Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 26. August 2003

(1) GEFANGENENAUSTAUSCH: DEUTSCHER VERMITTLER TRIFFT TANNENBAUM
(2) HAMAS-FÜHRUNG TAUCHT IN DEN UNTERGRUND AB
(3) IDF VERHAFTEN FÜNF SIEDLER IN HEBRON
(4) ISRAEL VERURTEILT BOMBENANSCHLAG IN BOMBAY
(5) SHALOM: JAPAN MUSS ZUSAMMENARBEIT MIT IRAN AN BEDINGUNGEN KNÜPFEN
(6) ISRAELIS UND PALÄSTINENSER SPIELEN IN JAPAN FUSSBALL
(7) INTERNATIONALES SEMINAR ZU INTEGRATIONSPOLITIK IN ISRAEL
(8) INFORMATIONS- UND BEGEGNUNGSREISE DES KEREN HAYESOD



(1) GEFANGENENAUSTAUSCH: DEUTSCHER VERMITTLER TRIFFT TANNENBAUM
Der Geheimdienstkoordinator der deutschen Bundesregierung Ernst Uhrlau vermittelt bei Austausch-Verhandlungen zwischen der shiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon und dem Staat Israel. Ein Gefangenenaustausch steht nach Worten des israelischen Außenministers offenbar kurz bevor. Vor einigen Tagen traf Uhrlau den israelischen Staatsbürger Oberst d. Res. Elhanan Tannenbaum, der von der Hisbollah seit dem 15. Oktober 2000 im Libanon festgehalten wird. Uhrlau sagte, Tannenbaum befinde sich in einem den Umständen entsprechenden Zustand. Der Besuch war Teil der Abmachungen zwischen Israel und der Hisbollah.

Am Montag übergab Israel an der israelisch-libanesischen Grenze zwei Leichen von Hisbollah-Kämpfern an das Rote Kreuz. Die beiden Männer wurden auf einem israelischen Friedhof für feindliche Soldaten exhumiert und am Dienstag in südlibanesischen Dörfern beigesetzt. Sicherheitsquellen nannten die Übergabe der Leichen eine "vertrauensbildende Maßnahme", von der man sich nicht nur Informationen über Tannenbaum verspreche. Auch von drei weiteren von der Hisbollah entführten Soldaten hofft Israel auf Lebenszeichen. Die Hisbollah hofft im Gegenzug auf die Rückkehr von 16 libanesischen Gefangenen, die sich in israelischen Gefängnissen befinden, unter ihnen die Islamisten Sheich Abd al Karim Obeid und Mustafa Diani. Israel hatte die beiden 1994 entführt, um Informationen über das Schicksal des seit dem 16. Oktober 1986 im Libanon verschollenen israelischen Piloten Ron Arad zu erzwingen. (Ha'aretz)

(Hintergrundinformationen zur Terrororganisation Hisbollah unter www.israel.de Israel und der Nahe Osten, Terror gegen Israel.)

(2) HAMAS-FÜHRUNG TAUCHT IN DEN UNTERGRUND AB
Die radikalislamische Terrororganisation Hamas hat am Montag drei Kassam-Raketen auf die südisraelische Gegend Eshkol im Negev abgefeuert. Nach Medienberichten schlugen die Raketen in einem offenen Feld ein. Elf Mörsergranaten trafen die israelische Siedlung Neve Dekalim im Gazastreifen. Verletzt wurde bei den Angriffen niemand.

Nach den Militärschlägen der Israelischen Verteidigungskräfte auf fünf Führungsköpfe des militärischen Flügels des Hamas ist die Führung der radikalislamischen Terrororganisation in den Untergrund abgetaucht. Dazu gehören die Hamas-Führer Abdel-Asis Rantissi, Mahmud Al Zahar und Ismail Hania.

In Nablus im Westjordanland haben israelische Spezialeinheiten zwei Palästinenser in einem Krankenhaus verhaftet und zu Verhören in ein Krankenhaus in Israel verlegt. Die beiden Männer waren Mitglieder der Terrororganisation Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, einer Untergruppe von Yasser Arafats Fatah-Bewegung, und bei einer Schiesserei mit israelischen Soldaten am Freitag im Westjordanland verletzt worden. Ihnen wird die Beteiligung an mehreren Anschlägen vorgeworfen, bei denen mindestens zehn Menschen getötet wurden, unter anderem der Selbstmordanschlag auf einen israelischen Supermarkt vor zwei Wochen. (The Jerusalem Post)

(3) IDF VERHAFTEN FÜNF SIEDLER IN HEBRON
Die israelische Armee hat am Montag fünf Siedler bei Hebron verhaftet und einen illegalen Stützpunkt niedergerissen. Der Container war am Rande des Weges errichtet worden. Den Weg benutzen regelmäßig jüdische Gottesdienstbesucher aus Kiryat Arba, um die Synagoge in der Machpela-Höhle zu besuchen. Da die Soldaten mit ihren Werkzeugen nur schlecht an den Stützpunkt herankamen, benutzten sie Hämmer zum Abbau des Wachhauses. Der Abbau wurde infolge des internationalen Druckes auf Israel von Verteidigungsminister Shaul Mofas angeordnet. (Ma'ariv)

(4) ISRAEL VERURTEILT BOMBENANSCHLAG IN BOMBAY
Die israelische Regierung hat mit tief entsetzt auf das Bombenattentat am Montag in Bombay reagiert. Der Anschlag riss viele unschuldige Menschen in den Tod. Israel verurteilt solche verachtenswerte Gewalt- und Terrorakte aufs Schärfste. Es gibt keine moralische, politische oder religiöse Rechtfertigung für Terrorismus. Israels Mitgefühl gilt der indischen Regierung und den Angehörigen der Opfer des Attentats. Israel, selbst Opfer des Terrors, ruft die zivilisierte Welt dazu auf, gemeinsam den Terrorismus zu bekämpfen und ihm ein Ende zu setzen.

(5) SHALOM: JAPAN MUSS ZUSAMMENARBEIT MIT IRAN AN BEDINGUNGEN KNÜPFEN
Außenminister Silvan Shalom hat bei seinem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koisumi am Dienstag auf die Bedeutung der Einstufung der Hamas-Bewegung als Terrororganisation hingewiesen. Außerdem müsse die internationale Gemeinschaft handeln, um das Nuklearwaffen-Programm des Iran zu stoppen. Shalom rief die japanische Regierung auf, jede wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Iran an Bedingungen zu knüpfen, damit es sein Programm zur Anreicherung von Uran beenden und das Zusatzprotokoll unterzeichnen müsse. Der Außenminister rief Japan weiter dazu auf, sich stärker dafür einzusetzen, dass die internationale Gemeinschaft ihren Druck auf die Palästinensische Autonomiebehörde verstärke, damit diese die Grundlagen des Terrorismus zerstöre und ihren Verpflichtungen gemäß des Fahrplans ("Road Map") nachkomme. Der japanische Ministerpräsident Koisumi drückte sein Mitgefühl und seine Anteilnahme an dem jüngsten Selbstmordattentat in Jerusalem aus. Der weltweite Terrorismus sei eine Bedrohung für die gesamte Welt, sagte Koisumi.

(6) ISRAELIS UND PALÄSTINENSER SPIELEN IN JAPAN FUSSBALL
22 Kinder, elf aus Israel und elf aus den palästinensischen Gebieten, haben an einer einwöchigen Fußballferienfreizeit in Japan teilgenommen. Die Idee hatte der buddhistische Mönch und Präsident der Takasaki Universität für Kunst und Musik nördlich von Tokyo, Daitetsu Koike. Die israelischen, palästinensischen und japanischen Kinder spielten in vier gemischten Mannschaften. Daneben standen Camping und Ausflüge auf dem Programm. Die Unterbringung fand in japanischen Gastfamilien statt. "Es hat Spaß gemacht, und ich bin wirklich froh, dass wir zusammen gespielt haben", sagte der elfjährige Tzah Ben-Menachem. Sein gleichaltriger palästinensischer Mitspieler Ahmad Nofal stimmte zu: "Happy. Just happy." (Ha'aretz)

(7) INTERNATIONALES SEMINAR ZU INTEGRATIONSPOLITIK IN ISRAEL
26 Vertreter aus 14 verschiedenen Schwellenländern, vor allem aus Osteuropa, haben an einem Jerusalemer Studienprojekt über die jahrzehntelangen israelischen Erfahrungen bei der Integration von Neueinwanderern teilgenommen. Das Seminar wurde vom Zentrum für Internationale Zusammenarbeit des israelischen Außenministeriums MASHAV (http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH00yy0) organisiert und in Zusammenarbeit mit dem American Jewish Distribution Committee (JDC, http://www.jdc.org/) durchgeführt. Das JDC betreibt seit Jahren Forschungen im Bereich der Einwanderungspolitik und erarbeitet Hilfsprogramme für die Integrationspolitik.

Das Seminarprogramm bot einen breiten Einblick in die praktische Arbeit vor Ort. Unter anderem wurden folgende Institutionen besucht: Das Büro zur Unterstützung der Gastarbeiter in Tel Aviv, ein Intensivkurs Hebräisch ("Ulpan"), das Ministerium für Einwanderung und Integration und MATI (Innovations- und Gründerzentrum). Die Frage, welches Integrationsprojekt sich am ehesten für die Arbeit der Teilnehmer im eigenen Heimatland eignen könnte, entschieden sich die meisten für die Arbeit von MATI.

Angesichts der Osterweiterung der EU sehen viele die osteuropäischen Länder als Einfalltor in die Europäische Union, erklärte Arnon Mantver, Generaldirektor von JDC-Israel. Zugleich müssen diese Länder bestimmte EU-Richtlinien im Bereich der Integration von Einwanderern einhalten. (www.israel21c.org)

(8) INFORMATIONS- UND BEGEGNUNGSREISE DES KEREN HAYESOD
Vom 15. bis 22. September 2003 veranstaltet der Keren Hayesod (Vereinigte Israel Aktion) eine Informations- und Begegnungsreise nach Israel. Die Reise gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, die Erfolge der vielfältigen Tätigkeiten des Keren Hayesod direkt vor Ort zu sehen und zu erleben. Insbesondere während der schwierigen letzten drei Jahre, in denen Israel sich in einer Wirtschafts- und Sicherheits-Krise befindet, sind durch die Unterstützung von Keren Hayesod viele Hilfsprojekte in Israel ermöglicht worden, z.B. durch Geldspenden für die Stiftung für Terror-Opfer und Ausrüstungen für Rettungsdienste wie ZAKA, die grundlegende Such- und Rettungsaufgaben durchführen.

Die Reiseteilnehmer haben Gelegenheit, die von Keren Hayesod unterstützten Projekte kennen zu lernen und mit Betroffenen zu sprechen. Des Weiteren stehen Treffen mit israelischen Abgeordneten und Armeeangehörigen auf dem Programm. Die Reise bietet eine gute Möglichkeit, Land und Leute in der gegenwärtigen Situation hautnah zu erleben.

Nähere Informationen: Keren Hayesod, Querstr. 4, 60322 Frankfurt, Tel: +49 (69) 6109380, kh.ffm@keren-hayesod.de

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/GermanEmb/de/botschaft/abteilungen/medienspiegel.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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