Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, 24. Juli 2003

(1) ISRAEL VERMISST PA-MASSNAHMEN GEGEN TERRORGRUPPEN
(2) IDF VERHAFTEN SELBSTMORDATTENTÄTER DES ISLAMISCHEN JIHAD
(3) ISRAELISCH-PALÄSTINENSISCHES ENERGIE-PROJEKT
(4) UNTERZEICHNER DER ALEXANDRIA-ERKLÄRUNG UNTERSTÜTZEN DIE ROAD MAP
(5) EIN LIED FÜR FRIEDEN UND FREIHEIT IM PALÄSTINENSISCHEN TV
(6) PUPPENTHEATER-FESTIVAL IN JERUSALEM
(7) DAS WETTER IN ISRAEL
(8) WECHSELKURSE



(1) DIE ZWEIFEL IN ISRAEL WACHSEN
Die Weigerung der palästinensischen Regierung, gegen Terrororganisationen in den Palästinensergebieten vorzugehen, wird von einigen ranghohen Vertretern der israelischen Armee und des Geheimdienstes immer kritischer betrachtet.

Sicherheitsbeamte haben Ministerpräsident Ariel Sharon empfohlen, sobald wie möglich seiner Verpflichtung nachzukommen und einige hundert palästinensische Gefangene freizulassen. Doch weitere Freilassungen von Gefangenen und Gesten des guten Willens soll er solange vermeiden, bis die Palästinenser bewiesen haben, dass sie es mit ihren Absichten ernst meinen.

Die Hudna - die dreimonatige einseitige palästinensische Feuerpause - werde sorgfältig beobachtet, sagte ein Beamter, und die Anzahl der gewalttätigen Angriffe ging drastisch zurück. Doch halten sich die Palästinenser nicht an andere gemeinsame Abmachungen. "Es wurde eine problematische Realität geschaffen", sagte die Stelle. "Die israelische Öffentlichkeit ist glücklich über die Gespräche und das Ende der Gewalt, während sich die Terrorgruppen tatsächlich auf eine Erneuerung der Angriffe vorbereiten. Und die PA (Palästinensische Autonomiebehörde) unternimmt nichts gegen sie. Wenn die Terroristen in einigen Wochen beschließen, dass die Feuerpause ein Ende hat, werden wir vor vollendeten Tatsachen stehen."

Angaben zufolge liefert Israel der PA häufig Informationen über Terrorpläne, doch palästinensische Sicherheitsdienste haken diese als "Warnungsgeschwätz" ab, oder sie verhaften die Leute höchstens für ein oder zwei Tage. Obwohl die Zusammenarbeit in Sicherheitsangelegenheiten mit Israel verstärkt wurde, gebe es von Seiten der PA keine Anzeichen für die Absicht, Terrorgruppen zu entwaffnen oder Schlüsselfiguren zu verhaften.

Ein ranghoher Beamter sagte, der Abbau der Straßensperren entlang der Nord-Süd-Achse im Gazastreifen werde von Terrorgruppen für deren Vorbereitungen von neuen Gewalttaten ausgenützt. Sie trainieren den Einsatz von Raketen, die Herstellung von Bomben und den Infanteriekampf. Sie bringen gesuchte Männer von einem Ende des Gazastreifens zum anderen, damit diese ihr Know-how austauschen können. Erst diese Woche schossen Mitglieder des Hamas zwei Raketen ab, offensichtlich um deren Reichweite zu testen. Sie versuchen, die derzeitige Reichweite von 8 km auf 12 bis 13 km zu erhöhen. (Ha'aretz)

(2) IDF VERHAFTEN SELBSTMORDATTENTÄTER DES ISLAMISCHEN JIHAD
In der Nacht zum Donnerstag sind aus dem Gazastreifen zwei Kassam-Raketen nach Israel abgeschossen worden. Die Raketen landeten jedoch irgendwo auf palästinensischem Gebiet. Südwestlich von Jenin verhaftete die IDF zwei Aktivisten des Islamischen Jihad, die ein Selbstmordattentat in Israel geplant hatten.

Ein Israeli, David Shilo, wurde am Mittwochabend leicht verletzt, als ihn vier palästinensischen Jugendliche im Alter von ca. 15 Jahren mit einem Messer angriffen. Der 40-jährige erlitt leichte Stichverletzungen am Rücken. Das Attentat ereignete sich am Eingang des Flüchtlingslagers Shuafat bei Jerusalem. Der Mann war mit seinem Fahrrad auf dem Heimweg nach Pisgat Ze'ev. Die vier Angreifer flohen. Ihr Motiv ist bisher nicht bekannt. Die Polizei geht aber davon aus, dass die Tat nationalistische Motive hatte und nicht mit der Verhaftung von 200 Palästinensern aus Hebron und Nablus am Mittwoch in Zusammenhang steht. Die Männer hatten sich unerlaubt im Flüchtlingslager Shuafat aufgehalten. Der Radfahrer wurde zur Behandlung ins Universitätskrankenhaus Hadassa Ein Kerem eingeliefert. Das Flüchtlingslager gehört zum Einzugsgebiet der Jerusalemer Stadtverwaltung. (Ha'aretz)

(3) ISRAELISCH-PALÄSTINENSISCHES ENERGIE-PROJEKT
Der israelische Infrastrukturminister Yosef Paritzky hat erste Maßnahmen zum Bau eines gemeinsamen israelisch-palästinensischen Elektrizitätswerks an der Karni-Kreuzung im Grenzgebiet zwischen Israel und Gaza eingeleitet. Das Elektrizitätswerk soll Israel und die Palästinenser gleichermaßen mit Strom versorgen. Die Finanzierung soll mit Hilfe europäischer Einrichtungen unterstützt werden. "Wir werden alles daran setzen, um den Friedensprozess voranzutreiben", sagte Paritzky, "wenn Menschen gemeinsame Projekte teilen, werden sie auch zusammen in Frieden leben."

Bereits in zwei bis drei Jahren soll die Energiegewinnung aus natürlichen Erdgasressourcen vor der Mittelmeerküste Israels und des Gazastreifens möglich sein. Ein entsprechendes Abkommen wollen beide Seiten Ende Oktober unterzeichnen. EU-Kommissar Loyola de Palacio, der zwischen Israelis und Palästinensern vermittelte, nannte die Initiative am Mittwoch einen "wichtigen Schritt für den Frieden". Das Projekt sol bei einer Konferenz im November in Brüssel vorgestellt werden. An der Konferenz sollen auch Vertreter der Nachbarländer Ägypten, der Türkei, Jordaniens, des Libanon und Syriens teilnehmen. (Ha'aretz)

(4) UNTERZEICHNER DER ALEXANDRIA-ERKLÄRUNG UNTERSTÜTZEN DIE ROAD MAP
Der Ständige Ausschuss zur Umsetzung der Erklärung von Alexandria PCIAD hat offiziell seine Unterstützung für den Friedensplan des Nahost-Quartetts (Road map) erklärt. Die im Friedensplan enthaltenen Prinzipien stehen in vollem Einklang mit jenen der Ersten Erklärung von Alexandria durch die religiösen Führer des Heiligen Landes am 21. Januar 2002, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses.

Die jüdischen, christlichen und muslimischen Vertreter der Erklärung von Alexandria treffen sich seit 18 Monaten zu regelmäßigen Konferenzen, um die Umsetzung dieser Prinzipien voranzutreiben. Die religiösen Würdenträger der drei Religionen verurteilen jede Form der Gewalt und der Dämonisierung des Anderen.

Mit der gemeinsamen Erklärung zur Unterstützung des Friedensplans hat sich der Prozess von Alexandria das Ziel gesetzt, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einen förderlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Road map zu leisten. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit der politischen Führung beider, der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Regierung des Staates Israel.

(5) EIN LIED FÜR FRIEDEN UND FREIHEIT IM PALÄSTINENSISCHEN TV
Der offizielle palästinensische TV-Sender hat erstmals einen kurzen Video-Clip ausgestrahlt, in dem Kinder zu "Frieden und Versöhnung zwischen Arabern, Juden und Christen in Israel und Palästina" aufrufen. Während die Sendung auch auf positive Rückmeldung stieß, wiesen Medienforscher darauf hin, dass nur ein kleiner Teil der Zuschauer seine Aufmerksamkeit auf die Sendung richte, der Großteil des palästinensischen Fernsehprogramms sei weiterhin von antiisraelischer Hetze bestimmt.

Der Fernsehspot mit dem Titel "Song of Peace and Freedom" zeigt verschiedene Kinder, darunter einen Jungen in ultra-orthodoxer Kleidung und mit den traditionellen Schläfenlocken. Während die Kinder gemeinsam in Arabisch, Hebräisch, Englisch und Französisch singen, pflanzen sie gemeinsam einen Olivenbaum. "Die Botschaft des Liedes ist, dass drei Religionen dazu bestimmt sind, gemeinsam in diesem heiligen Land zu leben. Wir nennen es Palästina, ihr nennt es Israel, aber wir müssen alle zusammen in Frieden leben und eine bessere Zukunft für alle bauen", erklärte der Verantwortliche Haaj Maher Al Rais.

Nach Angaben des palästinensischen Fernsehens soll der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Arafat den TV-Clip vor einigen Monaten gebilligt haben, als Zeichen seines Friedenswillens, auch wenn der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern noch wüte, so Vertreter des palästinensischen Fernsehsenders. (Israelinsider)

(6) PUPPENTHEATER-FESTIVAL IN JERUSALEM
Ein Internationales Festival des Puppentheaters findet vom 10. bis 15. August 2003 in Jerusalem statt. Bei dem Festival werden Gastspiele von 30 Puppenbühnen aus Österreich, Frankreich, Spanien und Deutschland zu sehen sein. Organisator ist das "Train Theatre" ("Theatron HaQaron") Weitere Informationen unter: (http://www.traintheater.co.il/english/festival-open.htm)

(7) DAS WETTER IN ISRAEL
Die Vorhersage: Heiter bis wolkig mit sommerlichen Temperaturen

Jerusalem: 19-29°C
Tel-Aviv: 24-30°C
Haifa: 25-32°C
Am Toten Meer: 30-40°C
Eilat: 27-40°C

(8) WECHSELKURSE
1 € - 4,988 NIS (-0,03%)
1 £ - 7,015 NIS (-0,31%)
1 $ - 4,376 NIS (-0,36%)
(Israel Bank, 23.07.03)

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/newsite/english/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0


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