Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, den 13. August 2003

(1) EU VERURTEILT ANGRIFFE DER HIZBULLAH AUF ISRAEL SCHARF
(2) ISRAEL PLANT KEINE MILITÄRISCHE REAKTION AUF DIE SELBSTMORDANSCHLÄGE
(3) ANSCHLÄGE AUF ISRAELIS SEIT BEGINN DER "HUDNA"
(4) FRIEDENSBEMÜHUNGEN WERDEN WEITERGEHEN
(5) ISRAEL BEMÜHT UM ERNEUERUNG DER BEZIEHUNGEN IM SICHERHEITSBEREICH MIT DER SCHWEIZ
(6) ZWEI AKTUELLE REISEANGEBOTE NACH ISRAEL
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE



(1) EU VERURTEILT ANGRIFFE DER HIZBULLAH AUF ISRAEL SCHARF
Die europäische Union hat in einer offiziellen Erklärung die Angriffe der Hizbullah vom vergangenen Wochenende auf israelische Ziele und die damit einhergehende Verletzung der "Blauen Linie", der von der UNO anerkannten Grenze zwischen Libanon und Israel, scharf kritisiert. Die EU rief alle Länder in der Region auf, Druck auf die radikal-islamische Schiitenorganisation Hizbullah auszuüben, damit diese von weiteren Angriffen auf israelisches Territorium abgehalten wird.
Zudem drückten die Mitglieder der EU ihre tiefe Trauer über den Tod eines unschuldigen 16-jährigen Jugendlichen aus, der in der Stadt Schlomi durch eine Luftabwehrgranate der Hizbullah getötet wurde.
Die vollständige Erklärung der Europäischen Union können sie unter folgendem Link nachlesen: http://www.ueitalia2003.it/EN/LaPresidenzaInforma/Documenti/20030812_dpline.htm


(2) ISRAEL PLANT KEINE MILITÄRISCHE REAKTION AUF DIE SELBSTMORDANSCHLÄGE
Israel plant keine militärische Reaktion auf die gestrigen Selbstmordanschläge in Rosh Ha'ayin und Ariel, bei welchen zwei israelische Zivilisten getötet und 12 zum Teil schwer verletzt wurden. Die israelische Administration wird jedoch den politischen und diplomatischen Druck auf die Palästinensische Autonomiebehörde erhöhen, die terroristische Infrastruktur im Westjordanland und Gaza zu bekämpfen.
Die Al-Aksa-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Organisation von Yasser Arafat, übernahmen die Verantwortung für den Anschlag auf den Supermarkt in Rosh Ha'ayin und veröffentlichten den Namen des Attentäters, Islam Yousef Qteishat (17), auf ihrer Internetseite.
Die radikal-islamische Organisation Hamas veröffentlichte den Namen des Attentäters, Khamis Ghazi Gerwan (17), der einen Anschlag auf eine der Busstationen der Stadt Ariel verübte, im Fernsehen der Hizbullah im Libanon.

Ministerpräsident Sharon beschuldigte seinen palästinensischen Amtskollegen, Mahmoud Abbas, dass er nicht genug tue, um die terroristischen Infrastrukturen im Westjordanland und Gaza zu zerstören und damit Selbstmordanschläge wie gestern zu verhindern.
In einer Rede vor Hunderten jüdischer Studenten aus dem Ausland sagte Sharon: "Israel wird nicht fähig sein den Friedensprozess - trotz unseres vorhandenen Willens - fortzuführen, wenn der Terrorismus nicht vollkommen gestoppt wird und die Palästinensische Autonomiebehörde nicht ihren Verpflichtungen nachkommt".
Der palästinensische Ministerpräsident Abbas verurteilte die Terroranschläge, fügte aber hinzu, dass diese das Resultat der militärischen Operationen der IDF seien (gemeint sind die Verhaftungen palästinensischer Extremisten im Westjordanland, die aufgrund von israelischen Geheimdienstinformationen bei der Planung von Anschlägen oder der Produktion von Waffen verhaftet wurden; siehe NL 080803).
US-Aussenminister Powell wies die Behauptungen der Palästinenser als Entschuldigung und Ausrede ab.

Die beiden Opfer der Anschläge, Erez Hershkovitz (18) und Yehezkel Yekutieli (43) wurden am Dienstagabend beerdigt.
Der 18-jährige Hershkovitz war ein Student der Yeshiva in Petah Tikva, welche das Torahstudium mit einer Computerausbildung verbindet. Er nahm an einem akademischen Kadettenkurs der IDF teil und beendete die Grundausbildung am Sonntag.
Yehezkel Yekutieli, welcher bei dem Anschlag in Rosh Ha'ayin getötet wurde, war von Beruf Maler und zog vor neun Jahren in die Stadt. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Der deutsche Aussenminister Joschka Fischer verurteilte "den verbrecherischen Terroranschlag, dem unschuldige Menschen zum Opfer gefallen sind, auf das Schärfste". Er fügte hinzu, dass beide Seiten entscheidende und mutige Schritte auf dem Weg des Friedens gegangen sind und das Terror und Gewalt nicht wieder die Oberhand gewinnen dürften. Er forderte alle Verantwortlichen auf, sich weiterhin um eine Perspektive zur friedlichen Lösung des Konfliktes zu bemühen.
(Quelle Haaretz; Pressereferat Auswärtiges Amt)


(3) ANSCHLÄGE AUF ISRAELIS SEIT BEGINN DER "HUDNA"
Obwohl die beiden gestrigen Selbstmordanschläge nicht die ersten israelischen Opfer seit dem Beginn der Waffenruhe vom 29. Juni 2003 forderten, bezeichneten israelische Sicherheitsquellen die Anschläge von Ariel und Rosh Ha'ayin als ernsthafte Verletzungen der "Hudna".
Seit Beginn der Waffenruhe wurden 5 Israelis getötet und 19 verletzt. In dieser Statistik sind die Anschläge von gestern nicht enthalten. Zudem fanden insgesamt 206 terroristische Übergriffe in diesem Zeitraum auf israelische Ziele statt. Obwohl ein signifikanter Rückgang der Terrorwarnungen seit dem Beginn der "Hudna" verzeichnet werden konnte, stieg die Zahl der immanenten Warnungen auf über 20 in den letzten Tagen an. Die israelischen Sicherheitskräfte haben seit dem 29. Juni 2003 40 Terroranschläge verhindert und 80 Extremisten festgenommen.
Die Terroranschläge vom Dienstag unterstreichen noch einmal die israelische Überzeugung, dass eine Waffenruhe nicht nachhaltig wirken kann, wenn nicht gleichzeitig die Infrastruktur der Terrororganisationen aufgelöst wird. Die Form des bisher praktizierten Waffenstillstands fördert nicht den notwendigen Strategiewechsel auf palästinensischer Seite, der deutlich macht, dass durch Gewalt keine politischen Zugeständnisse erreicht werden können. Dieser ist jedoch die Voraussetzung, um ernsthafte politische Verhandlungen beginnen zu können.
Seit dem Beginn der "Hudna" hat Israel verschiedene vertrauensbildende Maßnahmen implementiert, die den palästinensischen Ministerpräsidenten politisch stützen sollen. So zog sich die israelische Armee aus dem Norden des Gazastreifens sowie aus Betlehem zurück und transferierte die Sicherheitsverantwortung in diesen Gebieten an die PA. Zudem wurden in verschiedenen Gegenden des Westjordanlands und des Gazastreifens Checkpoints und Strassensperren abgebaut sowie vermehrt Arbeitsgenehmigungen für Israel an palästinensische Arbeiter verteilt.
Israel betrachtet die "Hudna" als "Tickende Zeitbombe" und fordert deshalb von der Palästinensischen Autonomiebehörde folgende Maßnahmen umgehend einzuleiten:
* Auflösung der palästinensischen Terrorinfrastruktur sowie Implementierung von weiteren Reformen im palästinensischen Sicherheitsapparat.
* Aufrichtige Prävention von Terroranschlägen sowie Verhaftung von Terrorzellen und Selbstmordattentätern auf dem Weg zur Ausführung von Anschlägen.
* Konfiszierung von illegalen Waffen sowie deren Zerstörung durch eine dritte Partei. Das Ende aller Versuche Waffen in das Westjordanland und den Gazastreifen zu schmuggeln.
* Beendigung aller aufhetzenden Propaganda in den Medien, im Bildungssystem, in den Moscheen und anderen sozialen Einrichtungen.
(Quelle Israelisches Aussenministerium)


(4) FRIEDENSBEMÜHUNGEN WERDEN WEITERGEHEN
In einem Interview der "Neuen-Osnabrücker-Zeitung" äußerte der Gesandte der israelischen Botschaft Mordechay Lewy, dass die Friedensbemühungen trotz der Terroranschläge weitergehen werden. Lewy sagte weiter, dass die Gründung eines palästinensischen Staates mit einer intakten Terrorstruktur aber nicht vereinbar sei. Den gesamten Artikel können sie unter folgendem Link finden: http://www.neue-oz.de/information/noz_print/interviews/lewy.html


(5) ISRAEL BEMÜHT UM ERNEUERUNG DER BEZIEHUNGEN IM SICHERHEITSBEREICH MIT DER SCHWEIZ
Wie die Tageszeitung Haaretz berichtete, traf Aussenminister Silvan Shalom am Montag in Bern auf seine Schweizer Amtskollegin Micheline Calmy-Rey und ersuchte um die Erneuerung der Verbindungen im Sicherheitsbereich mit Israel.
Die Schweiz war ein wichtiger Abnehmer von Produkten der israelischen Militärindustrie, bis seit der Operation "Schutzschild" im vergangenen Jahr die bilateralen Beziehungen im Sicherheitsbereich abbrachen. Die Schweiz setzte die Unterzeichnung eines Sicherheitsvertrages mit Israel aus. Shalom sagte, dass die Schweiz das einzige europäische Land sei, das offiziell ein Embargo auf israelische Militärgüter verhängt hat.
Calmy-Rey sagte zu Shalom, dass bestehende Verträge eingehalten würden und dass sie die Entscheidung, weitere Unterzeichnungen zurückzuhalten, in Anbetracht der Entwicklungen in der Region aufgrund der Umsetzung der Road Map überprüfen werde.
Shalom fragte auch an, inwiefern die Schweiz ihre besondere Position im humanitären Bereich nutzen könnte, um sich für die Freilassung von israelischen Gefangenen und MIAs in der Hand der Hizbullah einzusetzen. Da die Schweiz im Iran die Interessen der USA vertritt, sprach Shalom auch mit seiner Amtskollegin über die Befürchtungen, dass der Iran terroristische Gruppen unterstützt und mit der Entwicklung von Nuklearwaffen beschäftigt ist.


(6) ZWEI AKTUELLE REISEANGEBOTE NACH ISRAEL
KKL-Reise mit Schwerpunkt "Vogelbeobachtung"
vom 2.11. - 11.11.2003
Israel und im besonderen das Hula-Tal im Norden des Landes haben als Rast- und Überwinterungsplatz eine unermessliche Bedeutung für die internationale Vogelwelt. Während in den übrigen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens Zugvögel noch immer bejagt werden, rasten auf ihrer sogenannten Ostroute über 390 verschiedene Vogelarten im Hula-Feuchtgebiet. Einige grossschnäbelige Vögel überwintern sogar, darunter etwa 15 000 Kraniche. Mit eigens angelegten Erdnuss- und Getreidefeldern werden "Ablenkfütterungsplätze" geschaffen, damit Ernteeinbussen in der Landwirtschaft vermieden werden.
Neben Besuchen in verschiedenen Vogelbeobachtungszentren des ganzen Landes stehen auf dem Programm auch Besichtigungen von vielen bedeutenden Orten Israels, um neben der Vielfältigkeit der Vogelwelt die Besonderheiten und die Schönheit Israels zu erleben.

Nähere Informationen erfahren Sie bei: Keren Kayemeth Leisrael (KKL) - Jüdischer Nationalfonds, Joachimstaler Str. 13, 10719 Berlin, Tel: +49 (30) 883 43 60, http://www.jnf-kkl.de, berlin@jnf-kkl.de


Keren Hayesod Solidaritäts- und Begegnungsreise
vom 15.9. - 22.9.2003
Die Informations- und Begegnungsreise gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, die Früchte der vielfältigen Tätigkeiten des Keren Hayesod - Vereinigte Israel Aktion - direkt vor Ort zu sehen und zu erleben. Insbesondere während der schwierigen letzten drei Jahre, in denen Israel sich in einer Wirtschafts- und Sicherheits-Krise befindet, sind durch die Unterstützung von Keren Hayesod viele gute Hilfsprojekte in Israel ermöglicht worden, z.B. durch Geldspenden für die Stiftung für Terror-Opfer und Ausrüstungen für Rettungsdienste wie ZAKA, die grundlegende Such- und Rettungsaufgaben durchführen.
Die Reiseteilnehmer haben Gelegenheit, die von Keren Hayesod unterstützten Projekte kennen zu lernen und mit Betroffenen zu sprechen. Des Weiteren stehen Treffen mit israelischen Abgeordneten und Armeeangehörigen auf dem Programm. Die Reise bietet eine gute Möglichkeit, Land und Leute in der gegenwärtigen Situation hautnah zu erleben.

Nähere Informationen erfahren Sie bei: Keren Hayesod, Kurfürstendamm 196, 10707 Berlin, Tel: +49 (30) 887 1933, http://www.keren-hayesod.de, kh.berlin@keren-hayesod.de


(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Keine Veränderungen der Temperaturen, bei leicht bewölktem Himmel.

Jerusalem: 30°C
Tel-Aviv: 30°C
Haifa: 31°C
Am Toten Meer: 41°C
Eilat: 40°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 5,004 NIS (-0,49%)
1 £ - 7.130 NIS (0,19%)
1 $ - 4.44 NIS (-0,09%)
(Quelle http://www.globes.co.il/serveen/)


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003