Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 19. August 2003

(1) WEITERER TRUPPENRÜCKZUG NOCH IN DIESER WOCHE
(2) US-SENATOR: DER SICHERHEITSZAUN ZUR WEST BANK IST EIN MUSS
(3) REGIERUNGSBESCHLUSS: ISRAEL WIRD JÜDISCHE FLÜCHTLINGE AUS ARABISCHEN LÄNDERN DIREKT VERTRETEN
(4) MINI-ISRAEL BEGEISTERT TAUSENDE TOURISTEN
(5) SELTENE GEBURT IN NAHARYAH
(6) ZWEIMAL GOLD, EINMAL SILBER IM KAYAK: GUTER START FÜR 2004
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE


(1) WEITERER TRUPPENRÜCKZUG NOCH IN DIESER WOCHE
Israel wird sich voraussichtlich noch in dieser Woche aus den palästinensischen Städten Qalqilyah und Jericho im Westjordanland zurückziehen und die Sicherheitskontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) übergeben. Das beschlossen israelische Sicherheitsexperten bei Beratungen am Dienstag.

Israel verzichtet damit offensichtlich auf seine ursprüngliche Forderung an die palästinensische Regierung, palästinensische Verdächtige aus beiden Städten in Jericho unter Aufsicht festzuhalten.

Ministerpräsident Ariel Sharon, Verteidigungsminister Shaul Mofas, führende der Vertreter der Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) und des Inlandgeheimdienstes Shin Beth beschlossen, die Gespräche über den Transfer der Städte Qalqilyah, Jericho, Tulkarem und Ramallah trotz einiger Differenzen mit der palästinensischen Führung fortzusetzen. Die Übergabe der Kontrolle der beiden letztgenannten Städte ist für die kommende Woche vorgesehen.

Die Gespräche zwischen israelischen und palästinensischen Vertretern sollen bereits am Abend ihre Fortsetzung finden. Nach palästinensischen Angaben ist ein Treffen zwischen den beiden Ministerpräsidenten Ariel Sharon und Mahmud Abbas am Freitag geplant.

Auszug aus einem Kommentar von Yo'el Marcus (Ha'aretz): "(...) Derzeit besitzt die Regierung Abu Mazens nicht die Kontrolle über die Westbank. Um von dort aus gegen den Terror vorgehen zu können, muss Israel die Zuständigkeit für mehr Bevölkerungszentren abgeben. In zwei einschneidenden Treffen, die übers Wochenende stattfanden, akzeptierte Mofas Dahlans Argument, dass es weniger Anschläge geben wird, wenn er mehr Macht hat und wenn mehr Städte unter der Herrschaft der PA sind. Mofas schlug vor, Qalqilyah, Jericho und Tulkarem an die Palästinenser zu übergeben, und darüber hinaus, Restriktionen innerhalb der Zivilbevölkerung zu mindern. Und Sharon stimmte im Prinzip zu.

Die Fernsehberichte, die seit Beginn der Hudna in unsere Wohnzimmer ausgestrahlt werden, illustrieren den intensiven Wunsch beider Seiten, zu einer Art ökonomischem Modus Vivendi zurückzukehren. Die Bilder aus Gaza und Tel Aviv von Menschen, die den Strand bevölkern, zeigen, dass es möglich ist, anders zu leben. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat Israel nicht solch einen Ansturm von Touristen erlebt wie im Moment. Das Lächeln ist auf die Gesichter der Menschen zurückgekehrt, sowohl hier wie dort. Vielleicht bleibt es dort bis zum nächsten Anschlag oder bis zur nächsten Erwiderung auf den nächsten Anschlag. Vielleicht auch nicht. (...)" (Ha'aretz)

(2) US-SENATOR: DER SICHERHEITSZAUN ZUR WEST BANK IST EIN MUSS
US-Senator John McCain hat sich am Sonntag bei einem gemeinsamen Treffen mit Außenminister Silvan Shalom für den Bau des Sicherheitszauns zur West Bank ausgesprochen. Der Zaun sei eine notwendige Maßnahme zur Reduzierung des Terrors gegen Israel. Als Argument führte er die gescheiterten Oslo-Abkommen an: "Es ist ziemlich klar: Die Oslo-Abkommen scheiterten, weil sie auf der Annahme beruhten, Palästinenser und Israelis könnten in Frieden miteinander leben. Der Zaun ist jetzt der Versuch, ob Israelis und Palästinenser getrennt von einander in Frieden leben können, und sei es nur für eine vorübergehende Zeit."

McCain ist Leiter einer parteiübergreifenden Delegation von US-Senatoren, die sich zur Zeit im Nahen Osten aufhalten. Die Delegation wird sich in den kommenden Tagen auch mit Ministerpräsident Ariel Sharon, dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas und dem Vorsitzenden der Arbeitspartei Shimon Peres zusammenkommen. (The Jerusalem Post)

(Gemeinsame Pressekonferenz des US-Senators und des Außenministers am Sonntag in Englisch: http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0no30)

(3) REGIERUNGSBESCHLUSS: ISRAEL WIRD JÜDISCHE FLÜCHTLINGE AUS ARABISCHEN LÄNDERN DIREKT VERTRETEN
Die israelische Regierung hat am Sonntag (17. August 2003) entschieden, dass der Staat Israel in der Auseinandersetzung mit dem Flüchtlingsthema die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Ländern direkt vertreten wird. Bereits seit vier Jahren ist die internationale Unterstützung für die Anerkennung des Flüchtlingsstatus dieser Juden am wachsen.

Die internationale Gemeinschaft muss anerkennen, dass der arabisch-israelische Konflikt zwei Gruppen von Flüchtlingen hervorgebracht hat: Arabische und jüdische. Eine Lösung des Flüchtlingsproblems im Nahen Osten muss auch eine Lösung für die jüdischen Flüchtlinge vorsehen. Der Diskurs über das Flüchtlingsthema im Kontext des Nahost-Konfliktes lässt das Schicksal der jüdischen Flüchtlinge jedoch häufig außer Acht.

1948 lebten über 850.000 Juden in arabischen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas. 1958 waren aufgrund politisch, sozial oder wirtschaftlich motivierter Feindseligkeiten gegenüber der jüdischen Bevölkerung 97% der Juden aus ihrer arabischen Heimat geflohen. Seit der Staatsgründung im Jahr 1948 kamen bis 1976 rund 600.000 Juden als Flüchtlinge nach Israel. Mehrere 100.000 jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern siedelten sich auch in Frankreich, den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko und in südamerikanischen Staaten an. Weitere Informationen auf unserer Website.

HINTERGRUND: Das Rückkehrrecht, von Eetta Prince-Gibson, The Jerusalem Post, 07.08.2003. Übersetzung: NahostFocus (Auszüge):
(http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=36754&MissionID=88)

(4) MINI-ISRAEL BEGEISTERT TAUSENDE TOURISTEN
Yoni Sharpira ist ein großer Typ, der kleine Dinge mag. Um genau zu sein: Kleine Dinge im Maßstab 1:25. Der 50jährige Israeli ist der Initiator von Israels neuer Touristenattraktion: Mini-Israel, einem 60km² großen Gelände mit 32km² exakter Miniaturabbildungen der über 300 bekanntesten Plätzen in Israel. Der Mini-Park liegt leicht erreichbar in der Nähe der Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem, ganz in der Nähe des Kibbuz Nachshon und des Klosters Latrun. Die Attraktion umfasst Heilige Stätten von Juden, Muslimen, Christen, Drusen und Bahai. Daneben moderne Gebäude des 20. und 21. Jahrhunderts und atemberaubende Landschaften von Galiläa bis zum Negev. Die schwierigste Frage sei freilich gewesen, welche Landesteile nicht in das Projekt aufgenommen werden können, sagte Shapira nach der Fertigstellung. Allein im vergangenen Monat Juli haben 60.000 Menschen Mini-Israel besucht. (www.israel21c.org)

(5) SELTENE GEBURT IN NAHARYAH
Im Krankenhaus von Naharyah ist ein Baby mit Zähnen zur Welt gekommen. Nachdem das Ärzteteam der Geburtenstation im Laufe der Routineuntersuchung die seltene Erscheinung entdeckten, wurde das Kleinkind zur weiteren Beobachtung in die Abteilung für Frühgeborene überwiesen. Da die Wurzeln der Milchzähne zu schwach waren, um die Zähne zu halten, bestand die Gefahr, dass sie sich lösen und in die Atemwege gelangen könnten. Um das Neugeborene vor dem Ersticken zu bewahren, mussten nach einigen Stunden die Zähne gezogen wurden, erklärte der leitende Arzt Dr. Salman Weintraub. (Ma'ariv)

(6) ZWEIMAL GOLD, EINMAL SILBER IM KAYAK: GUTER START FÜR 2004
Bei Testwettkämpfen zu den Olympischen Spielen in Griechenland 2004 gewannen israelische Kayak-Fahrer zweimal Gold und einmal Silber. Roi Yelin siegte im 1000-Meter-Rennen. Beim Wettkampf der Frauen gewann das Doppel Larissa Passchovitz und Adi Gafni das 500 Meter-Rennen. Lior Camir erhielt Silber für die 500 Meter Einzel. An dem Wettkampf nahmen Sportler aus 23 Ländern teil. (Israelischer Rundfunk)

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig, geringe Temperaturänderungen

Jerusalem: 21-31°C
Tel-Aviv: 25-31°C
Haifa: 26-32°C
Am Toten Meer: 31-40°C
Eilat: 28-41°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 4,964 NIS (-0,76%)
1 £ - 7,061 NIS (-0,74%)
1 $ - 4,438 NIS (-0,11%)
(Bank of Israel, 18.08.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003