wechselkurse
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1 € - 4,850 NIS (+0,34%)
1 £ - 7,027 NIS (+0,44%)
1 $ - 4,443 NIS (-0,54%)
(Bank of Israel, 29.08.03)



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