Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
---------------------------------------
Donnerstag, den 7. August 2003

(1) QUELLE AUS DEM ISRAELISCHEN GENERALSTAB: ABBAS SOLLTE FREILASSUNG VON GEFANGENEN POLITISCH FÜR SICH NUTZEN
(2) TERRORISTEN PLANEN ANGRIFFE VOM GEFÄNGNIS AUS
(3) 14 TERRORWARNUNGEN FÜR ISRAEL
(4) JÜDISCHE JUGENDLICHE NACH STEINWÜRFEN AUF ARABISCHE AUTOS FESTGENOMMEN
(5) MACCABI TEL AVIV VERPAßT QUALIFIKATION ZUR CHAMPIONSLEAGUE
(6) DAS WETTER IN ISRAEL
(7) WECHSELKURSE



(1) QUELLE AUS DEM ISRAELISCHEN GENERALSTAB: ABBAS SOLLTE FREILASSUNG VON GEFANGENEN POLITISCH FÜR SICH NUTZEN
Ein Offizier des Generalstabs der israelischen Armee äußerte gegenüber der israelischen Tageszeitung Haaretz, dass der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, und der PA Minister für Sicherheit, Mohammed Dahlan, alles tun, um die vertrauensbildende Maßnahme der Freilassung hunderter palästinensischer Gefangener zu marginalisieren.
Der Offizier kommentierte das Verhalten mit den Worten, dass "... sich die Vorgänge immer wiederholen. Was den Palästinensern schon gegeben wurde, wird als selbstverständlich wahrgenommen und sie (PA) fordern umgehend weitergehende Gesten und Zugeständnisse."
Er fügte hinzu, dass der palästinensische Ministerpräsident Mahmoud Abbas bedauerlicher Weise einen Fehler macht, wenn er die Freilassung von Gefangenen, den Rückzug der israelischen Armee aus dem Norden des Gazastreifens, die Reiseerleichterungen in Gaza und Westjordanland nicht als seine politischen Leistungen der palästinensischen Öffentlichkeit weitergibt.
Der Offizier interpretiert diese Zurückhaltung von Abbas in seinen öffentlichen Aussagen als Vorsicht gegenüber dem Vorsitzenden der Autonomiebehörde Yasser Arafat, da Abbas fürchtet, dass Arafat ihn als amerikanischen und israelischen Kollaborateur darstellen könnte.
Die Freilassung der Gefangenen wird von israelischer Seite als Maßnahme des Guten Willens verstanden, die Palästinensische Autonomiebehörde bezeichnet die Maßnahme als inadäquat.
Andy Perlman, Berater von Ministerpräsident Scharon, hofft, dass die vertrauensbildende Maßnahme helfen wird, den Friedensprozess voranzubringen. Yasser Abed Rabbo, Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde, wies die Maßnahme mit den Worten zurück, dass "...dies wertlos und bedeutungslos sei. Es ist ein theatralischer Schritt, um Washington zufrieden zu stellen."

Die ursprüngliche Zahl der Freigelassenen wurde gestern um fünf Personen auf 334 Gefangene reduziert, da auf Anfrage des israelischen Justizministeriums und einiger Verbände israelischer Terroropfer weitere Klärung in deren Fällen bestand.
Die Anfrage beinhaltete den Gefangenen Rami Barghouti, der verdächtigt wird, "palästinensische Kollaborateure" gefoltert zu haben.
Bevor die Gefangenen freigelassen wurden mussten sie ein Dokument unterzeichnen, welches ihnen zukünftig jegliche illegale Aktivität gegen israelische Ziele verbietet. Nur wenige Stunden später verkündete das Mitglied des Islamischen Dschihad, Hamad al-Smairi, in Gaza, dass er sich gegenüber dem gegebenen Versprechen nicht verpflichtet fühlt. Wörtlich sagte er: "Ich bin ein Soldat des Islamischen Dschihad, ich werde tun und sein was immer der Islamische Dschihad von mir fordert."
(Quelle Haaretz)


(2) TERRORISTEN PLANEN ANGRIFFE VOM GEFÄNGNIS AUS
Wie die Tageszeitung Jerusalem Post in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, planen einige Terroristen Anschläge aus israelischen Gefängnissen heraus. So wurde zum Beispiel in der Zelle des Sicherheitsgefangenen Issa Mahmoud, der im Ayalon - Gefängnis einsitzt, eine große Anzahl von schriftlichen Unterlagen zur Ausführung von Terroranschlägen außerhalb der Gefängnismauern gefunden. In den beschlagnahmten Papieren waren Anleitungen zum Bau von Bomben zu finden sowie eine Auswahl von spezifischen Zielen in Israel. Mahmoud wurde zu dreimal lebenslänglich verurteilt und sitzt diese Strafe seit 1993 ab.
Zudem fanden Sicherheitskräfte im Shikma - Gefängnis von Ashkelon Handys und Teile von Mobiltelefonen, die zur Fernzündung von Bomben verwendet werden. Die Gegenstände wurden letzte Woche bei einer Kontrolle im Gefängnis sichergestellt, zusammen mit exakten Bauplänen des Gebäudes, die bei der Flucht von Gefangenen zur Verwendung kommen sollten. Außerdem wurde in einer Zelle ein faustgroßes Loch in der Wand entdeckt.

Wie Sicherheitskräfte in Israel weiterhin berichten wurde am 1. August 2003 ein 17-jähriger Jugendlicher aus der Stadt Nablus von der israelischen Armee und dem israelischen Inlandsgeheimdienst festgenommen, bevor dieser einen geplanten Selbstmordanschlag ausführen konnte. Der Jugendliche, Amid Turikai, wurde von einer Fatah-Tanzim Zelle in Nablus, angeführt von Naif Abu Srah, ausgesendet. Dieselbe Zelle war für einen Bombenanschlag in Tel Aviv im Januar 2003 verantwortlich, bei welchem 23 Personen getötet wurden. Die Sicherheitskräfte betonten in diesem Zusammenhang, dass Abu Srahs Name den palästinensischen Sicherheitsbehörden in der Vergangenheit übergeben wurde, verbunden mit der Bitte, ihn festzunehmen. Die Anfrage der israelischen Sicherheitskräfte wurde von palästinensischer Seite ignoriert.
(Quelle Jerusalem Post)


(3) 14 TERRORWARNUNGEN FÜR ISRAEL
Die israelischen Sicherheitsdienste berichten, dass sie 14 Warnhinweise für Terroranschläge am Donnerstag erhalten haben. Die Warnungen beinhalten Hinweise, dass Entführungen von Soldaten und Zivilisten geplant sind.
Wie Sicherheitsquellen weiter berichten wurden bei der gestrigen Anti-Terroroperation in Jericho 14 Mitglieder der palästinensischen Sicherheitsapparate festgenommen. Die Verdächtigen werden der Verwicklung in einer Terrororganisationen sowie der Herstellung von Waffen und Munition beschuldigt. Aus dem israelischen Militär war zu erfahren, dass die Festgenommenen auf eigene Verantwortung handelten, ohne Wissen und ohne Instruktionen ihrer Vorgesetzten in der PA.

Laut israelischen Sicherheitsquellen versuchen die Palästinenser die verantwortlichen Terroristen zu finden, welche am Sonntag eine Familie auf dem Weg von Jerusalem beschossen und dabei die Mutter schwer verletzten.
(Quelle Haaretz)


(4) JÜDISCHE JUGENDLICHE NACH STEINWÜRFEN AUF ARABISCHE AUTOS FESTGENOMMEN
Dutzende von jüdischen Jugendlichen warfen in der Nacht zum Donnerstag Steine auf arabische Autos in dem Wohngebiet Ben-Gurion, in Nazareth Illit. Dabei wurde eine Frau leicht verletzt und sechs Fahrzeuge wurden beschädigt.
Die örtliche Polizei vertrieb die Jugendlichen und nahm vier von ihnen - davon zwei Minderjährige - in polizeiliches Gewahrsam. Die Polizei bat das Untersuchungsgericht in Nazareth, die Jugendlichen länger in Untersuchungshaft zu belassen.
Zudem wird die Polizei weitere Untersuchungen und Verfahren gegen die restlichen beteiligten Jugendlichen einleiten, die von einer Polizeikamera gefilmt wurden.


(5) MACCABI TEL AVIV VERPAßT QUALIFIKATION ZUR CHAMPIONSLEAGUE
Durch ein schwaches 1:1 Unentschieden gegen den slowakischen Vertreter Zilina verabschiedete sich Maccabi Tel Aviv aus der diesjährigen Qualifikation für die UEFA Championsleague 2003/2004. Maccabi, die das Hinspiel in der Slowakei mit 1:0 verloren hatten, hätte mindestens mit zwei Toren Differenz gewinnen müssen, um in der nächsten Qualifikationsrunde gegen Chelsea London den Einzug in die Endrunde auszuspielen. Im letzten Jahr gelang Maccabi Haifa als erster israelischen Mannschaft der Einzug in die Championsleague, in der es mit Achtungserfolgen gegen Manchester United und Panathinaikos Athen aufwarten konnte.
Trotz einer 1:0 Führung der slowakischen Mannschaft konnte Tel Aviv in der 28. Minute durch ein Kopfball von John Pantsil ausgleichen, hatte aber in der Folgezeit nicht wirklich die Chancen und den Willen zu gewinnen.
Trotz der technischen Überlegenheit von Maccabi war das slowakische Team taktisch und kämpferisch besser eingestellt.
Maccabis Trainer Nir Klinger sagte nach dem Spiel, dass "...er seit langem kein so schlechtes Spiel seiner Mannschaft gesehen hat". Er fügte hinzu, dass das Ausscheiden aus Championsleaguequalifikation eine der größten Enttäuschungen seiner Karriere ist.
(Quelle Haaretz)


(6) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Die Temperaturen entsprechen dem jahresüblichen Durchschnitt, bei teilweiser Bewölkung und leichtem Wind.

Jerusalem: 31°C
Tel-Aviv: 30°C
Haifa: 32°C
Am Toten Meer: 43°C
Eilat: 40°C


(7) WECHSELKURSE
1 € - 5,050 NIS (-0,07%)
1 £ - 7.163 NIS (-0,12%)
1 $ - 4.433 NIS (-0,54%)
(Quelle http://www.globes.co.il/serveen/)


***

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://liste.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003