Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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05.08.2003

(1) 2 ISRAELISCHE ARABER VERHAFTET
(2) UPDATE ZUR AKTUELLEN UMSETZUNG DER ROAD MAP
(3) FREUNDSCHAFT HILFT TIEFE WUNDEN HEILEN
(4) DAS WETTER IN ISRAEL
(5) WECHSELKURSE


(1) 2 ISRAELISCHE ARABER VERHAFTET
Die ISA und die Grenzpolizei haben zwei israelische Araber verhaftet, die vermutlich Selbstmordattentäter zu ihren Zielen eskortierten.
Wie der Medienberater des Premierministers berichtete, wurden zwei Männer zur Befragung in Gewahrsam genommen, die unter Verdacht stehen, die Selbstmordattentäter des Busses Nr.6 am 18. Mai und des Busses Nr. 14 am 11. Juni 2003 zu den Orten der Anschläge in Jerusalem geführt zu haben. 23 israelische Zivilisten und ein Ausländer sind durch beide Attentate ermordet, 125 Menschen sind verletzt worden. Die beiden Festgenommenen gaben während der Untersuchungen zu, dass der Anschlag des 11. Juni bereits einen Monat lang geplant wurde und nicht als Antwort auf den Anschlagsversuch auf den Hamasführer Abdul Aziz Rantisi unternommen wurde.
Mehr... http://www.pmo.gov.il/english/ts.exe?tsurl=0.22.7398.0.0

(2) UPDATE ZUR AKTUELLEN UMSETZUNG DER ROAD MAP
Am vergangenen Wochenende ist die Anzahl der terroristischen Anschläge stark angestiegen. So ereigneten sich 15 terroristische Attentate, 4 Schusswechsel in Gaza, 9 Schusswechsel und ein Raketenangriff in der West-Bank. Über den schwersten Anschlag, gegen die israelische Familie auf der Fahrt von Jerusalem nach Har Gilo bei Bethlehem, berichteten wir gestern. Zu diesem Anschlag bekannten sich die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, ein Arm der Fatah Arafats. Dies war der erste Anschlag in der Gegend um Bethlehem seit der Übernahme der Region durch die Sicherheitsbehörden der PA.

Die IDF beobachtet, dass die Anti-Terror-Massnahmen der PA nach wie vor nur begrenzt durchgeführt werden. So zum Beispiel würden durch wiedererrichtete Tunnel an der israelisch-ägyptischen Grenze bei Rafah im Gazastreifen Schmuggelaktivitäten stattfinden. Die IDF ist besorgt, dass die Entwicklung und Aufstockung des Bestandes von Sprengstoff und Qassam-Raketen ausgeweitet würden. Diese kämen dann zum Einsatz, sollte die Hudna widerrufen werden.

Trotz Zusage, die antiisraelische Hetze zu unterbinden, hat der palästinensische Vorbeter Sheikh Ibrahim Idris am Freitag muslimischen Gottesdienstlern erzählt, Juden würden beginnen, die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zu zerstören und es müsse sich dringend zum Schutz der heiligen Stätten nach Jerusalem auf den Weg gemacht werden. Dieses Freitagsgebet wurde live im palästinensischen Fernsehen ausgestrahlt. Idris gab an, von dem Palästinensischen Ministerium für Religiöse Angelegenheiten angewiesen worden zu sein, die Bedrohung und Gefahr für die Al-Aqsa-Moschee zu thematisieren. Zeitgleich wurde das gleiche Freitagsgebet aus Jerusalem von Sheikh Yusef Abu Snaineh live im palästinensischen Radio ausgestrahlt.

Am Freitag hat das Israelische Verteidigungsministerium die IDF angewiesen, 6 nichtgenehmigte Siedlungen zu räumen. Drei der Siedlungen sind in der Region um Ramallah: Bruchim, Hill 802 und Givat Haroeh. Die anderen befinden sich in der Region Gush Etzion, Bat Ayin B bei der Siedlung Neveh Daniel und nahe Efrat.

Unter den gestern veröffentlichten Namen der 447 freigelassenen und freizulassenden Gefangenen, wir berichteten gestern, befinden sich 189 Sicherheitsgefangene, 161 Gefangene in Administrativhaft und 97 verurteilte Kriminelle.

20 000 Palästinenser der West-Bank und aus Gaza reisen nun täglich zur Arbeit nach Israel ein, sowie 14 000 Palästinenser gehen zur Arbeit in den jüdischen Gemeinden in den Gebieten. Weitere Erleichterungen wurden in Bezug auf Jerusalem erweitert und der LKW-Verkehr wächst zunehmend.

Wie gestern berichtet, trafen Aussenminister Silvan Shalom und sein palästinensischer Amtskollege Nabil Shaath im Aussenministerium in Jerusalem zusammen. Aus der Stellungnahme Shaloms: "Das heutige Treffen, so glaube ich, hilft, eine Basis für eine Zusammenarbeit zwischen uns zu schaffen. Wir sind überein gekommen, ein gemeinsames Kommittee einzurichten, das Themen von gemeinsamem Interesse verfolgt und koordiniert. Wir sind ebenso überein gekommen, gemeinsam daran zu arbeiten, ein positives internationales Klima zur Friedensschaffung zu pflegen."

(3) FREUNDSCHAFT HILFT TIEFE WUNDEN HEILEN
Terror-Opfer aus Israel besuchen eine Woche lang die Stadt Altensteig
Zu einem Empfang hatte Bürgermeister Jürgen Grossmann am 31. Juli eine israelische Reisegruppe eingeladen. Der Besuch in Altensteig soll ihnen helfen, mit ihrem Schicksal fertig zu werden: Denn sie alle sind Terror-Opfer.
Begeistert über die Fotos der Altstadt blicken die Augen der Besucher auf die Leinwand. Sie lassen sich fesseln, an manchen Stellen des Vortrags lachen sie sogar. Dann lassen sich die Augen von schönen Dingen ablenken. Doch diese Augen haben allesamt vor wenigen Monaten anderes gesehen, haben miterlebt, was die meisten von uns nur aus den Abendnachrichten kennen: Bombenterror, Selbstmordanschläge und alltägliche Gewalt in Israel.
Rachel Tevet und ihr Ehemann Aviskay, Leiter der israelischen Besuchergruppe und seit fast 20 Jahren Betreuer von Terroropfern, berichteten über einige dieser Schicksalsschläge: Attentate während des Militärdienstes haben zwei der anwesenden jungen Frauen über Nacht zu Witwen gemacht. Ein weiterer Besucher verlor bei einem Anschlag ein Auge und ein Bein, eine andere Teilnehmerin der Reise wurde während eines Selbstmordattentats auf einen Bus schwer verletzt.
»Ihr Leben wird nie wieder das selbe wie früher sein. Die Last des Schicksals ist noch schwer, der seelische Schmerz der noch frischen Wunden kann nicht geheilt werden. Er kann aber liebevoll gepflegt werden. Dabei unterstützen uns diese Einladungen. Für uns sind sie echte Hilfsangebote, die uns das gute Gefühl geben, dass in dieser schwierigen Zeit jemand zu uns steht«, sagt Rachel Tevet. »Dennoch begleiten uns auch in Altensteig die Gedanken, dass jemand, den man geliebt hat, diese Tage nicht mit uns verbringen kann«.
Die Idee, Terroropfer aus Israel nach Altensteig einzuladen, hatte die Vorstandsschaft des JMS im November des vergangenen Jahres bei einem »Israelabend«, bei dem ein Film über Terroropfer gezeigt wurde. Das kleine, beinlose Mädchen, das ihren grössten Traum, Tänzerin zu werden, nicht mehr verwirklichen konnte, bewegte die Zuschauer so sehr, dass der Entschluss schnell gefasst war.
»Beziehungen, die über historische Hintergründe und Kirchen hinausgehen und Freundschaften entwickeln, so lautet unser Ziel«, sagte Grossmann. Das Lied »Schalom« (Frieden), das dann im Ratsaal erklang, konnte es nicht besser ausdrücken.
(Schwarzwälder Bote, 01.08.2003)

(4) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: klar bis leicht wolkig, normale Sommertemperaturen

Jerusalem: 20 - 30°C
Tel-Aviv: 25 - 31°C
Haifa: 26 - 33°C
Am Toten Meer: 30 - 40°C
Eilat: 29 - 40°C

(5) WECHSELKURSE
1 € - 5,051 NIS ( +2,14%)
1 £ - 7,199 NIS ( +1,30%)
1 $ - 4,465 NIS ( +0,68%)
(Israel Bank, 4. August 2003)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


© Botschaft des Staates Israel, 2003