Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Mittwoch, den 06. August 2003

(1) ISRAEL BEGINNT MIT DER ENTLASSUNG VON PALÄSTINENSISCHEN GEFANGENEN
(2) SICHERHEITSKABINETT BERÄT ÜBER SZENARIEN EINES "MEGA ANSCHLAGES"
(3) TISHA B'AV- DER NEUNTE AV
(4) BEN YAKIR - KEREN HAYESOD BERLIN ENGAGIERT SICH FÜR JUNGE NEUEINWANDERER
(5) IRANS EINFLUß AUF PALÄSTINENSISCHE TERRORORGANISATIONEN WÄCHST
(6) MACCABI TEL AVIV IN DER CHAMPIONSLEAGUEQUALIFIKATION
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE
 


(1) ISRAEL BEGINNT MIT DER ENTLASSUNG VON PALÄSTINENSISCHEN GEFANGENEN
Am heutigen Mittwoch Morgen verließen die ersten Busse mit palästinensischen Gefangenen israelische Gefängnisse in Richtung des Westjordanlands und des Gazastreifens. Der Transport markierte den Anfang der Freilassung von 339 Inhaftierten, die an fünf verschiedenen Kontrollpunkten an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben werden. Israel übergibt die Gefangenen an vier verschiedenen Kontrollpunkten zum Westjordanland sowie einem zum Gazastreifen.
Die Freilassung der Gefangenen findet im Rahmen von vertrauensbildenden Maßnahmen gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde statt, um die Position von Ministerpräsident Mahmoud Abas zu stärken. Die Gefangenenfreilassung ist kein Bestandteil der ersten Stufe der "Road Map", dem Nahost-Friedensplan der USA, EU, UNO und Russland. Die palästinensische Autonomiebehörde bezeichnete die Anzahl der Freigelassenen als zu gering.
Vor der Freilassung werden die Inhaftierten einer medizinischen Untersuchung unterzogen und müssen auf einem Videoband jeglicher Form von Gewalt gegen israelische Bürger und Einrichtungen abschwören.
Im Gegensatz zur Palästinensischen Autonomiebehörde, planen die radikalen islamischen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad Umzüge und Demonstrationen, um die Freilassung ihrer Mitglieder zu feiern. Laut palästinensischen Quellen wollen die Organisationen demonstrieren, dass ihre einseitige Deklaration der Waffenruhe, "Hudna", zu der Freilassung führte und nicht die politischen Verhandlungen der Autonomiebehörde mit der israelischen Administration.
(Quelle Haaretz)


(2) SICHERHEITSKABINETT BERÄT ÜBER SZENARIEN EINES "MEGA ANSCHLAGES"
Am heutigen Mittwoch Vormittag versammelte Ministerpräsident Scharon sein Sicherheitskabinett in Jerusalem, um verschiedene Szenarien eines terroristischen "Mega-Anschlages" zu diskutieren. Der Ministerpräsident wurde von der Anti-Terror-Einheit des Ministerpräsidentenbüros informiert.
Laut den anwesenden Anti-Terror Experten besteht die größte Gefahr in der Entführung eines zivilen Verkehrsflugzeugs, welches in ein israelisches Ziel gestürzt werden soll. Zudem wurde Ariel Scharon in Kenntnis gesetzt, dass die Gefahr der Sprengung eines in einem israelischen Hafen geankerten Schiffes besteht. Scharon antwortete daraufhin, dass Israel mit einem nie da gewesenen moralischen und operationalen Dilemma konfrontiert würde, im Fall, dass ein entführtes Passagierflugzeug auf Israel zufliegen würde.

In einer der wenigen Anti - Terroroperationen der israelischen Armee in der Stadt Jericho, Westjordanland, wurden am Mittwochmorgen 14 Palästinenser festgenommen. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht weist daraufhin, dass Militante in der Stadt Anschläge planen sowie Waffen und Munition herstellen.
(Quelle Haaretz)


(3) TISHA B'AV- DER NEUNTE AV
Am heutigen Mittwochabend mit dem Sonnenuntergang beginnt der Fastentag des neunten des jüdischen Monats Av, der das jüdische Volk an die Zerstörung des ersten Tempels (im Jahr -586 entsprechend dem gregorianischen Kalender) sowie des zweiten Tempels (im Jahr 70 des gregorianischen Kalenders) erinnert sowie den Anfang des zweitausendjährigen Exil markiert, an dessen Höhepunkt in der Vernichtung der Juden Europas die Shoa stand.
Traditionell werden an diesem Tag keine Lederschuhe getragen, es wird nicht gegrüßt (es ist eine Art Bekundung der Freude) und die persönliche Wäsche soll auf die morgendliche Erfrischung reduziert sein.
Eine der eindrucksvollsten Zusammenkünfte des TISHA B'AV findet an der Klagemauer in Jerusalem statt, wo der Platz vor der Mauer voller Menschen ist, die in Trauer vereint sind.
In der Synagoge werden die Wörter des Propheten Jeremiah in der Meguilat EIcha gelesen ebenso wie Kinot, Klagelieder, die an andere schreckliche Ereignisse erinnern, die an diesem Gedenktag passiert sind.
Hier können sie einen kleinen Auszug an Geschehnissen in der jüdischen Geschichte finden, die laut dem hebräischen Kalender an Tisha B'av stattgefunden haben:

26. 7. 1306 Die Juden wurden durch Philippe le Bel aus Frankreich vertrieben.
11.8.1492 der letzte Jude verlässt offiziell Spanien, drei Monate nachdem König Ferdinand und Isabelle von Spanien das Edikt zur Vertreibung der Juden aus Spanien erlassen hatten.
6.8.1555 Die jüdische Bevölkerung Roms wird gezwungen, in einem isolierten Viertel, Ghetto, zu leben.
1.8.1941 Die Juden von Byalostok werden gezwungen in einem Ghetto zu leben.
23.7.1942 Die ersten Transporte von Juden aus dem Warschauer Ghetto erreichen das Vernichtungslager Sobibor, wo sie anschließend durch eine nie voher dagewesene industrialisierte Tötungsweise ermordet wurden.


(4) BEN YAKIR - KEREN HAYESOD BERLIN ENGAGIERT SICH FÜR JUNGE NEUEINWANDERER
Ben Yakir ist eines der Dörfer der Jewish Agency in der Nähe von Hadera. Dieses Dorf hat sich auf die sonderpädagogische Förderung von Jugendlichen im Alter zwischen elf und achtzehn Jahren spezialisiert, die aufgrund ihrer benachteiligten Elternhäuser entwicklungsverzögert sind. Die 120 Schüler in Ben Yakir sind sowohl Jugendliche aus Einwandererfamilien aus der ehemaligen Sowjetunion sowie aus Äthiopien, als auch Kinder, die in Israel geboren und aufgewachsen sind, aber aus Problemfamilien stammen. Das Förderprogramm bringt den jungen Menschen soziale wie mentale Grundfähigkeiten und Fertigkeiten bei und verbessert ihre Kenntnisse. Die Schulklassen sind nach der Leistungsfähigkeit ihrer Schüler ausgerichtet. Gelernt wird entsprechend dem Lehrplan, aber unter Einbeziehung sonderpädagogischer Methoden mit besonders ausgebildetem Lehrpersonal.
Zusätzlich zum schulischen Leben besteht der Tagesablauf aus Hausarbeit und anderen ausserschulischen Aktivitäten, wie zum Beispiel ein spezielles Musikprogramm und Mithilfe beim Kleinkinderzoo. Es wird eine grosse Betonung auf jüdische und zionistische Lerninhalte gelegt.
Bei Fragen und für weitere Information kontaktieren Sie bitte das Berliner Büro des Keren Haysod, Kurfürstendamm 196, 10707 Berlin, Tel.: 030 8871933, e-mail: kh.berlin@keren-hayesod.de


(5) IRANS EINFLUß AUF PALÄSTINENSISCHE TERRORORGANISATIONEN WÄCHST
Wie gut informierte Sicherheitsquellen berichten, versucht die Islamische Republik Iran, die "Hudna", die Waffenruhe palästinensischer Terrrogruppen, zum Zusammenbruch zu bringen. Demnach ist der Iran für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich, die seit Beginn der "Hudna" vor knapp 6 Wochen ausgeführt wurden.
Seit Anfang des Jahres 2002 verübten palästinensische Terrorkommandos auf Anweisungen des Iran 15 Anschläge, bei denen 50 Personen getötet wurden.
Der Iran hat die Fähigkeit entwickelt palästinensische Terrorkommandos zu aktivieren, darunter Dutzende Rekruten zur Ausführung von Anschlägen gegen Israel. Es handelt sich dabei um Kommandos der Al-Aqsa-Brigaden, dem militärischen Arm der von Yasser Arafat angeführten Fatah Bewegung sowie der Volkswiderstandsfront im Gazastreifen.
Unter anderem waren die Tanzim verantwortlich für den Anschlag in Tel Aviv im Januar 2003, bei dem 23 Personen getötet wurden, http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0mxo0 , sowie für den Anschlag im April 2003 im Bahnhof von Kfar Saba, bei dem ein Israeli getötet wurde.
Während der Operation "Schutzwall" vor 16 Monaten wurden 19 palästinensische Terroristen festgenommen, die mit vom Iran dirigierten Terrorkommandos in Verbindung standen. Zum damaligen Zeitpunkt konnten fünf vom Iran finanzierte Anschläge verhindert werden.
Zudem wird berichtet, dass sich die palästinensischen Terrororganisationen, wie die Hamas und der Islamische Dschihad, auf das Ende der "Hudna" vorbereiten. Die Organisationen rekrutieren Aktivisten, bewaffnen sich und sammeln Informationen für Anschläge, die am Tag nach einem möglichen Ende der Feuerpause ausgeführt werden sollen. Dabei versuchen sie bevorzugt Waffen und Munition von Ägypten aus in den Gazastreifen zu schmuggeln.
(Quelle Maariv)


(6) MACCABI TEL AVIV IN DER CHAMPIONSLEAGUEQUALIFIKATION
Maccabi Tel Aviv trifft heute im Rückspiel der Qualifikationsrunde zur UEFA - Championsleague auf den slowakischen Vertreter Zilina. Das Hinspiel verlor Maccabi letzte Woche in der Slowakei knapp mit 1:0 und hat somit noch alle Chancen die nächste Runde des Qualifikationsmodus zu erreichen, in welcher sie dann auf den englischen Vertreter von Chelsea London treffen würden.
Das Spiel findet in Budapest, Ungarn, statt, da die UEFA trotz politischem Druck aus mehreren europäischen Hauptstädten das Verbot von Heimspielen auf internationalem Level in Israel noch nicht aufgehoben hat.
Der Trainer von Maccabi Tel Aviv, Nir Klinger, zeigte seinen Spielern das Video vom Hinspiel und kündigte Änderungen in der Aufstellung für das Rückspiel an. Klinger wird mit einer offensiveren Aufstellung in Budapest antreten und dabei auf den chilenischen Spieler Rodrigo Goldberg setzen, der gestern seinen Vertrag mit Maccabi verlängerte.


(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Weiterhin hohe Temperaturen, bei leichtem Wind und vereinzelter Bewölkung.

Jerusalem: 31°C
Tel-Aviv: 32°C
Haifa: 34°C
Am Toten Meer: 42°C
Eilat: 40°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 0,505 NIS (-0,07%)
1 £ - 7.163 NIS (-0,12%)
1 $ - 4.433 NIS (-0,54%)
(Quelle http://www.globes.co.il/serveen/)


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003